Posts by BIO-Bayer

    Wenn solche unterschiedliches Gestein verwendet wurde, bedeutet das auch in diesem Fall, dass verschiedene Bauabschnitte des Domes einen unterschiedlichen Unterhaltungsbedarf haben? Dass also mancher Stein deutlich witterungsfester als der andere ist?

    Die vulkanischen Bausteine sollten (!) recht beständig sein, da sie bzw. die Mineralien in ihnen in den meisten Fällen eine geringe Löslichkeit und geringe Korngröße haben bzw. komplett massiv sind. Im Bild kann man zwar sehen, daß der Basalt recht blasenreich ist, aber diese dürften wenig bis gar nicht miteinander verbunden sind, d. h. Wasser kann nicht sehr weit in den Stein einbringen. Der ockerfarbene Tuff ist zwar etwas "bunter" in seiner Zusammensetzung, aber gegen Umwelteinflüsse auch relativ immun (abgesehen vielleicht von oberflächlichen Verfärbungen). Am ehesten ist der Trachyt angreifbar, wie man an den bereits fehlenden Feldspatleisten sehen kann.


    Aber das ist nur eine petrologische Einschätzung meinerseits. Wie es im Detail um die Verwitterungsbeständigkeit der einzelnen Baumaterialien, auch im Zusammenbund, bestellt ist, und wie oft da was ausgetauscht werden muß, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall dürfte der Xantener Dom noch eine Weile stehen, so keine Erdbeben oder die RAF dazwischenkommen. ;)

    Nachdem ich im Frühjahr zum zweiten Mal in Xanten war (auch nur kurz, weil von einer mächtigen Böenwalze verfolgt), wurde auch der Dom wieder besucht. Als Vulkanologe hat es mich diebisch gefreut, gleich drei verschiedene Vulkanite nebeneinander verbaut zu sehen... :daumenoben:



    Ist wohl alles aus der Eifel und dem Siebengebirge gekommen. Das dunkelgraue links ist Basalt aus dem Laacher See-Gebiet, das ockerfarbene ein Tuffstein auch aus der Eifel, und das helle wohl was in Richtung Rhyolith/Trachyt/Quarzporphyr mit großen, länglichen Feldspat-Kristallen.


    Ein Nebengedanke zur Zerstörung Xantens: da ist wenig Brandschaden mit dabei, sieht man an den freigelegten Dachstühlen. Auch der Dom scheint von vielen Sprengbomben, aber wenig Brandmunition getroffen worden zu sein. Jörg Friedrich hat das Bombardieren mal richtig als "vertikale Artillerie" bezeichnet. Und gerade am Niederrhein sahen die Städte ja schon nach einer Bombardierung durch die RAF aus, als hätten sie alle ein halbes Jahr an der Somme gelegen...wenn man das damit vergleicht, was die Luftwaffe 1940 in Exeter oder - damals noch als Fanal bezeichnet - in Coventry angestellt hat...da ist man ja fast versucht, unsere Seite als "human" zu bezeichnen. Nebengedanke Ende.

    Beim Durchradeln durch Goch in diesem Frühjahr ist mir dieses Relief mit der netten Inschrift aufgefallen (da das Durchradeln zügig geschah, um schlechten Wetter zuvor zu kommen, habe ich leider auf kein Straßenschild geachtet, das GPS meiner Kamera sagt mir aber dankenswerterweise Roggenstr. 43 ^^)


    Frei nach Habeck: "Das Gold es ist ja nicht weg, es ist nur nicht mehr in Münzform."


    Ham die wirklich alles an einem Ort gelagert gehabt? Nix ans, was weiß ich, Germanische Nationalmuseum oder so leihweise abgegeben? Mei, Dummheit, und nach den Rauben in Berlin und Dresden ist das die schierste Dummheit, muß wehtun und gehört bestraft.


    Es wird wirklich an alles die Axt gelegt, an die Menschen, an die Städte, an Land und Natur (wahweise Windräder im Reinhardswald oder Waldbrand per Shisha im Elbsandsteingebirge), an die Geschichte. Wenn ich das alles in Mixer gebe und auf höchster Stufe verquirle, komme ich zu dem Schluß, daß die Zukunft nicht sehr rosig ist.


    Vielleicht sollte man den Welfenschatz doch an die Nachfahren der ehemaligen Käufer in den USA übergeben, das scheint mir inzwischen sicherer. :|

    Ich weiß nicht, inwieweit die Nähe zur A8 Jettingen-Scheppach negativ beeinflußt hat. Zur Autobahn hin gibt's die üblichen Flächenfresser-Gewerbegebiete...durch das sumpfige Mindeltal westlich davon geht die Umgehungsstraße. In den Orten selber...die heruntergekommene und leblose Ortsmitte entlang der Ortsdurchgangsstraße (St2025, mit wenig Verkehr, weil Umgehung vorhanden), leerstehende Bauernhöfe und alte Gebäude, und an der Peripherie die üblichen Neubaugebiete in weißer-Schuhschachtel-Optik. Das ist in einigen Orten dieser Ecke - Burgau, Münsterhausen, Thannhausen, Ursberg, Balzhausen - leider nicht viel anders, finde ich.

    Für den geneigten Kaufbeuren-Fan möchte ich eine Buchempfehlung aussprechen. Frisch erschienen ist "Kaufbeurer Ansichten", in welchem die Entwicklung der Stadt anhand zeichnerischer als auch fotografische Darstellungen mit Begleittexten beschrieben wird. Gerade die Gegenüberstellung von Nachkriegs-Fotos, die vor den Abrissen und Modernisierungen ab den 1960ern gemacht wurden, mit aktuellen Luftbildern verdeutlicht, wie viel auch in KF der Spitzhacke und dem Bagger zum Opfer gefallen ist. An manches konnte ich mich noch dunkel aus Kindertagen erinnern, aber was die alten Gegebenheiten (z. B. der Gasthof Wienerwald, wo heute das Buron-Center steht oder die frühere Situation in der Sedanstraße, dem südlichen Eingang zur Altstadt) an bayrisch-schwäbischer Heimeligkeit hatten, habe ich erst jetzt verstanden.


    Lohnt sich.


    https://www.verlag-bauer.de/Us…fbeurer_ansichten_neu.pdf (hier mit der noch nicht abgebrannten Rosenbrauerei)


    Gestern war übrigens in der Allgäuer Zeitung ein Bericht über die Renovierung der Dreifaltigkeitskirche (Dachstuhl, Anstrich), und wie da mit den Hürden des Denkmalschutzes umgegangen werden muß. Jo...dann schaue ich mir die vor fast zwei Jahren abgebrannte Hasenfärbe an, die an städtebaulich herausragender Stelle gelegen, weiterhin ihr ruinöses (ruiniertes?) Dasein fristet...da ist die Stringenz und Vehemenz auf einmal nicht ersichtlich. *seufz*

    Vom Fischhaus kann ich noch eine schräge Frontale beisteuern. Sähe bestimmt toll aus, wenn es wieder wie anno sonstnochwann wieder von einem flachen See umgeben wäre...



    And im Gasthof Adler zu Sameister kann man ganz vorzüglich speisen (als Tipp für in Zukunft Durchreisende...). Weiß jemand, wann der Schmerzen-Kapelle ihr kleiner Westturm abhanden gekommen ist, der auf manchen alten Fotos noch zu sehen ist?

    Schöner wäre es halt, wenn die Bilder in groß gezeigt würden und nicht in diesem Briefmarkenformat.


    Dennoch kann man sich einen Eindruck verschaffen. Da hilft vermutlich nur noch Entkernung, wenn man die Außenmauern zumindest teilweise retten will. Der Giebel und das Portal sollten schon erhalten werden.

    Dein Wunsch sei mir Befehl... ;)


    Wie weiter oben erwähnt, ist das ganze Gebiet zwischen Fünfknopfturm, Hexenturm und Zeppelinhalle als Neubaugebiet avisiert. Siehe hier: https://www.kreisbote.de/lokal…rg-bebauung-12331845.html und https://www.kreisbote.de/lokal…gsproblemen-90579373.html (hat auch ein Bild, wie das vor dem Brand von der Kaiser-Max-Str. ausgesehen hat) Daher halte ich es für wenig wahrscheinlich, daß da wirklich etwas für einen wie auch immer gearteten Erhalt getan werden wird.

    Ein Nachtrag zur Anfang Juni abgebrannten Rosen-Brauerei. Habe mich letzte Woche mal umgesehen, der Zaun stand sperrangelweit offen...man könnte in dem ganzen Müll irgendwas mit Kriegsende drehen. Hat nicht so ausgesehen, als hätte sich seit dem Brand irgendwas getan in Sachen Sicherung oder auch nur Aufräumen. Allerdings war klar, daß das Haus schon seit Jahr(zehnt)en leer stand, wenn ich mir die aus den Regenrinnen wachsenden Bäume anschaue. Abgebrannt sind zum Großteil "nur" Dach und Obergeschoß, darunter nur Schutt und Wasserschaden. Innen Schuttberge noch und nöcher, die Graffiti an den Wänden gebe ich nicht wieder.


    Was mich überrascht hat, wie prominent das nun abgebrannte Haus von der Kaiser-Max-Str. zu sehen ist. Zuvor habe ich, obwohl ich wußte, daß es dieses Haus gibt, es nie von unten bewußt wahrgenommen. Vielleicht auch, weil aus diesem Blickwinkel eben nur etwas rotes Dach mit Schornsteinen zu sehen, davor die graue Wand eines anderen Gebäudes und davor Bäume. Im ehem. Bräustübl (welches wahrscheinlich vor einem halben Jahrhundert das letzte Mal Gäste beherbergte) hat sich eine schöne Holzdecke "erhalten".


    Was mit dem Haus/Gelände passieren soll...wahrscheinlich wird es wie vieles andere in der Kaufbeurer Wurstigkeit versinken. Aber wie gesagt, heruntergekommen war das schon lange Zeit vor dem Brand. Ob es sich überhaupt lohnt, da noch etwas zu machen...puh.


    Blick von der Kaiser-Max-Str. nach W


    Östliche Seite, im Hintergrund der Fünfknopfturm


    Es sprießt und gedeiht, und das wohl seit einiger Zeit


    Nordgiebel


    Totale von NW, rechts ein Anbau für Kesselanlagen etc. aus späterer Zeit


    Eingangsportal, darüber "verblichen" die Inschrift Zum Bräustübl


    Holzdecke im ehem. Bräustübl


    Holzständer (Holzstempel?)


    (NB: Falls die Fotos doch besser in der Galerie aufgehoben sind, bitte Bescheid sagen. Merci!)

    Servus!


    Ich hätte zum Thema "Das alte Kassel" zwei Bücher abzugeben: aus der Reihe "Ein Blick zurück aufs alte Kassel" den ersten Band (allgemeine Geschichte) und den zweiten (Denkmäler, Brücken, Brunnen). Beide sind in einem hervorragendem Zustand (nur ein Namensstempel in der innenliegenden Einbandseite, dieser wurde aber überklebt).


    Kosten: keine. ;) Interessenten bitte innerhalb der nächsten Woche per PM bei mir melden. Merci im Voraus!




    Falls jemand von Euch mal zweieinhalb Stunden freie Zeit und Interesse hat, hier diese schöne Kollektion von Kurzfilmen über Ostpreußen:


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    Gestern wurde der Sankt-Georgs-Skite (1850er Jahre) des Klosters Swjatohirsk durch einen präzisen russischen Raketeneinschlag zerstört. Da der Krieg immer näher an das Kloster Swjatohirsk heranrückt, ist es wahrscheinlich, dass die Lawra das gleiche Schicksal erleiden wird.


    Letzte Woche wurde ein weiterer Teil des Klosters zerstört, die hölzerne Kirche der Allerheiligen-Klause.


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    Das waren ja richtig gewaltige Stadtore! Wirklich schade drum :(

    Und heute? Gibt es da keine Freiflächen mehr, auf denen man vielleicht eines der Tore rekonstruieren könnte?

    Kaufbeuren konnte mal was. Freiflächen...ich bin versucht, mit "Ja" zu antworten. Zumindest wären Teilflächen, die heute Straßen/Plätze sind, da. Hier die jeweilige Situation ganz grob skizziert:


    Spitaltor


    Kemptener Tor


    Rennweger Tor


    Und weil's an dem Tag so schön war, hier noch ein Panaroma von KF vom Fünfknopfturm aus...


    Im Rahmen einer Begehung/Ersteigung des Fünfknopfturms z'Beira habe ich Fotos von den Modellen der ehem. Kaufbeurer Stadttore gemacht. Die Tortürme sicherten die Wege von/nach Kempten, nach Osten zur Wertach hin und nach Süden Richtung Füssen. Sie wurden Anfang des 19. Jhdts. abgerissen.


    Das Kemptener Tor. Lage am Nordende der Schmiedgasse (Fußgängerzone), das ehem. Zollhäuschen ist bis heute erhalten.


    Blickrichtung von SW


    Blickrichtung von NW


    Blickrichtung von SO


    Das Rennweger Tor. Lage am Südende des Ringwegs zur Schraderstraße hin, ggü. vom "Nackten Mann".


    Blickrichtung von SO


    Blickrichtung von NW


    Das Spitaltor. Lage am Beginn der Pfarrgasse an der NO-Ecke der Altstadt, an der Spittelmühle. Von der Kirche haben sich im heutigen Lokal "Dicker Hund" die Gewölbe erhalten.


    Blickrichtung von NO


    Blickrichtung von SW


    Wenn ich per Fingerschnipsen Sachen passieren lassen könnte, würde ich die Tore wieder hinschnipsen...mit Fallgittern, einem Wassergraben, und gefräßigen Krokodilen darinnen...

    Mir fehlt da irgendwie ein schönes Foto vom historisch wertvollsten (in der Meinung des BIO-Bayern!) Gebäude von Neuscht, die Brender Kirche St. Johannes der Täufer! :biggrin:



    Außerdem wurde die Karmeliterkirche demletzt renoviert und ist jetzt weiß (war zu, daher weiß ich ohne weitere Recherche nicht, ob das nur den Außenbau betraf und wann die das gemacht haben):


    Z'Beira hot's mea brennad:


    https://www.all-in.de/kaufbeur…aeude_a5161862?ref=curate


    "Am frühen Donnerstagnachmittag ist ein Feuer auf dem Gelände der Rosenbrauerei in Kaufbeuren ausgebrochen. Flammen schlugen aus einem Dachstuhl, das Feuer war praktisch in der ganzen Stadt zu sehen. Sehr traurig: Ein historisches, unbewohntes Gebäude ist praktisch komplett niedergebrannt. Wie der Kommandant der Feuerwehr Kaufbeuren mitteilt, geht die Feuerwehr nicht davon aus, dass sich Personen im Gebäude befunden haben. Auch der Ermittlungsstand der Polizei sagt: keine Verletzten."


    Hier ein Foto vom Sommer 2018. Es geht um das graue Gebäude rechts oberhalb der Bildmitte. Ich fahre heute Nachmittag mal hin und besehe mir das Spektakel... :kopfschuetteln: Sollte das Gelände nicht Teil eines Neubaugebiets werden, denkt da der böse Schelm in mir...