Bau auf der Platzsüdseite
Blick Richtung Liviastraße
Tschaikowskistraße
Es geht jetzt über die Feuerbachstraße zur Waldstraße
Bau auf der Platzsüdseite
Blick Richtung Liviastraße
Tschaikowskistraße
Es geht jetzt über die Feuerbachstraße zur Waldstraße
Und dann erreichen wir ein weiteres Highlight, die Turmbauten in der Waldstraße
Hier geht es morgen weiter
Ein Genuss. Deutscher Städtebau vom Feinsten.
Wenn man bedenkt, dass kulturlose Sozialisten das Traum alles wegreissen wollten. Gut, dass sie selbst zuerst eliminiert worden!
das Waldstrassenviertel ist unvergleichbar vielleicht noch mit Innenstadt Wohnviertel in Paris. Ja, UNESCO verdachtig!
Wie hiess es bei Goethe-- "klein Paris!"
Da einige wohl Probleme mit den immensen Ladezeiten haben, reduziere ich die die Anzahl der Bilder pro Beitrag auf max sieben, wie es von zeno angeregt wurde. Ich hoffe das ist für euch dann okay und es ist einfacher zum Anschauen. Sollten weiter Probleme bestehen, dann meldet euch einfach bei mir
Wir erreichen die Kreuzung Waldstraße Ecke Feuerbachstraße
Blick die Waldstraße entlang Richtung Norden
Einer der zwei Türme
Portal
Der mächtige Erker
Waldstraße
Ich muss sagen, dass mir die Gründerzeit in Leipzig deutlich mehr zugesagt hat wie in Wiesbaden. Die Individualbauten in Wiesbaden mögen etwas prächtiger sein, in Leipzig wirkt alles aber eleganter und viel schöner komponiert, es ist schwer zu beschreiben, mir hat es einfach wesentlich besser gefallen.
Die fantastischen Zwillingsbauten in der Waldstraße
Es geht jetzt die Waldstraße nach Norden hinauf
Dann erreichen wir dieses Unikum aus dem Jahr 1933
Eckbau an der Wettiner Straße
Wunderschöne Bildersammlung. Vielen Dank dafür!
Dieses Viertel ist, was den Erhaltungsgrad anbelangt, quasi eine Ausnahme in Deutschland. Das macht mich wiederum traurig, denn viele andere Gründerzeitviertel könnten ähnlich ästhetisch wirken, wenn sie fachgerecht saniert und rekonstruiert werden würden.
Es gibt in Leipzig einige Ecken, die eine ähnliche Geschlossenheit über mehrere Straßen aufweisen. Allerdings ist die Sanierungsqualität da mit unter nicht ganz so hoch. Das Waldstraßenviertel ist auch stilistisch recht homogen, überwiegend klassische Gründerzeit, kaum Jugendstil, kaum Reformstil. Den findet man in Leipzig in den äußeren Vierteln ansonsten recht häufig. Der von Paul Möbius beeinflusste Stil mit seinen runden Formen ist ein sehr schönes Leipziger Spezifikum.
Ich muss sagen, dass mir die Gründerzeit in Leipzig deutlich mehr ugesagt hat wie in Wiesbaden.
Könnte es daran liegen, dass man in Wiesbaden, vor allem im Bereich der Ringstraßen viel Eklektizismus findet, während der Leipziger Gründerzeitstil sich strenger an Neorenaissance und Neobarock ausrichtet? Wo immer diese Stilhaltung qualitätvoll und oftmals durch den Gebrauch von Naturstein veredelt angewandt wurde, bestätigt sich die von Gottfried Semper ausgesprochene Direktive, dass der Renaissancestil, der in den italienischen Stadtrepubliken der frühen Neuzeit entwickelt wurde, am ehesten in die modernen Städte des republikanischen Zeitalters passe. Und so fühlen wir heute wieder, dass dieser Stil, der die deutschen Vorkriegsstädte geprägt hat, dann aber eine Zeit lang verachtet und zerstört wurde, mit vollem Recht von dem Großmeister des 19. Jahhunderts empfohlen wurde. Vielleicht wird er eines Tages von fähigen Architekten in metamorphosierten und abtrahierten Varianten neu zum Leben erweckt werden.
Könnte es daran liegen, dass man in Wiesbaden, vor allem im Bereich der Ringstraßen viel Eklektizismus findet, während der Leipziger Gründerzeitstil sich strenger an Neorenaissance und Neobarock ausrichtet?
