• Dresden: Zwingerhof-Sanierung: Überraschende Funde am Kronentor | Sächsische.de (saechsische.de)

    Hat evtl. jemand hier Zugriff und kann etwas zur Wegeführung vermelden?
    Schon Danke im Voraus.

    Ich zitiere:

    "Die Archäologen hatten zuerst vor der Bogengalerie J mit dem Porzellanpavillon gegraben. Dort hatten sie Fundamente des alten Reithauses und Reste der Zwingergrotte aus dem 17. Jahrhundert freigelegt. Nachdem diese Grabungen abgeschlossen waren, hatten sie vor der Bogengalerie K, die sich bis zum Wallpavillon erstreckt, verschiedene Pflanzgruben gefunden, die zwischen 1709 und 1718 entstanden sind. "Damit haben wir weitere Teile von Pöppelmanns Garten nachweisen können", sagte Grabungsleiter Hartmut Olbrich."

    "In dem Zuge wurden im Untergrund unter dem Kronentor auch gut erhaltene Reste der alten Festungsmauer aus der Mitte des 16. Jahrhundert freigelegt, auf denen das Kronentor teilweise steht. Allerdings gab es daneben auch über 300 Jahre alte Fundamente, die abgerutscht waren."

    "Bei den Arbeiten stießen die Bauleute auch auf drei alte Sandstein-Bodenplatten aus der Bauzeit des Kronentors zwischen 1713 und 1715. "Das war eine große Überraschung", sagt Zwingerbaumeister Beger. Sie liegen 40 Zentimeter tiefer als der bisherige Durchgang.

    Nach dem historischen Vorbild soll der neue Durchgang – auch mit diesen drei alten Pöppelmann-Steinen – angelegt werden. Das würde der Ebene des Zwingerhofs entsprechen. Die Treppen zu den benachbarten Langgalerien werden um jeweils zwei untere Stufen ergänzt. Der neue Durchgang kann aber erst in einem Jahr geöffnet werden."

    "Der Hof soll eine dunkelbraune wassergebundene Decke erhalten. Der bisherige rötliche Farbton stammt von der letzten großen Hofsanierung unter Zwingerbaumeister Hubert Ermisch zwischen 1924 und 1936. Der genaue Farbton wird derzeit noch mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Geändert wurde der bisherige Plan für die Hauptwege. Aufgrund der starken Belastung im Zwinger mit bis zu drei Millionen Besuchern im Jahr waren Platten aus Sandstein geplant. "Doch der hat die Eigenschaft nachzudunkeln und würde sich so zu stark von den anderen Flächen abheben", erklärt Thäle. Also ist jetzt ein Belag aus beschichtetem Asphalt geplant. In englischen Gartenanlagen oder auch vor der Freitreppe des Potsdamer Schlosses Sanssouci wurde dieser Wegebelag schon eingesetzt, verweist er auf einige Beispiele. Direkt vor der Gemäldegalerie sind bereits Musterflächen angelegt."

  • Nach dem historischen Vorbild soll der neue Durchgang – auch mit diesen drei alten Pöppelmann-Steinen – angelegt werden. Das würde der Ebene des Zwingerhofs entsprechen. Die Treppen zu den benachbarten Langgalerien werden um jeweils zwei untere Stufen ergänzt. Der neue Durchgang kann aber erst in einem Jahr geöffnet werden."

    Weiß jemand, ob das Design/Muster der zentralen Grünflächen geändert wird? Wird ein komplexeres Design als in diesen Plänen entwickelt?

    https://www.wga.hu/support/plans/p/poppelma/zwinger.html

  • Eine dunkelbraune Decke...und nun doch Asphaltwege? Es wurden Beispiele genannt, aber weiß jemand ein genaues Beispiel? Der Verweis auf englische Gärten hilft mir nicht und ich erinnere mich nicht wo Asphalt an der Treppenanlage von Sanssouci Verwendung findet.

  • Man erinnert sich nicht daran, weil man es nicht sieht. Der Asphalt wird farblich exakt an die wassergebundenen Decken angepasst.

    Potsdams Welterbe: Freitreppen vor Schloss Sanssouci werden saniert - Potsdam - PNN

    " Pfützen zwischen den Treppenabsätzen

    Ein weiteres Problem: Durch den Publikumsverkehr verschieben sich die losen Steinchen der wassergebundenen Decke zwischen den Treppen, so dass im Laufe der Zeit flache Kuhlen entstanden sind, in denen sich nach Regenfällen immer wieder große Pfützen bilden. Durch dieses Hindernis für die Besucher sei die Verkehrssicherheit der Anlage gefährdet.

    Deshalb wird die komplette Mittelachse für einen Monat gesperrt, Besucher können solange die zwei seitlichen Rampen benutzten, die zum Schloss hinaufführen. Erneuert werden aber nicht die Treppen, sondern die dazwischen liegenden Mittelstücke: „Wir werden auf einer Asphalt-Tragschicht ein Kiesgranulat auftragen, das in Epoxid-Harz gebunden ist“, sagt Projektleiter Sven Hannemann von der SPSG. „Dadurch können die Steinchen nicht mehr wegrollen.“ Farblich werde es sich dabei um das gleiche Material handeln, dass sich auch auf den benachbarten Kiesflächen befindet, sagt Hannemann: „Dem Betrachter wird der Unterschied kaum auffallen.“

    Der breite Weg im Großen Garten z.B. ist auch aus farbigem Asphalt. Hier aber glatt abgewalzt für Skater.

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    vorn wassergebunden, hinten Asphalt:

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    vorn Asphalt, hinten wassergebunden:

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    Asphalt, wassergebunden seitlich.

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  • Am schloss fallen endlich die hüllen und es scheint wieder Licht zumindest ins neue grüne gewölbe.

    Und nicht mehr lange und der gesamte zwingerhof ist eine Baustelle. ?

    Dafür sieht man die alte treppenanlage zum kronentor und einen Blick in den zukünftigen marmorsaal. Da ist aber noch nichts zu sehen.

    Und weil es so schön ist. Die tollen ddr Heizkörper in der semper Oper.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Nach der umfassenden Untersuchung und Reinigung der Plastiken erfolgt die fachgerechte Instandsetzung. Diese umfasst die Ausbesserung und Reparatur von Schadstellen und die nachhaltige Konservierung der eindrucksvollen Greifen und Lyren. Die Arbeiten im Rahmen der Sanierung werden wahrscheinlich bis Ende 2021 andauern. Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 75.000 Euro. Die Maßnahme wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.


    Was ist hier eigentlich passiert?
    Die restaurierten Greifen und Lyren sollten bereits vor einem halben Jahr wieder zurückkehren, sind es allerdings noch immer nicht. :(

  • Mich beeindruckt da gar nichts! Außer: Die Dreistigkeit!

    Herr Pötzsch hat nämlich im großen Saal unten die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Eigentlich müsste das noch ein Nachspiel haben

  • Mich beeindruckt da gar nichts! Außer: Die Dreistigkeit!

    Herr Pötzsch hat nämlich im großen Saal unten die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit. Eigentlich müsste das noch ein Nachspiel haben

    Tja , wenn sich die Mehrheit das alles gefallen lässt huh:) , ..... dann muss das wohl so sein :rolleyes:

  • Ok: Wut halbe Kraft zurück:

    Die modernen Innenräume (oben) sind schön, gediegen und chic - und für ein geistliches Haus, wo man sich auf bestimmte Dinge konzentrieren wil/muss, angemessen.

    Unten in der Eingangshalle hat er die Säulen und Gewölbe gnädigerweise stehen gelassen.

    Die Öffentlichkeit hat von der ganzen Aktion bis dato gar nichts erfahren.

