Unsere Besten - Die wertvollsten Baudenkmäler Deutschlands

  • Ach, da würden uns in Dresden wohl noch 'ne Menge derartige Gedankenübertragungen einfallen - die Liste ist endlos und könnte leicht den Rahmen sprengen..

  • ja, aber nix Gscheites.
    wirklich Bedeutsames wie das Palais de Saxe steht da wohl nicht auf dem Programm. S ist vielleicht zu wenig eklektizistisch?

    Zitat von "youngwoerth"

    in Anbetracht des ganzen Gefasels von billigem, unoriginellem, und austauschbarem Eklektizismus


    Na, was is denn das wieder für ein Rückfall in Steinzeitpolemik? Aber immerhin, Hauptsache, es redet niemand von vollendetem Formempfinden oder wohlgelungenen Proportionen.

    oder Schönes Haus, Große Schiffmühle, Altstädter Rathaus...
    was ist das schon alles gegen das Ilgenhaus...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Der atemberaubende Stilmix des Neustädter Postamt ist auch eine der großen Leistungen des Dresdner Historismus.
    Allerdings den meisten (auch hier?) wohl eher unbekannt.


    Solche kaiserlichen Postämter wurden damals von kaiserlichen Postamt-Baumeistern am Fließband entworfen, eines prunkvoller als das andere,
    Aber echte Baukunst? Oder gar eines der "wertvollsten Baudenkmäler Deutschlands"?
    Dazu fehlt dann doch die Meisterschaft im Detail!
    (wie bei nahezu allen anderen Historismusbauten auch)

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    ja, aber nix Gscheites.
    wirklich Bedeutsames wie das Palais de Saxe steht da wohl nicht auf dem Programm. S ist vielleicht zu wenig eklektizistisch?
    oder Schönes Haus, Große Schiffmühle, Altstädter Rathaus...
    was ist das schon alles gegen das Ilgenhaus...


    Die wären natürlich auch auf der Liste, besonders das Palais de Saxe - im Gegensatz zu KP, VH und Postamt sehe ich sogar eine echte Chance, dass diese Reko verwirklicht wird. Mein Favorit bleibt allerdings das Palais Wackerbarth - weniger eklektizistisch geht nun wirklich nicht. :)

  • Zitat von "Miwori"

    Solche kaiserlichen Postämter wurden damals von kaiserlichen Postamt-Baumeistern am Fließband entworfen, eines prunkvoller als das andere,
    Aber echte Baukunst? Oder gar eines der "wertvollsten Baudenkmäler Deutschlands"?
    Dazu fehlt dann doch die Meisterschaft im Detail!
    (wie bei nahezu allen anderen Historismusbauten auch)


    Eine rein subjektive Meinung, die nicht richtiger wird, je öfter man sie wiederholt. Sowohl von Ursus als auch Miwori.
    Es ging mir auch nicht darum, den Bau auf diese Liste zu setzen, gleichwohl ich ihn als großartiges Beispiel des Dresdner Historismus im Speziellen sehe. Ein vergleichbarer Postbau ist mir nicht bekannt. Von "Fließbandarchitektur" kann keine Rede sein.

    Aber darüber brauchen wir hier nicht streiten. Dafür gibt es diesen Strang. Es ging ja um Erstellung einer Liste, auf die die aus unserer Sicht wertvollsten Bauten per häufigster Nennung der APH-Nutzer gelangen. Das halte ich nach wie vor für ein unterstützenswertes Unterfangen.

  • Zitat

    Es ging ja um Erstellung einer Liste, auf die die aus unserer Sicht wertvollsten Bauten per häufigster Nennung der APH-Nutzer gelangen. Das halte ich nach wie vor für ein unterstützenswertes Unterfangen.


    Finde ich gut, wenn auch nur mehr oder weniger subjektive Einschätzungen herauskommen werden.


    Seht Euch einmal diese prachtvoll gearbeitete Fassade an. An diesem Bauwerk haben Künstler wie Hartmann McClean gearbeitet:


    http://www.abload.de/img/ilgenhaus14rqc.jpg\r
    http://www.abload.de/img/ilgenhaus14rqc.jpg

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Der Kaiserpalast / Ilgenhaus ist wahnsinnig durchkomponiert.

