Glaube ich nicht. Blitz = schnell ist im Deutschen naheliegend, dafür brauchen wir das Englische nicht. "Blitzschnell" findet man in Grimms Wörterbuch und "Blitzschach" gab es schon vor 1940.
Posts by Tübinger
-
-
Der "Blitz" war kein Blitzkrieg. Zu "The Blitz" gibt es keine genaue deutsche Entsprechung. Am nächsten dran ist wohl die "Luftschlacht um England", die aber auch die vorhergehenden Kämpfe um die Lufthoheit umfasst und auf Englisch üblicherweise als "Battle of Britain" bezeichnet wird. Die nicht unerheblichen Schäden durch die V-Waffen 1944/45 gehören streng genommen nicht zum "Blitz", insofern ist der Strangtitel etwas ungenau.
Bei Google Earth kann man Luftaufnahmen von 1945 einblenden, die die Schäden deutlich zeigen:
-
Das sieht alles sehr idyllisch aus und die großartige Burg lohnt den Besuch unbedingt. Zum Gesamtbild gehört aber leider auch das gigantische Zementwerk, das keinen Kilometer von der Burg entfernt ist. Das Monstrum ist ungefähr so groß wie die restliche Stadt zusammengenommen und man kann es nicht übersehen.
Ein schönes Drohnen-Panorama: https://www.google.de/maps/@48.78502…SoASAFQAw%3D%3D
-
Es ist ein Ziegelbau mit Steinverkleidung - die Bauweise ist also eher römisch als romanisch

-
Sieht für mich unverputzt aus: https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/…tml#topPosition
Der Innenhof ist jedenfalls sicher nicht verputzt. (Die Erker und das Portal in der Bildmitte rechts sind aus dem gelblichen Schönbucher Schilfsandstein, meine ich.)

-
Neuschwanstein ist doch gar nicht verputzt, oder irre mich da? (Teile der Steinverkleidung, nämlich der gelbliche Schilfsandstein, stammen übrigens aus dem Schönbuch bei Tübingen.) Und dass authentische Burgen irgendwie zwingend über "schöne Friese" verfügen mussten, ist definitiv auch nicht so. Reale Burgen wiesen, wenn überhaupt, wenig Bauschmuck auf.
-
Ein Ebay-Fund: Zwei Luftaufnahmen von Tübingen aus dem Ersten Weltkrieg, aufgenommen von der Fliegerersatz-Abteilung 10, die im nahegelegenen Böblingen stationiert war.
Die Stadt von Norden. Tübingen ist seitdem gewachsen, hat sich aber ansonsten nur wenig verändert. Gute 90 % der Gebäude, die man auf diesem Foto sieht, stehen noch heute. Die größten Verluste bemerke ich am nördlichen (dem Betrachter zugewandten) Rand der Altstadt. Dort hatte man im 19. Jahrhundert den ehemaligen Stadtgraben mit Wohnhäusern und einigen öffentlichen Gebäuden überbaut. Von diesen Häusern wurden leider viele in den letzten Jahrzehnten für Geschäftshäuser und Parkplätze geopfert.

Die Altstadt von Südwesten. Das Schloss ist nicht zu übersehen, rechts oberhalb liegt das Stift. Auch hier kann ich erfreut feststellen, dass sich in den letzten 110 Jahren nicht viel verändert hat. Am linken Bildrand sieht man noch die Schweickhardtsche Mühle, die 1963 abgerissen wurde, wodurch der Haagtorplatz entstand.

-
Auf dem Foto sieht man ein anderes Haus. Das Liebling Haus scheint nicht ganz so schwer beschädigt zu sein. Hier ist eine Bilderstrecke: https://www.baunetz.de/meldungen/Meld…iv_9954065.html
Edit: Bezog sich auf einen Beitrag, der inzwischen gelöscht worden ist.
-
Freimaurerisch regierte Staatswesen liebten den Bezug zum Altertum, insb zum Römischen Pantheon. Du wirst in der gesamten Donaumonarchie keinen derartigen Bau finden.
Wer suchet, der findet: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…latonf%C3%BCred (zugegebenermaßen ziemlich mickrig).
Mir ist nicht klar, was die Freimaurer damit zu tun haben. Vom Pantheon inspirierte Bauten entstanden selbst im Kirchenstaat: https://en.wikipedia.org/wiki/Santa_Maria_Assunta,_Ariccia
-
Erkennt jemand das Renaissance-Gebäude vor dem die deutschen Offiziere stehen? Das Foto stammt aus dem Ersten Weltkrieg und dürfte in den damals besetzten Gebieten aufgenommen worden sein, am wahrscheinlichsten in Frankreich oder Belgien. Ich meine, es ist ein echtes Renaissance-Bauwerk und keine Neorenaissance.

