Dresden, Neumarkt - Quartier VII/2 - Jüdenhof

  • Danke für den Tipp, Wissen.de.
    Bei den wundervollen Visualisierungen kann man die Gesamtfertigstellung des Neumarktes kaum erwarten. Ich wünsche mir für viele weitere Städte den Flächenabriss unschöner, nach 1945 entstandener, Architektur und den schrittweisen Wiederaufbau nach Dresdener Vorbild. Das würde auch, beispielsweise, Magdeburg ganz gut tun.

  • JA, tolle Seite, freut so richtig die virtuellen Fassaden vorab zu sehen!!!
    Meine Frage dazu ist, ob wieder Styroporfassaden erstellt werden oder ob doppelschalig mit Ziegelvormauerung gearbeitet wird oder wirklich materialgerecht dem Rekonstrukionsvorbild nahe mit dicken Ziegelmauern!? :unsure:
    Habe beim Überfliegen der Texte keinen Hinweis darauf gefunden!

    BITTE HERR KIMMERLE, KEIN STYROPOR AN DIE FASSADE KLEBEN! DANKE! :lehrer:

  • Zitat

    oder wirklich materialgerecht dem Rekonstrukionsvorbild nahe mit dicken Ziegelmauern!?

    Letzteres. cheers:)

  • Hier sieht man einmal wieder: Es sind vor allem die "kleinen" privaten Bauherren, die möglichst authentisch rekonstruieren. Die Privaten wollen eben für die Ewigkeit bauen, damit auch die Enkerl und ff noch etwas davon haben. Großen Bauherren dagegen geht es oftmals einzig um die Rendite, da diese auch andere interne (renditeorientierte) Ziele haben.

  • Wenn man an das Projekt mit einem ähnlichen Anspruch herangeht, wie damals Zeibigs bei AdF 16 und 17, könnte wirklich etwas großes herauskommen. Hinzu kommt, daß neben dem Dinglingerhaus auch NM 16 und das Trier´sche Haus die Voraussetzungen in sich tragen, um zu den größten Juwelen des Neumarkts zu werden. Natürlich hat das Projekt die Eigenschaft, daß es noch einmal das ganze Interesse auf sich zieht und man an es große Erwartungen setzt. Insoweit ist die Zeit bis zur Fertigstellung völlig nebensächlich - am Schluß zählt die Substanz.

  • Neues gibt es vom Q VII. Sowohl Positives als auch Negatives.

    Zunächst die gute Nachricht: Kimmerle plant die Keller unter dem Dinglingerhaus zu erhalten! Positiv auch, dass man beim Trierschen Haus plant, sich bei der Anordnung der Treppenhäuser am historischen Vorbild zu orientieren.

    Es gibt aber auch einige Aussagen, die mich weniger glücklich stimmen. So ist die tolle Barockfassade, die man bislang hinter dem Dinglingerhaus erblicken konnte, Geschichte!

    Zitat

    Vom schmalen Gebäude zwischen dem Dinglingerhaus und dem Trierschen Haus an der anderen Seite des Grundstücks gibt es keine gesicherten historischen Belege. Deshalb wird es relativ schlicht gehalten


    Quelle: GHND

    Aufhorchen lassen auch diese Sätze:

    Zitat

    Eine Herausforderung ist auch die Seite zum Kulturpalast. Kimmerle hatte mit der Stadt vereinbart, dass er drei Entwürfe anfertigen lässt. Fünf hat er schließlich vorgelegt. Es werden schlichte Gebäude, aber mit Putzfassade und schrägem Dach. Derzeit wird mit der Gestaltungskommission über die besten Entwürfe diskutiert.


    Quelle beider Zitate (SZ vom 05. Dezember 2013 , zitiert nach GHND)

    Ich dachte, die Gestaltungskommission wäre nicht mehr im Amt. Die obigen Sätze lassen für die Kulturpalastseite jedenfalls nichts Gutes erahnen. Es wird wohl wieder viel Müll dabei herauskommen. Es ist so schade, weil dieser Investor wohl auch historisierende Bauten bauen würde, aber man wird ihn wohl nicht lassen. Eine Schande!

