Zitat von "Brandmauer"Hildi: Du meinst mit dem "unterirdischen Schatz" doch nicht den Almstortunnel? Da ist nichts zu erwecken, man sollte das Ding einfach zuschuetten und eine vernuenftige Strassenuebergang gestalten.
Nein, ich meinte etwas anderes. Anscheinend warst Du wohl länger nicht mehr in Hildesheim? Es gibt doch schon längst den Strassenübergang über dem Almstortunnel- es bleibt wohl auch zukünftig Deutschlands einzigster Fußgängertunnel, der lieber von oben benutzt wird.
Bei diesem "unterirdischen Schatz" soll es sich um einen einzigartigen Natureiskeller in Norddeutschland handeln, das mit einer spätmittelalterlichen Technik betrieben wurde.
Dieser kulturhistorische Gewölbekeller soll sich tief unter dem Moritzberg befinden und ist bis heute vollständig im Originalzustand erhalten geblieben.
Die Hildesheimer Brauergilde war auf ein Gewölbe angewiesen, um das heimische Bier kühl zu lagern. Daher baute man einen Eiskeller aus Ziegelsteinen tief in den Moritzberg. Die Lagerstätten tief im Berg bestehen aus mehreren Gewölben- darunter auch eins mit 9 Meter Höhe.
Dieser Relikt norddeutscher Braukunst steht seit 2000 unter Denkmalschutz- von der norddeutschen Einmaligkeit ist auch Ulrich Pagles vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege Hannover überzeugt. "So ein original erhaltener Natureiskeller ist heute eine Seltenheit", sagt Dr. Stephan Lütgert. Der Leiter des Stadtmuseums hat nämlich seine Doktorarbeit über Eiskeller in S.-H. geschrieben und gilt als ausgesprochener Fachmann. "Die Stadt kann froh sein, ein Zeitzeugnis von so überregionaler Bedeutung zu haben", so Lütgert.
Die Vertreter der Stadt Hildesheim, der Denkmalpflege, des Stadtmuseums und des Vereins"Kultur und Geschichte vom Berge" waren zuletzt auf einer Besichtigungstour und waren von dem bislang etwas verborgenem Schatz alle angetan. Lütgert:" Ich bin sehr beeindruckt".
(Teils Auszüge von der HAZ)
Seit 2000 gab es immer wieder mal Führungen unter dem Berg. Da aber im "Originalzustand" noch viel Schutt herumliegt und zudem das Licht fehlt, sollen nach Ansicht des Stadtbaurats diese Punkte schnellstmöglichst behoben werden, damit es für die Öffentlichkeit auch wieder zugänglich wird.
Ich bin schon richtig darauf gespannt.
Es sollen weitere Arbeitsgespräche stattfinden- zudem soll ein Flyer über das Denkmal am Moritzberg entworfen werden.
Info: Genutzt wurde der Eiskeller zuletzt um die Jahrhundertwende von der Victoria-Brauerei, die gegenüberliegende Gaststätte "Zum Felsenkeller" wurde bis 1945 betrieben. Im zweiten Weltkrieg nutzten Hildesheimer den Eiskeller als Luftschutzbunker- zusätzliche Eisenträger waren eingezogen worden. (Bericht HAZ)
Und NOCH ein unterirdischer Schatz was ich gerade entdeckt habe: Ich glaube die Hildesheimer entdecken so langsam ihre alte historische UNTERWELT... Ich denke, das es auch mit Sicherheit nicht die letzte sein wird.
Unser Herr OB vermeldet im Hildesheimer Podcast:
Die mittelalterlichen Katakomben unter dem Kehrwiederwall- sie boten " . . . bis zu 300 Reitern auf Pferden Unterschlupf, um im Mittelalter Ausfälle vorzubereiten", so der OB.
Die Stadt ist gerade dabei, diese grosse Anlage zu entrümpeln, um sie wieder zugänglich zu machen...
http://www.hildesheim.de/hildesheim2006…ubrik=tourismus
Ich hatte mal gelesen, das es unter dem Kehrwiederwall einen bis zu 1000 m langen Luftschutzbunker gibt...
P.S. Wer junge Literatur mag, der sollte nach Hildesheim kommen. Bis Sonntag findet das grösste Festival junger Literatur Deutschlands "PROSANOVA" in den alten Fabrikhallen der Phönix Werke AG statt. Auch diese Fabrikanlage ist historisch und wird nach dem Festival in ein interessantes Stadtquartier umgebaut( darunter auch denkmalgeschützte Gebäuden)- der historische Eiskeller vom Moritzberg liegt einige hundert Meter davon entfernt.
http://www.prosanova.net/index.html