-
Wohl eine der frühesten Architekturdarstellungen im deutschen Raum: Der Hildebold-Dom zu Köln (Vorgängerbau des Kölner Doms) im Hillinus-Codex, der ca. 1010 entstanden ist. (Dieser Codex wurde letztes Jahr in Konstanz in der Ausstellung "Welterbe des Mittelalters – 1300 Jahre Klosterinsel Reichenau" gezeigt und es war genau die Seite mit dem Hildebold-Dom aufgeschlagen - ich war fasziniert.)
Hillinus Buchmaler, vermutlich Reichenau, 10. Jahrhundert, Public domain, via Wikimedia Commons -
Was bedeuten diese lateinischen Sätze übrigens?
Richtige Reihenfolge: Concordia res parvae crescunt, discordia maximae dilabuntur. Durch Eintracht wächst das Kleine, durch Zwietracht zerfällt das Größte.
-
Mir fällt in Deutschland kein genuin unanständiger Ortsname ein. Manche wurden im Laufe der Zeit durch den Sprachwandel peinlich, was dann, wie das Beispiel Fucking/Fugging zeigt, auf den Namen zurückwirken konnte. Es gibt auch Orte, die sich einen ganz neuen Namen gaben, z. B. nennt sich Pissenheim seit 1934 Werthhoven.
-
wohl anstößigsten Städtenamen
Sind natürlich keine Städte, aber ich möchte doch bemerken, dass Petting und Fucking nahe beieinander lagen. Inzwischen leider nicht mehr, da sich Fucking 2020 in Fugging umbenannte. Jahrhundertelang hat sich bei dem Namen niemand etwas gedacht, dann wurde er ein Opfer der Globalisierung.
-
War Reutlingen mit z.B. Tübingen vergleichbar?
Nein, Tübingen war schon vor dem Krieg altertümlicher, bedeutender und besser erhalten. Reutlingen ist 1726 durch einen Stadtbrand zu 80% zerstört worden und 1945 richtete ein Luftangriff erhebliche Schäden in der Altstadt an. Tübingen hingegen verlor durch Stadtbrände im 18. Jahrhundert nur ca. 15% der Gebäude und der Zweite Weltkrieg ging an der Altstadt fast spurlos vorüber. Entsprechend groß ist noch heute der Bestand an Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die in der Oberstadt fast lückenlos erhalten sind.
-
Am 11. September 1797 schilderte Goethe in einem Brief an Christiane Vulpius seinen Eindruck von Tübingen, wo er sich seit vier Tagen aufhielt: "Die Stadt selbst ist abscheulich, allein man darf nur wenige Schritte tun, um die schönste Gegend zu sehen."
-
Tübingen hat das 18./19. Jahrhundert irgendwie verschlafen. In Esslingen war mehr los und das sieht man der Altstadt an. Die Esslinger Altstadt mit ihren diversen Vorstädten ist auch etwas unübersichtlich. Im Süden gibt es die Vorstadt um die Pliensaustraße, vom Rest durch den Neckarkanal abgetrennt, und im Norden liegt die hübsche Beutau, leider versteckt hinter der schrecklichen Verkehrsschneise. Viele Besucher bemerken vermutlich gar nicht, dass die Altstadt hinter dem Betonmonstrum noch ein ganzes Stück weitergeht. Und im Osten folgt auf das Wolfstor die lange Obertorstraße mit gar nicht so wenigen historischen Bauten. Die Tübinger Altstadt ist ungefähr rechteckig und daher leicht zu überschauen.
-
Die Esslinger Altstadt ist größer. Tübingen ist aber insgesamt besser erhalten.
-
Damit im Zusammenhang stehend weiß man einfach, dass Freiburg der höchste gotische Turm D.s ist.
Landshut!
-
In der Projektbeschreibung steht: "Die Immobilie ist Teil der innerstädtischen Satzungshaltung und wurde teilweise unter Denkmalschutz gestellt. Besonders markant ist die Hans-Sachs-Figur am Eck Marktplatz/Münzstr. sowie die Steinmetzarbeiten am Erkeraufbau zum Marktplatz. [...] Es handelt sich um das letzte Gebäude mit historischem Bestand als absolutes Unikat am Marktplatz. Im Vergleich mit der direkten Nachbarschaft ist unschwer zu erkennen, dass die Gestaltung der Fassade und das einzige angedeutete Satteldach der letzte historische Zeuge der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg ist." https://www.alte-zimmerei.de/referenzprojek…marktplatz.html
Ich glaube nicht, dass der Projektentwickler den historischen Bauschmuck so stark hervorheben würde, wenn er ihn entfernen wollte.