Potsdam - Neubauquartier III am Alten Markt

  • Ach so, danke!

    Hier nochmal die Leitfassaden. Das Hellmund-Piernsche Haus gehört leider nicht dazu. Die Idee zu der Verhunzung hatte der Chef des Bauherren, der Wohnungsbaugenossenschaft "Karl Marx", die dank SPD-Initiative eine der begünstigten Bauherren ist:

  • "Karl Marx" heißen die? Ernsthaft? Na dann wundert mich nichts mehr. Finde ich absolut skandalös. Als ob 1989 nicht etwas passiert sei.

    Daran sieht man leider, wie verrückt das aktuelle Deutschland momentan leider ist - einen Bismarck, der die erste Sozialgesetzgebung der Welt überhaupt hinterließ, der wird gecancelt und ein Marx, der einer der geistigen Brandstifter für die quantitativ schlimmste Ideologie des Kommunismus war, den lässt man komplett unberührt. Das lässt einen ratlos zurück.

  • Das nennt sich Marxismus, falls du das noch nicht mitgekriegt haben solltest. Macht sich auch in anderen Bereichen als der Benennung von diversen Einrichtungen bemerkbar. Übrigens brauchen wir da nicht groß zu reden mit unsrer Heiligenstädter Hauptsehenswürdigkeit.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Eigentlich ein Wahnsinn, was das für eine Präzisionsarbeit sein muss...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein Blick in die Schwertfegerstraße am Quartier III.

    Nahansicht des zweistöckigen Hauses Schwertfegerstraße 11 direkt neben dem Eckbau der Acht-Ecken. Das Haus wurde 1774 erbaut durch Unger. Ursprünglich waren im Erdgeschoss nur normale Wohnfenster, die später vergrößert wurden für Geschäfte. Wir hatten im Faden zum Quartier IV schon mal über die Figürchen gesprochen, aber hier sind sie besser zu erkennen.

    Die Figürchen im Detail

    Sie sehen tatsächlich aus wie das kleinen Wappen Preußens (links)...

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    ...und das mittlere Wappen Preußens (mittig) :koenig: getragen von Wildmännern. 

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    An der Stelle wird aktuell "die Fuge" gebaut.

  • Steubenplatz-Perspektive.

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    Das erste Fenster im Plögerschen sitzt.

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    Friedrich-Ebert-Straße.

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    Schwertfegerstraße.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Und weiter auf der Nordost - und Marktseite des Quartiers.

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    Dieser Anblick war mir dann noch mal 5 € und einen taubenkotversetzten Aufstieg wert.

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    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Maecenas,leider werden diese Giebel wieder hinter dem dann aufgesetzten Dach verschwinden.Diese Giebel sind etwas in den Dachbereich eingerückt.Ja,auf dem Foto hat es von weitem den Anschein das es Dachgiebel sind.

  • Vielen lieben Dank Mantikor für deine stete fotografische Begleitung der Baustellen in der Innenstadt. Du ermöglichst vielen auswärtigen Interessierten Ausblicke auf Stellen, die die Webcams nicht erreichen. Weiter so.😊

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Schwertfegerstraße.

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    Man merkt leider sehr, wie das zweite Dachgeschoss des Eckbauses wesentlich zu hoch ausgefallen ist und so unangenehm über das ganze Quartier hinausragt. Auf dieses exklusive "Penthouse" hätte man besser verzichten müssen, zumal von einer Genossenschaft namens Karl Marx.

    Rechts im Bild:

    YellowFeed

  • unify Die Traufen- und Firsthöhe entspricht dem Vorgängerbau. Was soll man da also bitte verändern?

    Wenn es jemand kann, dann ist es keine Kunst. Und wenn es jemand nicht kann, dann ist es erst recht keine Kunst!

  • Ein paar fruchtige Details der Fassade des Eckhauses

    Das Original wurde im Jahr 1750 durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff unter Beteiligung von Jan Bouman errichtet.

    "Das Haus Alter Markt 17 besaß zur Schlossstraße drei und zum Alten Markt fünf Achsen... Die Fassade zeigte über dem gebänderten Sockel eine korinthische Kolossalordnung. Die zehn Sandsteinkapitäle der aufgeputzten Pilaster schuf Melchior Kambly. Das Haus besaß einst drei Eingänge zum Markt: Eine Durchfahrt in der Mitte und zwei Portale in der ersten und fünften Achse mit vorgelegten Stufen. 1795 beim Brand der Nikolaikirche beschädigt, wird das Haus ein Jahr später wiederhergestellt. Im Gegensatz zu den Nachbarhäusern blieben die Fassaden dabei unverändert. Nachdem schon vor 1900 Schaufenster eingebrochen wurden, kam es mit Einzug der Deutschen Bank zur Beseitigung der Durchfahrt. 1945 wurde das Haus zerstört. (Thomas Sander, 2014)"

    Hier sieht man drei Eingänge mit drei Treppen (vor 1910).

    Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte. "FS 894: Potsdam, Am Alten Markt 17" last modified 2021-11-26. https://brandenburg.museum-digital.de/object/2680

    Hier sind es zwei Eingänge mit zwei Treppen (ca. 1920).


    Datei:Am Alten Markt 17; ca. 1920.jpg – PotsdamWiki

    Auf dem Gemälde sieht man gut die ehemalige Durchfahrt mit beidseitigen Säulen und Wappen. Die angesprochenen zwei "Portale" mit Treppen in der ersten und fünften Achse sind aber hier nicht zu sehen und wohl erst nach dem Schließen der Durchfahrt eingebaut worden. Zudem waren es ursprünglich Ovalfenster im dritten Geschoss, welche wohl nach dem Brand durch Quadratfenster ersetzt wurden.

    Alter Markt in Potsdam mit Stadtschloss, Gemälde von Johann Friedrich Meyer (1728–1789), 1772

    Edit: Dann gibt es noch ein Gemälde, wo im Erdgeschoss zwei rustifizierte Lisenen unter den mittleren Pilastern sind. Entweder sind die Gemälde ungenau oder am Haus wurde über die Jahre immer wieder umgebaut. Das vergoldete (?) Wappen in der Mitte lässt sich etwas besser erahnen.

    Link

  • Zum wiederholten Male sieht man, dass der Wiederaufbau edler wird als das Original. Während die Pilaster in der barocken Fassung noch geputzt waren (und damit fugenlos) bekommt das neue Klingnersche Haus jetzt Pilaster aus Sandstein.

    Die Weinblätter sind aber auch herrlich geworden und zum Schluß kehren Neuschöpfungen der drei Attikafiguren zurück:

  • Und alles mit Ziegelvorblendung... warum geht das in DD nicht mehr?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.