Dresden - Zerstörung eines Welterbes - eine Bilderserie

  • Der geschundenen vertrockneten Sommerflur nach hast du die Bilder 2003 geschossen...das erkennt man auch daran, dass der Frauenkirche noch ihre Laterne fehlt und beide Hochhäuser am Terassenufer noch stehen ( mal ganz nebenbei...wann fällt endlich das Zweite!!??)....Hab Dank für diese Bilder Youngie...seien wir dankbar, dass unsere Generation diese Eindrücke noch erleben durfte...

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "youngwoerth"

    Es war einmal ein Hang. Eine Bilderreihe für Zeno und alle, die einen emotionalen und sensiblen Zugang zu Natur-, Kultur- und Stadtlandschaften haben.
    [...]


    :D

    Danke für die Bilder!! Und für die Widmung! :D

  • Oder war es doch 2004?!

    Ab nächster Woche soll übrigens die Montage der Stahlteile beginnen. Danach kann selbst die UNESCO sehen, wie sensibel sich diese Perle zeitgenössischer Architektur in den herrlichen Landschaftsraum der Elbe schmiegt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Verdammt! Da bin ich im Ausland und prompt kann ich aus irgendwelchen "rechtlichen" Gruenden das Video nicht ansehen. :boese:

    Einen kleinen Text aus dem Kommentar moechte ich trotzdem anheften:

    Zitat

    Mit fast 68 Prozent hatten die Dresdner für die Brücke votiert. Allerdings war ihnen nicht klar oder sie wurden nicht entsprechend informiert, dass mit der Brücke, die von Architekturkritikern schon damals als "Monster" bezeichnet wurde, der Titel des "Weltkulturerbes" in Gefahr geraten würde.

  • Zitat von "miwori"

    Ich hab gestern an der Elbe erlebt, daß die Dresdner Radfahrer keinen deut besser sind!
    Da werden Fußgänger geschnitten und wenn zwischen Oma und Kinderwagen ein halber Meter Platz ist, drängt der Radfahrer hindurch, ohne auch nur zu bremsen!

    Da gebe ich dir recht. Vielleicht müssen wir die Dresdner Mentalität umfassender zu verstehen lernen. Meine Erfahrungen sind folgende:
    1. als Autofahrer überfahren sie laufend rote Ampeln und fahren Radfahrer und Fußgänger oft beinahe über den Haufen
    2. als Radfahrer sind sie rücksichtslos und nehmen keinerlei Rücksicht auf Fußgänger
    3. als Fußgänger nehmen sie keinerlei Rücksicht auf Radfahrer, Klingeln ignorieren sie und blockieren gerne den ganzen Geh- und Radweg.

  • Zitat von "Vitruv"

    Da gebe ich dir recht. Vielleicht müssen wir die Dresdner Mentalität umfassender zu verstehen lernen. Meine Erfahrungen sind folgende:
    1. als Autofahrer überfahren sie laufend rote Ampeln und fahren Radfahrer und Fußgänger oft beinahe über den Haufen
    2. als Radfahrer sind sie rücksichtslos und nehmen keinerlei Rücksicht auf Fußgänger
    3. als Fußgänger nehmen sie keinerlei Rücksicht auf Radfahrer, Klingeln ignorieren sie und blockieren gerne den ganzen Geh- und Radweg.

    Sie trinken ständig Bier und essen rund um die Uhr Stollen.Sie ziehen mit Dynamo randalierend durch das Land und erpressen dabei Spenden für Ihre Kirchen.Nachts verschandeln Sie heimlich das Elbtal und tanken tun sie ausschliesslich bei den Tschechen :-))))

    Ihr seid echt immer wieder so witzig :lachen:

  • Liebe Freunde,

    ich wollte mich in diesen Strang eigentlich nicht einklinken, denn es ist ja bereits alles gesagt worden.

    Nächste Woche kommen die Stahlteile, dann ist eh alles aus.

