Berlin - Unter den Linden

  • Und sonst fällt dir nichts dazu ein, unify? Auch nachdem Palantir das Bild etwas übersichtlicher gemacht hat? Jetzt ist es ja wirklich leicht erkennbar?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ach, unify sieht die Dinge wie so mancher andere Norddeutsche, Ursus, und Leipziger, wenngleich wohl nicht als ein solcher zu bezeichnen, legt diese Sicht treffend dar:

    Zitat von "Leipziger"

    Bibliotheksräume wie in Melk oder der Hofburg - in Preußen undenkbar, reine Verschwendung.

  • Ich hab doch nichts gegen die norddeutsche Sicht, Pilaster. Alles, was ich wollte, ist den Preußen die ungeahnte Vielschichtigkeit ihrer Heimat darzulegen. Nach Palantirs schwarzem Humor sozusagen mein goldenes Wienerherz zur Wiedergutmachung. Aber offenbar kennen sich einige in den Gefilden an der Donau besser aus als in jenen an der Oder.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Vorsicht, anschnallen bitte! Es erfolgt ein vehementer Schwung aus den barocken Gespinsten zurück zum Thema Unter den Linden.

    Max Liebermann blickt aus seinem Fenster zum Pariser Platz und pinselt drauf los:
     Bildquelle: Wikipedia

    Ebenso tat es eine Anna Bilinska ein wenig früher und von ein wenig östlicherer Position:
     Bildquelle: Wikipedia

    Schließlich eine Luftaufnahme aus dem Jahr 1931, kurz bevor die Linden abjeholzt wurden.
     Bildquelle: Wikipedia


    Moderationshinweis:
    Die dennoch weitergeführte Diskussion zum Barock im Allgemeinen verdiente einen eigenen Strang, nämlich diesen:
    http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=51&t=3642&start=0">viewtopic.php?f=51&t=3642&start=0

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Es gerät m. E. farblich sehr ansprechend, vor allem bei feuchter Fassade - also sehr häufig...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Alte Bibliothek alias Kommode wirkt nun wärmer. Nicht die schlechteste Idee zur (dieses Jahr wieder besonders) kalten Jahreszeit. :lockerrot:
    Wobei mir jetzt etwas die früheren Kontraste fehlen. Für meinen Geschmack eine eh viel zu frühe Fassadensanierung, vergleichbar mit dem Johanneum in Dresden. Etwas Patina kann auch Berlin nicht schaden.

    Sehr interessant finde ich übrigens den changierenden Sandstein am Alten Palais (grenzt direkt an die Alte Bibliothek).
    Hier zwei Ansichten von UdL aus:


    Beek100 @ http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berl…s_Palais_01.jpg


    Beek100 @ http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Berl…s_Palais_03.jpg

  • Ja, das Alte Palais ist wirklich schön geworden. Mit dieser Sandsteinoptik wirklich das schönste und interessanteste Gebäude mMn...Die Kommandantur wirkt auch nach 8 (?) Jahren immer noch irgendwie steril und das Kronprinzenpalais ist...naja...Hat eben nen neuer Anstrich. Wenn nun auch noch endlich mal der Wein an der Pergola zu wuchern begänne...

  • Vielleicht wisst ihr es ja nicht, aber der "changierende Sandstein" des Alten Palais ist nur aufgemalt. Allerdings sehr gut gelungen! Für mich das edelste Gebäude der Umgebung. Ja, jetzt fehlt nur noch die Staatsoper (Sanierung hat ja auch schon begonnen) und der gesamte Bereich wirkt frisch wie neu. Ah! ...außer diesen braunen, entstuckten Fassaden hinter St. Hedwig. Die sollen endlich mal saniert werden!

  • Na, deswegen hab ich ja "Sandsteinoptik" gesagt ;). Davor wars ja einfach grau...Naja, die Hedwig könnte auch mal nen neuen Anstrich oder was auch immer vertagen, von der alten Kuppel ganz zu schweigen.

