• Hi hier ein paar Fotos (tw. etwas unscharf, da analog aufgenommen und eingescannt+Infos aus dem chronisch unterrepräsentierten :lachen: München:
    (aufgenommen am 31.08, 14.11, 02.12.2005)
    Anfangen möchte ich mit dem Bahnhof, dem Tor zu München:

    Hier die einer der drei Siegerenwürfe für den geplanten Neubau von
    Gewers Kühn und Kühn :? :

    Leider sind in den Entwürfen (zu finden unter: FSW-Info) keine Spur von irgendwelchen Zitaten des Vorgängerbaus von Friedrich Bürklein wie sie von Peter Gauweiler in einem in der "Welt" und "WamS" veröffentlichten Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Bahn, Mehdorn gefordert worden sind (Brief). 2003 ist in einem "WamS" Artikel die Umsetzung dieser Idee verkündet worden. ==> WamS
    Sehen tut man nichts (auf den aktuellen Entwürfen)
    wahrscheinlich hat es sich mehr um ein "kann" als ein "muss" gehandelt :(

    noch stehender Teil:

    wobei dieser einst viel prächtigere Gründerzeitbau nicht von Bürklein, sondern aus der Erweiterung um 1880 stammt; auf dem zweiten historischen Foto sieht man die eine Seite etwas genauer
    auf der gegenübeliegenden Seite steht ein ähnlicher Gebäudeteil


    der alte Bahnhof:





    mit Arkarden:

    (München - die nördlichste Stadt Italiens :zwinkern: )

    innen:

    Das Dorint Sofitel Bayerpost:

    Sillouette von St. Paul; von Georg Hauberrisser, dem Architekten des Münchner Rathauses ab 1892 erbaut:


    weiter gehts zum Stachus:

    Karlstor:


    Rondell:


    Gabriel von Seidl
    bezog das Karlstor in seine Neobarocke Rondell-Architektur mit ein(1899-1902)
    Die kleinen Kuppeln an den Eckgebäuden direkt am Karlstor existieren leider nicht mehr, obwohl ich denke, dass es ein relativ kleiner Aufwand wäre sie zu rekonstruieren

    einer meiner Lieblingsgebäude, der Justizplast:
    erbaut 1891-1898 von Friedrich von Thiersch

    ein Foto mit dem alten Hotel Königshof (heute ein Schandfleck)

    ein paar Schritte weiter ein Neubau (Reko?) der ziemlich gelungen ist:

    Börse:

    gegenüber:

    das Künstlerhaus von Gabriel von Seidl:

    bis 1938 stand hinter'm Künstlerhaus die schöne Synagoge - heute der neue Anbau des Karstadt-Kaufhauses :augenrollen:
    Fotos, Geschichte und Animation:
    Tu Darmstadt

    Neuhauser Straße:
    typisches Gründerzeit-Kaufhaus erbaut 1904-1905 von Max Littman:

    St. Michael hat nach dem Petersdom in Rom mit 20m Spannweitedas zweitgrößte Tonnengewölbe der Welt und wurde 1583-1597 als Hofkirche und Grablege der Wittelsbacher erbaut:



    Grab Eugéne de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg, Fürst von Eichstätt Stiefsohn von Napoleon; von Leo von Klenze:

    Die Frauenkirche:
    Grundsteinlegung: 1468
    ; Fertigstellung der Türme 1488
    ; typische weltberühmte Kuppeln sogenannte "Welschen Hauben" gebaut 1525 übrigens sollten diese Im 19. Jahrhundert durch spitze gotische Türme ersetzt werden; zum Glück sind diese Pläne aber verworfen worden;

    Frauenkirche und neues Rathaus vom alten Peter aus:


    altes Rathaus:

    1474 erbaut;
    zwischen 1953 und 1958 rekonstruiert
    erst 1972 Turm rekonstruiert


    neues Rathaus:
    erbaut von 1867 und 1908
    drei Bauabschnitte
    Grazer Architekt Georg Hauberrisser


    der repräsentativste der sechs Innenhöfe:


    der alte Peter bei Nacht:

    übrigens Gündungsbau der Kirche aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts
    über die Jahrhunderte wurde viel an- und umbgeabaut
    im 2WK starke Zerstörungen; bis 1955 Wiederaufbau; St. Peter ist eine "Bürgerkirche"

    innen:

    interessante Grabmale an der Seite der Kirche:


    Heilig-Geist-Kirche:

    Der Viktualienmarkt:

    Panorama mit der Schranne; wenn man genau hinschaut erkennt man links die Alpen


    Die Schranne:


