Der alte Stuttgarter Kopfbahnhof war sehr leistungsfähig und ein Ersatz nicht zwingend erforderlich. Eine zweite Tunnelröhre für durchgehende Fernzüge wäre sicher günstiger gekommen.
Stuttgart 21
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Habe ich nicht gerade in einem seriösen Artikel gelesen, dass es bei dem Projekt gar nicht um Verkehr geht, sondern darum, das Bahnhofsumfeld gewinnbringend an Investoren zu verscherbeln? Eigentlich müsste mich das sprachlos machen, auf der anderen Seite ist so etwas in der heutigen Zeit fast schon die Regel. Und da stehen Menschen und historische Ensemble nur im Weg, wie Stuttgart 21 eindrücklich bewiesen hat. Da ich nicht ortskundig bin: Wie viel des Schlossparks müssen eigentlich bei dem Projekt dran glauben?
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Teils der Rosensteinpark aufgrund von Tunnelbauten. Der mittlere Schloßgarten ist "vorübergehend" eine riesige klaffende Baugrube, die dann wieder überdeckelt wird. Aber bei einem mehrere Stockwerke tiefen Bauwerk darunter mit nur verhältnismäßig geringer Erdüberdeckung und glubschaugenartigen Oberlichtern kann man sich vorstellen, daß darauf nur mehr noch Rasen, Blumenrabatten und vielleicht noch Büsche wachsen, aber die mehrhuntertjährigen Bäume, die man dafür schon 2010 gefällt hat keineswegs nicht mehr, mangels Grundwasser.
Überdies gefährden die Tunnelbauten in anhydrithaltigen Keupergestein die darüberliegenden Häuserzeilen und Straßen an den Hängen Stuttgarts und der tiefe Bodeneingriff wird wahrscheinlich die Druckverhältnisse für die Bad Cannstatter Mineralquellen so verändern, daß die nicht mehr so regelmäßig schütten.
Das Gleisvorfeld war, man sollte es nicht glauben, ein Ökorefugium für seltene Arten, z.B. Kleinreptilien, zudem Frischluftschneise für den Stuttgarter Talkessel. Mit Klötzchen bebaut kann man sich vorstellen, was das bedeutet.
Nicht nur Immobilieninvestoren verdienen ne goldene Nase, auch die Tunnelbaufirmen, für die man extra tunnelreiche Strecken plante haben erstmal ausgesorgt, falls das Gebirge sich nicht wehrt und das eine oder andere Maschinchen tüchtig drückt und einklemmt (schon geschehen)!
Das ist kein Projekt für das Wohl der Allgemeinheit, sprich für die Bürgerschaft, sondern für die Rendite einer bestimmten politischen und wirtschaftlichen Elite.
Die Beweise dafür und die Beugungen des Rechts, die mit dem Projekt einhergehen unter Negierung demokratischer Transparenz sind zahlreich und können alle im Internet eingesehen werden (siehe weiter oben im Faden die links), dank der unermüdlichen Arbeit der Alternativbewegung! -
Zu Stuttgart: Habe ich nicht gerade in einem seriösen Artikel gelesen, dass es bei dem Projekt gar nicht um Verkehr geht, sondern darum, das Bahnhofsumfeld gewinnbringend an Investoren zu verscherbeln?
Im Prinzip schon, wenn man sich aber anschaut, in welchem Zeitlupentemp das Areal des ehemaligen Güterbahnhofs unmittelbar daneben entwickelt wird (siehe Stuttgarter Zeitung), das rund 33 Jahre nach der Räumung immer noch nicht vollständig bebaut ist, kommen mir hinsichtlich dieser Theorie Zweifel ...
Da ich nicht ortskundig bin: Wie viel des Schlossparks müssen eigentlich bei dem Projekt dran glauben?
Auf jeden Fall weniger als für den Neubau des Innenministeriums gleich daneben, gegen den seltsamerweise niemand demonstriert hat, ich würde mal schätzen, derzeit während der Bauarbeiten vielleicht 3 Prozent? Schließlich geht der Schloßgarten ja vom Schloß bis zum Neckar.
Wobei die betroffene Fläche ja teilweise zuvor durch einen vorsintflutlichen Busbahnhof genutzt wurde und die Parkecke direkt am Bahnhof vormals nach Einbruch der Dunkelheit zu vermeiden war, es sei denn, man war auf der Suche nach Drogen oder dubiosen erotischen Abenteuern. Angenehmer Nebeneffekt ist jedenfalls, daß die äußerst unangenehmen Leutchen an der Unterführung zum Park inzwischen komplett verschwunden sind.
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Und jetzt bitte wieder zum Thema zurück!
Aus den letzten 13 Beiträgen wurden 9 in den Keller verschoben und zwei aufgesplittet.
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Ich möchte mal die Gelegenheit nutzen und fern ab des konkreten Projekts Stuttgart 21, zu dem man stehen kann, wie man will, einmal eine Anmerkung über das Thema hinaus machen.
Denn in dem Projekt und dem, was man so in der Gesellschaft spürt, kommt etwas durch, was mir extreme Sorgen bereitet. Und das ist eine Passivität, eine Mutlosigkeit, eine generelle Angst vor allem Neuen und dem, was nicht ist, wie es heute war. Dieses Phänomen betrifft Großprojekte, weite Teile der Wissenschaft bis hin zur Industrie.
Ich frage mich manchmal, wo der Geist geblieben ist, der Deutschland mal zu dem führenden Standort für Wissenschaft und Forschung gemacht hat.
Die großen, bis heute die Menschheit bestimmenden Erfindungen kamen zu wesentlichen Teilen aus Deutschland, vom Buchdruck, dem Automibil, der Rakete bis hin zum Computer. Die Naturwissenschaften von 1880 bis 1945 waren im Prinzip deutsch. Man schaue nur mal in die Nobelpreisliste.
Wo ist dieser Geist, dieser Wagemut, diese Freude auf das Neue, die Veränderung hin. Denn ja, auch die großen revolutionären Denker kamen auch aus Deutschland.
Ja, Stuttgart 21 kostet viel, ja, es mag nicht zwingend nötig gewesen sein, aber ich verstehe diese Verzagtheit nicht. Ich frage mich manchmal, wenn heute neue Technologien wie die Eisenbahn erst jetzt erfunden würden, wie sollte so eine Technologie noch eine Chance auf Umsetzung haben, bei dem gesellschaftichen Klima und den Planungszeiten.
Ich liebe die Wissenschaft, ich liebe den Fortschritt, dieser kann durchaus mal einen Schritt zurück beinhalten, aber letztlich hat er uns immer voran gebracht. Ich wünsche mir, egal in welchem Bereich, ob nun Wissenschaft, Kunst, Forschung oder Architektur, mal wieder mehr von der Dichter und Denker Mentalität, was wir jetzt haben, das hat uns alle total verarmen lassen, künstlerisch, philosophisch, intellektuell.
Ich wünsche mir wieder ein Land, was positiv in die Zukunft blickt, Herausforderungen annimmt, mit Mut und Vision. Denn wenn wir uns nicht aus uns heraus verändern, dann werden wir irgendwann verändert werden.
Und ich bestimme da dann lieber selbst, wo die Reise hin geht, als mir das von den USA oder China aufdrängen zu lassen. -
Grundsätzlich stimme ich Dir zu, ich bin selber auch ein großer Verfechter des Fortschritts. Allerdings sehe ich in Stuttgart21 keinen wirklichen Fortschritt. Sicher, wenn das Projekt gelingt (woran ich noch nicht wirklich glaube), ist das eine bergbautechnische Meisterleistung aber Stuttgart besitzt dann statt eines 21-gleisigen Kopfbahnhofs mit freier Gleiszuleitung einen nicht ausbaufähigen Tunnelbahnhof mit fragwürdigem Bahnsteiggefälle. In der Sache wäre also überhaupt nichts gewonnen. Und ich denke, der Widerstand rührt aus der Unsinnigkeit des Vorhabens her und nicht aus einer Angst vor technischem Fortschritt.
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Genau, Booni schreibt es! Ich würde noch korrigieren: Es ist nicht die Angst, sondern die ganz klare Ablehnung dieses unterirdischen Bahngrabes aufgrund seiner Unsinnigkeit, die längst schon klar ist, der Streßtest wurde nicht bestanden, das will nur die Politik und die Bahn nicht akzeptieren und Konsequenzen daraus ziehen.
Und die Gruppierungen, die für K21 sind, protestieren nicht nur, sie jammern nicht, sondern haben mit viel Fleiß und Ingenieurswissen ein brauchbares Ausbaukonzept für den Kopfbahnhof entwickelt, bei dem ebenso ein Teil der Gleisflächen frei wird. Also wissen.de Deine Anmahnung nicht so ängstlich vor Veränderung zu sein und besser den Fortschrittsgeist neu einkehren zu lassen paßt hier nicht wirklich. Bitte mal die Seiten zu Umstieg 21 studieren!