    Na, wahnsinnig ist vielleicht auch schon in seiner Abwertung übertrieben. Es reicht mE schlicht das Adverb schlecht.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Pilaster

    Ich gestehe, mich im Urheberrecht nicht besonders auszukennen. Da das abgebildete Foto aber weit älter als 70 Jahre ist und ohnedies in meinem Eigentum steht, hätte ich persönlich nichts gegen eine Öffentlichmachung, damit möglichst viele Zeitgenossen sich daran laben können und die Gemeinde der Ilgenhaus-Fans weiter wächst. War es doch eines der Glanzlichter der ausgelöschten Märchenstadt Dresden.

    Moderationshinweis (Pilaster @ Exilwiener): Ist erledigt. S.o. :D

  • Zitat von "ursus carpaticus"


    Na, was is denn das wieder für ein Rückfall in Steinzeitpolemik?

    Was war daran steinzeitpolemisch? Ist es denn nicht so? Also ich höre das allerorten (nicht nur von dir).
    Steinzeitpolemisch ist doch eher das hier:

    Zitat von "Ursusaurus"

    Aber immerhin, Hauptsache, es redet niemand von vollendetem Formempfinden oder wohlgelungenen Proportionen.
    oder Schönes Haus, Große Schiffmühle, Altstädter Rathaus...
    was ist das schon alles gegen das Ilgenhaus...

    Denn erstens darf man selbstverständlich von wohlgelungenen Proportionen reden (wenn auch rein subjektiv, versteht sich), und zweitens setze ich das Ilgenhaus nicht im geringsten über die von Dir erwähnten Beispiele. Du merkst wahrscheinlich selbst langsam, daß sich Dein subjektives Geschmacksempfinden nunmal nicht pauschalisieren und objektivieren lässt und siehst dann in Polemik den einzigen Ausweg, Dich (vermeintlich) galant aus der Affäre zu ziehen. Aber nicht mit youngwoerth! :P

    Der Kampf für den Historismus ist fast so nervig wie der Kampf gegen den Modernismus. In beiden Lagern stößt man auf undurchdringliche verbohrte Ideologien, Dogmen, Klischees, Polemik, unüberlegte Pauschalvorwürfe, Arroganz, uvm... :gaehn:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @Jungingen

    Für mich ist das kein Kampf, sondern ich lebe diese Höherschätzung des großbürgerlichen Historismus sogar. Gegen diese lichtdurchfluteten, prächtigen Gebäude sacken meiner Meinung auch die erwähnten Beispiele UCs ab. Ilgenhaus ich find Dich zum :bussigelb: . Ach Du mein :koenig: -Palast

  • Ein bißchen Spott muß sein... :)

    Wenn Oma Liesbeth mit Tante Martha und Tante Hedwig früher gegenseitig ihre Sammeltassen begutachtet haben
    "Aahh, die herrlichen Verzierungen. Oohh, die Verschnorkelungen, prächtig, prächtig.
    Junge, sei vorsichtig. Das wirst Du alles mal erben!"

    Und dann schaut man bei Ebay, was der Krempel so bringt und kriegt ein gaaanz langes Gesicht.
    Denn es ist leider kein Kändler und kein Schwanenservice...

  • Vielleicht etwas offtopic, aber:

    Prinzipiell gebe ich dir Recht. Allerdings kann man den Historismus nicht über einen Kamm scheren. Ich kenne alleine in Hessen mehr als ein Dutzend kaiserzeitliche Postämter, die auf der *offiziellen* Denkmalliste stehen. Anbetrachts der geringen Wertung, die der Historismus über Jahrzehnte gerade in kunsthistorisch-akademischen Kreisen erfahren hat und es bis heute tut (siehe den schon seit Jahrzehnten währenden Kampf um die Anerkennung von Wiesbaden als Gesamtdenkmal des Historismus), muss es schon einige Postämter geben, die aus der Massenware in Hintertupfingen hervorstechen. Abgesehen davon sind so wenige Historismusbauten wirklich auch nur ansatzweise im originalen Zustand erhalten (vor allem im Inneren, vor allem in den alten Bundesländern), so dass ich mit dieser Abwertung vorsichtig wäre. Wie Leipziger schonmal woanders hier im Forum geschrieben hat, Historismusbauten haben eine handwerkliche Qualität, die man beim heutigen industriellen Bauen verzweifelt suchen muss. Das fängt ja schon beim Anspruch an, jedes Detail aus kunsthandwerklicher, nicht industrieller Sicht zu sehen.

