• Besonders "schön": Die seit Jahren wegen Baufälligkeit mit Bauzäunen abgesperrten Zugänge zum Bunker

    Besonders "schön" sind die allseits und oft Jahre lang in unseren Stadtbildern herumstehenden "schicken" Bauzäune und rot-weißen Absperrbarken. Einmal hingestellt entbinden sie davon, zeitnah Arbeiten durchzuführen und nachhaltige Lösungen der Problembereiche umzusetzen. :daumenunten:

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    Genau wie die Schilder mit der Aufschrift "Straßenschäden". Es wird lieber ein permanentes Warnschild installiert, anstatt die Schäden an der Straße zu beheben.

    Das hochwertige weiße Pflaster aus Marmor wird aber scheinbar nicht in einem Muster, wie einem Ring, um den Brunnen verlegt, sondern lediglich eingestreut. Zumindest lässt das die Visualisierung vermuten. Ob das am Ende gut aussieht?

    Auch diese hölzernen Sitzklötze gefallen mir in ihrer Anordnung nicht so recht. Sieht aus wie hingewürfelt. Das lässt die Situation auf mich unruhig und unsauber wirken. Aber diese Art der Gestaltung ist ja leider gerade modern.

    Ansonsten ist es natürlich immer schön, wenn man in der Stadt mehr Grün und weniger Autos bekommt. Die Autos und der Verkehr zerstören jedes Stadtbild.

  • Heimdall, da kann ich nur zustimmen. Wenn Du wüsstest, wie es hier in Bonn gerade aussieht... Wie gesagt machen die Grünen ernst mit der Verkehrswende. Ich war am Anfang skeptisch und es gibt viel Aufregung in der Stadt, weil eben auf Hauptverkehrsachsen ordentliche Radwege angelegt werden, und dadurch der Autoverkehr eingeschränkt wird. Mittlerweile glaube ich aber, dass diese Maßnahmen gut sind und dem Stadtbild insgesamt sehr helfen werden. Nur ist dadurch gefühlt an jeder Ecke in der Innenstadt eine Baustelle, Absperrungen, Barken, Bauzäune...

    Neußer: Zum Pflaster: Ja, so ist es geplant. Ich habe hier noch ein weiteres Bild aus den Planungen, das die Draufsicht auf den Brunnen zeigt. Das rote und das weiße Pflaster sind Marmor, und sollen unstrukturiert um den Brunnen verlegt werden. Ich finds aber jetzt nicht sooo schrecklich. Offenbar wird auch das dunkle Pflaster, das aus Basalt besteht, wiederverwendet, wenn ich das richtig sehe. Oben sieht man den Bunkereingang, der soweit ich weiß mit zu öffnenden Eisenplatten abgedeckt wird - der Bunker soll im Rahmen der Platzumgestaltung wieder zugänglich gemacht werden (ganz Kühne träumen von einer unterirdischen Whiskey-Bar - naja, mal sehen, ob daraus was wird...).

    Quelle: Scape Landschaftsarchitekten

    Bezüglich der Bänke, der Art der Pflasterung etc. wäre ich aber noch vorsichtig. Scape hat zwar den Wettbewerb gewonnen, aber die Pläne sind wie gesagt nicht final. Es wird sich also sehr wahrscheinlich an einigen Stellen noch was ändern, und dass heißt evtl. auch an der Art der Bänke, der Art der Pflasterung, dem genauen Aussehen des Spielplatzes etc. etc. In der Bürgerbeteiligung wurde aber immer und immer wieder die Sorge geäußert, dass sich auf dem Platz "Gesindel" breit macht. Einige wollte deshalb gar keine Sitzgelegenheiten, und wenn, dann bitte bloß nichts, worauf man sich legen kann. Vielleicht kommt daher dieses Würfelzeugs... Ich finde diese Sorge unbegründet, denn: Der Platz ist aktuell schon genau so ein (Un-) Ort, an dem sich solche Leute aufhalten, aber sonst niemand. Das wird sich ändern, sobald der Platz einladend gestaltet ist. Bei dem in den letzten Jahren neu gestalteten Baumschulwäldchen gab es genau diese Sorgen auch, und nichts davon hat sich bewahrheitet. Seit der Neugestaltung sind viele Familien mit Kindern rund um den neuen Spielplatz unterwegs, und auch ein Kaffeeroller kommt jeden Nachmittag vorbei. Der kleine Park ist zu einem richtigen Erholungsort für die Anlieger geworden, Häuserwerte haben sich enorm gesteigert. Das ist dem Stiftsplatz auch zu wünschen.

  • Die Bornheimer Straße möchte ich hier nun ebenfalls ausführlicher vorstellen. Ähnlich wie beim Stiftsplatz gibt es Pläne zur umfassenden Umgestaltung. Im Unterschied zum Stiftsplatz geht es aber schon los, seit gestern sind die Bagger am Werk. Es werden Kanal und Leitungen erneuert, und im gleichen Zuge auch die Straße verkehrsberuhigt, mehr Platz für Fußgänger eingeräumt und Bäume gepflanzt. Ich war Anfang 2017 auf einer Infoveranstaltung dazu - nun, nach 6 Jahren geht es los. Also, lieber Berliner, nicht nur bei Euch dauert es manchmal unfassbar lang...

    Hier zunächst die Lage der Bornheimer Straße. Sie verläuft im unteren Bereich komplett quer über das Bild, vom Alten Friedhof in der Innenstadt bis zur T-Einmündung am Lievelingsweg.

    Bildschirmfoto-2023-01-17-um-14.26.06.png

    Quelle: Openstreetmap

    In der Karte sieht man auch das "Problem" der Bornheimer Straße. Sie ist bisher die einzige Verbindung aus der Innenstadt über die Viktoriabrücke in die Weststadt. Deshalb ist diese Straße, die am Rande der gründerzeitlichen Nordstadt liegt, hoffnungslos vom Verkehr belastet, mit entsprechenden Folgen für die Wohnqualität. Die lange Verzögerung beim Start des Projekt ist auch auf den Neubau der Viktoriabrücke zurückzuführen, der von 2016 bis 2022 dauerte. Im Zuge dieses Neubaus sollte eigentlich eine neue Rampe auf die Viktoriabrücke vom Verteilerkreis am Alten Friedhof (in der Karte ganz unten rechts zu sehen) gebaut werden, sodass Autofahrer dann von dort auf die Brücke und in die Weststadt gelangen, und die Bornheimer Straße entlastet ist. Aber, warum auch immer, trotz über 6 Jahren Bauzeit der Bücke ist diese Rampe noch nicht gebaut worden. Nun muss man aber schon mit der Umgestaltung der Bornheimer Straße anfangen, da sonst Fördergelder des Landes verfallen. Nach den geplanten zwei Jahren Umbauzeit (Plan bis Ende 2024) muss sich dann erneut der ganze Verkehr durch die dann auch noch beruhigte/verengte Bornheimer Straße quälen, bevor nochmal ein oder zwei Jahre später die Rampe fertig ist. Parallel kann nicht gebaut werden, da jeweils die Bornheimer Straße die Umleitung für die Thomastraße (an der die Rampe gebaut wird) ist und umgekehrt. Für mich macht das sehr den Eindruck eines Schildbürgerstreichs. Auf der Karte oben ist die Bornheimer Straße schon zwischen Altem Friedhof und Ellerstraße als Einbahnstraße markiert - das ist aber erst seit gestern, seit Beginn der Bauarbeiten so. Vorher führte der Verkehr in beide Richtungen.

    Es gibt in der Straße viele Dönerläden, hier und da mal ein Café und Restaurant, und auch das Mackehaus, in dem der berühmte Maler wohnte - aber nirgendwo gibt es wirklich Aufenthaltsqualität. Die Straße ist von der Bebauung sehr gemischt, es stehen einige für die Bonner Nordstadt spektakuläre Gründertzeitler in der Straße, dazwischen aber auch viele Standard-Nachkriegsbauten, und teilweise richtige Schandflecke. Woran das liegt, weiß ich nicht - ob die Straße im Krieg teilweise zerstört wurde? Vielleicht war sie auch vorher nur teilweise bebaut, und man hat nachher die Lücken geschlossen?

    Die Pläne zur Umgestaltung stammen von HJP Planer, und dazu möchte ich zunächst ein paar vorher / nachher Bilder aus den Planungen zeigen.

    Blick nach Westen auf die Kreuzung Hochstadenring vorher / nachher:

    DSC-0040.jpeg

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    Blick nach Osten auf die Kreuzung Ellerstraße vorher / nachher:

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    Blick nach Westen auf die Einmündung in den Lievelingsweg vorher / nachher:

    DSC-0119.jpeg

    DSC-0119-vis-01-final.jpeg

    Quelle aller Bilder: HJP Planer

    Umgestaltet wird aber zunächst mal nur der Abschnitt zwischen Altem Friedhof und Ellerstraße. Wann genau das letzte Stück zwischen Ellerstraße und Lievelingsweg, das nur noch aus Gewerbebauten besteht, dran kommt, konnte mir die Stadt nicht sagen.

    Ich möchte im Folgenden die Bebauung der Straße dokumentieren, damit man nachvollziehen kann, ob sich in 10, 20, 30 Jahren etwas geändert hat, ob die Häuser besser in Schuss sind, ob der Renovierungszustand besser ist, ob sich die Wohnlage, die theoretisch aufgrund der Nähe zur Nord- und Innenstadt sehr attraktiv ist, wirklich verbessert hat. Klar könnte ich das auch nur für mich machen, aber so hier im Forum, kann theoretisch jeder mitmachen, und in einigen Jahren, wenn er in der Bornheimer Straße vorbei kommt, vergleichen, wie es 2023 vor der Verkehrsberuhigung war.

  • Interessant wäre dabei auch, zu dokumentieren, wie sich der Verkehr verlagert hat, wo er dann langfließt. Auch hier wäre eine Präsentation der Veränderung von Nutzen.

  • Wir legen also los im Osten, am Alten Friedhof, Ecke Bornheimer Straße / Berliner Straße, mit einem echten "Highlight" (zur Freude ragt auch im Hintergrund noch das Stadthaus ins Bild):

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    Besser geht es weiter entlang der Nordseite, im Süden ist keine Bebauung, sondern nur die Mauer des Alten Friedhofs. Nr. 24:

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    Nr. 26a bis 28:

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    Blick nach Westen:

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    Nr. 30 bis 34:

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    Im vorherigen Bild sah man die einmündende Weiherstraße. Weiter westlich schließt sich das "Viktoriakarree" (Edit: logischerweise das Kurfürstenkarree, das Viktoriakarree befindet sich am Schloss / Uni-Hauptgebäude) an, das schon immer ein Gewerbestandort war, ehemals der Brauerei Kurfürsten, die es schon lange nicht mehr gibt:

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    Ich nehme an das war der repräsentative Verwaltungssitz der Brauerei? Daneben direkt ein eher hässlicher Industriebau.

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  • Wir wechseln auf die Südseite, der erste Bau neben dem Alten Friedhof, Nr. 15:

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    Etwas besser geht es weiter, ein schöner Gründzeitler, zwei Mal Niete:

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    Es folgt die unrühmliche Polizeiwache Bonn-Innenstadt, deren gestalterisches Highlight ein Treppenhaus mit türkisen Glasbausteinen (!!!) ist:

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    Achtung, Augen zu, es kommt Nr. 27:

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    Anschließend ein völlig entstellter Gründerzeitler an der Ecke zur süd-östlichen Heerstraße. Was hat man den Fenstern und dem Erdgeschoss da nur angetan:

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    Es fehlt noch die Nordseite, an den Industriebau schließt ein schlichter Gründerzeitler (Nr. 52) an, natürlich mit unpassenden Fenstern:

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    Nr. 54 und 56. Joah.

