Ach, wahrscheinlich gründet sich jetzt sowieso eine Bürgerinitiative "Halbierten Freßwürfel erhalten" und bringt erstmal alle weiteren Neubauaktivitäten zum Erliegen. Wundern würde es mich jedenfalls nicht...
Dresden - Postplatz
-
-
Die finden eh keine Mieter. Hat schon auf der Hauptstraße mit Libeskind nicht funktioniert, funktioniert auch hier nicht. Zumal am Neumarkt viel schönere Mietmöglichkeiten samt Tiefgarage entstehen. Postplatz bleibt glücklicherweise Brache!
Erst Gesinnungswandel beim Unternehmer, den Rest erledigt die Marktwirtschaft.
-
Es gibt am Postplatz direkt neben dem Schauspielhaus ein "Gewerbe"-Grundstück, da sieht es aus wie 1946!
Die Sockelmauern von Ruinen der Häuser, die einst diesen Hinterhof umgaben, bilden die Einfriedung dieses zeitvergessenen Ortes! -
Bis vor wenigen Jahren stand dort noch ein verfallener Altbau. Bei dem Anblick kann man schon fragen, ob die derzeitige Situation die bessere darstellt..
-
Den Freßwürfel-Ersatz gibt es nun auch im Video zu bestaunen. Der (ungewollt) äußerst zynische Kommentar von Dresden Fernsehen dazu: "Das neue Gebäude soll den Postplatz wieder ein Stück attraktiver machen."
Neubau am Postplatz - DRESDEN FERNSEHEN - Alle Videonachrichten für Dresden! > AKTUELL
-
Das ist KATASTROPHAL, dieser Würfel wird Dresden den Rest geben. Der Bau soll sich "in die Postplatzarchitektur einfügen", da liegt das Problem. Der Postplatz wird die neueste Zerstörung Dresdens werden. Diese gigantomanische Architektur steht in denkbar krassestem Wiederspruch zum Altstadtzentrum!!!
HILFE!!!!! :verrueckteaugengelb: :keine ahnung:
-
Wiener-Platz-Bebauung, Prager Straße, Altmarkt-Galerie, Willsdruffer Straße, Altmarkt-Bebauung und nun der neue Fresswürfel samt Postplatz-Neuordnung. Jetzt mal ganz ehrlich: Blendet man den Neumarkt mal aus, sieht's in Dresdens Mitte, was Städtebau angeht, ganz, ganz traurig aus.
-
Na, endlich mal wieder ein richtig schön langweiliger Investoren-Rasterklotz. Sieht zwar nicht gut aus, aber innen gibt's dafür flexible Wände. Na also! Da freut man sich doch als Bürger...
-
Zitat
Wiener-Platz-Bebauung, Prager Straße, Altmarkt-Galerie, Willsdruffer Straße, Altmarkt-Bebauung und nun der neue Fresswürfel samt Postplatz-Neuordnung. Jetzt mal ganz ehrlich: Blendet man den Neumarkt mal aus, sieht's in Dresdens Mitte, was Städtebau angeht, ganz, ganz traurig aus.
So ist es. Hier wird (fast) alles falsch gemacht. Der Neumarkt stellt eine absolute Ausnahme dar. Ansonsten: keine kleinteilige Bebauung, kein bauen auf historischem Grundriss, also keine Stadtreparatur. Dresden soll so richtig "modern" gemacht werden. Scheinbar sollen hier die westdeutschen Bausünden der 70er Jahre nachgeholt werden...
Armes Dresden! -
Zitat von "silesianospostato"
Ach, wahrscheinlich gründet sich jetzt sowieso eine Bürgerinitiative "Halbierten Freßwürfel erhalten" und bringt erstmal alle weiteren Neubauaktivitäten zum Erliegen. Wundern würde es mich jedenfalls nicht...
Ich bin ja hier nicht gerade als vehementer Verteidiger der DDR-Architektur bekannt, aber in diesem Fall gehe ich sogar so weit: Wenn dieses Ding der Ersatz für den Freßwürfel sein soll, dann kann man auch gleich den Freßwürfel stehenlassen. Was bringt der Abriß eines häßlichen Gebäudes, wenn ein mindestens ebenso häßliches gebaut würde? Der Freßwürfel ist immerhin ein Stück Dresdner Geschichte.
(Dasselbe würde ich über den Kulturpalast sagen, wenn die Alternative ein fieser Glaskasten wäre)
-
Anknüpfend an den Beitrag von Oktavian:
Wenn man sich Bilder vom alten Postplatz anschaut, insbesondere Luftbilder, dann erkennt man schnell dass dieser Platz weder dem Neumarkt, noch dem Altmarkt, dem Theaterplatz oder dem Neustätter Markt das Wasser reichen konnte. Man sieht einen zerrissenen, durch Straßen und Schienen zerschnittenen, in mehrere Inseln zerteilten Platz, der vor allem eines war: Verkehrsknotenpunkt.
Die Architektur am Postplatz war von sehr unterschiedlicher Qualität (man erkennt u.a. auch ein Bauwerk mit nur einem Geschoß und Flachdach!) und Stilen.
So schön das Telegrafenamt und die dahinterliegende Markthalle gewesen sein mögen, sie standen auf dem falschen Platz, wo Dresden seine grünen Gürtel um die Altstadt hätte anlegen sollen.Wenn man diese Situation betrachtet erkennt man schnell, dass man hier eine auch verkehrstechnisch bessere Lösung finden muß und oft gar nicht rekonstruieren sollte. Allein die Möglichkeit, die große Lösung des Gürtels mit Allee und Wassergraben doch noch irgendwann zu verwirklichen wäre mehr als nur ein Ersatz für Telegrafenamt & Co.
Ich glaube, dass es am Postplatz am wichtigsten wäre, für möglichst hochwertige neue Architektur zu kämpfen: Diese müsste, um sich einzufügen, zwei Anforderungen erfüllen:Erstens müßte sie aus hauptsächlich in Traditionellen Materialien ausgeführt werden, um Brüche zu vermeiden, das ist bei dem gegenwärtigen Projekt der Fall. Zweitens müßte sie aber auch einigermaßen kleinteilig und ein Minimun an Dresdner Eleganz und Verspieltheit haben und das trifft auf diesen abertausendsten "Kubus" leider überhaupt nicht zu. Dass das Bauwerk weiter nach Süden gerückt wird, halte ich im Sinne eines Rückbaus der überbreiten Wilsdruffer aber für absolut überfällig.
-
Das Problem sind die 6 Stockwerke und die Kubusform und daß man diese vom Innenbereich des Zwingers sehen kann!
Es ist doch lächerlich, wenn sich alle Welt wegen der Waldschlößchenbrücke und diversen Elbhang-Blickbeziehungen aufregt und gleichzeitig durch so ein 08/15 Bürohaus eines der vollkommensten Barock-Ensembles der Welt auf's empfindlichste gestört wird! Da könnte man auch gleich Reklametafeln ans Kronentor schrauben!
Meines Erachtens muß bei Gebäuden, die die Galerien des Zwingers überragen, unbedingt auf eine gefällige Dachform geachtet werden.
-
Dazu noch ein paar Bilder:
Kronentor. Hinten bei dem Baum würde der neue Kasten hinkommen.
Blick vom Zwinger auf den Postplatz
Zwinger innen. Man sieht den fürchterlichen Advanta-Riegel und rechts die Haltestellen-Pylonen
Von oben noch extremer,
Eine Reihe hoher Bäume könnte freilich einiges richten - müßte man aber bald pflanzen, damit wir zu Lebzeiten noch etwas davon haben.
Die Postplatzhaltestelle ist seit einigen Tagen am Netz.
Funktional ist alles prima und ein echter Fortschritt gegenüber früher.
Nur die Ästhetik des Schmetterlingsdaches, das ja der Clou vom Ganzen sein sollte, erschließt sich aus der Fußgängerperspektive nicht so richtig.
Was im Modell oder aus der Vogelperspektive ein Bild ergibt, ist von unten nur ein Gewirr aus Glas und Stahl, wobei diese Ansicht noch eine der besseren ist. -
Ich war vor einigen Tagen zum ersten Mal bewusst an der Haltestelle, da ich vorher nur durchgefahren bin. Das "Schmetterlingsdach" ist aus der Fußgängerperspektive wirklich nur ein Haufen Stahl, dessen Sinn sich einem nicht erschließt. Weiterhin stehen die Sitzbänke an der Haltestelle Richtung Süden -- Straßenname kenne ich nicht -- im Regen, da das Haltestellendach nicht breit genug ist. Ein typischer Dresdner Schildbürgerstreich.
Solche Fehler sind ärgerlich und wären vermeidbar gewesen. Was der riesige Monolith soll, weiß ich auch nicht. Verkehrstechnisch ist die Haltestelle aber in der Tat ein großer Fortschritt, da man bequem und -- solange man sich nicht auf eine Bank setzt -- trocken die Bahn wechseln kann.
--
Aenos -
Als ich vom Theaterplatz aus zum ersten Mal den Pylon sah, habe ich ihn im Gegenlicht zuerst für einen Industrieschornstein gehalten.
-
Die Assoziation Industrieschornstein ist bestimmt allgegenwärtig - ich habe vom Theaterplatz aus genau so empfunden!
Liegt vielleicht daran, dass es von dort aus haargenau so aussieht?!
(und was sollte man als Tourist auch anderes denken - gibt ja sonst im innerstädtischen Bereich normal nichts, was diese Form hätte,
noch dazu sind solche Schornsteine bzw. Industrieruinen in ostdeutschen Zentren keine Seltenheit!) -
Zitat
Das Chaos am Postplatz
Von Bettina KlemmInnenstadt. Mehr als 47 Millionen Euro werden verbaut. Autofahrer und Fußgänger sind genervt. Noch fehlen Investoren.
[...]
Schürmann sieht am Postplatz gigantische Bauten, wenig Verkehr und entlang der früheren Stadtbefestigung einen Wassergraben vor. 1999 hat der Stadtrat auf dieser Grundlage einen Bebauungsplan beschlossen.
Doch inzwischen drehte sich das Blatt auf dem Immobilienmarkt: So gab es zwar Ideen, aber die potenziellen Investoren zögerten angesichts der hohen Erschließungskosten. Bevor gebaut werden kann, müssen alle Versorgungsleitungen für Wasser, Wärme, Strom, Gas und Telekommunikation neu verlegt werden. Die einst 16 Haltstellen für Straßenbahnen und Busse sollen auf zwei konzentriert werden.
Als die Stadt die Möglichkeit hatte, rund 20 Millionen Euro Fördermittel für das Pilotprojekt 2 zu erhalten, drückte sie ihrer Tochter Dresdner Verkehrsbetriebe das Projekt aufs Auge. Baustart war im Mai 2005. Inzwischen sind die Haltestellen samt des umstrittenen Schmetterlingsdachs fertig.
Die Investoren
Auf konkrete Bauanträge kann Stadtplanungschef Andreas Wurff nicht verweisen. „Für die Baufelder an der Wallstraße gibt es Gespräche, für die an der Schweriner Straße unverbindliche Entwicklungsideen“, sagt er.
Der Fresswürfel
Als erstes Objekt könnte der Fresswürfel an der Wilsdruffer Straße abgerissen werden. Ein Neubau nach dem Schürmann-Plan soll direkt an die Wilsdruffer Straße rücken. Die TLG-Immobilien GmbH hat einen Wettbewerb ausgelobt und sucht nun auf der Immobilien-Messe Expo-Real im Oktober Nutzer für das Büro- und Geschäftshaus. „Wir würden gern im nächsten Jahr beginnen“, sagt TLG-Niederlassungsleiter Klaus-Dieter Schwensen.
Die Telekom-Gebäude
Über einen Abriss der alten Telekom-Gebäude auf der anderen Platzseite wird schon lange gemunkelt. „Aber er ist im Moment nicht geplant“, sagt Jeanette Fuß von der Sireo Real Estate, die für die Telefongesellschaft die Immobilie verwaltet. Die Telekom besitzt drei Grundstücke am Postplatz und will diese veräußern. Die Käufer sollen den Abriss übernehmen. Aus Sicht der Telekom kann auch der hintere Teil des neuen Gebäudes an der Annenstraße verschwinden.
Das Linde-Haus
„Wir haben großes Interesse an der Erweiterung der Altmarkt-Galerie in Richtung Wilsdruffer Straße/Postplatz. Derzeit ruht das Thema jedoch aufgrund der Grundstückssituation“, sagt Christian Saadhoff, von der ECE Projektmanagement GmbH. Dazu müsste das lange Bürohaus der Linde KCA abgerissen werden. „Das geht im Moment gar nicht, weil wir das Haus mit 150 Mitarbeitern mindestens bis 2008 selber nutzen“, sagt Linde-KCA Dresden-Geschäftsführer Günter Bruntsch.
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1256304 -
Typische Kiste, wie sie überall auf der Welt hundertausendfach gebaut wurde/wird. Gesichtslose Copy+Paste-Architektur ohne Qualität. Chance für den Postplatz vertan.
-
Zitat
Die Telekom-Gebäude
Über einen Abriss der alten Telekom-Gebäude auf der anderen Platzseite wird schon lange gemunkelt.
Das klingt doch ganz gut. Hätte nicht gedacht, dass ein Abriss zur Debatte steht.
-
Die heutige Anstrengungen am Neumarkt und Schloss um 1% der verloren gegangen Bauten in Dresden zurückzubringen hat schon millionen Menschen auf der Welt zum tiefsten berührt.
Bin sicher das der Geist des schönen Bauens nun endlich aus der Fläsche ist und fast jeder zugeben muss die zeugen der Tradition unendlich viel besser gefallen dann die Gesichtslose Mühl der phantasielose Modernisten.
Diese Mühl-Architekten sind nur geeignet zur Bau der Atlantikwall.Schon jetzt wird auch kritisch reagiert auf Plänen für den Bau von neuen Kuben in der Umgebung der weltberühmte Zwinger und wird endlich auch kritisch reagiert auf immer wieder Staffelgeschossen bauen statt schöne richtige Dächer. Wie lange noch? Aber bin sicher das die Sophienkirche, das Centraltheater, Viktoriahaus und vielleicht noch einige berühmte Bauten einmal wieder zu bewundern (staunen) sind. sehe mal die ehemalige Post oder Sachsenplatz an und dann wird schnell klar das noch ein langer Weg bevor uns liegt.
Auch Wohn- und Geschäftsbauten können mit viel mehr Pathos, Details entwurfen werden, wenn nur mehr nach dem Traditionelles Bauen geschaut wird. Vielleicht soll Patsche & Partners oder Andreas Hummel von der GHND eingeladet werden ihre Vision zur Postplatz, Wilsdrufferstrasse, Pragerstrasse usw zu äussern. Habe völlig das Vertrauen das Dresden dann das für die einmal rekonstruierte Innenstadt auch das benötige Umfeldt wieder zurück bekommt.
R.
-