  • Trotzdem ist der sog. Bebelplatz kein Platz an dem man siche lange aufhält. Man kommt an, schießt ggf. einige Fotos vom Palais Heinrich, der Bilbliothek und der Hedwigskirche und eilt dann weiter. Eigentlich schade für einen der schönsten Plätze der Stadt. Es fehlen irgendwie Sitzgelegenheiten und schattenspende Bäume, so wie es hier zu sehen ist: HIER KLICKEN

    Für weniger Ideologie!

  • ^ Sehe ich allerdings auch so. Die kontemporäre Gestaltung des Bebelplatz ist zugig und ungemütlich.
    Zumindest niedrige Pflanzungen wie zu Vorkriegszeiten wären wünschenswert. Der Platz wird eh kaum für Veranstaltungen o.ä. genutzt, da kann die Fläche ruhig derart genutzt werden. Ein oder zwei Brunnen wie am Pariser Platz wären dem Platzbild auch sehr zuträglich.

  • Die äußerliche Restaurierung des ehemaligen Wohnhauses von Johann Gottfried Schadow (Schadowstraße 10/11) ist so gut wie abgeschlossen; lediglich die Supraporten-Reliefs fehlen noch.

    Ansicht um 1900 mit deutlich schönerer, gründerzeitlicher Nachbarschaft.

    Bildquelle: Wikipedia

    Zentrales Relief mit dem Bildnis Schadows, gearbeitet durch den Schüler des Schadow-Schülers Ludwig Wilhelm Wichmann, Hermann Schievelbein.

    Das Gebäude ist als erhaltenes klassizistisches Bürgerhaus (Baujahr 1804/05) eine Seltenheit in Berlin und wird nach Fertigstellung vom Deutschen Bundestag bezogen werden.

    Der äußerst unapptitliche Anbau bestand schon vor der Restaurierung. :augenrollengruen:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Das bisherige gastronomische Nutzung des Opernpalais (Prinzessinenpalais) als Café wird zum Ende des Jahres beendet.
    Es wäre sehr bedauerlich, wenn dort eine (weitere) sterile Firmenrepräsentanz entstünde.

    Heute noch belebt und gut besucht:

    Mit dem Opernpalais stirbt ein Stück Berlin-Mitte

    Das Opernpalais schließt : Textarchiv : Berliner Zeitung Archiv

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ohje...das ist in der Tat eine ganz traurige Angelegenheit! Nicht nur, dass Unter den Linden hier einiges an Flair und Tradition einbüßen wird, auch um die jahrelangen Mitarbeiter tut es mir leid. Und es gibt tatsächlich kaum mehr solche traditionellen Cafes mehr in Berlin...

    Interessant das auch die jahrzehntelange Baustellensituation in der Umgebung ihres hinzu getan hat. Ja, saniert werden sollte schon...aber Berlin Mitte ist doch eine große Dauerbaustelle. Kennt man schon gar nicht mehr anders... Wie schaffen es andere, weitaus größere Metropolen, nicht dazu zu werden?

  • Das Thema hat mehrere Aspekte:

    1. Da die Intendanz der Staatsoper (Paulick, Einzeldenkmal) aus Kostengründen für die "behutsame Sanierung" der Staatsoper abgebrochen und neugebaut wird (DDR-Reko) werden die privaten Eigentümer auch das Recht haben, dies beim Prinzessinnenpalais zu machen. Vielleicht kommt bei einm Neuafbau auch die Mauer zum Prinzessinnengarten wieder. Wer weiss.

    2. Das Thema Baustelle ist in der Tat ein immerwährendes. In anderen Hauptstädten war aber auch nicht soviel kaputt. Nachdem das Forum Fridericianum nun fast durchsaniert ist kommen bald die Ausgänge der U5. Es gibt eine Initiative in Berlin, die einen Eduard-Gärtner-Monat im Jahr fordert, an dem das historischen Zentrum frei von kommerzieller Werbung und Baugerüsten sein sollte...

    3. Schraffierter Mittelstreifen und "BUS" Beschriftungen gibt es in Whitehall oder am Elysee jedenfalls nicht.