Wie schon von Saxonia angesprochen: Die "stilreine" Gründerzeit findet sich vor allem in den älteren und Innenstadtnahen Vierteln, wie zB. dem Waldstraßenviertel. Bei der überwiegenden Mehrheit des Gründerzeitbestandes aber, vor allem ab 1900, wird dann häufig die Ornamentik des Historismus abstrahiert und übersetzt in Reform- oder Jugendstilornamentik. So gibt es z.B. ziemlich viele Häuser, die formal von der Gliederung her strenge Neorenaissance sind, aber en Detail ein sehr modernes Formenvokabular haben. Die Berliner Gründerzeitfassaden beispielswiese scheinen mir (auch weil sie oft 40 Jahre älter sind) deutlich konservativer bzw. stilreiner als viele Leipziger Fassaden. Leipzigs "Boom" war auch einfach etwas später und so gibt es verhältnismäßig viele spätklassizistische Häuser und en Masse (eklektizistische) späthistorische Häuser aber alles dazwischen scheint mir recht dünn vertreten, mir liegen dazu aber keine Zahlen vor, so bitte ich um Korrektur, sollte meinn Eindruck täuschen.
Weiter geht es in der Waldstraße
Wettinerstraße
Blick zurück zu den Zwillingen
Und dann erreichen wir langsam das Ende des Waldstraßenviertels nach Norden, ab der Christianstraße hört der Blockrand aus Gründerzeitbauten auf
Nordseite der Christianstraße
Südseite der Christianstraße
Der Eckbau war so gewaltig, er wollte kaum aufs Bild
Eckbau zur Max-Planck-Straße
Beim Anblick dieser wunderschönen, in ihrer Geschlossenheit ein klares Stilwollen vermittelnden und eine hochstehende Wohnqualität ausstrahlenden Gründerzeitwohnbauten frage ich mich, freilich nun etwas naiv, aber dennoch: "Wie konnte es nur passieren, wie konnte es geschehen und zugelassen werden, weshalb haben die Menschen das mitgemacht, Jahrzehnte später in Wohnmaschinen einzuziehen, die mehr einem betonierten Kartenhaus gleichen, als gestalteter Architektur?" Weshalb haben Sie nicht gleich von Anfang an von den Architekten einen menschenwürdigen, naturgemäßen Stil eingefordert. Die Bauhaus-Sprache hätte eine Marotte, eine Antibewegung der Architekturgeschichte bleiben können, hätten sich die Menschen nicht notgedrungen dafür entschieden diese anzunehmen zwecks eines Dachs überm Kopf zu haben, ...!?
Wo bleiben heute sozialverträgliche Baugenossenschaften, die einen anheimelnden Stil für die Massen anbieten?
Bildung tut not, damit Kultur wiederkehrt!
Dieser Umschwung, der in Deutschland besonders krass ausfiel, hatte eine ganze Reihe von Gründen, von denen der wirtschaftliche, die anfängliche Notlage der Nachkriegszeit der unerheblichste ist. Erstens würde ich die spezifisch deutsche Depression der bis heute andauernden Nachkriegsjahrzehnte nennen, die anhaltende Verstörung des deutschen Volkes, die sich in Selbstzweifel, Selbsthass, Lebensverneinung, Kulturverlust äußerte und im puren Funktionalismus eine Zuflucht fand. Architektur und alle Lebensfeier, die Grundlage für das Gedeihen von Architektur ist, war für lange Zeit anrüchig geworden. Man muss aber auch bedenken, dass die Generation unserer Großväter die gründerzeitlichen Hinterlassenschaften keineswegs so positiv wahrnehmen konnte wie wir heute. Zm einen konnte die Fülle der gründerzeitlichen Hinterlassenschaften dem Stadtbürger schon ein Gefühl des Überdrusses bescheren, das nach Abwechslung, Ruhe, Schlichtheit verlangte, zum aneren waren diese Bauten zumeist heruntergekommen, schäbig, schmutzig, schließlich, nach dem Krieg ruinös und verfallen. Man kann schon verstehen, dass der damalige Mensch einen architektonischen Neuanfang mit sauberen, klaren Formen ersehnte; denn noch war die Banalität der endlosen Kistenbauerei nicht geboren. Natürlich sehen wir heute, da die Moderne so gründlich abgewirtschaftet hat, wie für unsere Großväter die Gründerzeit abgewirtschaftet hatte, alles in anderem Licht, und wenn erst der modernistische Dogmatismus an den Hochschulen sich totgelaufen haben wird, wird ein neuer menschengemäßer Stadtbau möglich werden.
So geht es dann noch Norden weiter
Eckbau zur Max-Planck-Straße
Im Hintergrund taucht die Red-Bull-Arena, das ehemalige Zentralstadion auf
Es geht weiter die Christianstraße entlang zur Friedrich-Ebert-Straße, dem westlichen Abschluss des Waldstraßenviertels
Red-Bull-Arena
Lloydhof
Mit dem prächtigen Eckbau zur Friedrich-Ebert-Straße verabschiede ich mich für heute