    Vor kurzem ist in der "Welt" ein Artikel gestanden, wonach die ersten Geschäftsleute bereits wieder an ihren Auszug denken, wegen mangelnden Umsatzes

    in entgegengesetzter Richtung kommt man zum Max-Joseph-Platz



    ... und an der Baustelle des alten Hofes vorbei:

    Die Münze:
    -erbaut von Hofbaumeister Egkl 1567

    -Fassade von Andreas Gärtner 1809

    -Renaissance-Laubengang im Innenhof

    -von 1809-1983 Münze
    -heute Landesamt für Denkmalpflege

    ehemalige Hauptpost; ursprünglich das Palais der Grafen von Toerring; 1835 von Leo von Klenze zur Post umgebaut:

    die bayerische Staatsoper:
    von Carl von Fischer
    -14.01.1823 abgebrannt
    -02.01.1825 wiederöffnet
    -1943 ausgebrannt
    -1958-63 Wiederaufbau
    -Treppenhaus & repräsentatives Foyer orginalgetreue Reko
    -Zuschauerraum "rekonstruierende" Neuschöpfung


    neues Residenztheater:
    in dem Gebäude war ursprünglich das alte Residenztheate , das heutige Cuvillies-Theater untergebracht (heute innerhalb der Residenz)

    das Monument des Königs, der dem Platz den Namen gab:

    Häuserzeile am Platz:

    das Preysingpalais in der Residenzstraße:
    erbaut von 1723-1728 von Joseph Effner

  • wunderbar für mich als wahl-berliner wieder ein bisschen was von der heimat zu sehen ... freu mich schon auf den zweiten teil.

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Danke @thommystyle!
    Schön, endlich mal Bilder von "Minga"!

    München ist halt nicht zu Unrecht die schönste deutsche Millionenstadt! Auch wenn Hamburg dicht dahinter ist... (aber wo bleibt Berlin, frage ich mich immer?)

  • Die Bilder von München überzeugen. Übrigens sind da auch sehr schlechte Bilder zu zeigen: wie genannt am Karlsplatz zeigt das schwarz/weiss Bild noch die sehr markanten Günderzeitgebäiden, wovon die Fassaden heute nur zum Weinen sind.

    Aber wo München, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Hamburg noch sehr viel schöne historisch Interessante Fassaden besitzen, so wenig sind übrig in Berlin, Köln, Dresden und Magdeburg. Da bestimmen sächliche und eintönige Fassaden (ohne Steildächer) das bild.

    Es kann niemals schön gebaut werden wann das Schämen über der Vergangenheit und die Kulturelle Identität der Grund der Bau der hässlichen Neubau ist.

    In Dresden aber haben die Bürger Deutschlands endlich gewählt für Schönheit: die Frauenkirche ist wieder da. In Berlin wird für die mehrzahl der Neubauten nur weitergeklotzt.

    Hoffentlich dürfte Deutschlands Bürger überall sich erheben gegen die die gesmacklosen Neubau die tradition verneint.

    Berlin: kommt das Schloss endlich oder geht es noch immer weiter hinabwärts?

    Rob

  • Danke! Schön, bei all den Dresden-, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]- und Berlinbildern - so schön die ersten beiden Städte auch sein mögen - auch Mal was von München hier zu sehen. So sehr ich Hamburg auch liebe, ist München eben doch was ganz anderes.

  • Sehr schöne Eindrücke :)

    PS: DAS ist ein Neubau?? Sieht fast zu gut aus um das zu glauben :schockiert: Hast du darüber nähere Informationen?

    In dubio pro reko

    Der größte Feind der Ideologie ist die Realität

  • Ja finde diese Reko oder Neubau mit viel trad. details am Besten gelungen!!!!

    Das kommt leider noch nur (viel zu) wenig vor! So sollte der Neubau entlang der ehemalige Berliner Prachtboulevards und Dresden um der Innenstadt herum oder am Kölner Ringe oder in Magdeburg aussehen.
    Dann verbindet sich alt und neu auch wieder.

    Der Architekt sollte sofort noch 1000 neue Aufträge bekommen und kann wirklich an der Arbeit. Bitte in jeder Stadt mit dort herrschende Bau-Merkmale. Gründerzeitler in Köln (Neo Renaissance und Jugendstill), Berlin (NR auch aber wieder anders: sehe Bilder ehemalige Pragerplatz) und Dresden (überwältigender und auch mehr Barock).

