Dresden, Altstadt - Quartier VIII

  • Wer eine teure Wohnung mietet oder kauft, möchte halt auch einen nutzbaren Innenhof haben - bei Original gab es nur relativ kleine Fenster, beim jetzigen Entwurf auch Balkon, großzügige Verglasung usw. Dies erschließt sich mir schon, auch wenn es irgendwie nach Mittelmeer-Ferienanlage aussieht...

  • @sileseanopostato und die anderen
    Es geht hier vorrangig darum ein Srtadtbild wiederzugewinnen,, das weltrang genoss bzw. genießt und nicht irgendwelche Schneissen zu schlagen oder bewohnte Bombenkrater zu bauen, die nachher sowieso keiner kauft, und bewohnen will weil nämlich das Schlagen von Schneisen oder das bauen von Bombenkratern nichts weiter ist als krank !!!
    Amen

  • Thomas:

    Naja, die Reste des Löwenhauses fallen genau so weg wie der Anbau vom Boseschen Haus. Vergleiche einfach die Planung mit der jetzigen Visualisierung. Dass die Hoffassaden nicht zur Leitbauplanung dazu gehören, würde mich wundern - im British Hotel zankt man doch diesbezüglich jetzt schon ewig. Aber ich kann das nicht mit Gewissheit sagen.

    Die Planungen für dieses Quartier sahen wirklich vielversprechend aus, vielleicht bin ich deswegen etwas enttäuscht. Wird halt auch wieder das übliche Mischquartier - ich habe gerade jede Menge Neues zur Sporergasse und zum Areal zw. Schloß- und Schössergasse gehört, möchte mich aber natürlich dazu hier nicht mehr äußern. Die Stadtplanung ist leider desinteressiert an homogenen Ensembles, daher werden selbst diese einst zusammenhängend historisch geplanten Quartiere zunehmend ihres großen Potentials beraubt. Und angesichts dieses Potentials ist es leider viel zu wenig, was wir am Schluß erhalten. Das ändert alles nichts an einem deutschlandweit einzigartigen Projekt mit vielen positiven Aspekten - alleine die Stadtplanung Dresden ist zu verbohrt, hierbei in positivem Sinne mitzuwirken.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Hoffassaden finde ich nicht sehr gelungen - sie werden aber für die Bewohner auf jedem Fall ein Gewinn. In Kopenhagen darf man nur Neubauten mit Balkonen errichten... Sind wir uns jetzt sicher, dass diese Planung nicht der Investor zu verdanken ist? Es mag natürlich sein, dass die Verwaltung jede Reko versauen will, ich denke aber auch, dass Renditen eine Rolle spielen. Dann kann man nachher die Stadt die Schuld geben?

    Wie werden die Nord- und Ostfassaden aussehen?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Gegen eine Variation, gegen modernistische Innenhöfe ist nichts
    einzuwenden, sofern die rückwärtigen Fassaden nicht als Leitbauten vorgeschrieben sind!

    Schade ist es allemal, dass der Investor sich nicht mutig genug dazu durchringen mochte. Als spektakulär und für ihre zukünftigen Bewohner zwingend, sehe ich beim Gezeigten keinen Grund.

    Nichts spricht gegen Balkone und große Lichtöffnungen, doch sowas kann man zeitloser, leichter, nicht teurer gestalten. Das Ergebnis wirkt schwer und enttäuschend auf mich. Es wird in der Form weder der Situation noch einem höherwertigen, zahlung bereitem Anspruch gerecht. Da darf man schon fragen, was sich die Entscheidungsträger bei der Auswahl gedacht haben und welchen Horizont des Mittelmaßes diese aufweisen? Zudem wird das, was dort entsteht wohl kaum von den zukünftigen Bewohnern außenräumlich mitdiskutiert worden sein...In den seltensten Fällen wird für die Bewohner gebaut! Es scheint vielmehr ein Produkt aus gestalterischem Unvermögen des Architekten, vllt. des Investors und der Behörden zu sein, wie üblich...Argwitzig wäre es nur, wenn man wüsste, ob zur Innenhofgestaltung die Gestaltungskommission gehört worden ist!?