    Zudem soll beim Bau, der leider erst 2015 beginnen soll, ein neues Verfahren zum Einsatz kommen, welches die aktuellen Dämmrichtlinien erfüllt, aber ohne Dämmplatten auskommt, vielmehr soll ein neuer Stein verwendet werden. Weiter oben wurde darüber bereits diskutiert.

    Wieder einmal habe ich ein ganz ungutes Gefühl und fürchte ein weiteres Ergebnis wie in der Rampischen Straße.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat

    Vom schmalen Gebäude zwischen dem Dinglingerhaus und dem Trierschen Haus
    an der anderen Seite des Grundstücks gibt es keine gesicherten
    historischen Belege. Deshalb wird es relativ schlicht gehalten

    Das ist aber nicht die einzige negative Veränderung im neuen Entwurf. Im Vergleich sieht man, daß sich die Dachzone auch verlangweilt hat. Schornsteine sind weg und die Höhenunterschiede wurden verändert.

    Vorher --- Nachher

  • Ich dachte, die Gestaltungskommission wäre nicht mehr im Amt. Die obigen Sätze lassen für die Kulturpalastseite jedenfalls nichts Gutes erahnen.

    Wo willst du gehört haben, dass es die Gestaltungkommission nicht mehr geben würde? Zu einer Abschaffung bedürfte es doch einer Entscheidung des Stadtrates.
    Abgesehen davon war das Prozedere im Vorhinein bekannt. Der Investor hat mehrere Gestaltungentwürfe anzufertigen und sie der Kommission vorzulegen. Gleiches haben wir zuletzt beim Quartier IV/3 gesehen.
    Man kann nicht sagen, dass dort die großen Katastrophen zu sehen gewesen wären. Immerhin obliegt es dem Investor, was für Entwürfe er bei der Kommission einreicht.

    So ist die tolle Barockfassade, die man bislang hinter dem Dinglingerhaus erblicken konnte, Geschichte!

    Das halte ich nicht für sonderlich schlimm. Schon im Barock hat man der Fassade des Dinglinger-Hauses zur extrem engen Sporergasse nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. So passen beide Gebäude immerhin gut zusammen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Von den Fassaden gibts doch genug Fotos. O_o Verstehe nicht, wie man da „zu wenig historische Belege“ haben kann. Dass man das Dach erhöht hat, kann ich verstehen. Aber einen kleinen Versatz hätte man dann doch beibehalten können und ebenso die Schornsteine (und wenns nur Atrappen wären, die paar Euro machen keinen arm) … Ansonten besser als so viele andere Füllbauten in Dresden. Aber dass das Haus mit dem Erker hinterm Dinglinger nicht kommen soll, finde ich auch extrem ärgerlich. Bestimmt Gestaltungskommission …

  • "Die Kims" haben ihren Worten Taten folgen lassen und die Kellermauern des Dinglinger-Hauses großflächig abgedeckt. Somit sind sie zumindest etwas vor den Einflüssen der Witterung geschützt.


    Die Kellermauern des Dinglinger-Hauses sollen in den Neubau integriert werden.

    Bild ist von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich weiß nicht, wie lange das Video schon auf der Seite des Investors ist. Ich hatte es bislang nicht gesehen, wollte aber mal drauf hinweisen, weil es sehr tolle Einblicke liefert!

    http://www.kim-juedenhof-dresden.de/

    Auf der Seite einfach etwas nach unten schauen unter den Text und das Video dann unbedingt vergrößern. Herrlich, was Andreas da wieder gezaubert hat.

    Auf der anderen Seite ist es schade, dass der Bau in der Sporergasse, für den angeblich nicht genügend Dokumente zur Rekonstruktion vorliegen, hier ohne Probleme visualisiert ist. Vermutlich wollte der Investor den Bau eigentlich rekonstruieren, die Kommission aber nicht und deshalb ist er jetzt leider raus. Schade!

    APH - am Puls der Zeit

  • Wirklich tolles Video! Was das für eine Arbeit sein muss, das alles zu erstellen!

    Gerade im Video sieht man allerdings auch wieder, wie sehr dieser scheußliche Kulturpalast den Neumarkt verschandelt. Das Kimmerle Quartier wird sicherlich wunderschön werden und mit jedem Quartier wird auch die Meinung des Stadtrates gefestigter noch mehr zu rekonstruieren. Der Neumarkt ist eine Erfolg ohne Ende und das trotz der immens unfähigen Gestaltungskommisson - wollte man die nicht abschaffen oder komplett umbesetzten?

  • Sag mal, Andreas, gibt es bereits irgendwelche Termine zur Präsentation der Entwürfe für die Füllbauten? Und wenn ja, kann man vielleicht schon eine Tendenz erkennen? Falls die Architektur dem des "Friesenecks" entsprechen sollte, wäre ich durchaus schon zufrieden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Grandiose Eindrücke. Keine bescheidenen Kontraste und keine schwarzen Dächer. Bemüht Harmonie zu schaffen. Das hat dem einen oder anderen in der Verunstaltungskommission sicherlich Magengeschwüre bereitet...... :biggrin:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • @ Bilderbuch

    Der Füllbau Sporergasse 4 - der hat so diese eher schlichte Art im weiten Sinne (in etwa der Stil, wie er auch beim Frieseneck ist) und geht in meine Augen sehr in Ordnung. Seitlich angeschnitten ist er hier zu sehen: http://www.kim-juedenhof-dresden.de/bildergalerie-bautagebuch.html. Leider lies sich das historische Gebäude nicht realisieren. Durch die springenden Geschoßebenen war dies einfach nicht möglich (Trier + Dinglinger = 3 OG´s, Sporer 4 hat 4 OG´s gehabt). Da die Parzelle nach hinten schmaler wird, war es leider nicht möglich die Sporer 4 als eigenständiges Gebäude zu entwickeln. Schließlich soll ja auch ein lebendiger, funktionierender Organismus entstehen, nicht nur eine Fassadenattrappe. Ansonsten kann ich hier nur bezeugen, das es sich alle Beteiligten nicht einfach gemacht haben und in den am Ende so selbstverständlich wirkenden Entwurf doch eine ganze Menge Arbeit reingesteckt wurde.

    Was die Seite zum Kulturpalast anbelangt, haben wir noch nichts auf dem Tisch und auch noch nichts gesehen. Da müssen wir uns alle Gedulden, bis hier die Dinge freigegeben werden. Selbst wenn ich was wüsste, dürfte ich hier noch nichts sagen. Von dem was ich vom Buschfunk hörte, kann ich nur sagen, dass sich der Bauherr hier nach besten Kräften müht, das die ganze Geschicht eine runde Sache wird. Und ich denke, er wird das auch hinbekommen!

    Beste Grüße

    Andreas

  • @ Andreas

    erst mal vielen Dank für die Infos und deine tolle Arbeit, die du ja nicht nur mit den Modellen für Dresden, sondern auch für Potsdam leistest.

    Zum Projekt selber. Zu Beginn war ich bei dem Investor ja skeptisch, denn er war bislang nicht gerade mit Projekten aufgefallen, die auf eine besondere Nähe zum Thema Rekonstruktion schließen lassen. Mit zunehmender Dauer des Projekts hat sich aber gezeigt, dass sich jeder Investor - zumindest bislang - eine Scheibe von der Kimmerle-Gruppe abschneiden kann. Angefangen bei der Transparenz, die hier an den Tag gelegt wird, über die Informationspolitik, bis hin zur fantastisch gestalteten Homepage mit regelmäßiger Aktualisierung. Wenn nun die Seite zum Kulturpalast auch noch halbwegs erträglich gestaltet wird, dann kann man von einem Investor eigentlich nicht mehr mehr verlangen.

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (6. Januar 2014 um 19:00)