Nicht alles was den Anschein des Fortschrittes zeigt ist auch ein echter Fortschritt. In unserer Zeit ist vieles Täuschung und Schein. Dafür braucht es Unterscheidungsvermögen! -
Ich wäre hinsichtlich dieses zu optimistisch besetzten Fortschrittsbegriffs auch skeptisch. Diesen Begriff könnte ein neuer Le Corbusier auch jederzeit anwenden, wenn es mal wieder darum geht, Altstadtareale oder historische Gebäude abzureißen, um dort irgendein neues Bau- oder Technik-Experiment zu installieren.
das will nur die Politik und die Bahn nicht akzeptieren und Konsequenzen daraus ziehen.
Das wollen die Verantwortlichen nicht nur nicht, sondern das können sie eigentlich nicht. Sie sind doch schon zu weit gegangen, und es muss klar sein, dass, wenn dieses Projekt gestoppt wird, Köpfe rollen werden. Was meinst Du, welche Schadensersatzforderungen dann entstehen und wie viele Karrieren oder ruhige Ruhestände mit einem solchen Schnitt schlagartig beendet sind? Es ist die pure Angst, die sie dazu treibt, das Projekt weiter zu verfolgen. Und die Bauunternehmen reiben sich derweil die Hände.
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Zitat
In der Baugrube des Bahnhofneubaus Stuttgart 21 entdecken Archäologen vom Landesamt für Denkmalpflege ein Wehr zur Regulierung des Nesenbachs aus der Zeit der Renaissance.
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Und Römerfunde gibt es auch. Schon etwas länger her:
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Um den im Januar hier ausgeführten Gedanken zur Fortschrittsangst nochmal aufzunehmen: Es hat auch schon immer Vorschläge und Projekte gegeben, die niemals durchgeführt wurden auch nicht zwischen 1880 und 1945. Es ist keineswegs so, dass damals alles,was sich irgend jemand ausgedacht hat, auch direkt umgesetzt worden ist. Es gab z.B. Pläne das Mittelmeer durch eine Staumauer bei Gibraltar vom Atlantik abzutrennen und die Strömung durch ein Wasserkraftwerk zu nutzen um ganz Europa mit Strom zu versorgen. Es gab auch konkrete Pläne, ein Eisenbahnnetz mit 3 Meter Spurweite einzurichten um mit mehrstöckigen Fernzügen Massen billig transportieren zu können. Von den Plänen, ganze Städte abzureißen und neu und modern aufzubauen, von denen der Nazis mal ganz zu schweigen, mal abgesehen.
Ich denke die Fortschrittsgläubigkeit ist heute nicht niedriger als früher, sondernvielmehr viel ausgeprägter. Alles redet von Industrie 4.0 und Automatisierung, alles wird smart und wir alle werden davon profitieren, so der Tenor der Erfinder und der Industrie. In den 1980'ern hat man sich einen Fernseher fürs Leben gekauft, heute kaum man sich alle 2 Jahre einen neuen und es protestiert auch niemand dagegen.Ich denke die geäußerten Bedenken gegenüber visionären Projekten, besonders hier im Forum und damit durchaus auch in ganz Deutschland hängen mit unserer prozessual durchorganisierten Gesellschaft zusammen. Eine unüberschaubare Fülle an Gesetzen und Verordnungen, Experten und Gremienfür alles und jeden und Lobbyverbände, die sich gekonnt und diskret in alles einschalten führen zu enorm komplexen Verfahren. Zuguterletzt finden die auch noch fast vollständig hinter verschlossenen Türen statt. Wer protestiert wird ermahnt, man solle doch in die Politik gehen und so mitwirken. Wer das Baugeschehen aufmerksam verfolgt weiß was ich meine. Datenschutz und Verschwiegenheit sorgen dann dafür, dass niemand mehr weiß wer hier eigentlich was besitzt, welche Rechte und Pflichten hat und was genau woran verdient. Grundstücke werden verkauft, aber man erfährt kaum wer zu welchem Preis gekauft hat, alles Datenschutz. So kommt gezwungenermaßen ein Misstrauen auf, das sich letztlich über alle Projekte gleichermaßen legt. Das hat nichts mit Fortschritt an sich zu tun, sondern mit ausufernden Prozessen. 1880 bis 1945 gab es das in der Form nicht, interessanterweise waren die Bauzeiten auch für Großprojekte damals deutlich niedriger als heute. Die Sachen waren schneller entschieden und es stand jemand vorne, der die Entscheidung vertreten hat. Heute verstecken sich alle hinter abstrakten Prozessen, die zu irgend etwas zwingen würden oder geführt haben usw. usf.
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Datenschutz und Verschwiegenheit sorgen dann dafür, dass niemand mehr weiß wer hier eigentlich was besitzt, welche Rechte und Pflichten hat und was genau woran verdient.
Sehr richtig. Viele wundern sich, dass in unseren Städten Renditekisten hochgezogen werden, wo man doch für die jeweilige Heimatstadt viel besseres, regionaltypisches oder Ensemble-schützendes errichten könnte. Sie übersehen aber, dass in Folge der Globalisierung große Stadtareale von irgendwelchen Immobilien-Unternehmen errichtet und verwaltet werden, hinter denen nicht selten internationale Anlegergruppen stehen, deren Investoren womöglich noch nie einen Fuß in die betreffende Stadt gesetzt haben. (Ein Beispiel siehe hier)
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Den Appell „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt“ an den Bundestag unterzeichnen!
Zitat von „Stoppen Sie Stuttgart 21 jetzt“Über das zerstörerische Großprojekt Stuttgart 21 wurde seit vielen Jahren informiert. Nun gibt es bei diesem Monsterprojekt seit Mitte 2018 eine neue Qualität. Diese besteht zusammengefasst in den drei Punkten: Erstens: S 21 ist auch nach Eingeständnis der Bahnoberen in jeder Beziehung unwirtschaftlich. Zweitens: Die Tatsache, dass S21 unwirtschaftlich ist und dass das Projekt immer unwirtschaftlich sein würde, war dem Bahnvorstand bereits bei Baubeginn klar. Drittens: Das Projekt S21, das unter Bahnchef Johannes Ludewig im Jahr 1998 gestoppt wurde, wurde im Jahr 2001 unter der Ägide des damals neuen Bahnchefs Mehdorn nur deshalb aktiviert, weil es zu einem Vorgang kam, der den ernsthaften Verdacht von Bestechung oder Schmiergeldzahlung rechtfertigt.
Im einzelnen: Zunächst einmal gestand Bahnchef Richard Lutz am 18. April 2018 im Bundestag ein, dass Stuttgart 21 „komplett unwirtschaftlich“ ist und dass das Projekt der Bahn einen Rekordverlust bescheren wird. Sodann kam es am 11. Juni 2018 in der öffentlichen Anhörung des Bundestagsverkehrsausschusses zum „Ausstieg aus Stuttgart 21“ zu einem unglaublichen Offenbarungseid. Dort war als Experte Thilo Sarrazin geladen. Der Mann ist, was er ist. Im vorliegenden Fall muss man ihn als Sachverständigen und als einen Kronzeugen sehen – übrigens ein Kronzeuge, der sich mit seinen S21-Ausagen selbst belastet. Als Hartmut Mehdorn 1999 Bahnchef wurde, holte er Sarrazin in den Vorstand der Deutschen Bahn AG. Dieser war dann in den Jahren 2000 und 2001 zeitweilig für den Netzbereich der Deutschen Bahn AG verantwortlich. Sarrazin äußerte nun am 11. Juni 2018 in der genannten Anhörung laut Wortprotokoll das Folgende: „Ganz tief unten“ auf der Liste der unrentablen Infrastrukturprojekte der Deutschen Bahn „stand das Projekt Stuttgart 21, was letztlich keinerlei Kapazitätserweiterungen hat. […] Das Projekt Stuttgart 21 […] hätte an sich […] nie in die Rentabilitätsrechnung eingehen können. […] (Ich) bekam eines Tages [dennoch] den Auftrag […], letztlich doch die Rahmenvereinbarungen für Stuttgart 21 zu verhandeln. […] Dann hab ich gefragt: Herr Mehdorn […] was ist ihr Motiv? Das ist doch völlig unrentabel. Ja, sagte er, das Motiv ist […] – dafür gewinnen wir den ganzen Nahverkehrsvertrag für Baden-Württemberg.“
Dieser Nahverkehrsvertrag wurde dann im Juni 2003 zwischen Bahn und Land Baden-Württemberg abgeschlossen. Dabei handelt es sich um einen Vertrag, mit dem das Land von der DB, hier von der Nahverkehrstochter der DB, DB Regio, Nahverkehrsleistungen „einkauft“ – und für diese Leistungen viel Geld bezahlt. Die Gelder, die dabei eingesetzt werden, sind faktisch Bundesmittel, sogenannte Regionalisierungsgelder, die vom Bund den Ländern für Nahverkehrsleistungen zugewiesen werden. Der damals geschlossene Vertrag zwischen DB bzw. DB Regio und Baden-Württemberg – er wird auch als „großer Verkehrsvertrag“ bezeichnet – hatte drei pikante Besonderheiten: Es gab keine Ausschreibung. Die Laufzeit des Vertrags ist mit 13 Jahren sehr lang. Das, was das Land der DB Regio für die vereinbarten Leistungen bezahlte, war massiv überteuert.