    Zum Innenhof abschließend:
    Mir fehlt hier das vermeintlich Moderne, ich erkenne nichts Spektakuläres und ob es qualitativ einen Anspruch hat, wird man sehen.
    Mein Vorschlag (s.o.), wenns denn sein soll, bitte mit einem schönen, hohen Hoftor verriegeln, damit dem Vorübergehenden der Anblick erspart
    und die Bewohner vor bösen Blicken geschützt bleiben und ihre Oase in Ruhe genießen können.
    :zwinkern: :gg:

  • Ich habe mir gerade am Neumarkt mal angesehen, wie die Tiefgarage mit den Kellerresten zu vereinbaren sein könnte. Der Keller an der Sporergasse, Ecke Jüdenhof ist mit Plane abgedeckt, während der hintere Teil Richtung Stallhof nicht abgedeckt ist. Es könnte also sein, dass die Einfahrt am vorderen Keller vorbei in die Tiefe führen wird, um dann nach links abzubiegen, wo die unabgedeckten Kellerreste noch offenliegen. Die Keller des Boseschen Hauses sind auch abgedeckt. Es gibt also noch Grund zur Hoffnung.

  • Zitat von "Vitruv"

    Es könnte also sein, dass die Einfahrt am vorderen Keller vorbei in die Tiefe führen wird, um dann nach links abzubiegen, wo die unabgedeckten Kellerreste noch offenliegen.

    Dann könnte man die Tiefgarageneinfahrt akzeptieren!

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Ohne groß vom Thema abschweifen zu wollen habe ich mal eine Frage an die Dresdner. Und zwar vor dem Hintergrund der Rentabilität und der Vermietbarkeit hat man doch auch orginal barocke Bausubstanz zum Vergleich. Wie sieht es denn aus mit den Bauten an der Rähnitzgasse? Gibt es dort Probleme die Wohnungen zu vermieten trotz enger Lichtschächte als Innenhöfe?
    http://maps.live.de//LiveSearch.Lo…0&style=o&lvl=2

  • Auf jeden Fall macht es Spaß durch die barocken Innenhöfe von Geschäft zu Geschäft zu laufen. Davon gibt es dort sehr viele. Seitdem der Neumarkt allerdings aufblüht, soll es denen nicht mehr ganz so gut gehen wie früher. Wie der Wohnungssituation speziell in der Rähnitzgasse ist,weiß ich nicht. Man müßte direkt mal gucken gehen. Zur Strassenseite hin ist wohl noch relativ hell, allerdings hofseitig wohl weniger. Theresienstrasse und Königstrasse z.B.sind da wesentlich luftiger und heller. Außerdem ist man in der Neustadt, Urbanität pur,die Lage spielt bei Vermietungen auch eine große Rolle. Der Neumarkt steht im puncto Urbanität doch erst am Anfang. Will man dort jetzt Wohnungen vermieten, muß es schon ein wenig Komfort mehr sein als z.B. in der Rähnitzgasse. Mag sein das es später anders wird oder das man hätte original bauen sollen, mit dem Risiko, das erst in 5 Jahren die Wohnungen ordentlich vermietet werden können. Aber wer geht dieses Risiko schon ein?

  • So, die Herrschaften. Manche hier haben es zwar nicht verdient :zwinkern:, aber ich habe mich mal darum bemüht, hier Fotos aus dem Neumarktkurier Sonderheft 2008 veröffentlichen zu dürfen.
    Bevor nun wieder jemand an meiner legalen Arbeitsweise zweifelt: Es ist wie immer alles mit Herrn Andreas Hummel und Stefan Hertzig abgeklärt - Bestätigung liegt schriftlich vor.

    Zunächst mal der Verweis zum Quellinhaber: Arte 4d/A.Hummel
    Die Fotos sind entnommen aus dem Sonderheft des Neumarktkurieres 2008

    Ich kann es wirklich nur jedem an's Herz legen, sich dieses Sonderheft zu bestellen: Nirgends habe ich bisher einen so umfassenden und aufschlußreichen Einblick in DEN Neumarkt erhalten, wie er von der Stadtplanung Dresden nicht gewünscht wird.