    Die Denkmalpflege hat's durchgewunken (waren ja nur Rekos - auch hier sieht man den neuen Geist im LfD)

  • Trotzdem denke ich mit Blick auf die moderne und trotzdem gekonnte Hofgestaltung, dass beispielsweise Herr Kulka vielleicht mal ein Praktikum bei Pötzsch machen könnte... Im Sinne von "Lebenslanges Lernen" ;)

  • Geht so. Mir wäre eine Gestaltung lieber, wo man zumindest auf den ersten Blick denken könnte: "Schon immer so gewesen".

    Positiv: Es ist zurückhaltend gelöst und kein Missklang in Stahl und Glas.

  • Herr Pötzsch ist bekanntermaßen der Vorsitzende der "Zeitgenossen" und (neben anderen) ein großer Hasser des Historischen Neumarkts (und ich meine jetzt den Platz UND den Verein). Da lässt man sich so eine Gelegenheit nicht entgehen.

    Wie wenn man Dorgerloh und Oswalt in Berlin bitten würde, den Schlüterhof umzubauen, um ihn "funktionaler" zu machen

    Ja, was denkt ihr denn, würde davon noch übrigbleiben?

  • Ich finde es schlimm, dass man so ein liebevoll rekonstruiertes Gebäude nach einigen Dekaden mit all den modernen und Innen- und Anbauten wieder verstümmelt.
    Das kann sich leicht zu einem Präzedenzfall im Hinblick auf anderen Rekos am und rund um den Neumarkt entwickeln, weil diese ja alle als Neubauten keinen Schutz besitzen.
    Wir freuen uns immer über jede neue/alte Fassade am Neumarkt, aber wer sagt, dass diese nicht in 20 Jahren beim nächsten Umbau wieder weichen.

  • .... Die Dreistigkeit!

    ... die vor 20 Jahren liebevioll rekonstruierten toskanischen Sandstein(!) Säulen sowie die wiederhergestellten Gewölbe zerstört und brutal rausgerissen und aus dem tollen Raum einen 0815-Vortragssaal gemacht.

    Das sehe ich übrigens auch als unmögliches Vorgehen an. (Da aber wegen mangelnder Öffentlichkeit in den alten Räumen sowieso nie jemand diese Räume sah, ist es für die Allgemeinheit wohl prinzipiell unerheblich, oder?)

    Ich möchte noch zu bedenken geben, dass es für den Abriss der rekonstruierten Säulenhalle nicht nur einen skrupellosen Architekten, sondern v.a. auch einen skrupellosen Bauherrn braucht...
    Ich frage mich: Wenn die katholische Kirche Sachsens heute auf diese Art und Weise mit der in den 1990-ern mit Steuermitteln teuer erkauften teilweisen Heilung des 2. Weltkriegs soooo umgeht; wie steht es dann sonst um konservative Werte in diesem Verein?


    Da passt dann auch ins Bild, dass das Bistum Dresden-Meißen in 2020 die Betreiberin der Katholischen St.-Benno-Buchhandlung im Haus zur Aufgabe "bewegte".

    Totgesagte leben länger (boersenblatt.net)

    Dresden: "St.-Benno"-Buchhandlung muss schließen - Verhandlungen mit Bistum gescheitert | TAG24

    Nach Schließung von Buchhandlung: Bistum wehrt sich gegen Vorwürfe - katholisch.de

    Man hört, dass das Bistum zusätzlich zur Miete als "Kompromiss" einen seeeeeeeehr stattlichen Anteil vom Gewinn der Buchhandlung haben wollte. Freilich ohne unternehmerisches Risiko eingehen zu müssen.

    Das Ladenlokal steht nun übrigens seit Januar 2021 leer.

    Man wird sehen, welche "passende" Verkaufseinrichtung sich "unser" aus Nordwestdeutschland eingewanderter Bischof

    Bistum Dresden-Meißen - Bischof - Heinrich Timmerevers (bistum-dresden-meissen.de)

    sich irgendwann ins Haus holen wird.

    Immerhin wird das Ladenlokal derzeit sinnvoll als Anlaufstelle für Ukrainische Flüchtlinge genutzt. Wäre interessant, ob es dafür evtl. Mieteinnahmen gibt.