• Man vergleiche bloß Stadtbildreparaturprojekte im "Osten"...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das "neue Essighaus" ist eine Schande für die Stadt Bremen.

    Da kann ich Dir nur voll zustimmen, Heinzer. Ich frage mich aber nach wie vor, wieso der Investor erst eine Rekonstruktion der Fassade anbietet und der Senat als Verhandlungsführer in Person der Bausenatorin diese Rekonstruktion dann vertraglich nicht festschreibt, sondern - offenbar - vertrauensvoll davon ausgeht, dass das jetzt gemacht wird bzw. gleich dem Investor die Wahl lassen will. Der Investor ist Jurist, der Bürgermeister, der in die Verhandlungen mit einbezogen war, ist Jurist..........und dennoch wurde die Rekonstruktion der Essighausfassade nicht Bestandteil der Verträge. Das ist unverständlich, etwas zwischen: Naivität und politischem Versagen.

  • Aber doch, das geht imma. Ich will diese schlechte Proportionierung samt sinnbefreit aufgeklebter Fassadenvereinfachung nicht rechtfertigen, aber per se wären diese Bauten gar nicht so übel. Es zeigt sich halt, dass die Qualität eines Baus sich an der Verträglichkeit zu seinem Umfeld orientiert, und die ist in der Tat unter jeder Sau, wie gesagt wird,

    Was man jedenfalls sollte: diesen schönen Giebel irgendwo anders verwenden und nicht so sinnlos in dieser Nebengasse vergeuden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schade, dasss Du das Bauschild rechts nicht ganz fotografiert hast, denn über dem orange-farbenen Feld steht gross geschrieben

    WIR BEWAHREN GESCHICHTE

    (sowas von verlogen, und das im öffentlichen Raum!)

    Der Zynismus, der dahinter steckt, wird von den Architekten vermutlich noch nicht mal wahrgenommen.

  • Anfang September reichte ich beim Beirat Mitte zwei Bürgeranträge ein:

    1. Der Beirat möge sich dafür einsetzten, dass die Spolien des Essighausensembles erhalten werden und ihnen nicht das Schicksal des Fresehauses droht, dessen Teile, trotz einst angekündigtem Wiederaufbau, irgendwo in Bremen vor sich hinrotten.

    2. Der Beirat möge sich dafür einsetzten, dass die beiden Giebel des Kontorhaus am Markt in der Langenstraße, wie vom Investor zugesagt, wirklich rekonstruiert werden und nicht den gleichen Weg eines gebrochenen Versprechens - wie bei der Essighausfassade - gehen müssen.

    Das Ortsamt Bremen-Mitte antwortete mir jetzt:

    Ihr Bürgerantrag für den Erhalt der historischen Bauteile, der so genannten Spolien, des jetzt zum Abriss anstehenden "Essighausensembles" wurde dem Beirat auf seiner Fachausschusssitzung für Bau, Mobilität und Verkehr am 26. September 2022 vorgelegt. Er nimmt Stellung wie folgt:

    Der Beirat hat großes Verständnis für Ihr Anliegen. Er ist diesbezüglich auch bereits in Kontakt mit dem Bauherrn und zuversichtlich, dass für den Erhalt der Spolien alles getan und – soweit möglich - auch eine Wiederverwendung im neuen Gebäudekomplex geprüft wird. Auch der Denkmalschutz ist bereits damit befasst.

    Wir werden Ihren Bürgerantrag an den Bauherrn, das zuständige Ressort und den Denkmalschutz weiterleiten.

    Fernmündlich wurde mir mitgeteilt, dass durch den Einsatz des Landesdenkmalamtes von eine Höhe von 8 Etagen Abstand genommen wurde, die Gebäude werden "nur" noch über 6 Etagen verfügen. Wenigstens eine kleine gute Nachricht, man wird ja im Laufe der Zeit immer bescheidener. Zudem wurde mir telefonisch noch mal der wahrscheinliche Einbau der Spolien in den neuen Gebäudekomplex bestätigt.

  • auch eine Wiederverwendung im neuen Gebäudekomplex geprüft wird.

    Das ist fast schon durch die Blume gesagt: "Wir hätten es ja so gerne eingebaut, aber leider sind diese uralten Teile so brüchig, dass sie nicht mehr wiederverwendet werden können" Und am Ende kommt dann alles aus Gussbeton.

    Ich weiß - leider - wie so etwas gehen kann, wenn nicht ein engagierter Denkmalpfleger ständig mit dabei ist und denen auf die Eisen geht.