Bauen zwischen 1933 und 1945

  • Vergeudung von erstklassiger Architektur im Speckgürtel Berlins:

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    Die Hangars sind am Ende des Films zu sehen.

    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Faschistische Impressionen aus Pula/Pola:

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    "Wie schön ist es doch zu leben." Pippi Langstrumpf

  • Der bisher überaus hässliche und erdrückende "Koloss von Rügen", das KdF-Bad Prora wird nun endlich (nach vielen tatenlosen Ankündigungen) von mehreren verschiedenen Investoren schrittweise saniert und mit hunderten durchaus ansehnlichen Ferienwohnungen ausgestattet werden. Die Nachfrage scheint vorhanden zu sein. Damit wird dieses eigentlich widerwärtige NS-Monstrum endlich optisch deutlich erträglicher werden und einer der schönsten Küstenabschnitte Rügens wieder mit Leben gefüllt. :applaus:

    Interessante INFOS (mit Visualisierungen) hier:
    http://www.rohmert-medien.de/immobilienbrie…llt,125251.html
    http://www.immobilien-zeitung.de/121143/nach-73…moebelwagen-vor
    http://www.binzprora.de/binzprora/projekt/
    http://www.neues-prora.de/objekt/modernisierung/

    UND: http://de.wikipedia.org/wiki/Seebad_Prora

  • Einiges ist in Prora ja auch schon passiert. Im südlichen Teil ist ein Club eingezogen (M3), es gibt seit einigen Jahren eine Jugendherberge und diverse Museen (u.a. zu DDR- und NS-Zeit).

    Aber über die Umgestaltung freue ich mich auch, denn beim Investor bin ich zuversichtlich, dass sie hochwertig wird. :)

    Ich fänd es toll, wenn einer der Casinobauten zum Meer hin noch vollendet würde. Die Ruinen sind nicht besonders toll anzusehen und die Planungen dafür waren eigtl. sehr vielversprechend, auch wenn sie aus NS-Zeiten stammen.

    Hier gibt es 3D-Visualisieurngen (Sketchup) von der hypothetisch fertig gestellten Anlage, mit den rundlichen auskragenden Casinos: http://www.modelldigital.de/RS/S-Prora-3D.html

  • Nach der der Eröffnung der Jugendherberge Prora geht es mit der Sanierung des übrigen Baus nun sichtbar voran:

    Zitat

    Einst wollten die Nazi im NS-Seebad von Prora 20.000 Urlauber unterbringen. Jetzt werden in dem Megabau Ferienwohnungen verkauft. Investoren werben mit Meer, Sonne und Denkmalschutz-Abschreibung. Axel Bering strahlt mit der Sonne um die Wette. Vom zweiten Stock des einst von den Nationalsozialisten als KdF (Kraft durch Freude)-Seebad geplanten Megabaus in Prora auf Rügen schaut der 51-Jährige auf die Ostsee. „Das ist eine Immobilie in bester Strandlage und nicht vermehrbar. So etwas bekommt man heute kaum noch“, freut sich der Berliner Geschäftsmann. Den Kiefernwald zwischen Haus und Sandstrand haben er und sein Geschäftspartner Michael Jacobi vom Unterholz befreien lassen. Und auch im Haus selbst weicht die bis vor kurzem vorherrschende Tristesse uniformer Räume und vergilbter Wände einer lichten Freundlichkeit. Im vergangenen Jahr kauften Bering und sein Geschäftspartner Michael Jacobi knapp einhundert Meter des denkmalgeschützten nationalsozialistischen Erbes auf Rügen von Ulrich Busch. Der Sohn des Agitpropsängers und Linken-Ikone Ernst Busch (1900-1980) hatte den Block I und II im Jahr 2006 für 455.000 Euro vom Bund erworben und nach zähen Diskussionsrunden mit Denkmalschutz und Baubehörden Baugenehmigungen erwirkt. Doch dann ging es nicht weiter, weil das Kapital fehlte. Bering und Jacobi gaben ihrem Abschnitt den unverfänglichen Namen „Meersinfonie“. In zwei Aufgängen entstehen nun jeweils 30 Eigentumswohnungen. Für die Sanierung nehmen sie Millionenbeträge in die Hand. Von den ersten 30 Wohnungen seien 20 bereits notariell beurkundet, für die anderen zehn Einheiten gebe es ausreichend Interessenten, wie Bering betont. „Wir verkaufen im Windhundrennen.“ Neben der exzellenten Lage locken Eigennutzer und Kapitalanleger die derzeit niedrigen Zinsen und die Denkmalschutzabschreibung. (...) Eine Wohnung mit 80 Quadratmetern kostet 267.000 Euro - etwas mehr als Busch im Jahr 2006 für einen kompletten Block mit zehn Aufgängen an den Bund zahlte. Am Samstag wird für die ersten Ferienwohnungen „Richtfest“ gefeiert - „73 Jahre nach Baubeginn“ wie es in der Presseeinladung heißt.

    Quelle (mit aktuellen Fotos): http://www.mopo.de/reise/-prora-w…4,23722916.html


    Gut dass der monströse Nazi-Klotz endlich aufgemöbelt wird, denn dessen Anblick der letzten Jahrzehnte (scheußlich und bedrohlich zugleich) an dieser herrlichen Küste war geradezu unerträglich!
    In der Luftaufnahme unten ist (rechts im Bild) die bereits fertig gestellte Jugendherberge zu erkennen; da der übrige Bau auch frisch und hell gestrichen wird und dazu noch mit Balkonen versehen wird, ist davon auszugehen, dass Prora zukünftig optisch einigermaßen erträglich werden wird, trotz seiner bedrückenden Gigantomanie und Monotonie. :applaus:

    (Quelle Wikipedia, Urheber Klugschnacker)

    Einmal editiert, zuletzt von Maecenas (19. Juli 2013 um 18:15)

  • (Moderationshinweis): Bezugsbeitrag

    mhhh...was soll ich sagen? Die Reichskanzlei war einfach geil und es ist wirklich schade, dass sie nimmermehr steht. Ich habe einmal ein Buch mit farbigen Innenaufnahmen irgendwo gesehen. Außen hui und innen hui - abgesehen jetzt einmal von der schrecklichen Diktatur. Man kann die Nazis (oder Kommunisten) ablehnen, aber deren Architektur lieben - oder ist das politisch auch ünkorrekt?

  • Exilwiener: dass ist bei mir auch der Fall: lehne Diktatur ab aber bin imponiert von der Barocke, Klassische und moderne Merkmalen der Neue RK.
    Halte der NRK für ein äusserst gelungen modernes Palast. Sehr gut (genial !!) eingefügt in Borsig Bau und Wilhelmsstrasse.
    Innenseite war Fabelhaft, genau wie auch des Reichsluftfahrt Ministeriums. Gartenseite sehr Barock u. romantisch aber auch imponierend.
    Übrigens stand dieses für ihrer Zeit "klassisches & modernes" Gebäude in ein Meer von "Altbauten". Heute gibt es eher ein Meer von modernen Bauten.

    Es bleibt aber ein sehr grosser Verlust der Architektur und alles der NS-zeit abbrechen ist defaktisch "Geschichte-verleugnung".
    Ich selber hätte Voss-Strasse, Wilhelmstrasse, Leipziger Strasse und UdL für fast völlig rekonstruiert nach der Situation vor der Vernichtung.
    Aber das gilt m.M.n. auch für manche alt Berliner Plätze, Dom, KWKK, Mus.f.VK, Reichstagsgebäude, Landesgericht u.s.w.
    In einer Diktatur ist dass durchaus möglich, in einer Demokratie wie D. nicht (wie wir täglich sehen können).
    Da wird nun endlos geredet und wenig getan. Auch gibt es keine Visionen oder Mehrjahrenplanungen in einer Demokratie wie in D.

    In "Er ist wieder da" schimpft AH auf die Moderne Architektur, der er langweilig, billig und nicht imponierend (stur) findet.
    Auch der Grafitti stört ihm besonders wenn er durch diese Gebiet läuft und er möchte diese Schmierereien und Verunstaltungen bald beendet sehen.
    In meiner Optik hat "er" damit völlig recht. Behörden in D. lassen dass alles zu, aber in Russland wird so etwas nicht erlaubt und schwerstens bestrafft.
    Russen die D. oder der Niederlanden besuchen verachten unseres System der "schwachheit" zu Schmierer und sind stolz das Russland dieses nicht erlaubt.

  • In "Er ist wieder da" schimpft AH auf die Moderne Architektur, der er langweilig, billig und nicht imponierend (stur) findet.
    Auch der Grafitti stört ihm besonders wenn er durch diese Gebiet läuft und er möchte diese Schmierereien und Verunstaltungen bald beendet sehen.
    In meiner Optik hat "er" damit völlig recht. Behörden in D. lassen dass alles zu, aber in Russland wird so etwas nicht erlaubt und schwerstens bestrafft.
    Russen die D. oder der Niederlanden besuchen verachten unseres System der "schwachheit" zu Schmierer und sind stolz das Russland dieses nicht erlaubt.

    Ja Klassiker, ganz bestimmt hätten Hitler und Putin sich gut verstanden und wären sich auch einig darüber, wie man solche Volksschädlinge beseitigt oder zurück auf den rechten Weg bringt.

    Ehrlich gesagt wundert mich, dass Du Symphatie für die NRK hast, war es doch der Amtsitz des Mannes, dem wir all die Zerstörung zu verdanken haben, die Du hier seit Jahren lamentierst. Mich wundert auch, dass Du das Fehlen von Visionen oder Mehrjahresplanungen vermisst, denn solche haben meist zu gigantischen Zerstörungen des bestehenden Stadtgefüges geführt, sei es im 3. Reich ("Germania"), im Kommunismus (z.B. Moskau) oder im Kapitalismus ("autogerechte Stadt"). Ich glaube, die deutschen Städte haben genug unter solchen Visionen gelitten. Nun haben wir eine demokratische Bau- und Wettbewerbskultur. Man mag mit den Ergebnissen nicht immer zufrieden sein, aber ich wünsche mir keine Vergangenheit zurück. Vergangene Bauten allerdings schon, in dem Punkt sind wir uns einig.

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Zu Wiederaufbaumelder. Keine einzige Sympathie für Herr AH, weil er D. in den Untergang geführt (verführt) hat aber dann auch kein Sympathie für alle "demokratische" Kräfte die nach dem Krieg 40% des bestehendes Baubestandes versaut oder sogar abgebrochen haben.......(wie undemokratisch könnte dies gewesen sein). Die Bewohner der Städte haben dass niemals so gewollt. Motive indessen bekannt: autogerechte Stadt, Gründerzeitbauten sollten hässlich sein (keine reine/ echte Architektur), Gründerzeitler des Wilhelmischen Äras waren Ausdruck einer (Preussischen) Diktatur, sogar Militarismus (alles natürlich quatsch). Bin aber sehr bewunderungsvoll zur NRK. Habe dieses Gebäude sogar in kleiner Masstab nachgebaut, wie auch das Schauspielhaus von Schinkel! Beide wundervolle und wunderschöne klassische Ensembles, geniale Entwürfe, mitten im alten Bausubstanz. Ja, NRK war Sitz einer Diktators, aber das Gebäude an sich finde ich (und viele mit mir) wirklich TOP! cheers:)
    Was ich wirklich schlimm finde ist dass fast nichts mehr in der Gegend erinnert an was da von 1939 bis 1945 alles stand. Nichts wurde rekonstruiert, nicht einfach die kleine Schinkelschen Torhäuser am Leipziger Platz oder der geniale Entwurf des Kaufhauses Wertheims oder Tietz mit Weltkugel (eigentlich noch viel eindrucksvoller). Jetzt werden wieder nur "Kisten" ohne Schmuck und die so notwendige Details dort gebaut, weil der Entwurf von Patschkes deutlich mehr "Flair" und "Grandeur" besass. Was aber realisiert wird heisst mittelmässige Architektur und Verleugnung der Geschichte. :gutenacht:

    Einmal editiert, zuletzt von Klassiker (21. Oktober 2013 um 19:25)

  • Was ich wirklich schlimm finde ist dass fast nichts mehr in der Gegend erinnert an was da von 1939 bis 1945 alles stand.

    Damit kannst Du eigentlich nur die NRK und den Führerbunker meinen. Alles andere stand schon vorher da oder steht immer noch da.
    Zum Beispiel steht da noch das ehem. Reichsluftfahrtministerium, die Neubauten des ehem. Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda (heute Bundessozialministerium)und einige Bürobauten aus der Nazizeit.

    Rekonstruiert wurde in der Tat sehr wenig, nämlich ausgerechnet - eine Weltkugel! Aber nicht die von Tietz, sondern die vom Museum für Kommunikation.
    Ich persönlich finde es übrigens absolut verwerflich, was man beim Bau des hässlichen Sony-Centers mit dem Hotel Esplanade gemacht hat.

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Unter welchem Regime auch immer die Reichskanzlei entstanden ist, sie war ein fantastisches Gebäude. Und noch dazu so gut erhalten... *seufz*
    Aber nicht nur die Reichskanzlei, sondern auch, wie man sehen kann, viele der stattlichen Palais drumherum schienen noch in wiederaufbaufähigem Zustand zu sein. *doppelseufz* In Berlin wurde tatsächlich am schlimmsten nach dem Krieg gewütet...

  • Wiederaufbaumelder & Treverer: habe die ganze Serie von fast 1000 Bilder nochmals (!) angeschaut und fühlte Panik, dass so etwas wunderbares (aber auch die ganze Gegend) nach 1945 einfach auf ganze wenige Bauten gesprengt und verprügelt worden ist. AH war Kunstliebhaber, Visionär & Verführer ohne Gleichen, Monster sogleich aber was nach ihm gekommen ist finde ich geschmacklos und einfach auch verbrecherisch!!!! Dieses Gebiet hätte völlig wiederaufgebaut werden sollen!!!
    Die Neue Reichskanzlei (und besonders die wahnsinnig harmoniöse und eindrucksvolle Inneneinrichting) und direkte Umgebung: Borsig Palais, Alte Kanzlei, Kaufhaus Wertheim, Potsdamer Platz, Leipziger Platz (mit schönen Hotels) mit noch fast 100 Bauten hätte doch NIEMALS verschwunden werden dürfen. Was ist passiert dass es so schlimm gelaufen ist.......hätte dann niemand wirklich etwas verhindern können?

    Finde sogar NRK weitaus das am meist wertvollen Gebäude was Berlin je besessen hat. Schloss hatte mehr Kunst aber irgendwo auch zu viel und ist eher plump dann schön. Nur die ehemaligen/ heutigen Bauten an der Museums-Insel, Gendarmenmarkt, UdL:, Friedrichswerder, Börse und die grössen Bauten der dreissiger Jahre waren schön oder eindrucksvoll, auch wie die grossen Bauten von 1900 bis 1914. Aber kein Ensemble kommt in der Nähe was alles rund der Voss-Strasse stand. 1940 war also auch das Höhepunkt Berlins, weil gut und wertvolle Modernes (klassisch modernes) sich gut einfügte im Meer der Gründerzeitbauten und die Verhältnisse Alt/ Neu damals genau recht gut waren.

    Die Neue Reichskanzlei (und alle dazu gehörende Altbauten) Kulturbesitz Nr. 1 von Berlin?. :applaus:
    Bin kein Fan von Albert Speer, aber er und Zeitgenossen wie Sagebiel (RLM, Olympia Stadion, Tempelhof, Messe Eingangsgebäude) und die heutige Patschkes (fast alle Bauten von Ihnen wirken besser dann von alle andere Architekten) verstanden es wie Gebäuden (Innen- und Aussenseite) aussehen sollen.

    War auch sehr betroffen von Bilder der KWGK wie schön und reich ausgestattet die Innenseite der Kammer unter der Turm waren. Dasselbe Gefühl hatte ich bei Bilder des Zeppelingelände Gebäudes bei Nürnberg: sehr schöne und reiche Ausstattung.

    Bin also neugierig ob es noch Bilder der reichen Innenausstattung des ehemalige RLM in der Wilhelmstrasse gibt. Göring war auch Liebhaber der Kunst und liebte Gobelins an Wände, Beleuchtung, Armaturen usw. super!!

    Tja da ist doch sehr viel wertvolles von 1943 bis heute in Berlin an Innenaustattung vernichtet worden........der heutige Reichstag ist am Innenseit fast leer und völlig entkernt, Statuen, Quadriga kehrten nicht zurück und Gebäude augt plump wegen verloren gegangen Feinstgliederung der Fenster.....
    alles wie genau wie auch der Berliner Dom: augt plump und massig, Detaillierung der Türme ist verschwunden. Alexanderplatz augt auch wie ein Ödniss (alles Alte in der Umgebung ist weg) und Berlin selbst hat ein Riesenloch in der Mitte ........
    Wenn da wieder sogenannte Townhäuser entstehen würde, dann heisst dass der totale Bankrott der Architektur und Städtebau.
    Man muss sich doch endlich versöhnen mit der gelungen Architektur 1900-1940!!

    In 1940 war das alles in Riesenmengen noch da. Wenn Zeitreisen möglich wäre, dann zurück nach Berlin im Jahr 1940!!! ablachen:)

    3 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (2. November 2013 um 14:13)

  • Bezugsbeitrag und -strang

    Danke Palantir, ein sehr eindrucksvoller und zugleich ernüchterner bildlicher Vergleich. Eines, und nur wirklich nur eines muß ich der Zeit des 3. Reiches zugute halten - diese Art von modernistischer Architektur war nicht erwünscht...gut, das kann natürlich auch im Rahmen der Propaganda geschehen sein, man wußte ja wohl schon damals daß eine häßliche Architektur die Psyche des Menschen negativ beeinflußt. Wenn man sich Bilder der Neubauten aus dem 3. Reich anschaut so ist schon zu bemerken daß hier eine hehre Ästhetik vorhanden ist.

  • Naja, das ehemalige Reichsluftfahrtministerium zeigt doch, daß die Nazis es auch gern modernistisch hatten - gleichzeitig jedoch auch monumental. Dieser Bau ist jedenfalls auch von rein funktionaler Architektur bestimmt und hat mit Neoklassizismus nichts zu tun. Eine massive, rohe Form der Moderne war das, aber keine Retro-Architektur.
    Ein Bau, der wie ein Bau aus dem Dritten Reich aussieht aber keiner ist, ist der Erweiterungsbau der Reichskanzlei am Wilhelmplatz von 1930. Aber ich denke, dieser Stil gefiel den Nazis wohl, denn Reichsbank und Propagandaministerium waren ganz ähnlich gestaltet, mit einem Ausdruck von kalter Macht.

    In dubio pro reko

    3 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (3. Januar 2014 um 20:21)

  • Ich glaube, dass das Reichsluftfahrtministerium deswegen etwas modernistisch aussieht, weil ihm wichtige architekturprägende Teile heute leider fehlen - warum auch immer. Abgesehen jetzt einmal vom Fassdenschmuck, fehlen besonders die beiden eindrucksvollen Adler. Sind die beiden Adler noch irgendwo vorhanden? Man sollte sie wieder zurückstellen, damit der im Prinzip schöne Gesamteindruck wieder hergestellt werden kann.

  • Abgesehen jetzt einmal vom Fassdenschmuck, fehlen besonders die beiden eindrucksvollen Adler. Sind die beiden Adler noch irgendwo vorhanden? Man sollte sie wieder zurückstellen, damit der im Prinzip schöne Gesamteindruck wieder hergestellt werden kann.

    Ich fürchte die Adler sind permanent vernichtet worden. Was den Fassadenschmuck anbelangt...gut, ich kann es ja verstehen wenn mißliebige Symbole einer mißliebigen Zeit nicht mehr zu sehen seien sollen, jedoch hätte es hier auch andere Möglichkeiten gegeben als sie ersatzlos abzuschlagen. Gerade die Rekonstruktion zu DDR Zeiten des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt hat gezeigt wie schnell sich mißliebige Symbole aus der Vorzeit sehr schön durch DDR Wappen ersetzen lassen. Leider finde ich diesbezüglich keine Bilder mehr.

  • Welcher Fassadenschmuck fehlt denn am heutigen Rohwedderhaus? Die 2 Adler vorm Ehrenhof sehe ich jetzt nicht als wirklich wichtig für das Gebäude an. Sie schienen mir auch etwas plump und klobig vom Hakenkreuz in den Fängen mal ganz abzusehen. Ansonsten fallen mir mit Ausnahme des Wandbildes eigentlich keine äußeren Veränderungen ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (3. Januar 2014 um 23:28)