    Noch zu eBay: ich weiß ja nicht, wovon du redest, aber es gibt mittlerweile einige Sparten des Kunstmarkts, wo Stücke auch aus nachbiedermeierlicher Zeit bereits Höchstpreise erzielen. Und das wird sich die nächsten Jahrzehnte noch steigern. Nicht nach dem Prinzip je oller desto doller, sondern schon alleine deswegen, weil handwerklich gefertigte Sachen bei dem China-Schrott, der hier in die Läden spült, immer gefragter werden.

    Zur Veranschaulichung noch ein paar Bauwerke des Historismus aus Limburg (und das ist gegenüber Berlin, Dresden oder [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wirklich vergleichsweise Hintertupfingen), die auf der offiziellen Denkmalliste stehen.


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  • Man muß nur mal bei google "Hauptpost" eingeben, dann auf Bildersuche
    und da erscheinen schon auf den ersten paar Seiten ein paar ganz dicke Dinger und man bekommt eine Ahnung davon, was alles in deutschen Großstädten an großartigen Historismus-Postämtern herumstand.

  • Postämter, Neue Rathäuser, Bahnhofsgebäude, Schul- und Universitätsgebäude - eigentlich in weitem Umfang eine Gründerzeit der öffentlichen Infrastruktur mit dem Aufbruch in die Neuzeit. Und das in Masse, jedoch überwiegend abwechslungsreich, ästhetisch ansprechend bis großartig, technisch und funktionell in vielen Aspekten bis heute richtungsweisend.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Damals wurde in der öffentlichen Infrastruktur eine Masse an Qualität und Substanz geschaffen, von der wir noch heute zehren.
    Wogegen viele öffentliche Gebäude aus den 60er und 70er Jahren schon wieder abbruchreif sind!

  • Dann mache ich mal weiter:
    Berlin Stadtschloss
    Berlin Schloßfreiheit (in der Form der Bürgerhausbebauung aber auch in der Form des Wilhelm-Denkmals (das gibt jetzt Aufschreie der Empörung), in jedem Fall besser, als leer lassen)
    Berlin Paulikirche
    Berlin Schloss Monbijou
    Berlin Bauakademie
    Berlin Anhalter Bahnhof
    Berlin Görlitzer Bahnhof
    Berlin Potsdamer Bahnhof
    Berlin Stettiner Bahnhof
    Berlin Hamburger Bahnhof (ach der steht zum Glück noch)
    Berlin Lehrter Bahnhof
    Berlin Brandenburger Tor (steht)
    Berlin Berlin Berlin mit tausenden Gebäuden, die die alte Altstadt ausmachten...
    Potsdam Stadtschloss
    Potsdam Alter Markt (mit Altes Rathaus, Palast Barbarini und angrenzende Geäude der Humboldtstraße und aller weiterer Straßenzüge)
    Potsdam Alte Post
    Potsdam Probehaus
    Potsdam Stadtkanal und Brücken
    Potsdam Garnisonkirche
    Potsdam Heilig Geist Kirche (und nicht diese monstöse, anscheinend niemals vollendete, modernisten-Ersatz-Monströsität, die statt dessen errichtet wurde)
    Potsdam Achteckenkreuzung
    Potsdam Nauener Tor (steht)
    Potsdam BerlinerTor
    Potsdam Brandenburger Tor (steht)
    Potsdam Jäger Tor (steht)
    Potsdam Neustädter Tor
    Potsdam Teltower Tor
    Potsdam königliches Schauspielhaus, genannt Kanaloper
    Potsdam Kolonie Alexandrowka (steht)
    Potsdam Holländer Viertel (steht)
    Potsdam erste und zweite barocke Stadterweiterung (teilweise zerstört)
    Potsdam 22 Schlösser und schlossähnliche Bauten der Schlösser und Gärten (Park Sanssouci, Neuer Garten, Park Babelsberg und zugehörige in Einzelpositionen) (bedarf keiner Erklährung)
    Potsdam gesamte historische Altstadt, die zerstört wurde (soll ich jedes Einzelhaus aufzählen - nein die Gesamtkomposition ist so einmalig)...

    in unsortierter Reihenfolge

  • Ist hier irgendwo schon das historische Rathaus Münster aufgetaucht? Wenn nicht, finde ich das es unbedingt als eine der bedeutensten profanen Bauwerke
    der Gotik hier hineingehört (auch wenn der Zustand vorm Krieg vorallem innen weitaus prächtiger war).
    Meiner Meinung nach ist es die größte mittelalteriliche Bauleistung Münsters, sowohl historisch als auch kunsthistorisch äußert wichtig und wurde schon vielfach als "schönstes und prächtigstes Rathaus überhaupt" tituliert.