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    Nord-westlicher Eckbau zur Heerstraße. Rechts daneben die schönen Gründerzeitler der beginnenden Heerstraße:

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    Blick zurück nach Osten auf den nord-östlichen Eckbau zur Heerstraße. Interessante Eckgestaltung - eine glatte Wand.

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  • Interessant wäre dabei auch, zu dokumentieren, wie sich der Verkehr verlagert hat, wo er dann langfließt. Auch hier wäre eine Präsentation der Veränderung von Nutzen.

    Das hat Du recht. Der Verkehr in und aus der Innenstadt heraus soll über die parallel laufende Thomastraße / den Heinrich-Böll-Ring laufen. Diese führen an der Bahn entlang, und dort gibt es fast keine Wohnbebauung. Der Verkehr in die Weststadt verliefe dann wie gesagt über die Rampe direkt neben der Thomastraße, zwischen Altem Friedhof und Viktoriabrücke. Ich denke, das ist eine super Lösung, und die Straßen können den Verkehr aufnehmen. Aktuell ist auf der Thomastraße wenig los, man nimmt halt die Bornheimer Straße um in die Stadt zu kommen (was zukünftig nicht mehr gehen wird durch Abbiegezwang an Kreuzungen), und um in die Weststadt zu kommen muss man sogar die Bornheimer nehmen. Interessant wird aber der Bereich um den Kreisel am Alten Friedhof, die Ecke Bornheimer Straße / Berliner Straße im Osten sowie die Kreuzung Bornheimer Straße / Heinrich-Böll-Ring im Westen. Da muss man beobachten, ob es an diesen Stellen zukünftig noch flüssig läuft. Was wie gesagt frühestens in drei Jahren möglich sein wird, wenn die Bornheimer Straße verkehrsberuhigt ist (Plan Ende 2024) und die Rampe gebaut ist (nicht vor Ende 2025).

  • Weiter auf der Nordseite, Nr. 64, 66, 68:

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    Schön, Nr. 70 und 72:

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    Der erste "Knaller" - Nr. 74 (Nordost-Ecke zur Adolfstraße) und Nr. 76 (Nordwest-Ecke zur Adolfstraße). Ist das Jugendstil bei Nr. 76? Leider hat der Spanier das Erdgeschoss schon etwas verramscht... Vielleicht wird das besser, wenn er mehr Platz für seine Außengastro hat, nach der Umgestaltung. Aktuell versucht er seine Gäste mehr schlecht als recht mit den ganzen Töpfen vor dem Verkehr zu schützen.

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    Vom Highlight wieder zurück auf die Südseite zu einem der Lowlights, Nr. 29a:

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    Das Ding, Nr. 29b, ist die Krönung. Scheinbar hat man die Fliesen abgeschlagen...und es dabei belassen? Nicht, dass es mit Fliesen so viel besser wäre, sehen wir gleich noch. Die schönen Blumen machen den Anblick wenigstens etwas erträglich:

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    Nr. 29c bis 33 - schön, OK, schön:

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    Nr. 33 a und b. Hm...

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    Blick zurück nach Osten:

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    Blick nach Westen, die Perspektive ähnelt der ersten aus den Planungsbildern oben:

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  • Weiter auf der Südseite, Nr. 35 und 35a:

    Nr. 37 bis 43. Ein Gründerzeitler und drei, die es sein wollen? Oder was ist das für ein Stil? Im Hintergrund rechts schon die Kreuzung Bornheimer Straße / Hochstadenring, wo es links auf die Viktoriabrücke geht.

    Wieder die Nordseite, Nr. 78 bis 84. Nix dabei...

    Nr. 84 und 86, die 86 ist schlicht aber nett. Könnte aber eine schönere Tür vertragen:

    Nr. 88 und 90. Hier sind die Fliesen noch dran. Und jetzt wisst ihr was ich meine, wenn ich sage, das ist nicht viel besser...

    Nr. 92 entschädigt wieder, müsste aber mal saniert/gestrichen werden wie so einige Bauten der Straße:

    Alle Bilder von mir und gemeinfrei.

    Dabei belasse ich es mal für heute, wie haben die gesamte Strecke zwischen Altem Friedhof und der Kreuzung zum Hochstadenring abgedeckt. Diese Kreuzung sowie den Verlauf bis zur Ellerstraße stelle ich dann das nächste Mal vor.

  • Schon schlimm was bei uns teilweise rumstehen darf.

    Allerdings. Ich kann mir auch vorstellen, dass man Gründerzeitler abgerissen hat in den 60ern und 70ern, um diese vielen "modernen" Bauten, die in der Bornheimer Straße sehen, und die heute fast ausnahmslos ziemlich trostlos aussehen, hochzuziehen. Denkbar wäre es zumindest...

    Auch der Sanierungszustand mancher Häuser ist wirklich bedenklich. Was aber sicher auch daran liegt, dass man in der Straße aktuell eher nicht wohnen will, wegen der Verkehrsbelastung vor der Tür. Schon in den abzweigenden Straße sieht es ganz anders aus. Zwar stehen da auch deutlich mehr und schönere Gründerzeitler (= schöneres Wohnumfeld), aber die Straßen sind auch weitestgehend verkehrsberuhigt und begrünt. Was das Wohnen viel angenehmer macht, und natürlich dann Investitionen der Hauseigentümer nach sich zieht... Man wird sehen, was in der Bornheimer Straße auf mittel- bis langfristige Sicht passiert.

  • Man merkt, dass Bonn nicht weit von Köln entfernt liegt. Zum Teil schon sehr trist.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Zitat von Altstaedter

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    In dem historistischen Eckhaus war früher eine Kneipe. Ich weiß nicht, ob die heute noch existiert. Aber da war ich mal drin gewesen. Gut besucht. Etwas weiter die Straße hoch kommt das Programmkino Woki.

    Man merkt, dass Bonn nicht weit von Köln entfernt liegt. Zum Teil schon sehr trist.

    Du musst allerdings wissen, dass das eine der tristesten Ecken Bonns ist. In der Südstadt beispielsweise wirst Du völlig andere Eindrücke bekommen.

    Hier sind die Fliesen noch dran. Und jetzt wisst ihr was ich meine, wenn ich sage, das ist nicht viel besser...

    Klar ist das nicht toll. Aber doch immerhin noch weit besser, als die oben gezeigte Fassade mit den abschlagenen Kacheln. Es wäre zu wünschen, dass das Haus noch ordentlich verputzt wird. So sieht es einfach nur schäbig aus.

    Generell kann diese Ecke von den Verkehrsberuhigungs- und Verschönerungsmaßnahmen nur profitieren.

  • Die rheinländische Gründerzeit hatte ihren ganz eigenen Flair, der sicherlich auch bekannter wäre und einen besseren Ruf hätte, wenn es noch mehr von ihr geben würde. Ich mag dieses Kleinteilige in den erhaltenen Straßen Bonns, so (mit einem Geschoss mehr) stelle ich mir auch Köln immer vor. Auch Aachen hat noch solche Straßen:

    Ist ein ganz anderes Straßenbild als bei diesen großen Mietshäusern, die man in den meisten anderen Teilen des Landes sieht (wobei es auch dort Ausnahmen gibt, siehe Stuttgart oder Bremen). Schade, dass nur noch so wenig davon steht - denn ein weiteres Problem ist einfach, dass NRW sicherlich mehr zusammenhängende Gründerzeitgebiete verloren hat als irgendein anderes Bundesland, einfach, weil seine großen Städte nicht Ziel von einem oder zwei "großen" Bombenangriffen waren wie weiter im Osten, Norden und Süden, sondern einfach permanent bombardiert wurden, als Erstes und noch mit als Letztes.

  • Die rheinländische Gründerzeit hatte ihren ganz eigenen Flair, der sicherlich auch bekannter wäre und einen besseren Ruf hätte, wenn es noch mehr von ihr geben würde. Ich mag dieses Kleinteilige in den erhaltenen Straßen Bonns, so (mit einem Geschoss mehr) stelle ich mir auch Köln immer vor. Auch Aachen hat noch solche Straßen:

    Ist ein ganz anderes Straßenbild als bei diesen großen Mietshäusern, die man in den meisten anderen Teilen des Landes sieht (wobei es auch dort Ausnahmen gibt, siehe Stuttgart oder Bremen). Schade, dass nur noch so wenig davon steht - denn ein weiteres Problem ist einfach, dass NRW sicherlich mehr zusammenhängende Gründerzeitgebiete verloren hat als irgendein anderes Bundesland, einfach, weil seine großen Städte nicht Ziel von einem oder zwei "großen" Bombenangriffen waren wie weiter im Osten, Norden und Süden, sondern einfach permanent bombardiert wurden, als Erstes und noch mit als Letztes.

    In Köln gibt es durchaus auch noch gut erhaltene Straßenzüge, zu meinen Favoriten zählen die Siebengebirgsallee, die Eichendorffstraße, die Weißenburgstraße, die Teutoburger Straße und die Lütticher Straße.

  • Man merkt, dass Bonn nicht weit von Köln entfernt liegt. Zum Teil schon sehr trist.

    Also ich wollte Euch jetzt hier keine schlechte Laune machen oder "falsche Eindrücke" erwecken. Die Nordstadt (von findigen Gastronomen "Altstadt" getauft, nachdem die eigentliche Altstadt im 2. WK weitgehend zerstört worden war) ist in großen Teilen ein super schönes Gründerzeitviertel. Wer wieder gute Laune bekommen möchte, kann sich ja nochmal die genialen Fotos von Aviller Bonn hier im Strang anschauen. Alle diese Fotos stammen aus der Nordstadt/Altstadt.

    In dem historistischen Eckhaus war früher eine Kneipe. Ich weiß nicht, ob die heute noch existiert. Aber da war ich mal drin gewesen. Gut besucht. Etwas weiter die Straße hoch kommt das Programmkino Woki.

    Du musst allerdings wissen, dass das eine der tristesten Ecken Bonns ist. In der Südstadt beispielsweise wirst Du völlig andere Eindrücke bekommen.

    Klar ist das nicht toll. Aber doch immerhin noch weit besser, als die oben gezeigte Fassade mit den abschlagenen Kacheln. Es wäre zu wünschen, dass das Haus noch ordentlich verputzt wird. So sieht es einfach nur schäbig aus.

    Generell kann diese Ecke von den Verkehrsberuhigungs- und Verschönerungsmaßnahmen nur profitieren.

    Yes, die gibt es noch, nennt sich das "Bla" und ist bei Studenten sehr beliebt. Residiert in einem super schönen Gründerzeitler. Ich hatte es hier nicht gezeigt, weil es schon zum Berliner Platz (an dem auch das Stadthaus liegt) gehört, nicht mehr zur Bornheimer Straße. Unsäglich sind wirklich diese schwarzen Anbauten rechts und links davon, von denen ich einen im ersten Bild zur Bornheimer Straße gezeigt hatte. Hoffentlich werden die in naher Zukunft durch schönere Anbauten ersetzt.

    Mit dem Profitieren, das sehe ich ganz genauso wie Du. Ganz interessant in diesem Zusammenhang: Die Nordstadt/Altstadt selbst war bis in die 1970er ein eher unbeliebtes Wohnviertel, litt stark unter Durchgangsverkehr. Sehr enge Bebauung, auch in den Hinterhöfen, keine Aufenthaltsqualität etc. etc. Es wurde wohl sogar schon der flächendeckende Abriss diskutiert. Dann entschloss man sich, umfassende Verkehrsberuhigung einzuführen, kleine Plätze zu gestalten und Bäume zu pflanzen. Es sollten erst Weißdorne werden, aber die waren nicht lieferbar. Also pflanzte man Zierkirschen. Diese sind heute ein Touristenmagnet, jeder Altstädter/Nordstädter liebt die rosa Kirschblüte im April (Fotos siehe Aviller), und mittlerweile kommen unzählige Touristen und auch viele Japaner extra für die Kirschblüte. Die Straßen sind teilweise komplett voll mit Menschen, sodass man sogar mit dem Rad kaum durch kommt. In diesem Zuge ist die Gegend nun sehr beliebt bei Studenten und jungen Familien, aber auch Künstlern und Kleingewerbe. Es wurden unzählige Altbauten in den letzten 30-40 Jahren saniert, und das Viertel ist insgesamt in einem sehr guten Zustand.

    Einen kleinen derartigen Effekt wünsche ich mir auch für die am Rande der Nordstadt liegenden Bornheimer Straße. Natürlich steht da nicht mehr so viel Gründerzeitliche Bausubstanz. Aber es wäre schon viel geholfen, wenn die krassesten Bausünden in den kommenden Jahren abgerissen und durch passendere Neubauten ersetzt würden. Wenn ich mir so machen Bau dort aus den 50ern/60ern/70ern anschaue, z. B. den mit den abgeschlagenen Fliesen, dann bleibt da bald auch nicht viel mehr als der Abriss. Wen es interessiert, hier ein kurzer Film zur Umgestaltung der Nordstadt seit den 70ern:

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    Ist ein ganz anderes Straßenbild als bei diesen großen Mietshäusern, die man in den meisten anderen Teilen des Landes sieht (wobei es auch dort Ausnahmen gibt, siehe Stuttgart oder Bremen).

    Das liegt in Bonn unter anderem daran, dass die Stadt ja wie das ganze Rheinland im 19. Jahrhundert preußisch wurde. Viele preußische Beamte wählten dann Bonn als Ruhesitz, aufgrund des milden Klimas und der Rheinromantik. Entsprechend bauten sie sich mit ihrem Vermögen prächtige Einfamilienhäuser in der Bonner Südstadt. Die Nordstadt profitierte gleich mit, denn hier ließen sich die ganzen Handwerker und Gewerbetreibende nieder, die den Auf- und Ausbau der Südstadt bewerkstelligten. Sie bauten ebenfalls überwiegend Einfamilienhäuser. Allerdings viel dichter in der Südstadt, natürlich auch "ärmer" mit weniger Bauschmuck, ohne Vorgärten und meist mit ihren Werkstätten in den Hinterhöfen. In der Südstadt sind die Hinterhöfe richtige Grünoasen - wenn man da aus einer Wohnung nach hinten raus schaut meint man, man wäre in der Natur. Das ist unfassbar erholsam und schön. In der Nordstadt hingegen sind die Hinterhöfe ziemlich verbaut, haben aber auch ihren Reiz. Auch dazu ein kurzes Video:

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  • Danke Altstaedter für Deine Erläuterungen und die vielen Bilder. Die Viktoriabrücke habe ich in meinen 8 Jahren in Bonn unzählige Male überquert. Hast du noch Aufnahmen vom Neubau?

    Zum geplanten Rampenbau habe ich hier noch ein paar Visualisierungen gefunden (Beitrag 239), konnte mir das vorher überhaupt nicht vorstellen.