    Genau dieses Konzept möchte ich für die bombardierte Grossstädte in Deutschland von Architekten auf massiven Weise ausgearbeitet sehen.

    Berlin soll doch Schluss machen mit der Barbarei von eintönige Flach(dach) Bunker. Jeder Neubau dort hat fast dieselbe Phantasielose Ausstrahlung, die nicht zu der historische Umgebung anknüpft.
    Das Vorbild: Leipzigerplatz. Berlin verliert rasch seine historische Identität. Es wird dort zwar seit dreissig Jahren viel Gebaut doch die meiste Architektur verneint brutal die Vergangenheit. Ist nur einfache Investitionsarchitektur. Kostet aber viel Geld und bringt nichts. Es gibt dort wirklich Tiefpunkte!!!! Wo bleiben Schloss, Börse, Regierungsviertel, unzählige historisch wertvolle Wohnhäusser (besonders in Charlottenburg, Kreuzberg und Wilmersdorf), einige Warenhäusser und noch ein oder zwei Kirchen?

    Rob

  • Danke für die Eindrücke aus München.

    Quote

    PS: DAS ist ein Neubau?? Sieht fast zu gut aus um das zu glauben.

    Dafür spricht zumindest die Erdgeschossgestaltung und der seltsam positionierte Eckerker. Mich würde der Vorkriegszustand brennend interessieren.

    Quote

    So sehr ich Hamburg auch liebe, ist München eben doch was ganz anderes.

    Natürlich, aber das ist auch gut so. Zugegeben, München ist um einiges schöner als Hamburg, was wohl auch daran liegt, dass die Bayernmetropole beinahe schon mediterranes Flair besitzt, während man an der Alster seine graue Schmuddelwettertristesse zelebriert.

    Dennoch mag ich Hamburg aufgrund seines bürgerlich-nüchternen Stadtbildes viel mehr als das etwas - vorsichtig ausgedrückt - kitschig wirkende München...

  • Danke für die schnelle Antwort. Also der traditionelle Neubau scheint nicht mehr viel mit der Vorkriegsbebauung gemein zu haben, insbesondere die Dachgestaltung. Die vielen Dachgauben waren früher ohnehin eigentlich eher untypisch, obwohl sie hier mit dem Bau harmonieren. Punktabzug gibt es für den Erker und das Erdgeschoss.

    Aber alles in allem eine gute Leistung. Schöne Fassade (mir gefallen schlichte Fassaden manchmal besser als jene mit zuviel Ornamentik), schöne Fenster, schöne Farbgebung.

    Schade, man hätte das Bauprojekt im Forum mal dokumentieren sollen...

  • Habe ein wenig recherchiert (gehe ja jeden morgen an dem Gebäude vorbei) - rausgekommen ist nicht viel, außer einigen Bildern.
    das Haus an der Ecke zur Sophienstraße (zwischen besagtem Haus und Alten Botanischen Garten) war das Hotel "Deutsches Haus". Es wurde von Gabriel von Seidl errichtet (1911-1912 ?).
    Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört, in einem s/w-Krimi steht an seiner Stelle ein Behelfsbau (Erdgeschoss).
    Dieses Bild aus dem Jahr 1953 zeigt freie Sicht auf die Börse vom Neptunbrunnen aus - das Haus fehlt also:

    Einige Bilder aus der Zeit vor der Zerstörung
    mit Bayerischer Börse:

    Das Hotel mit Nachbargebäude:

    Und das Hotel im Detail:

  • PB danke für die Recherche; also eindeutig keine Reko; für heutige Verhältnisse ist der Neubau überaus gelungen, dieses Haus sollte Schule machen :zwinkern:
    übrigens sind diese Woche an den Werktagen Dokus aus der Reihe "Faszination Kunst" im BR um 13:30 unter anderem mit Leo von Klenz, Friedrich von Gärtner und heute Friedrich Bürklein(Maximilianstraße) gekommen; (wird soweit ich weiß in der Nacht wiederholt) morgen kommt Carl von Fischer(bayerische Staatsoper) und nächste Woche Gabriel von Seidl und Friedrich von Thiersch(Justizpalast)

  • Die Filme sind teilweise von Dieter Wieland, er spricht auch selber; er ist ein unermüdlicher Kämpfer für Denkmalschutz, gegen Zersiedelung und gegen Zerstörung des typischen Landschaftsbildes in Bayern; mit Filmen wie "Unser Dorf soll hässlich werden" dokumentierte er die schleichende Vernichtung eines Ortscharakters durch Bau von Wohnsilos, und immer größer werdende Gewerbegebiete
    Mehr zu Dieter Wieland
    ...nur am Rande :)

  • Bin gestern auch beim Zappen bei der Bürklein-Doku hängengeblieben. War wirklich sehr interessant. Da sieht man aber Mal, dass sich nicht viel geändert hat: So gut etw. auch ist, die Kollegen haben immer was zu meckern. Ja ja, der Neid...
    Schade, dass ich die ersten verpasst habe. Kann man noch Mal bitte an die nächsten beiden im TV-Thread erinnern, wenn es soweit ist?

  • Zum Thema Bürklein und Bahnhofsneubau. Die Pläne aus dem Februar 2004 ( http://www.fsw-info.de/projekte/projekt0007/doc/ergebnis_phase2.php?pr_id=7&menuewahl=5&uebersicht=\r
    http://www.fsw-info.de/projekte/projekt ... ebersicht= ) beinhalten ja keine "Zitate der Bürklein-Fassade" (Mehdorn). Glücklicherweise habe ich bisher noch nicht gehört das mit einem Neubau begonnen wird.

    Lustig finde ich allerdings, wie die Ignorierung der Geschichte des Bahnhofes begründet wird. Für die Statd (Rot/Rosa/Grüne-Mehrheit) äußerte sich damals die Stadtbaurätin Christiane Thalgott über die Bürkleinfassade: „Die kann man nicht einfach aufblasen“ für die deutlich umfangreicheren Dimensionen eines Neubaus.
    Da frage ich mich allerdings ob der Frau überhaupt der Bürkleinbau bekannt ist.
    Der Bürkleinbau des Bahnhofes bestand nämlich aus einer 192 m breiten und nur ~18m (!) tiefen Kolonnade (im Bild links) sowie einer zentralen Schalterhalle.
    Welche "Dimensionen" lassen nicht zu, dass hier diese Kolonnade aufgebaut und einem Neubau vorgeblendet wird? Ca. 192 m breit wird nämlich auch der Neubau werden und ungefähr genausobreit ist auch der derzeitige Nachkriegsbau.

    Abbildungen:
    Umrisse der einzelnen Elemente des alten Vorkriegbahnhofes. Nur noch die blau markierten Flügelbauten stehen noch.

    Einfache Rekonstruktion (ca. 4h Arbeitszeit) der Bürkleinelemente (an den Längsseiten der Schalterhalle fehlen noch die Fenster):

    Nicht mehr benötigte Freifflächen (z.B. Kutschenhof) würden genügend Platz für Bürobauten des Bahnhofes bieten (die hier eingeblendeten Baukörper sind je ~50x50x50 Meter).

    Und wer einen Neubau aus Glas und Stahl haben will, dem gefällft vielleicht diese Rekosntruktion (ratet mal wer den entworfen hat :gg: :(

  • PB danke; super! sieht echt klasse aus!!! :D
    (das letzte Bild sieeht echt nach Albert Speer oder zumindest von Prof. Troost)
    allerdings ist der neu Baukörper fast etwas überdimensioniert
    ich habe mir auch Gedanken über eine Reko gemacht und meine das man eigentlich als Kompromiss (Komplettreko wäre eh nicht durchzusetzen) nur die vordere Fassade wiederherstellen sollte und die Großen Flügelbauten in Ihren Ursprungszustand zurückversetzen sollte
    da man dann eigentlich genügend Grundfläche (einschließlich der Höfe )hat, müsste man den moderrnen Bau auch nicht zu hoch bauen (am besten so wie in der grottenschlechten "Animation" von mir :lachen: , maximal aber bis zur Traufhöhe der großen Flügelbauten)
    das Grüne auf dem alten Grundriss soll das moderne sein...


    hier würde ich ausnahmsweise eine transparente "Glas und Stahl-Architektur" empfehlen, erstens um die modernisten zu beruhigen und zweitens um den historischen Teil nicht zu erdrücken
    wie ist es eigentlich mit tiefbau? man könnte doch eigentlich ein Teil der Läden und vor allem den großteil des Service-Angebot der DB unter die Erde verlegen, oder?

    schöne Vision... der alte Bahnhof mit den südländisch wirkenden Arkaden dahinter Geschäfte... ahh zu schön um war zu sein :gg:

  • Schliesse mich an: auch wenn´s an Albert Speer erinnert, der dritte Entwurf ist klasse!

    „Ein Volk, das von seiner Geschichte sich trennt, und wenn ihm Schmach auf der Stirne brennt, wird von Gott von der Tafel gelöscht.“ - Otto von Bismarck