    Folgende Ansichten können wir zukünftig vergessen. Kaum etwas davon wird Wirklichkeit werden:




    Vielleicht wird ja nun so Manchem klar, was ich mit den Abstrakten Mauer mit Balkon und Turm gemeint habe...
    Und hier nun noch einmal die von Stadtplanung, Architekten, und Investoren "erarbeitete" Version:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Vielen Dank. Wirklich beeindruckende Bilder. Schade, dass sowas nicht rekonstruiert wird. Das sind doch keine teuren Fassaden. Das wäre durchaus finanzierbar gewesen. Und da hätte man auch Wohnungen unterbringen können.

    Wo kann man dieses Sonderheft bestellen? Würde das gerne kaufen.


    Zitat

    Folgende Ansichten können wir zukünftig vergessen. Kaum etwas davon wird Wirklichkeit werden:

    Was ist mit den Gebäuden auf der linken Straßenseite? Das sind doch laut städtischer Planung auch alles Leitbauten. Kommen die auch nicht wieder? Wurde das alles gestrichen? :schockiert:

  • DANKE :o Youngwoerth für diese wunderschönen virtuellen Welten. Macht Lust den Neumarktkurier zu bestellen. Gut, daß es diese Bilddokumentation gibt, die zeigt wie es aussehen könnte. Oder eher leider...? Nein ich laß mich dadurch nicht frustrieren!!!

  • Zitat von "Henry"

    Ich habe diesen Neumarktkurier auch. Sehr schöne und vor allem sehr aufwendige Arbeit von Hr. Hummel.

    Wie bzw. wo kann man dieses Heft kaufen?

  • Ich habe ihn im Pavillion der GHND an der Schießgasse in Dresden gekauft.
    Für Auswärtige würde ich einfach mal an die GHND eine Nachricht schreiben, wie das mit dem Versand des aktuellen Neumarktkuriers läuft.

  • Danke für die Bilder. Man sieht, dass das Haus neben dem Altbau (Boseches Haus?) in der Aktuellen Planung "verlängert" wurde. Deshalb gibt es für die Mauer und den Turm keinen Platz mehr. Aus Baywobau-sicht ist ein Haus natürlich wesentlich profitabler als eine Mauer.

    Wie sieht's mit den gegenüberliegenden Häuser aus? Was können wir uns dort erwarten?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • und dann sagt man so etwas nicht verkaufen zu können. gerade so einen schönen Hof könnte man verkaufen, wer kann von sich sagen, dass er in einer Burg mitten in der Stadt lebt, aber na ja.., ich hatte mich ja schon hinreichend ausgelassen.

  • @Junge

    Mir blutet das Herz! :weinengelbtraenen:

    Die Visualisierungen von Hummel sind einfach erste Klasse! Muss mir jetzt unbedingt die Sonderausgabe zulegen!

    Wie gesagt, die Ivestoren haben in Dresden mit der Stadt ein leichtes Spiel. Während auf der einen Seite Profis stehen, lassen sich die Bürokraten relativ leicht durchverhandeln, deren Ziel ja nicht die bestmögliche Bebauung, sondern die schnellste und lukrativste ist, wodurch sie an einer Kulturstiftung schon a piori etwas auszusetzen hatten.

    Schade, aber das kommt dann halt dabei heraus. Jeder bekommt eben das, was was er verdient (wählt). Wenigstens wird die GHND immer unersetzlicher und in ein paar Jahrzehnten wird auch, bis auf die schrecklichen Eigentumswohnungen, der Rest auch wieder zur Disposition stehen.

  • Zitat von "saibo"

    Was ist mit den Gebäuden auf der linken Straßenseite?

    Zitat von "saibo"

    Wie sieht's mit den gegenüberliegenden Häuser aus? Was können wir uns dort erwarten?

    Ihr habt die Diskussion sicher mitbekommen - keine Informationen mehr von mir.
    Es wird halt so wie immer. Nicht wirklich schlecht, und nicht wirklich gut.

    Bezüglich der Sonderausgabe wendet Ihr Euch bitte an die GHND.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Oh nein, schon wieder so ein nichtssagender Investorenmüll, der das gesamte Ensemble zerschlägt.
    Gerade solche Details wie das kleine Türmchen und der Mauergang sind es doch, die Atmosphäre und Bild einer Stadt ausmachen. Und gerade das wird in Dresden regelmäßig durch müllige Billigarchitektur kaputt gemacht.