    Ich weiß nicht, wer von Euch den wunderbaren Bericht in Arte gestern abend zu "Dresden und die Unesco" gesehen hat. Mir kamen angesichts der wunderbaren Landschaftsaufnahmen, der tollen Kommentare der Unesco-Mitarbeiter wie auch ausländischer "Welterbebesitzer" (v. a. in Frankreich) und gleichzeitig angesichts der dummen und dreisten Äußerungen von Frau Orosz und anderer Dresdner "Lokalgrößen" nur noch die Tränen in die Augen.

    Seitdem ich hier in Dresden lebte (Präteritum, da diese Zeit jetzt definitiv für mich zu Ende geht), habe ich mich gefragt, wie es sein kann, daß eine starke emotionale Bindung der Dresdner an die (größtenteils nicht mehr vorhandene) Altststadtarchitektur, gleichzeitig ein Nichtschätzenkönnen (oder -wollen) der herrlichen Elbtal-Landschaft und auch ein der unterirdischen originalen Altstadtreste zusammengehen kann (das stelle ich immer wieder fest!)

    Ich denke, man muß es sich unumwunden eingestehen, daß es in Dresden einfach kein kulturbewußtes, gebildetes Bürgertum mehr gibt. Bis eben auf die paar Tausend "Unverbesserliche", die immer zu den Demonstrationen kamen, denen aber schätzungsweise 490.000 der "anderen" gegenüberstehen.

    Woher aber die bei allen Dresdnern festellbare überschwengliche Liebe und Akzeptanz zu den Altstadtbauten bei gleichzeitiger völliger Ignoranz gegenüber den im Boden liegenden matriellen Originalresten (ich hatte dazu mit vielen GHND-Mitgliedern schon sehr aufschlußreiche Gespräche gehabt)?

    Ich glaube, es ist einzig und allein dem berühmten Buch von Fritz Löffler "Das alte Dresden" zu verdanken, daß sich über die finsteren DDR-Jahre hinweg bei der breiten Masse ein Gespür für die (wie gesagt meist untergegangenen) Altstadtbauten erhalten hat. Deshalb auch die völlige Ignoranz den historischen Kellern und Ausgrabungsresten gegenüber, denn diese sind ja im "alten Dresden" nicht mit drin!

    Gepaart mit einem echtem bildungsbürgerlichen Interesse bzw. ist aber die Dresdner Altstadtbegeisertung nicht. Soweit meine Erkenntnis. Sie kann falsch sein, aber irgendetwas sagt mir, daß ich nicht so ganz danebenliege.

    Und ich glaube hier liegt auch der Kern für all die (auch hier im Forum spürbaren) Konflikte zwischen "echten Dresdnern" und den Auswärtigen bzw. zugezogenen "Neu-Dresdnern".
    Wir sehen etwas in diese Stadt hinein, was nicht nur materiell, sondern vor allem geistig einfach nicht mehr da ist. Aber ohne einen starken Kern an echtem Bildungsbürgertum kann man weder ein Welterbe "Dresdner Elbtal" retten, noch einen Neumarkt denkmalpflegerisch qualitätvoll wiederaufbauen noch einen Postplatz ästhetisch anspruchsvoll bebauen.

    Tut mir leid, wenn ich jemandem weh getan habe, aber es ist meine ehrliche Meinung nach 15 Jahren Dresden.

  • Ja und sicher ist es überall besser, Deutschland, Du Land des Bildungsbürgertums, Quelle der Kultur und Heimatverbundenheit,bis auf eine kleine Insel....Sorry Du hast Dresden nicht verstanden.... und Deine Urteile sind oberflächlich und polemisch! Ich verstehe natürlich Deine Verbitterung. Aber ich würde mich über mehr Sachlichkeit freuen..

  • wieso Stefanius...in großen Teilen hat er doch Recht...und das sage ich...als einer...der hier groß geworden und damit kein Zugereister ist.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "DarkVision"

    wieso Stefanius...in großen Teilen hat er doch Recht...und das sage ich...als einer...der hier groß geworden und damit kein Zugereister ist.

