Berlin - Großer Tiergarten und Siegessäule

  • Zitat


    Spinn ich oder hängt das Ziergitter bereits etwas schepp in den Angeln...? Hast du das Denkmal auch mal umrundet und nachgeschaut, ob man wieder die Wasserspeier an den Seitenbecken angebracht hat?


    ^^Tja, manchmal fallen mir auf meinen eigenen Bildern im Nachhinein auch Dinge auf, die ich in Moment des Fotografierens nicht wahrgenommen habe. Meiner Erinnerung nach stand alles senkrecht, aber ich werde beizeiten nochmal dort vorbeifahren und nachsehen. Dann kann ich mich ja auch auf die Suche nach den Wasserspeiern machen! :foto:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Um auf die Originalfrage der Rückkürzung zurück zu kommen, die zuletzt im Zusammenhang mit der Geislerprovokation diskutiert wurde. Es gibt Filmaufnahmen aus einem aufwendig produzierten dänischen Spielfilm von 1913.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ich kann nicht erkennen, dass die Siegessäule vor der Versetzung und Aufstockung schlechter aussah oder die Goldelse schon im Originalzustand von den Proportionen her unstimmig gewesen sei.

  • Das Wagner-Denkmal an der Tiergartenstraße ist fertig gereinigt, der Bauzaun steht aber noch, allerdings fehlen noch die von Vandalen abgeschlagenen Teile.

    Fotos von heute von mir:







    Leider steht immer noch das häßliche Schutzdach.

    Wenn die Wunschfee vorbeiflöge und ich einen Wunsch frei hätte, dass wäre es dieser:
    Es sollte wieder so aussehen wie bei der Einweihung mit dem ganzen Klimbim rund herum:

    Richard-Wagner-Denkmal_Einweihung und Enthuellung_Anton von Werner_1903,


    http://abload.de/image.php?img=dsc04676lfuwt.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (28. Januar 2016 um 08:17) aus folgendem Grund: Bildunterschrift

  • Schutzdach hin oder her, es erfüllt einigermaßen seinen Zweck. Es gibt sicher bessere Gestaltungsmöglichkeiten, aber ich würde es stehen lassen und regelmäßig reinigen. Ach so, das muß ja bezahlt werden.... huh:)

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Spreetunnel: Das letzte Bild?

    Hier noch mal die Details von noch bestehenden Fehlstellen:

    Der Arm wurde zur Reparatur entfernt - die Nase dürfte auch noch fehlen.


    Nasen fehlen, Finger rechts dito.

    Links harren noch Nase und Arme der Komplettierung.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Harfe sieht auch defekt aus

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Eben, durch die Aufstockung und leichte Umgestaltung des Sockels wirkt das gesamte Denkmal sehr viel wohlproportionierter und erhabener.

    Ja, zweifellos. Die zusätzliche "Trommel" hat nicht geschadet. Letztlich steht die Säule auch am "Großen Stern" nicht schlecht. Dennoch trauere ich persönlich, alter, Berliner Meckerkopf, der ich nun mal bin, ein wenig dem repräsentativ gestalteten "Königsplatz" nach. Sah besser aus, als der zertrampelte Rasen, den wir heute euphemistisch "Platz der Republik" nennen dürfen. Selbst mit der noch etwas "aus den Proportionen" geratenen Siegessäule wars damals als Königsplatz dem Ort angemessener. Immerhin tagt hier im Reichstagsgebäude das deutsche Parlament !!!! Und nicht der Kaninchenzüchterverein "Bürzelchen".

  • Die seit der Nachkriegszeit verschollenen Bronzeskulpturen des Siemering'schen Wildtier-Oktetts, nämlich Bär und Stier, sollen erfreulicherweise wiederhergestellt werden und in historischer Formation wieder am Floraplatz aufgestellt werden. Hierzu werden noch entsprechende Fotografien dieser beiden Tierdarstellungen aus der Nachkriegszeit gesucht.

    Bildmaterial der zwei verschollenen Bronzefiguren vom Floraplatz im Berliner Tiergarten gesucht - SenVerw f. Stadtentwicklung

    Mir ist das jetzt nicht so ganz verständlich, da die Originale der Abgüsse doch sämtlich in Philadelphia vorhanden sind. Und wieso sollte man unbedingt Nachkriegsaufnahmen benötigen, wenn die Aufstellung nach Maßgabe der kaiserzeitlichen Ursprungsfassung angestrebt wird?

    Stier
    Bär

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    5 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (3. März 2016 um 11:54)

  • Schreib das doch mal der Senatsverwaltung. Vielleicht wissen die gar nicht, dass es noch die Originale gibt, von denen man Abgüsse machen kann. Es würde dem Steuerzahler womöglich einiges an Geld sparen.

  • Würde ich auch sagen, höflich in Philadelphia anfragen, ob Abgüsse erlaubt werden oder Abformungen der Originale. Sind sicher ohne kriegsbedingten Beschädigungen und daher nicht gewollt, oder?

    In der Architektur muß sich ausdrücken, was eine Stadt zu sagen hat.
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten

  • Auf der Seite ist sogar eine Telefonnummer angegeben bei der man wegen den Figuren anrufen kann. Wie wäre es, wenn einer mal anruft und nachfragt, wozu ausgerechnet Nachkriegsfotos, wenn der kaiserzeitliche Zustand rekonstruiert werden soll und warum man nicht tatsächlich mal bei den Amerikanern nach besserem Bildmaterial oder sogar Abformungen nachfragt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese etwas dagegen hätten zu helfen. Wäre doch eine schöne, kulturhistorisch bedeutende Zusammenarbeit. Ich hätte schon selbst angerufen, aber ich weiß von den Figuren in den USA zu wenig, ehrlich gesagt wusste ich gar nichts davon. ;) Wer auch immer anruft kann ja außerdem vielleicht mal über die Rekonstruktion allgemein nachfragen? Warum man sich dafür entschieden hat und in welchen Zeitrahmen wir uns das vorstellen können. Bin ehrlich gesagt sehr positiv überrascht, dass man sich mit dem Tiergarten seit Jahren so eine Mühe macht. Warum ist man ausgerechnet hier so sehr gewillt den historischen Zustand möglichst exakt nachuzubilden? In der restlichen Stadt besteht ja leider nicht so der Wille dazu...

  • Ja, ich hatte da auch schon angerufen. Die Dame wusste wohl auch nicht ganz genau, warum die Pressemitteilung derartig formuliert war. Denn Bilder aus der unmittelbaren Nachkriegszeit gibt es eigentlich genügend, und zwar von Friedrich Seidenstücker, welche das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz hält.
    Beispiel 1
    Beispiel 2
    Diese Bilder lassen allerdings nur den Schluss zu, dass Bär und Stier bereits 1947 nicht mehr in situ waren. Deshalb ist mir der Text des Aufrufs erst recht unverständlich. Die von mir verlinkten Vorkriegsbilder vom Ullstein-Archiv waren zumindest bekannt.

    Kurzum: Sie suchen wohl Bilder der Sockel und insbesondere der damaligen Anordnung der 8 Figuren. Bei den Vorkriegsbildern des Floraplatzes, welche zumeist nur die zentrale Amazonenreiterin zeigen, kann man wegen der dichten Vegetation die Platzierung nicht nachweisen.
    An Philadelphia hatten sie sich bislang noch nicht gewandt, da man zunächst Berliner Quellen ausfindig machen wollte; dies ist allerdings nicht durchdacht, da ein Abguss des Originals wohl auch dann das Sinnvollste wäre, wenn man Messbilder aus allen Perspektiven auffinden würde. Na ja, dit is Berlin, wa...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Zeitung "Die Welt" widmet sich in einem heutigen Artikel dem immer weiter steigendem Verfall des Tiergartens und zeigt auch auf Berlin, das von Jahr zu Jahr Mittel für den Unterhalt streicht:

    Berlins Tiergarten - Szenen eines gewollten Verfalls


    Der Berliner Tiergarten ist ein maximal heruntergerocktes Gartendenkmal. Das Geld für die Erhaltung wird mehr und mehr gestrichen. Nur wenige Helden führen noch den Kampf gegen Verfall und Verwüstung.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ziemlich übertriebene Schilderung.
    Allein in den letzten ca. 10 Jahren erfolgte eine Sanierung folgender Denkmäler: Musikerdenkmal, Goethe, Lessing, Wagner (noch nicht beendet), Roon, Moltke, Bismarck, Jung-Wilhelm, Luise, Friedrich III. (Fontane, Lortzing glaube ich auch). Der Rosengarten, ebenso wie der Bereich um den Goldfischteich und auch der Floraplatz sind zumindest anständig hergerichtet worden, die Torhäuser am Großen Stern sind saniert, die Siegessäule in Schuss und Glanz gebracht worden. Die Löwenbrücke wird auch (hoffentlich) bald mal folgen und auch die Wiederaufstellung der Wildtierfiguren am Floraplatz ist ein gutes Zeichen.

    Es gäbe beileibe andere Klagelieder über Berlins Gärten und Plätze zu singen...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Etwas gewundert hat mich das auch - aber eventuell wird die Sanierung der Denkmale aus anderen Töpfen bezahlt? Ich muss zugeben, länger nicht mehr im Tiergarten gewesen zu sein weil bei meinen letzten Berlin-Besuchen einfach die Zeit dazu fehlte...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Friedrich-Wilhelm III., bitte schön ;). Das Gaslaternen-Freilichtmuseum muss noch folgen.

    Naja, was der Artikel bemängelt ist ja weniger der Zustand der (Bau-)Denkmäler, sondern der Umgang mit dem Gartendenkmal, dem Park als ganzes. Aber hey, dit is halt Berlin und nicht München oder son Spießerdorf. Hier kannste deinen Müll eben liegen lassen, wo du willst, wa. Aber den Aufwand der letzten Jahre, den Vulgow schon anmerkte, hätte man ruhig erwähnen können.

  • Gefühlt geht es auch nach meinem Eindruck mit dem Großen Tiergarten eher bergauf, was sicherlich in erster Linie an der fortschreitenden Sanierung der Statuen und einzelner Teilanlagen liegt, wie von Vulgow erwähnt. Es ist aber sicher ehrenwert, eine bessere Finanzausstattung der Parkpflege anzumahnen. In Berlin wird jetzt in einigen Fällen die gerade im Sommer teils desolate Pflege und Sauberhaltung der Parkanlagen von den Grünflächenämtern an die Stadtreinigung BSR übertragen. Die bezirklichen Grünflächenämter sind eindeutig überfordert - und dies ist vor allem auch dann nicht richtig, wenn es sich um Grünanlagen von "nationaler Bedeutung" handelt, wie eben den Große Tiergarten, die Reichstagswiese, die Anlagen am Bundeskanzleramt usf.
    Was mich an dem Artikel jedoch sehr gestört hat ist dieses dumme Aufrechnen von fehlenden Finanzmitteln für Irgendwas gegen das aufzubauende Berliner Stadtschloss. Die Argumentation könnte doch auch gerade andersherum sein: indem die historische Stadtmitte von einem desolaten, zugigen Leerraum zu einem wirklichen, hoffentlich gepflegten Stadtzentrum aufgewertet wird, dürfte der Qualitätsgewinn auch bis zum Großen Tiergarten ausstrahlen und dort zu einer größeren Wertschätzung der Parksubstanz in ihren historischen Bezügen führen - so wie man in anderen, intakten europäischen Hauptstadtzentren eben auch ganz selbstverständlich peinlich darum bemüht ist, dass die angrenzenden Parkanlagen einen gepflegten Eindruck machen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir