Bevor die Leipziger Volkszeitung den Artikel aus dem Netz nimmt, noch einige Auszüge dieser journalistischen Kostbarkeit:
ZitatAlles anzeigen[lexicon='Leipzig'][/lexicon]: der tapfere Versuch einer Stadt, die Flucht ihrer Jugend aufzuhalten
Vor 22 Jahren fiel die Berliner Mauer, gefolgt von der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland. Obwohl es der rückständige Osten seither weit gebracht getan hat, müssen die Wunden der 40-jährigen kommunistischen Herrschaft in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] – der zweitgrößten ostdeutschen Stadt nach der Hauptstadt Berlin – noch heilen.
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Die neuesten Statistiken zur Demografie Leipzigs, bereitgestellt vom Freistaat Sachsen (dem Bundesland, in dem [lexicon='Leipzig'][/lexicon] liegt), zeichnen ein düsteres Bild ... Überraschender ist noch, dass die Sterberate über der Geburtenrate liegt.
...So stellt sich die Situation dar, obwohl seitens des Bundes und Landes in den letzten 15 Jahren stattliche Summen investiert wurden, um der Stadt den dringend benötigten neuen Anstrich zu geben. Die Infrastruktur der Stadt wurde dem Niveau anderer deutscher Städte angeglichen. ... Renommierte Unternehmen wie Porsche, BMW und Mercedes-Benz, DHL und Siemens wurden mit Erfolg angeworben, um am Standort [lexicon='Leipzig'][/lexicon] Niederlassungen zu eröffnen. Doch die gewünschten Ergebnisse bleiben aus und das Problem der Schrumpfung hält an. Ähnliche Probleme bestehen in vielen der kleineren ostdeutschen Städte wie Dresden und Halle. Die westdeutschen Steuerzahler murren in letzter Zeit offenbar darüber, dass die Regierung enorme Summen in die Erneuerung ostdeutscher Städte steckt.
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Und kurz nach dem Sturz des kommunistischen Regimes verloren etwa 10 000 Menschen durch den massiven Industrierückbau ihren Arbeitsplätze (die meisten Tagebaue wurden stillgelegt, da sie weitreichende Umweltschäden verursacht hatten) und wanderten allesamt in andere Städte ab, wie Karsten Gerkens, Leiter des Amts für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung in [lexicon='Leipzig'][/lexicon], erklärte.Dadurch ging die Bevölkerung der Stadt in den 1990ern von 580 000 auf 480 000 Einwohner zurück, was zu rund 60 000 Leerständen im Stadtkern führte. Seither wurden etliche Stadterneuerungsprogramme zur Umnutzung der alten Gebäude aufgelegt, darunter das „Wächterhäuser“-Projekt, das es Privatpersonen oder Unternehmen ermöglicht, Gebäude zu restaurieren und zu nutzen, ohne dem Eigentümer etwas dafür zu bezahlen.
Noch heute stehen von den 25 000 Wohnhäusern in der Stadt rund 16 000 leer und sind baufällig, und für Tausende von Wohnungen im bewohnbaren Zustand gibt es keine Interessenten. Die wenigen Projekte zur städtischen Raumentwicklung der letzten Jahre konzentrieren sich auf die Außenbezirke. In der Stadt besteht nur wenig Interesse an der Nutzung alter Gebäude, was im Stadtkern einen Schrumpfungsprozess zur Folge hat.
Die Stadtverwaltung hat im letzten Jahrzehnt 14 000 baufällige Bauten abgerissen und sich darum bemüht, die Grundstücke einer neuen Nutzung zuzuführen. „Wir konzentrieren uns aktuell auf rund 2500 alte, leerstehende Gebäude an den Hauptverkehrsstraßen. ...
Experten haben prognostiziert, dass die Bevölkerungszahl von derzeit 540 000 Einwohnern bis 2015 auf 450 000 sinken wird, wenn die aktuelle demografische Schrumpfung anhält. Die Stadtplaner sind besorgt und verfolgen die Entwicklung genau....
Kommentatoren bei LVZ - Online (Quelle der Zitate) waren irritiert und die LVZ meint daraufhin:
ZitatWir werden mit dem Autor nochmal die Zahlen im Beitrag prüfen und den Text gegebenenfalls überarbeiten.