    Gruß DV

    ich als Weggereister ;) habe da eine andere Wahrnehmung. Es waren keine 490 Tausend Dresdner für die Brücke, nicht umsonst wurde von einer Spaltung der Stadt gesprochen. Es war nur leider zu vielen egal was da passiert. Diese "egal, ich hab andere Sorgen Stimmung" habe ich allerdings schon in einigen Großstädten der Bundesrepublik angetroffen. Weiterhin ist mir dieser Begriff -- "Bildungsbürgertum" zu schwammig. Es geht um Geld, und dahingehend wird die Meinung manipuliert. Das tolle Bildungsbürgertum besteht nicht nur aus altruistischen Ästheten. Bezüglich der Brücke wurden mit der Unesco und den "Zugereisten" geschickt Feindbilder geschaffen. Das wirkt eben beim Ossi, wenn man Ihm erklärt dass der Westen Ihn schon wieder fremd bestimmen will. Aber woran liegt das? Es liegt daran dass dies seit der Einheit ziemlich oft der Fall war. Diese Feindbildpolemik wirkt aber überall, in Bayern kannst Du auch viele Punkte mit den angeblich sozial schmarotzenden DDRlern sammeln. Regionale Schönheit zu schätzen fällt im Übrigen den meisten Menschen schwer. Ich bin ebenfalls in DD groß geworden. Aber das Besondere erkannte ich erst als ich weg zog. Das ist menschlich, denn das was der Mensch immer hat, das schätzt er eben nicht so...

    Abgesehen davon, was will man von einer ausgebildeten Erzieherin erwarten ? Und Brückenfreunde wie Milbradt,FM etc. waren alles keine Dresdner!!!!!!

  • Ich denke Oktavian hat Recht mit dem was er sagt. Gäbe es noch das gebildete Bürgertum (ich will damit nicht sagen, daß es überhaupt keines mehr gibt!), wie es vor dem Krieg sicher noch der Fall war, wäre die Geschichte der vermalledeiten Brücke wohl anders verlaufen. Und Stefanius, du sagst es selber, vielen Dresdnern war es einfach egal (sonst wären sie sicherlich zur Abstimmung gegangen) - das ist scheinbar die heutige Mentalität eines Großteils der Einwohner - vorherige Generationen wussten diese Brücke bis ins 20. Jhdt. zu verhindern! Es bestand wohl eine andere Wertschätzung des "von seiner eigenen Harmonie bezauberten Akkordes".

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • ^ Gäbe es noch das gebildete Bildungsbürgertum, was immer ihr darunter verstehen mögt, stünde die Brücke doch schon längst.

  • Zitat von "Armin"

    Ich denke Oktavian hat Recht mit dem was er sagt. Gäbe es noch das gebildete Bürgertum (ich will damit nicht sagen, daß es überhaupt keines mehr gibt!), wie es vor dem Krieg sicher noch der Fall war, wäre die Geschichte der vermalledeiten Brücke wohl anders verlaufen. Und Stefanius, du sagst es selber, vielen Dresdnern war es einfach egal (sonst wären sie sicherlich zur Abstimmung gegangen) - das ist scheinbar die heutige Mentalität eines Großteils der Einwohner - vorherige Generationen wussten diese Brücke bis ins 20. Jhdt. zu verhindern! Es bestand wohl eine andere Wertschätzung des "von seiner eigenen Harmonie bezauberten Akkordes".


    Gut, definiert bitte mal einer "gebildetes Bürgertum"? Danke !
    Vorherige Generationen haben gar nichts verhindert, da die Brücke nie ernsthaft umgesetzt werden sollte, bzw im 3. Reich und der DDR das Geld fehlte. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das wenn 1939 das "go" zur Brücke gekommen wäre, ein tolles,gebildetes Bürgertum dies zu verhindern gewusst hätte ? Und nochmal diese "egal " Mentalität gibts anderen Orts noch viel ausgeprägter.In Hannover füllt man mit Stadentwicklung keine Säle.

    spacecowboy .... daß glaube ich nämlich auch !!

  • ^ In Hannover, wahrscheinlich eines von vielen Zufluchtsorten des sog. gehobenen Bildungsbürgertums aus der Ostzone nach '45 (und somit auch Dresdens), sieht nachhaltige Stadtentwicklung so aus.