Potsdam - der Lustgarten

  • Wie man an den Bildern von Chris Hitarori sehen kann, ist dieser Bereich schon jetzt begrünt - bis auf die Zugänge zu Filmmuseum und Genusswerkstatt, und die müssen ja in jedem Fall befestigt werden.

    Ja UrPotsdamer, der Bereich vor dem Filmuseum ist schon begrühnt.Aber man sollte dieses Grün mal bewusst betrachten. Da sind lediglich zwei kleine mikrige Wildrasenflächen und zwei Linden von denen die linke kränkelt. Ich denke schon das da mit wesentlich mehr Grün am Filmuseum was rauzuholen ist. (zB die viel zu breiten Wege vor dem Filmuseum verschmälern die Rasenflächen deutlich vergrößern ,Büsche pflanzen usw. Mit ein bisschen Fantasie und auch natürlich Geld ist da so einiges schönes zu machen.

    Aber als nächstes wird ja der Steubenplatz neu angelegt,sicherlich mit besonders viel grün🌳🌲.

  • Das ist der aktuelel Entwurf zur Gestaltung des Steubenplatzes. Ob die Entscheidung über die Rückversetzung des Denkmals noch vor der Kommunalwahl fällt wage ich zu bezweifeln.

  • An dem Entwurf fällt mir leider negativ auf, dass die südlicheren Bäume der Grünfläche die Blickachse aus der Schlossstraße auf den Risalit stören werden. Hat das eine historische Kontinuität mit der historischen Steubenplatz-Grünfläche, was diese Gestaltung begründen würde?

  • Der Steubenplatz war - im Gegensatz zum Lustgarten - seit 1820 begrünt und mit Bäumen bepflanzt; allerdings ist er durch die Straßenbahn in der Größe beschnitten. Bis zur Aufstellung des Denkmals hieß er Fiakerplatz, weil er so etwas wie der Taxistand in Potsdam Innenstadt war. Die geplante Bepflanzung entspricht - bis auf die fehlende Ecke, wo jetzt die Straßenbahn drüberfahrt - dem Zustand vor 1945.

  • Der Fiakerplatz war wohl ein genauso staubiger und unwirtlicher Ort bis Königin Luise ihr privates Apartment im Stadtschloß an die Ostseite des Platzes verlegte. Dann wurde der heutige Steubenplatz zu einem üppig begrünten klassizistischen Schmuckplatz, im übrigen ganz im Gegensatz zu dem steinernen barocken Alten Markt. Lange überlebt hatte eine herriche Roßkastanie, die vielfach abgebildet wurde.

  • Nur um noch ein Mißverständnis aufzuklären: das Leitbautenkonzept der Potsdamer Mitte hat durch die Umverlegung der Straßenbahn und die Wiederannäherung an den historischen Stadtgrundriss den Steubenplatz überhaupt erst möglich gemacht.

    Die Fläche für den Platz ist erheblich ausgeweitet und keineswegs verringert worden. Ich weiss, viele haben ein kurzes Gedächtnis aber zur Erinnerung dient dieses Bild von 1987 ganz gut. Dass ist immer Menschen gibt, die mit Kompromissen nicht leben können liegt in der Natur der Sache:

  • Ob die Entscheidung über die Rückversetzung des Denkmals noch vor der Kommunalwahl fällt wage ich zu bezweifeln.


    Das man da überhaupt noch was entscheiden muss ist irre. Es ist der Steubenplatz und das dazugehörige Steuben-Denkmal existiert noch.

    Genau so irre wie die Überlegung am Schinkelplatz, mit Schinkel-Denkmal davor nicht Schinkels Bauakademie wieder aufzubauen.

  • Und ergänzend noch ein Luftbild der Potsdamer Mitte um 1960. Insgesamt kann man über die Entwicklung des Alten Marktes seit 1990 nur unendlich glücklich sein. Die DDR hatte hier mit ihrem Hass auf Preußen und dem Wahn vom Städtebau des "neuen Menschen" eine riesen Katastrophe hinterlassen.

    Das Bild ist nicht zufällig gemeinfrei bzw. kann verwendet werden oder?

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Potsdam könnte eigentlich, wie fast keine andere deutsche Stadt, relativ leicht ein enormen Sprung an Attraktivität nach vorne machen, und zu einer der schönsten deutschen Städte werden. (Ja, Potsdam ist bereits eine der schöneren Städte, bevor sich jemand beschwert, aber es geht noch besser! ;))
    Die Voraussetzungen:
    1) Vollendung der Arbeiten an der neuen/alten Mitte und des Garnisonkirchenturms und dessen Umfeld.
    2) Abriss des Mercure Hotel und partielle Wiederherstellung und partielle attraktive Neugestaltung des Lustgartens
    3) Abriss der Plattenhochhäuser an der Neustädter Havelbucht, die massiv aus vielen Blickwinkeln die schöne Skyline ruinieren

    Man hätte eine relativ geschlossen attraktive und an vielen Stellen sehr schöne Innenstadt.

  • Die vier Hochhäuser an der Havelbucht haben jeweils 17 Etagen, bei schätzungsweise acht Wohnungen pro Etage und durchschnittlich zwei Bewohnern pro Wohnung sind das etwas mehr als 1000 Personen, für die eine neue Bleibe gesucht werden müsste - in Potsdam. Ich bin ganz dafür, dass die Hochhäuser verschwinden, aber "relativ leicht" ist daran leider gar nichts.

  • Wenn man damit anfängt, müssten konsequenterweise auch die Punkthochhäuser am Kanal und anderswo in der Innenstadt abgerissen werden. Das wird keiner machen.

    OT zu den Häusern an der Havelbucht: Es sind fünf Hochhäuser à 93 Wohnungen (6 pro Etage, das 16. Obergeschoss ist als 'Penthouse' bei diesem Bautyp nur halb). Zu demselben Ensemble gehören drei Wohnscheiben mit zusammen ca. 750 Wohnungen. Alles frühe 80er Jahre. Dazu kommen drei weitere Hochhäuser und fünf lange Wohnblöcke aus den späten 60er Jahren. Meiner Schhätzung nach wohnen um die Bucht herum ca. 3500-4000 Menschen.

  • Es wäre in der jetzigen Situation nicht vermittelbar, warum man vier funktionsfähige Hochhäuser abreissen sollte. Ich kann mir vorstellen, dass

    die Menschen glücklich sind dort zu wohnen. Denn wer hat schon so einen wunderschönen Blick auf die Havel.

    Die ehemalige Bürgermeisterin Brunhilde Hanke (die Linke) war für den Ausbau der Havelbucht an der Breiten Straße zuständig. Warum man das Wohngebiet "Am Stern" oder "Schlaatz" nicht forciert hat, für den Bau der Hochhäuser, sondern dafür die Havelbucht zugeschüttet hat, darüber konnte ich keine Informationen finden.

    ABER, ich habe einen Beitrag gefunden, der auf 12 Seiten viele Punkte darstellt, die wir auch schon hier im Forum diskutiert haben. Ich habe mir die Zeit mal genommen und muss sagen - richtig interessant!

    https://zzf-potsdam.de/sites/default/files/publikation/Bulletin/dippel_30.pdf

    (Quelle: Carsten Dippel)

  • Wenn man damit anfängt, müssten konsequenterweise auch die Punkthochhäuser am Kanal und anderswo in der Innenstadt abgerissen werden.

    Zugegebenermaßen stören die Hochhäuser an der Havelbucht mehr, weil sie in direkter Konkurrenz zum Garnisonkirchturm stehen. Und weil ich von meiner Wohnung direkt darauf schaue...

    Stahlbeton hat ja eine natürliche Lebensdauer, und ich möchte nicht ausschließen, dass danach die Hochhäuser abgerissen werden. Aber das kann erstens noch ein paar Dutzend Jahre dauern, und vielleicht hat sich der Geschmack bis dahin so gewandelt, dass sie als wertvolles Zeugnis der Baukultur erhalten werden - wie die Geschlechtertürme in Italien...

  • ... und vielleicht hat sich der Geschmack bis dahin so gewandelt, dass sie als wertvolles Zeugnis der Baukultur erhalten werden - wie die Geschlechtertürme in Italien...

    Auf den Vergleich bin ich noch gar nicht gekommen. Demnächst sehen wir die Potsdamer Plattenbauten bestimmt in einem ganz anderen Licht. :wink:

    1621px-San_Gimignano_Sept_2021.jpg

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…o_Sept_2021.jpg

    Neust%C3%A4dter_Havelbucht_2010%2C_Ostseite_%28Kiez%29.jpg

    Quelle: Potsdam Wiki, Udo Unkelbach