Kandidaten für "das hässlichste Gebäude"

  • In diesem aktuell leider vernachlässigten Bereich des Forums möchte ich das nachfolgende Gebäude aufführen. Es steht in der Bonner Sternstraße, die ja nun ausgesprochen sehenswert ist. Sichtbeton, sozusagen Brutalismus en miniature. An anderer Stelle vielleicht nach ganz lustig (durch die bunten Elemente), aber hier natürlich fehl am Platze. Die Baubehörde, die dieses Gebäude an dieser Stelle genehmigt hat, war vermutlich betrunken. Immerhin wurde die Höhe der angrenzenden Bauten beachtet.

  • Der dritte Link ist gleich dem ersten. Absicht?

    Ansonsten sehe ich auf den Bildern aus Darmstadt nur westdeutsche Durchschnittsware von Architektur der 50er und 60er Jahre. Keine Frage, richtig schön ist das nicht. Aber aufregen kann ich mich auch nicht wirklich darüber. Abstumpfung? Kann natürlich auch sein. Indes, "das hässlichste Gebäude" sehe ich auf diesen eher beschaulichen Bildern wirklich nicht.

    P.S.: Das Gebäude aus der Bonner Sternstraße finde ich auch nicht weiter schlimm. Als Großstruktur könnte es nerven, aber eingepasst in die kleine Parzelle wirkt es eher wie ein "Farbtupfer". Die Flächen unter den Fenstern weiß gestrichen oder mit Naturstein-Reliefs gefüllt, könnte man eine bessere Anpassung an die Nachbarbebauung erreichen.

  • Beim dritten Link ist auch kein "Geschichtchen".

    Ansonsten zeigt der zweite Link ein abolut normale Geschäftsstraße einer deutschen Großstadt. Außerdem sind die ja richtig schön, mit Steildächern und so. Ich weiß nicht, was daran hässlich ist oder gar "noch schlimmer". Das ist die allernormalste bauliche Gestalt vieler Großstädte. Und wenn das wirklich die Rheinstraße sein soll, müsste sie dann nicht viel großformatiger bebaut sein, also sozusagen wirklich hässlich? Was wir hier sehen, ist ja geradezu dantschig.

  • Warum der dritte Link nicht der ist, den ich eigentlich eingefügt habe, weiß ich nicht, wahrscheinlich war ich einfach übernächtigt.

    Aber um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an dem ersten Bild akzeptabel sein soll, nur weil es "westdeutscher Standart" ist. Natürlich hat jeder seinen eigenen Geschmack, aber für mich persönlich ist es genau diese Tristesse, die mich an dieser Szenerie am meisten abstößt.

    Zeno
    Ich habe den zweiten Link mal geändert und hoffe, das Luisencenter ist hässlich genug. :wink:


    Allgemein betrachtet ist es wohl schwer, "den" hässlichsten Bau zu finden, da jeder unterschiedliche Vorstellungen damit verbindet.
    Für mich stellt sich außerdem die Frage, ob es Euch auf das Gebäude an sich oder mehr auf das Umfeld
    ankommt, denn ich bin mir sicher, dass Ihr so einen Betonklotz nach westdeutschem Standart viel negativer beurteilen würdet, wenn er beispielsweise in Limburg Römer 2-4-6 Gesellschaft leisten würde oder seinen Platz
    mitten in Dinkelsbühl fände.

  • Ein Darmstädter, der als hässlichstes Gebäude der Stadt nicht das Henschel Ufo angibt? Seht selbst:

    http://architekten-f-f.de/index.php?id=118

    Unverständlicherweise wurde die Fassade anfang des Jahres erst erneuert. Optisch hat sich leider nichts verbessert. Da hat man eine riesen Chance vertan an diesem prägenden Standort gegenüber des Schlosses nichts zu ändern! Hätte mir eine Neugestaltung a la Kruppke Center in Hannover gewünscht... aber sowas passiert in Darmstadt nicht ...

  • Mir gefällt der Bau eigentlich ganz gut.
    Es gibt zwar schöneres, aber wenigstens ist die Fassade gegliedert und es ist nicht einfach ein Betonklotz, der ohne jegliche Kreativität auf die Erde gestellt wurde.
    Ich gebe dir zwar Recht, wenn du sagst, dass der Standort nicht besonders glücklich ausgewählt worden ist, aber dafür kann das Gebäude nichts.
    Abschließend kann ich sagen, dass es m.M.n. hässlichere Gebäude gibt.

  • Die Wilhelminenstraße findest Du hässlich, das Henschel Ufo aber gefällt Dir "eigentlich ganz gut"? Also lieber brutal als reizarm? Nun gut, jeder hat so seine Geschmäcker.

    Übrigens hat auch der von Dir oben als hässlich klassifizierte Karstadt eine gegliederte Fassade und ist nicht nur ein "Betonklotz, ohne jegliche Kreativität". Der Qualitätssprung zwischen Karstadt und Henschel Ufo muss aber dennoch wirklich gewaltig sein, auch wenn er mir verschlossen bleibt.

  • Ja, das Luisencenter weißt ebenfalls eine gegliederte Fassade auf. Das ändert aber nichts daran, dass es hässlich ist.
    Es gibt eben auch noch andere Unterschiede als dies.
    Und ich bin tatsächlich der Meinung, dass es vom Luisencenter zum Henschel-Gebäude relativ gesehen ein großer Sprung ist:
    Das Luisencenter wirkt kalt, abweisend, "unmenschlich".
    Der Henschelbau strahlt hingegen noch etwas Wärme, "Menschlichkeit" aus. Das macht für mich den Unterschied.
    Wenn du das nicht verstehst, tut mir das leid für dich.
    Aber wie du schon geschrieben hast: De gustibus non est disputandum.

  • "Die drei Giebelzitate nehmen die jahrhundertealte Bautradition der Hersfelder Altstadt auf und bedeuten damit eine zeitlose Neuinterpretation des sich hervorragend einfügenden Neubaus. Diese begrüßenswerte Verjüngerung des Stadtbildes sichert die wirtschaftliche Weiterentwicklung Hersfelds auf lange Zeit ... " :blah: :blah: :blah: :blah:

  • Beim ´runterscrollen dachte ich erst (ohne das Erdgeschoss zu sehen), es handele sich um eine vorstädtische Turnhalle... als solche hätte ich es relativ stimmig gefunden...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • In der Tat, der Osnabrücker Neumarkt muss viel aushalten, der schrecklich viele Verkehr, eine scheußliche Randbebauung, lediglich das Gerichtsgebäude erinnert daran, das es sich hier mal um einen der elegantesten und urbansten Plätze (gut, in gewisser Weise kommt auch heute noch Großstadtfeeling am Neumarkt auf, allerdings kein schönes) Osnabrücks war...und achja eine Wand eines Gebäudes an der Hase, dass einst im selben Stil wie das Gericht war gibt es auch noch, allerdings wird dieses ansonsten hässliche Gebäude bald abgerissen.

  • Eine Straßenecke in Köln muss gefüllt werden. Links und Rechts von der Baulücke stehen Altbauten (sehr selten in Köln).

    Was würdet Ihr tun?

    a) Stadtreparatur betreiben mit einem historisierenden Bau
    b) Einen dem historischen Umfeld angepassten, modernen Neubau einfügen

    Falsch!
    Prof. Peter Kulka, der gerade mit seinen Stadtzerstörungsplänen bezüglich des Senckenberg-Instituts in Frankfurt/M. Schlagzeilen macht, hatte eine ganz eigene Lösung gefunden. Aber seht selbst... http://bauwatch.koelnarchitektur.de/pages/de/archi…bertstrasse.htm

    ...

  • Wäre diese Entgleisung lediglich ein nicht zum Zuge gekommener Entwurf, bekäme dieser Entwurf das, was er meines Erachtens nach verdient:
    MISSACHTUNG!
    In diesem Fall, werter Herr Kulka, ist diese Planung skandalös!
    Ein No-Go!
    Und das in Köln, der auch so ohnehin noch immer geschundenen Stadt.

    Mein Mitgefühl und Gruß aus Berlin.