Der VCD Baden-Württemberg und das Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg kamen nach jeweils eigenen Schätzungen auf einen Betrag von einer Milliarde Euro, die für die vereinbarten Leistungen zu viel bezahlt wurden. Eine entsprechende Rechnung lässt sich aufstellen, indem man den Vertrag in Baden-Württemberg und die damit verbundenen zugesagten Nahverkehrsleistungen mit ähnlichen Verträgen und Leistungen in anderen Bundesländern vergleicht.
Mehdorn hatte also – übrigens im Vorfeld des damals fest vereinbarten Bahn-Börsengangs – grünes Licht gegeben für ein langfristig deutlich unwirtschaftliches Projekt, für Stuttgart 21, um als Gegenleistung kurzfristig eine Milliarde Euro Cash zu erhalten. Das kann man doch wohl „Schmiergeld“ nennen.
Dass es damals diesen schmutzigen Deal gab, wurde seit langem vermutet. Mit der Aussage von Sarrazin gibt es inzwischen einen Mann, der damals an verantwortlicher Stelle im Bahnkonzern saß und der erstmals diesen Zusammenhang bestätigt, ja bezeugt.
Stuttgart 21 ist an sich ein Dauerskandal. Die nunmehr neu dokumentierten Umstände, wie das Projekt aktiviert wurde, sind mehr als skandalös. Das grenzt an Staatskriminalität. In jedem Fall wird hier in aller Öffentlichkeit belegt, dass mit Stuttgart 21 Milliarden Euro Steuergelder vergeudet werden, weil bei der dafür maßgeblichen Entscheidung sachfremde Erwägungen ins Spiel kamen.
Und wieder gibt es auf diese Enthüllung in der Politik kaum Reaktionen. Ähnlich wie bei vorausgegangenen S21-Enthüllungen in Sachen Kapazitätsabbau, Gleisneigung, Brandschutz, Anhydrit, Überschwemmungsgefahr und Kostenexplosion gilt „Augen zu und durch“.
Und weil die Oberen so reagieren und erneut glauben, den Skandal aussitzen zu können, werden wir aktiv. Daher der Appell an den Bundestag zum Ausstieg aus Stuttgart 21 – und zur Aufforderung, das vorliegende Konzept „Umstieg21“ zu prüfen und danach zu realisieren.
Das Ziel sind 1000 Unterschriften – und die Veröffentlichung des Appells nach der Sommerpause in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Das hat seinen Preis – je Unterschrift sind 50 Euro (im Durchschnitt!) erforderlich.
Wir glauben, der beschriebene Einschnitt ist so groß und das vorliegende Konzept zum Ausstieg und Umstieg ist so überzeugend, dass ein solcher Kraftakt Sinn macht.Mehr hier: https://www.stuttgart21-ausstieg-jetzt.de/
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Neues Informationsmaterial ist verfügbar, das den Stuttgart 21-Wahnsinn auf den Punkt bringt und die attraktiven Alternativplanungen vorstellt:
https://www.parkschuetzer.de//assets/photos…Wandzeitung.jpg
https://www.parkschuetzer.de//assets/photos…Wandzeitung.gif(In zwei verschiedenen Auflösungen, gif ist besser!)
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Die Satire-Kabarettsendung des ZDF - "Die Anstalt" - hat sich am 29.01.19 dem Thema "Deutsche Bahn" in erstaunlich aufdeckender Offenheit gewidmet.
Im Videomitschnitt: AB MINUTE 25 WIRD MIT SATIRISCHEN WITZ ALLES ÜBER DAS WAHNSINNS_BAHNPROJEKT S 21 und deren irre Protagonisten, Protegierer und korrupten Politiker gesagt, was es zu sagen gibt!!!
KLASSE GEMACHT! INFORMATIV UND INVESTIGATIV! -
Die Satire-Kabarettsendung des ZDF - "Die Anstalt" - hat sich am 29.01.19 dem Thema "Deutsche Bahn" in erstaunlich aufdeckender Offenheit gewidmet.
Im Videomitschnitt: AB MINUTE 25 WIRD MIT SATIRISCHEN WITZ ALLES ÜBER DAS WAHNSINNS_BAHNPROJEKT S 21 und deren irre Protagonisten, Protegierer und korrupten Politiker gesagt, was es zu sagen gibt!!!
KLASSE GEMACHT! INFORMATIV UND INVESTIGATIV!Habs mir eben auf YouTube angesehen und bin fassungslos. Mal abgesehen von den 10 Mrd. an Baukosten!
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In den Kommentaren unter dem Anstalt-Video wurde thematisiert, dass das Projekt sehr einseitig dargestellt wurde und die Vorteile, die der Bahnhof nichtsdestotrotz bietet, nicht genannt wurden. Was ich außerdem interessant fand, dass der positive Volksentscheid bezüglich des Projekts ebenfalls überhaupt nicht erwähnt wurde. Es wurde außerdem auf dieses Video der Deutschen Bahn von Ende letzten Jahres verwiesen:
Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.Ich kann die Thematik nicht umfassend beurteilen und mag mich nicht pro oder contra dem Projekt positionieren, aber ich finde eine faire Betrachtung immer wichtig. Und immer wenn ein Thema in solchen Satire-Sendungen als völlig eindeutig dargestellt wird, ist die Realität meistens komplexer, weil man gute Argumente der Gegenseite einfach gar nicht erwähnt.
Wie gesagt, ich habe mich mit dem Projekt nicht wirklich auseinandergesetzt und kann es auch nicht objektiv bewerten, aber man sollte auch immer die Gegenseite zu Wort kommen lassen in meinen Augen.
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Aufruf des Aktionsbündnisses S21 für die Reform der Bahn tätig zu werden.
Und hier gleich nochmal den link zur Umstiegspetition:
https://weact.campact.de/petitions/umst…utm_id=wa-recarNäheres siehe Zitat:
Zitat von Aktionsbündnis gegen S21...
Helfen Sie uns, die Bahn retten!Haben Sie „Die Anstalt“ gesehen?Noch nie habe ich in so geraffter Form das ganze Elend der Deutschen Bahn vorgeführt bekommen – und ab Minute 25 die Katastrophe „Stuttgart 21“. Am 29. Januar im ZDF, mit Max Uthoff und Claus von Wagner.Gönnen Sie sich diese aufklärerische Spitzenleistung – nur die letzten 20 Minuten zu S21 oder die ganze dreiviertel Stunde:https://www.zdf.de/comedy/die-ans…tml#xtor=CS5-95Jetzt weiß es jeder: Es muss etwas geschehen!
(Und Sie können dabei helfen.)
Die Deutsche Bahn steckt in ihrer größten Krise seit Bestehen:Unpünktlichkeit, Service-Mängel und riesiger Sanierungsstau erfordern in den nächsten Jahren 2-stellige Milliardenbeträge. Währenddessen ist die Bahn aber inzwischen mit 20 Milliarden verschuldet, und sie muss in den nächsten Jahren mehrere Milliarden allein für das „unwirtschaftliche“ (Bahnchef Lutz) Schienenrückbau-Projekt Stuttgart 21 aufbringen*).
Dabei stellt die Bundesregierung im Koalitionsvertrag fest, dass zur (wenigstens teilweisen) Erreichung der Klimaziele die Fahrgastzahlen um 20 % erhöht werden müssen – was eine Verdoppelung der Bahnkapazitäten erfordert.
In dieser Situation müssen alle gesellschaftlichen Kräfte dem völlig auf die Unterstützung der Auto-Industrie fixierten Verkehrsministerium Druck machen und eine wirklich ökologische Verkehrswende fordern.
Folgende Punkte sind buchstäblich „notwendig“:- ein massiver Ausbau des Öffentlichen Personen-Nah- und -Fern-Verkehrs, insbesondere des Bahnverkehrs, auch im ländlichen Raum
- eine breite Förderung aller nicht-motorisierten Verkehrsarten
- eine die ökologischen Kosten deckende Besteuerung des Flugverkehrs
- die ernsthafte und vorbehaltlose Überprüfung aller Großprojekte (Stuttgart 21, Fehmarnbelt-Querung, Flughafenerweiterungen…) auf ihren Nutzen für Allgemeinwohl, Umwelt und Verkehr
- eine Revision des Bundesverkehrswegeplans mit dem Ziel einer Reduzierung des Autoverkehrs und der zügigen Fertigstellung längst notwendiger Bahnstrecken
- ein (neuer) Verkehrsminister und ein (neuer) Bahnchef und -Aufsichtsrat, die glaubwürdig für diese Ziele stehen
Auch Sie können etwas tun. Jede Kleinigkeit ist ein hilfreicher Beitrag:- Schreiben Sie (Leser)-Briefe oder Mails – an Medien oder Abgeordnete!
- Bitten Sie Interessengruppen wie „Pro Bahn“, aktiv zu werden – oder Gewerkschaften wie EVG oder GDL!
- Verbreiten Sie die „Anstalt“-Sendung!
- Diskutieren Sie – im Freundeskreis oder in Initiativen und Parteien!
- Werben Sie – auch für diese Petition: https://weact.campact.de/petitions/umst…utm_id=wa-recar !
Martin Poguntke (Aktionsbündnis gegen S21)
*) Sollten Sie noch Zweifel haben, dass es sich weiterhin lohnt, den Weiterbau von S21 zu stoppen und umzuschwenken auf eine Modernisierung des Stuttgarter Kopfbahnhofs – sehen Sie sich diese Seite an: https://www.umstieg-21.de
Aktionsbündnis K21 hat diese Petition auf WeAct gestartet. Verändern auch Sie Politik mit WeAct und starten Sie eine Petition!.
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Die infame Verlogenheit und die offensichtlichen Vertuschungstaten zeigen sich bei Stuttgart 21 auch im Umgang mit unersetzlichen Naturschätzen, wie den Mineralquellen. Hier von einem Insider aus berufenen Munde, zitiert aus einem Newsletter die zusammenfassende Sachlage, publik geworden durch einen Wassereinbruch beim Tunnelbau:
Zitat von Aus einer Rundmail 2-3-2019 aus dem Raum StuttgartZu Stuttgart 21
Seit 6 Monaten ruht der Tunnelbau bei Obertuerkheim wegen Wassereinbruchs. Statt der in der Genehmigung genannten hoechtens zu erwartenden Wassermenge von 0,2-0,4 Liter pro Sekunde waren es schon 2015 nach Baubeginn die zehnfache Menge und jetzt nach weiterem Vortrieb schon die hundertfache: 30 Liter pro Sekunde - genug, um taeglich fuenf Hallenbaeder zu fuellen: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttga…37bf5cbc25.html
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttga…5c50bf105c.htmlZur Vorgeschichte:
2001 ergab sich geomantisch die Erkenntnis, dass das Stuttgarter Mineralwasser nicht wie bis dahin (und zum Teil heute noch) von Fachleuten behauptet, von Nordwesten aus dem Gaeu kommt, sondern von Suedwesten aus dem Oberrheingebiet. Erstmals oeffentlich gesprochen habe ich darueber 2005. Bis 2013 habe ich diesen Vortrag ueber 80 mal gehalten. Im selben Jahr 2005 hat eine Bohrung nach Mineralwasser in Esslingen mit einem emporschiessenden Geysir die geomantische Erkenntnis tatsachenmaessig erhaertet. Diese wurde 2009 von Dr. Prestel/Dr. Schloz publiziert, der Sachverhalt aber weder vorher noch nachher wirklich ernst genommen. Noch bei der Schlichtung 2010 wurde er komplett verschwiegen. In einem Arbeitskreis, dem Vertreter der Bahn und der von ihr beauftragten Planungsbueros, des Eisenbahn-Bundesamtes, der Stadt Stuttgart, des Landesamtes fuer Geologie, Rohstoffe und Bergbau sowie der Wasserwirtschaftsverwaltung des Landes angehoeren, wurde vereinbart, eine geringe Mineralwasserzufuehrung von Suedosten einzuraeumen und alle Beteiligten auf diese geringe Menge zu verpflichten. Mit der ganzen Erkenntnis war diese Kungelei natuerlich nicht vereinbar und meine Eingabe daher ein erheblicher Stoerfaktor, den es letztlich auszuschalten galt.
2013 bestand bei der Anhoerung zum Grundwassermanagement die Gelegenheit, Erkenntnisse dazu auch von Buergerseite ins Verfahren zu Stuttgart 21 einzubringen. Das habe ich gruendlich getan - muendlich in der Anhoerung und schriftlich:
1-Eingabe: https://uebernkesselrand.de/wp-content/upl…2/1-Eingabe.pdf (meine Eingabe vom 7.12.2013 mit Ergänzung vom 11.12.2013, die Stellungnahme des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau vom 18.12.2013 dazu und meine Replik vom 30.12.2013 darauf mit zwei von vier Abbildungen).
2-Mails https://uebernkesselrand.de/wp-content/upl…/02/2-Mails.pdf (mein Mailverkehr mit Herrn Trippen und Frau Bühler vom 18.7.-21.11.2013 mit Anlage).
Da ich mich verpflichten musste, Zitate aus der mitgeschnittenen CD, die mir vorliegt, zu unterlassen, kann ich weitere Details nicht mitteilen.Interessanterweise, aber nicht unerwartet wurde meine Eingabe in der Stellungnahme an das Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehoerde nicht angemessen beruecksichtigt mit dem in der Verhandlung geaeusserten Argument, dass, wenn keine Einigung mit der Behoerdenseite zu erwarten sei, das Vorgebrachte unter den Tisch fallen duerfe. Tatsaechlich hat das Landesamt fuer Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspraesidium Freiburg zwar auf meine Eingabe geantwortet, nicht aber auf meine Replik. Damit blieb das Vorgebrachte - ganz wie im Sinne der Kungelei erwuenscht - offiziell ungeklaert.
Beim zehnfachen Wasserandrang 2015 habe ich die Erkenntnisse mit Anlagen in einem offenen Brief an alle Verantwortlichen einschliesslich Ministerien weitergegeben: https://schaeferweltweit.de/probleme-in-st…keits-pruefung/. Das Staatsministerium kuendigte eine Stellungnahme des Verkehrsministeriums an. Diese blieb aus. Weitere Reaktionen gab es nicht, auch nicht von der Medienseite.
Der Wassereinbruch in Obertuerkheim betrifft zwar -nur- das Grundwasser. Der Zusammenhang mit dem Mineralwasser wird aber deutlich. Fuer dieses fehlt hier vollstaendig der Schutz. Auch eine Umweltvertraeglichkeitspruefung wurde nicht fuer notwendig erachtet.
Die Bahn hat im Dezember ein Vereisungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt beantragt. Dabei wuerde das Wasser eingefroren, darauf Spritzbeton aufgebracht, dann rundum eine Kunststofffolie, davor der eigentliche Tunnel gebaut. Kosten: ca. 20.000-90.000 € pro Meter bei einfacher Sachlage (die hier wohl kaum vorliegt) und mit ungewissem Ausgang beim weiteren Vortrieb. Und das in einem Gebiet, in dem der komplette Mineralwasserstrom nach Cannstatt mit einer vergleichsweise duennen Deckschicht verlaeuft, der hoechste Schutzprioritaet haben muesste! (Das Wasser aus dem Gaeu ist nach unserer Erkenntnis kein Mineralwasser. Es fliesst aber unter anderem auch nach Stuttgart.)
Mit dem aktuellen Sachverhalt konfrontiert, hat Herr Trippen vom Regierungspraesidium Stuttgart am 31.1. auf das jetzige zentral vom Eisenbahn-Bundesamt gefuehrte Anhoerungsverfahren verwiesen. Auf die Verantwortung des Regierungspraesidiums im seinerzeitigen Verfahren ist er nicht eingegangen. Alle Befangenheitsantraege wurden damals abgeschmettert.
Das Ganze ist so ungeheuerlich, dass es schon deshalb keine Beachtung erfaehrt. Es ist so viel einfacher, es zu ignorieren oder zu verdraengen.
Eine Sternstunde des deutschen Fernsehens war die ZDF-Sendung -Die Anstalt- vom 29.1. ueber 25 Jahre Bahnreform und Stuttgart 21: https://www.zdf.de/comedy/die-ans…r-2019-100.html
Fein auf den Punkt gebracht. Unbedingt sehenswert!Sehr lesenswert ist auch das Interview mit dem Stern-Journalisten Arno Luik in der KONTEXT-Wochenzeitung vom 30.1., seit 2.2. auch in der TAZ: https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/4…legen-5681.html
Der zuletzt erwähnte Artikel ist in der Tat lesenswert. Ähnlich auf den Punkt bringend, wie die Satire Darstellung durch " Die Anstalt" neulich!
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