Berlin - einst und jetzt

  • Alter Klassiker, Blick von der alten Gertraudenbrücke nach Norden (Oberwasserstraße/Friedrichsgracht).

    Etwa 1900:

    Am letzten Wochenende.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Hallo Onkel Henry,

    die Statue der hl. Gertrud wird wohl "zur Kur" vorübergehend weg sein. Jedenfalls meine ich mich zu erinnern, gelesen zu haben, dass die Statue renoviert wird.

    Übrigens galt St. Gertud von Nivelles im Mittelalter als Patronin bei Mäuse- und Rattenplagen. Dies war im 19. Jh. zumindest noch einigen Leuten bekannt. Zu Füßen der Statue waren wohl deshalb, auch aus Bronze geschaffen, einige dieser netten Pelztierchen mit den langen Schwänzen dargestellt. Flüsse und Kanäle werden von den guten Schwimmern gerne als Wasserstraßen genutzt, daher vermutlich die Aufstellung der Statue der hl. Gertraud ausgerechnet auf einer Brücke.

  • Übrigens galt St. Gertud von Nivelles im Mittelalter als Patronin bei Mäuse- und Rattenplagen. Dies war im 19. Jh. zumindest noch einigen Leuten bekannt. Zu Füßen der Statue waren wohl deshalb, auch aus Bronze geschaffen, einige dieser netten Pelztierchen mit den langen Schwänzen dargestellt. Flüsse und Kanäle werden von den guten Schwimmern gerne als Wasserstraßen genutzt, daher vermutlich die Aufstellung der Statue der hl. Gertraud ausgerechnet auf einer Brücke.

    Und einem Aberglauben zufolge, soll es Geldsegen bringen wenn man die Ratte streichelt - die war schon ganz blank....aber ich hätt sie wohl länger streicheln sollen - mein Umsatz langt mir noch nicht :biggrin:

  • ca. 1900 (Tucherhaus/Nürnberger Hof):

    Von dem Berliner Tucherhaus (1887 bis 1891 erbaut) steht eine zweite, 1901 errichtete Version in Tübingen, dort "Deutsches Haus" genannt (Am Lustnauer Tor 4), beide nach Plänen von Conradin Walther.

    512px-T%C3%BCbingen%2C_Am_Lustnauer_Tor_4.jpg
    Karsten Ratzke, CC0, via Wikimedia Commons

    512px-Deutsches_Haus_T%C3%BCbingen_Lustnauer_Tor_4_von_C._Walther_vor_1914.png
    Unknown author, Public domain, via Wikimedia Commons

    Conradin Walther (11. Mai 1846, † 20. Mai 1910), Public domain, via Wikimedia Commons

  • Und selbst im vom Krieg verschont gebliebenen Tübingen, hat man die Dächer an den Seiten verändert. Warum nur?

    (...) Die beiden Spitzdächer der nun nur mit einem flachen Dach versehenen und daher fast umbemerkbaren Erker rechts und links vom abgetreppten Giebel wurden nach den 1950-er Jahren entfernt [2] und bis heute, trotz Denkmalschutz-Status, nicht wieder aufgebaut. (...)

  • Schöner ist es m. E. aber ganz gewiss nicht geworden. Was mich auch gar nicht wundert. Der entstuckte Bereich wirkt auf mich steril, triste und langweilig. Früher war der Einfluss des Jugendstils an der Fassade unverkennbar, auch oben am Giebel, wo man ganz oben ein beliebtes Motiv des Jugendstil, eine Sonne mit ihren Strahlen erkennen kann. Früher war es ein Haus mit einem individuellen Gesicht, heute wirkt die Fassade wie ein Gesicht eines Invaliden, der schwere und schwerste Plessuren erleiden musste.

  • Oh mein Gott, was hat man diesem Haus nur angetan ??? :crying:

    Ich hoffe mal auf einem Besitzer, welcher die alte Schönheit des Gebäudes wieder entdeckt und es in alter Pracht erstrahlen läßt.

    Das Erdgeschoß, geht ja noch, aber der Rest - einfach nur greisslich.

  • Lieber Onkel Henry,

    habe meinen Text noch mehr auf den Punkt gebracht. Aber es ist wirklich traurig, was man manchen Häusern antut.

  • Ja Villa1895 mein alter Spezl Rolf selig, welcher der Chef von der Amboß Hausverwaltung war, ist der Ansicht gewesen, daß man Altbauten möglichst wieder in den Originalzustand versetzt.

    Bedauerlicherweise gab es hierfür keinerlei Fördermittel vom Land Berlin.

    Es auf die Miete umzulegen - ja, das geht in München, aber wohl in Berlin auch nicht.

    Hier wäre der Berliner Senat gefördert, Hausbesitzern entsprechende Förderungen zur Verfügung zu stellen.

    Wenn es um Teakholz Brückengeländer geht, ist der Senat doch auch nicht knauserig, also warum nicht auch zum Erhalt historischen Stadtbildes?

  • ...

    Hier wäre der Berliner Senat gefördert, Hausbesitzern entsprechende Förderungen zur Verfügung zu stellen.

    Wenn es um Teakholz Brückengeländer geht, ist der Senat doch auch nicht knauserig, also warum nicht auch zum Erhalt historischen Stadtbildes?

    Eine sehr schöne Vorstellung, dass der Senat den Erhalt des historischen Stadtbildes fördert. Realistischer ist eine Förderung für ein massives Wärmedämmverbundsystem oder für eine fantasievolle Fassadenbegrünung.

    ...

  • Wenn die Eigentümer vielleicht auch keinen Wert drauf legen, dann bringen Förderprogramme auch nichts. Es wurden außerdem einige Altbauten in letzter Zeit neubestuckt, gerade in den Seitenstraßen den Kudamms.

    Wie sah das Haus denn unmittelbar vor der Entsuckung aus? Das mit Mosaiken verkleidete EG ist ja "alt", aber eindeutig nicht mehr identisch mit dem auf dem ersten Bild, sondern eher aus den 20ern oder so.

  • Nun, eine maßvolle Re-Stuckierung in Anlehnung an das Original sollte möglich und finanzierbar sein. Die dunklen Fassadenteile könnten dazu beispielsweise mit Klinkerriemchen nachgebildet werden. Das hätte bereits viel Effekt.

  • Kennt Ihr die Videos von diesem Typen?

    Walking in Germany - Berlin-Mitte

    Hier mit einem Spaziergang durch den nördlichen Altbezirk Mitte bei Schneefall - man ist dann doch immer wieder überrascht, wie hübsch die Ecke ist und wie viele Altbauten hier noch stehen. Passt natürlich mit dem Schnee auch alles perfekt und er hat eindeutig eine relativ repräsentative Route gewählt, aber trotzdem ein sehr schönes Video, das zeigt, wie positiv sich trotz aller Kritik viele Bereiche Berlins in den letzten 30 Jahren dann doch entwickelt haben.

  • Charlottenburg, wie beschriftet, 1910er.

    2021, Bismarckstraße/Am Schillertheater.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bei Eckgebäuden sind die Architekten seit den 50ern bis heute äußerst einfallslos und unkreativ.Wenn ich so das zweite Bild betrachte,frage ich mich, wozu braucht man heutzutage noch studierte Architekten?! Zu so einem einfachen Gebäude reicht allemal ein Bauingenieur.In der sehr langen Bismarkstraße ist bis auf vereinzelnte hist.Gebäude, unter anderem das schöne Rathaus,alles andere historische komplett verschwunden.