Potsdam - Wiederherstellung des Stadtkanals

  • Vor einiger Zeit schrieben wir zum o.g. Thema und konnten dazu in den PNN lesen:

    http://www.pnn.de/potsdam/873031/

    Durch reinen Zufall fand ich nun einen kleinen Bericht zum Thema auf Youtube, vom 10.07.14, Veranstaltung der Potsdamer Demokraten.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Vielleicht ganz interessant zu Abrundung der Angelegenheit. Auch deshalb, weil der Architekt selbst zu Worte kommt.

    :thumbup:


  • ...und in der selben Straße ein superhässlicher Neubau

    Es sind ja drei Neubauten und so superhässlich finde ich die gar nicht. Hochstehende Fenster, Geschossgesimse, steiles Dach, unaufdringliche Farben, kleine Parzellen - andernorts würde man sich nach so etwas die Finger lecken. Gut, in Potsdam mögen die Ansprüche weit höher liegen als anderswo, aber die Häuser stehen ja auch nicht störend neben einer der Sehenswürdigkeiten.

  • Nachdem so viel "Denkarbeit" geleistet wurde, schrieben die PNN vom 05.01.14 unter der Überschrift
    "Neue Pläne für alten Stadtkanal
    Der historische Stadtkanal soll wieder aufgebaut werden. Außerdem ist eine unterirdische Einkaufspassage geplant. Doch es gibt Gegendwind." (so steht es im Original :wink: )

    Insgesamt eigentlich nichts Neues:

    "Verein braucht mehr Geld für den Kanalausbau"

    "Einkaufen unter dem Kanal"

    "Keine städtischen Gelder für das Projekt"

  • Ich würde ja für 3 bis 4 Tiefgaragen auf dem Stadtkanalverlauf plädieren und die oberirdischen Parkplätze streichen. Schade, dass die Stadt kein Geld für den Kanal übrig hat, ist es doch eines der wichtigsten stadtbildprägendsten Projekte in Potsdam. Ist denn z.B. von der Stiftung Denkmalschutz oder aus der Lottokasse nichts zu holen?!

  • ^^In dem Artikel stimmt eigentlich nichts ausser, dass der recht betagte Chef des Fördervereines an seiner Idee eines Shoppingzentrums UNTER dem Stadtkanal festhält. Diese Idee wird vom OB und dem Baubeigeordneten sowie den meisten anderen zartfühlend als Schnapsidee bezeichnet.

    Der nächste Kanalabschnitt misst 200 und nicht 170 Meter (Kellertor-Berliner Brücke), kostet 3 bis 3,5 Millionen Euro (inkl. Kellertorbrücke) und hat eine wasserrechtliche Genehmigung, die bis 2016 in Anspruch genommen werden muss (Baubeginn).

  • Man sollte hier den Vorsitzenden des Stadtkanalverein nicht als "betagt" bezeichnen.

    Es handelt sich immerhin um einen der Personen die in den 1960er Jahren unter Regie des "VEB Projektierungsbetrieb des Straßenwesens" versucht hat die Zuschüttung des Stadtkanals zu verhindern. Aber warum hält er so stark an der Einkaufspassage oder Tiefgarage unter dem Stadtkanal fest, weil et vielleicht die Hoffnung hat, in Zusammenarbeit mit einen Spender oder Investor den Stadtkanal schnell zu realisieren.

  • Das macht das ECE-Projekt eines Stadtkanalcenters auch nicht besser. Hier reichte Platz gar nicht aus um zu erläutern welche Gründe gegen eine unterirdisches Einkaufzentrum in der potsdamer Innenstadt sprechen. Das würde nicht aufgewogen bezahlte die ECE Stadtkanal und Garnisionkirche zu 100 Prozent zusammen.

  • Guten Abend,

    man sollte hier den Vorsitzenden des Stadtkanalverein nicht als "betagt" bezeichnen.

    Es handelt sich immerhin um einen der Personen die in den 1960er Jahren unter Regie des "VEB Projektierungsbetrieb des Straßenwesens" versucht hat die Zuschüttung des Stadtkanals zu verhindern.


    Wer vor über 50 Jahren schon in einem VEB gearbeitet hat und damit über 80 Jahre alt sein dürfte, der ist nun einmal alt; ein Synonym dafür ist "betagt".

    Davon abgesehen, halte ich die Idee für haarsträubend. Solche Einkaufszentren funktionieren entweder nicht und stehen halb leer oder sie vernichten den Einzelhandel im Zentrum, so dass nur Ramsch- und Handyläden bleiben. Will man das eine das andere in Potsdam?

  • Abgesehen von den wirtschaftlichen Implikationen die so ein EKZ mit sich bringen würde, muss ich dennoch sagen, gefällt mir der Entwurf außerordentlich gut. Der Innenraum mit seinen Backsteinwänden und -gewölben scheint vom traditionellen türkisch/persischen Bazar inspiriert zu sein und auch die Eingangssituation ist auch aus meiner Sicht äußerst gelungen. Wäre es ein anderer Standort mit wesentlich mehr Einwohnern/Kaufkraft würde ich Hurra schreien ob der kreativen und doch architektonisch feinfühligen Lösung.
    EKZ sind nur dann keine Bedrohung, wenn sie ein komplementäres Angebot zum restlichen Einzelhandel (in den Innenstädten) haben. In diesem Fall müsste es wohl dann so sein, dass nur Luxusgeschäfte dort einziehen dürften. Ob das allein mit Blick auf Potsdamer Kundschaft funktioniert wage ich sehr zu bezweifeln. Andererseits wäre so ein EKZ dann auch schon wieder eine Attraktion für sich, so dass auch evtl Berliner trotz ihres riesigen Angebots ihren Weg nach Potsdam finden könnten, oder auch generell ein touristischer Anziehungspunkt mehr. Aber dann stellt sich auch die Frage: Wie könnte die Stadt darauf einwirken, welche Geschäfte dort einziehen? Wohl überhaupt nicht. Und wenn die Luxus-Schiene nicht laufen würde, was soll dann daraus werden? Dieses Projekt wirft mehr Fragen als Antworten auf...
    Zumal die Baukosten wohl eher unter der Prämisse eines optimalen Verlauf des Baus kalkuliert worden sind. Die Unwägbarkeiten des märkischen Sands, Grundwasser, langwierige archäologische Untersuchungen/Bodendenkmäler etc würden den Bau doch bei diesem Ausmaß zu einem unkalkulierbaren Risiko machen.

  • Auf die Kellertorbrücke kann man doch erst mal verzichten. Da führt doch jetzt auch keine Straße lang, wenns vorerst weiterhin so bleibt oder nur ein provisorischer Fußgängersteg käme, wirds keinen stören

  • Neue Meldung der Potsdamer Neuesten Nachrichten vom 08.01.2015

    "Stadtkanal wohl gesichert, Wasserbehörde muss Genehmigung erteilen"

    Hier muss jeder selbst mal nachlesen. Da stehen sehr viele Infos, die man nicht alle zitieren kann.

    Nur soviel: "An anderer Stelle geht es am Kanal allerdings voran. Brunzlow sagte, die Pläne eines privaten Investors, die sogenannte Kellertorwache an der Ecke zwischen Großer Fischerstraße und der Straße Am Kanal nach historischem Vorbild wieder aufzubauen, würden umgesetzt (PNN berichteten). Im Zweiten Weltkrieg war das Gebäude, das mit seinen acht Säulen einst einen markanten Abschluss des Stadtkanals aus innerstädtischer Sicht bildete, zerstört worden. Der Neubau soll als Wohnhaus genutzt werden."

    Wir hatten ja bereits ausführlich diskutiert... Und es ist zu hoffen, dass sich nun nicht die nächste BI gegen einen privaten Investor aufstellt...!!

    :thumbup:

  • Aus dem Artikel:

    Zitat

    Benn und die Kanal-Freunde wollen allerdings vermeiden, dass die Genehmigung überhaupt ausläuft – dies ginge, wenn sie noch in diesem Jahr den Weiterbau des Kanals vorantreiben können. Dazu sollen Spenden eingeworben oder – noch besser – ein Mäzen gefunden werden, um ein 170 Meter langes Kanalstück in der Straße Am Kanal zwischen der Berliner Straße und der Heilig-Geist-Straße auszuheben. 270 000 Euro würde das Vorhaben kosten.


    Das Stück bis zur Berliner Straße kostet nur 270.000 Euro? Das sind ja Peanuts gegenüber den zig Millionen anderer Vorhaben. Und diesen lächerlichen Betrag hat man nach etlichen Jahren des Stillstands nichtmal zusammenbekommen, um damit den Ablauf der Baugenehmigung zu verhindern? Das wären ja in den letzten 5 Jahren, in denen nichts passiert ist, nur gut 50.000 Euro pro Jahr gewesen.

    Ich denke eher, dass diese Zahl nicht stimmt, denn auf der Seite des Fördervereins liest man:

    Zitat

    Das zweite Kanalstück bis zur Berliner Straße werde etwa 4,5 Millionen Euro kosten.


    Das ist dann natürlich schon ein Betrag, den man nicht so aus dem Ärmel schüttelt.

    Bei Google Maps sehe ich übrigens, dass auf diesem Kanalabschnitt sehr viele Parkplätze liegen. Hoffentlich gibt es keine Anwohnerproteste, wenn diese wegfallen sollen...

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Bei dem in Frage kommenden Teilstück zwischen Heiliggeiststraße und Berliner Brücke schwanken die Zahlen, dies liegt im wesentlichen an der Kellertorbrücke. Während der reine Kanal etwa 3 Millionen kostet schlagen unterschiedliche Varianten der Brücke mit verschiedenen Kosten zu Buche. Eine einfache, holländische Holzklappbrücke, wie sie bis zur Zeit FII dort gestanden hat, kostet nur etwa 300.000 Euro, eine Rekonstruktion der Sandseinbrücke von Manger etwa 1,5 Millionen. So erklären sich die Differenzen zwischen 3 bis 4,5 Millionen Kosten.

    Die Presse hat ohnehin nur Bahnhof verstanden. Die Lokalmeldungen in Potsdam liegen im Regelfall nur bei einem Wahrheitsgehalt von etwa 50 %.

  • Nun wissen wir, wer der Investor ist. Siehe MAZ von heute:

    "Ein Stück altes Potsdam ersteht neu: Der Berliner Willo Göpel wird die Kellertorwache wieder aufbauen, jenes markante Gebäude am Ende der Straße Am Kanal, das mit seinen acht Säulen einen würdigen Abschluss des Stadtkanals aus innerstädtischer Sicht bot. Jetzt soll dort ein Einfamilienhaus entstehen - mit originalgetreuer Fassade."

    Leider noch gesperrt... :kopfschuetteln: