• Die "Käseglocke" steht noch, bin heute Vormittag vorbei gefahren. Allerdings sind herum Löcher und mich würde es nicht wundern, wenn das Bauwerk rein zufällig bei den Bauarbeiten Schaden nimmt.

  • Zitat von "Sebaldt"

    Hat nicht die Sophienkirche auch am Postplatz gestanden? Gibt es Pläne sie wiederaufzubauen?


    1. Ja (d.h. sie stand in der Nähe, der Postplatz war viel kleiner, selbst der Zwinger war nicht bestandteil der Postplatzbebauung- dazwischen stand Webers Hotel)
    2. Nein
    Auf dem Platz steht jetzt der Advanta-Riegel.
    Es gibt Bemühungen die Busmannkapelle wieder aufzubauen, sie war einst ein Bestandteil dieser einstigen Klosterkirche.

    Hier dazu ein Link:

    http://www.slak.de/news/03afdbd66e7929b125f8597834fa83a4/

  • Schade um die Sophienkirche, sie war ja für die Geschichte der Reformation in Sachsen eine der wichtigsten Kirchen des Landes. Sie war später Sitz der Landeskirche. Diese Aufgabe hat ja heute die Kreuzkirche inne, sowie der Dom zu Meißen.

    Für weniger Ideologie!

  • Am ehemaligen Standort erinnert heute nur noch eine Bronzetafel, die der Verein, der sich für die Rekonstruktion der Busmannkapelle einsetzt, mühsam mit Spendengeldern finanziert, aufgestellt hat. Vor nicht allzulanger Zeit gab es einen Artikel in der SZ zu der Kapelle und den Problemen mit der Realisierung. So gibt es neben der Finanzierung Probleme mit dem Grundstück, das wohl zum Teil der TLG/Treuhand (Schnellrestaurant am Zwinger, "Fresswürfel") gehört.

  • Der Verein um Hilde Herrmann strebt nicht die Rekonstruktion der Busmannkapelle an, sondern einen modernen Ort der Erinnerung mit Zitaten ihrer Architektur, u.a. die Stelen. Aus den Gründen hat der Verein spendenmäßig auch keinen Erfolg! Dabei böte die Rekonstruktion der Busmannkapelle die Möglichkeit, in zehn bis zwanzig Jahren die ganze Kirche anzugehen! Leider ist die gute Frau Herrmann etwas stur. Zitat: "Es wird nie wieder die alte Kirche."

    P.S. Hat auch niemand behauptet!

  • Zitat von "Philipp"

    Der Verein um Hilde Herrmann strebt nicht die Rekonstruktion der Busmannkapelle an, sondern einen modernen Ort der Erinnerung mit Zitaten ihrer Architektur, u.a. die Stelen.


    Hm, ich hatte in Erinnerung, dass die Kapelle rekonstruiert und in einen Glaskubus integriert wird. Na, wie dem auch sei, in absehbarer Zukunft wird dort nicht viel passieren.

  • Zitat von "Harmonica"

    Hm, ich hatte in Erinnerung, dass die Kapelle rekonstruiert und in einen Glaskubus integriert wird. Na, wie dem auch sei, in absehbarer Zukunft wird dort nicht viel passieren.

    Ich bin der Meinung das man in der nackten Vorderfront des "Riegels" ein
    Relief der Sofienkirche hätte anbringen können aus vorgehangenen Sandsteiplatten.So wie es jetzt aussieht, passt es nicht zum Gesamtbild gegenüber des Zwingers!
    :schild6:

  • Lieber eschüw,
    willkommen im Forum, aber ich rate für den Fall, dass die Bedingung des vielleicht ungewohnten Posting-Mechanismus unklar sein sollte zum Üben im Testbereich.
    Weniger ist bei Beiträgen mehr: d.h. auf unnötige Hervorhebungen wie größere Schrift, Farben, etc. am besten ganz verzichten und das Wichtige inhaltlich rüberbringen.
    Deswegen habe ich deinen obigen Beitrag in eine lesbare Form gebracht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Postplatz. Für seine Ausstattung lieferte eine Lausitzer Firma importiertes Pflaster.

    Ganz besonders edel soll der Postplatz nach dem Umbau aussehen. Deshalb wird Granitpflaster statt schnödem Asphalt eingebaut. Und das Gestein soll aus Deutschland kommen, hieß es jedenfalls in der Ausschreibung.

    Trotzdem wurde in dem Haltestellenbereich in der Wilsdruffer Straße, wo Straßenbahnen und Busse einfahren können, Granit aus China verwendet. Das teilte der Sprecher der Verkehrsbetriebe, Falk Lösch, auf Anfrage mit. Die Lausitzer Lieferfirma habe mitgeteilt, dass ihr Steinbruch in Demitz-Thumitz, Kreis Bautzen, nicht genügend Granit in der geforderten Güte hergebe. [...]

    Straßenbauamtsleiter Reinhard Koettnitz erläuterte, dass in Ausschreibungen eigentlich nur bestimmte Qualitäten gefordert werden könnten, aber nicht die Herkunft. Ähnliche Granite wie aus der Lausitz würden noch in Schlesien, Indien und eben China abgebaut. Die Chinesen könnten dabei trotz des langen Transportwegs oft am preisgünstigsten liefern.


    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1160352


    Großpflaster aus chinesischem Granit ist im neuen Haltestellenbereich (Vordergrund) an der Wilsdruffer Straße eingebaut. Foto: Steffen Füssel

    http://www.sz-online.de/bilder/2006_05/gr_1160352_1.jpg

  • Ein Neubau soll den Fresswürfel ersetzen

    Postplatz. Das Leipziger Büro Schulz & Schulz gewinnt den Wettbewerb für ein Bürohaus auf der Wilsdruffer Straße.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=301
    http://www.dnn-online.de/dnn-heute/63764.html

    Ich bin entsetzt!
    Der Kasten auf der SZ-Zeichnung sieht aus wie eine sandsteinverkleidete Woba-Platte! Sechsstöckig! Und das neben dem Zwinger!

    Ich will die Sophienkirche zurück! Oder wenigstens den Fresswürfel!

  • Mir gefällt der Entwurf auch überhaupt nicht. Das was auf dem einen Bild zu sehen ist, sieht wirklich fatal nach Platte aus. Zwar soll das Gebäude mit Sandstein verkleidet werden, aber laut Feßmayer ist dies nicht zwingend, und kann auch durch ein anderes Material ersetzt werden. Wie wärs denn mal mit Stahl? Wäre ja mal was anderes. Oder warum nicht gleich recyclete Plastepfandflaschen?

    Mir scheint, die Architekten haben diesmal ganz bewusst auf einen Bruch verzichtet und die Stimmung des Linde-Hauses gegenüber aufgenommen. :augenrollen:

  • Liebe APH-Freunde,
    ich will ja hier nicht meckern, da ich weiß, daß Ihr alle sehr an den Themen hängt und die Dresdner Bau-Probleme ernsthaft diskutiert.

    Aber vielleicht wird Euch jetzt klar, daß es in Dresden weder eine Reko- noch eine Traditionalismuswelle gibt und wohl auch nicht geben wird.
    Es wird sicher auch niemand weder das Kaiserliche Telegraphenamt am Postplatz noch den Kaiserpalast am Pirnaischen Platz rekonstruieren wollen. Diese Gebäude wären es auch nicht wert...Bitte bleibt da realistisch! Was Ihr zur Sophienkirche geschrieben habt, ist natürlich richtig. Die müßte natürlich irgendwie, irgendwann wiederkommen (evtl. à la Unikirche [lexicon='Leipzig'][/lexicon]: außen adaptiert, innen als Reko). Frau Herrmann ist über 80 (!) Jahre alt und wird sicherlich zu ihren Lebzeiten nicht mehr von der Gustavs-und-Lungwitz-Version der BM-Kapelle (Fragmente (!) im Glaskubus) abrücken. Richtig ist natürlich auch, daß dafür keiner sein Geld hergeben wird! (Blobel wurde sogar schon gefragt und lehnte konsequenterweise ab!)

    Die Dresdner Stadtplanung ist aber - leider! - einfach nicht auf der Höhe der Zeit was Städtebau und Architektur angeht, sonst hätte man sich am Postplatz nicht für ein völlig veraltetes 70er-Jahre-Konzept von Schürmann entschieden. Im Westen würde das in der Innenstadt natürlich keiner mehr haben wollen. Wie heutzutage Stadtreparatur auch mit guten und passenden Neubauten praktiziert wird, sieht man in Berlin, das da weit fortschrittlicher ist als unser Dresden "hinter den sieben Elbhängen" . Ich meine damit: Bauen auf historischem Stadtgrundriß mit relativ kleinteiligen Bauten/Häusern mit Dächern. Im Detail können die dann ja gerne neu sein...

    Bitte vergeßt nicht: Alles, was am Neumarkt erreicht wurde und wird, ist jetzt die Frucht eines jahrelangen zähen Ringens, Diskutierens, Publizierens, einer Heidenarbeit, die wenige machten. Nicht alles kann und wird rekonstruiert werden. Daß es neben den Rekos aber doch auch - wie ich finde - "manierliche" Neubauten, wie die jetzt im Prisco-Areal (ich meine jetzt nicht das Staffelgeschoß-Dach) oder am HdS gibt, ist für Dresden schon unglaublich viel... Diese Bauten darf und kann man nicht mit dieser nichtssagenden Kiste am Postplatz in einen Topf werfen!

    Bleibt dran!

    Herzliche Grüße!
    Stefan Hertzig
    (heute einmal nur ganz privat)

  • Zitat von "Oktavian"

    Bitte vergeßt nicht: Alles, was am Neumarkt erreicht wurde und wird, ist jetzt die Frucht eines jahrelangen zähen Ringens, Diskutierens, Publizierens, einer Heidenarbeit, die wenige machten. Nicht alles kann und wird rekonstruiert werden. Daß es neben den Rekos aber doch auch - wie ich finde - "manierliche" Neubauten, wie die jetzt im Prisco-Areal (ich meine jetzt nicht das Staffelgeschoß-Dach) oder am HdS gibt, ist für Dresden schon unglaublich viel...
    Bleibt dran!

    Herzliche Grüße!
    Stefan Hertzig
    (heute einmal nur ganz privat)

    Ich stimme jedem Ihrer Worte zu, Herr Hertzig. Für das Engagement der GHND kann man nicht dankbar genug sein. In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit natürlich auch für ein persönliches Dankeschön nutzen.
    Ohne die GHND, ohne die unermüdliche, professionelle Arbeit einiger Weniger, gäbe es das Projekt Neumarkt nicht, das ist völlig richtig. Und ja, die GHND muss den Focus jetzt und heute auf diesen kleinen Teil der Stadt richten. Und ja, die GHND muss zum Erreichen ihrer Ziele auch jede Menge Kompromisse eingehen. Sie muss in ihrem offiziellen Auftreten, schon allein, um nicht unseriös zu wirken, „realistisch“ bleiben.
    Die GHND hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Prisco-Neubauten (mit den bekannten 2 Ausnahmen) ganz „manierlich“ geworden sind. Auch darin stimme ich Ihnen zu.
    Aber nur, weil alles viel schlimmer hätte kommen können, werde ich meine rein persönliche Messlatte nicht tiefer hängen. Wer die Visualisierungen von Hummel im Kopf hat, wem sich der historische Eckbau am Eingang der Töpferstraße in’s Gedächtnis gebrannt hat, der kann die realisierte Fassung bestenfalls als 2. Wahl einstufen.
    Und noch etwas. Ich sehe eine nachhaltige Verbindung zwischen dem, was sich am Neumarkt tut, und der weiteren Entwicklung am Postplatz, Pirnaischen Platz, Prager Straße, Wiener Platz und wie die verschandelten Stadträume in Dresden alle heißen. Je mehr der Neumarkt in „unserem“ Sinne Gestalt annimmt, umso mehr werden sich die Menschen die Augen reiben. Es ist ein riesiger Unterschied, ob man schöne Planbildchen in der Zeitung sieht oder ob die Gebäude gegenständlich im Stadtbild erlebbar sind. Das wird viele sensibilisieren, davon bin ich fest überzeugt. Was die Arbeit der GHND in dieser Hinsicht insgesamt auslösen kann und hoffentlich auch wird, ist noch gar nicht absehbar.
    Da gab es im Februar 1990 ein paar „Verrückte“, die die Frauenkirche wieder aufbauen wollten. Ich fand die Idee wundervoll, aber eben auch völlig unrealistisch – war halt ein schöner Traum. Knapp 15 Jahre später saß ich an einem Oktober-Sonntag vor dem Fernseher, um mir die Weihefeierlichkeiten anzusehen – ich geb’s zu, mit Tränen in den Augen.
    Man hat uns nur eingeredet, dass unsere Wünsche nach Rekonstruktionen und urbaner (und das heißt für mich weitgehend nichtmodernistischer) Architektur unrealistisch sind.

  • Ich bin auch der Meinung, daß die Arbeit der GHND hervorragend ist und bin auch gern Mitglied (wenn auch nur passives...).

    Allerdings finde ich auch, daß gerade Gründerzeitarchitektur in vielen Fällen sehr ansprechend ist und in begründeten Einzelfällen durchaus auch rekonstruiert werden sollte (wobei mir natürlich klar ist, daß dies nicht unbedingt ein realistischer Wunsch ist). Aber vermutlich muß auch hier erst der zeitliche Abstand größer werden, bis diese Epoche gebührend gewürdigt wird...

  • Es ist einfach widerlich - meine Güte, man muß ja nicht zwingend rekonstruieren oder historisierend bauen (auch wenn's schön wäre), aber dieser Kasten sieht ja wirklich aus wie die Platten in der Hauptstraße, und das in unmittelbarer Nähe von Taschenberg und Zwinger? Eine Unverschämtheit! Reicht denn nicht schon der üble Advanta-Riegel (den ich sogar fast noch kreativer finde)?

    In DD muß man wirklich immer auf eine Steigerung gefaßt sein! Ich sage nie mehr etwas gegen das Lego-Haus am Altmarkt. Ich hielt es immer für peinlich und mißlungen, aber im Vergleich zu dem, was nun am Postplatz droht, ist sogar dieses Gebäude beinahe ein Wohltat. :augenrollen: