Posts by FLX

    Das passiert leider gerade in dem ganzen Stadtteil, der bislang noch recht geschlossen erhalten war. Allein in den letzten 3-4 Jahren wurden dort ca. 6 Häuser abgerissen. Alles Vorkriegsgebäude, die ältesten aus den 1860er Jahren. Ich bin in dem Teil der Stadt aufgewachsen und jedes Mal, wenn ich mal wieder in die Heimat fahre, ist mir zum Heulen zumute. Häuser, die ich seit meiner Kindheit kenne, und von denen ich niemals gedacht hätte, dass die mal verschwinden würden, sind plötzlich weg. Es ist aber auch erschreckend, wie wenig in der ganzen Stadt unter Denkmalschutz steht. Gut zu sehen im Denkmalatlas Niedersachsen.

    Deswegen gehe ich davon aus, dass das in den nächsten Jahren so weitergehen wird. Eigentlich müsste man die Denkmalbehörde irgendwie dazu bekommen die Denkmalliste zu erweitern. Da auch Teile eines Hauses unter Denkmalschutz gestellt werden können, zählt für mich das Argument, dass ein Haus nicht mehr vollständig original erhalten ist, nicht.

    Ich hoffe immernoch, dass es nicht dazu kommt. In Aachen habe ich durch das vor ein paar Jahren fertiggestellte Einkaufszentrum Aquis Plaza nur negative Entwicklungen feststellen können. In der Haupteinkaufsstraße stehen immer mehr Läden leer und die ganze Umgebung verkommt. Mal davon Abgesehen, dass ein komplettes gewachsenes Stadtviertel diesem Monstrum geopfert wurde.
    In Osnabrück soll das Ganze zwar deutlich kleiner werden, aber meines Wissens werden auch hier Straßen (z.B. die Seminarstraße, die die Johannisstraße mit dem Schloss verbindet) aufgegeben.
    In dreißig Jahren wird das Ganze dann leerstehen und alle werden sich fragen, wie man sowas zulassen konnte, zumal die große Zeit des Einzelhandes doch sowieso vorbei ist und Läden für die meisten nur noch als eine Art Showroom dienen, um die Dinge, die man sich danach online kauft, mal in Echt zu sehen.
    Meiner Meinung nach wäre den Menschen mit innerstädtischen, bezahlbaren Wohnungen, meinetwegen in Kombination mit Ladenlokalen, Büros, Restaurants usw., viel mehr geholfen, als mit riesigen, schlecht umnutzbaren reinen Verkaufsflächen.

    Eine positive Nachricht vom Neumarkt gibt es aber. Das ehemalige Haus von Sport-Arena wird durch einen durchaus ansprechenden Hotelneubau ersetzt:

    Link

    Um das alte Elysée-Kino finde ich es schon sehr schade. Aachen war bis vor ein paar Jahren eine Stadt mit sehr vielen Kinos aus den 1950er Jahren, die man nach und nach alle abgerissen hat (Beispiele: Holzgraben, dort steht jetzt ein Glaskasten von Esprit; Bereich Aquis Plaza, nahe von St. Adalbert). Man sollte sich überlegen was eine Stadt besonders macht und das kann im Fall von Aachen meiner Meinung nach nicht immer nur Karl der Große sein, sondern sollte auch Entwicklungen der jüngeren Geschichte berücksichtigen.

    Da sich die tragende Unterkonstruktion (wahrscheinlich Stahlbeton?) und die vorgehängten Ziegel bei Temperaturwechseln unterschiedlich stark ausdehnen kommt es zu Rissen, falls man keine Dehnfugen einplant. Kann man aber auch weitaus dezenter machen als hier. Heutzutage, in Zeiten von krankhaftem Regulierungswahn, sind es eigentlich solche Dinge, die guter von schlechter Architektur unterscheiden.

    Hm, das ist ja sehr unschön. Sieht jetzt irgendwie nach 90er-Jahre-Postmoderne, oder auch Las Vegas aus. Die Proportionen stimmen ja leider gar nicht mehr, auch weil ein Geschoss mehr untergebracht wurde und das EG viel zu niedrig ist. Besonders schlimm finde ich die Fenster, bei denen die Oberlichter nun ein liegendes Format haben. Außerdem wirkt der Stuck sehr flach und sieht nach Plastik aus. Wenn man das mit dem Bild aus Streetview vergleicht sieht man auch, dass es sich früher um zwei Häuser gehandelt hat. Wirkt wie eine Karikatur der Vorgängerbauten

    Warum hier nicht normal diskutiert werden kann und es scheinbar gleich auf die persönliche Ebene gehen muss erschließt sich mir nicht. Ich habe doch versucht meinen Standpunkt zu untermauern, aber statt Gegenargumente zu bringen kommt sowas. Wurde nicht gerade ein anderer User wegen inhaltsleerer Beiträge für zwei Wochen gesperrt?

    Diesem "Subkultur-Trara" haben wir in der Nachkriegszeit aber auch den Erhalt unzähliger Gründerzeithäuser zu verdanken.
    Und zum Brutalismus: In dieser Zeit hat sich immerhin eine Art eigener Stil mit einem hohen Grad an Detaillierung entwickelt, ob einem dieser Stil nun gefällt oder nicht sollte tatsächlich nicht Gegenstand denkmalpflegerischer Überlegungen sein. Was ich bei vielen Gebäuden dieser Zeit sehr interessant finde ist, dass die Kunst am Bau einen hohen Stellenwert hatte und dass eine hohe Bauqualität gefühlt noch eher die Regel als die Ausnahme war. Das ist heute beides ja leider gar nicht mehr so.

    Was das angeht würde ich mich eher an der regionaltypischen Farbe der Dacheindeckung orientieren. Wie es aussieht ist in Braunschweig das klassische rote Dach verbreitet.
    Dem Haus werden dabei meiner Meinung nach nur unglasierte Tonpfannen gerecht (auf keinen Fall Beton). Ein rotes Dach wirkt außerdem deutlich freundlicher und wärmer als ein graues oder schwarzes. Wenn ich das richtig sehe, ist auch im Moment ein rotes Dach aus Tonziegeln auf dem Haus.

    Was den Anstrich angeht, würde ich auch bei weiß bleiben. Was dem Haus in der Gesamtwirkung helfen würde, wären, falls es irgendwann nötig wird, Holzfenster in einem dunkleren Farbton, zum Beispiel Grün (wie Karou auch schon für die Balkone vorgeschlagen hat), oder Rot.

    Dieses Haus hat eine ganz ähnliche Materialsprache wie deines und hier sieht man finde ich wie gut grüne Elemente zu gelben Ziegeln passen.

    Ja, das Haus sieht immernoch genauso aus wie auf den Bildern. Die Fassade ist offensichtlich noch nicht fertig, was aber niemanden zu stören scheint. Nur ein Fenster hat bisher seine Umrandung bekommen. Ich schätze mal, dass da irgendwas nicht genau gepasst hat oder so. Diese schwarzen Platten sehen in echt auch ziemlich billig aus.

    Um die drei Häuser die vorher dort standen ist es übrigens nicht wirklich schade. Nur die Zusammenfassung von drei Grundstücken zu einem ist natürlich grundsätzlich nicht gut.

    Die Figuren sind übrigens 1:1 vom ehemaligen Messehaus Petershof übernommen: Link
    Von Neuinterpretation kann hier also wohl nicht gesprochen werden...
    Dass es sich hier nicht um eigene Entwürfe handelt wird ja auch im Text zum Entwurf erwähnt: "Im vorgestellten Entwurf stehen für Leipzig typische Skulpturen Pate für ein noch näher zu definierendes bildhauerisches Programm, zu dem sich der Bauherr verpflichten sollte."

    Seltsam, ich kann meinen Kommentar auch nur noch sehen, wenn ich mich anmelde. Gibt es bei youtube wohl die Funktion Kommentare zu verbergen, ohne sie zu löschen?
    Egal, zurück zum Thema...

    Ich habe einen netten Kommentar zum Video hinterlassen. Ändert zwar auch nichts mehr, aber vielleicht bringt es ja trotzdem jemanden zum Nachdenken. Vielleicht können ja auch noch ein paar andere, die bei youtube angemeldet sind einen Kommentar hinterlassen. Mich erschreckt auch etwas die sehr positive Bewertung des Videos...

    Da kommt man echt ins Zweifeln, ob die Menschen auch nur einen Funken Schönheitsempfinden haben. Für mich ist diese Zusammenstellung aber auch nicht gerade überraschend. Ich bin, gerade in ländlichen Regionen, nichts Anderes gewohnt...

    Zur Ehrenrettung der Johannisstraße, die sich einmal quer durch die Neustadt zieht, möchte jetzt hier auch nochmal ein paar Fotos hochladen. Klar, die Straße ist an vielen Stellen nicht gerade gepflegt und es laufen dort auch komische Gestalten rum, aber rund um die Johanniskirche ist es eigentlich recht schön:


    Die Belüftung einer unterirdischen Toilettenanlage aus den 20er oder 30er Jahren auf dem Platz neben der Johanniskirche:


    Links das Neustädter Rathaus, oder zumindest die Reste davon. Vor einigen Jahren sah das Ganze noch so aus: