Potsdam - Garnisonkirche

  • Der Marxismus.

    Dann wären es aber weit über 20% .

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • […]

    Das halte ich, mit Verlaub, für irgendwo zwischen Binsenweisheit und Unfug angesiedelt. Die Prozentzahlen werden für keine ost- und wenige westdeutsche Großstädte wesentlich besser sein. Also ist für Potsdam, wenn es tatsächlich von den Gläubigen abhängt, eine ähnliche düstere (dann Binse) Zukunft zu erwarten wie für Dresden, Jena, Hamburg oder München, oder aber es hängt eben nicht von dieser Zahl ab (dann Unfug), wohin sich Potsdam entwickeln wird.

  • Schade das es kein 100% getreue Reko sein darf.

    Das ist doch noch gar nicht final entschieden. Warum verbreitest du so etwas?

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Mann könnte doch das Kirchenschiff Hüfthoch aufmauern , wie bei der Marienkirche in Stralsund , dann eine Hübsche Mauerkrone aus Naturstein oder gefärbtem Beton aufbringen. Und dann auf den Hüfthoch aufgemauertem Schiff das zumindest in seiner Kubatur wieder sicht und erlebbar ist , Betonstelen einbringen die die Fenster/Dachformform beinhalten .... die ehemalige Ordensburg Ragnit wird derzeit was die nachzeichnung der Dachform betrifft ähnlich gestaltet werden .... soetwas könnte ich mir für Potsdam auch vorstellen. Das wäre dann kein ganzes Kirchenschiff , wäre aber im Stadtraum sicht und erlebbar und mit aufstellbarem Wetterschutz auch bei regen usw. nutzbar als Freilichtbühne bzw. Konzertsaal unter freiem Himmel und alles ist " weiterbaubar " falls doch irgendwann die entscheidung für eine Vollendung kommen sollte.

    Keine Fotobeschreibung verfügbar.

  • wie bei der Marienkirche in Stralsund

    Die Marienkirche in Stralsund steht noch. Du meinst sicherlich Wismar.

    Als erster Schritt wäre dein Vorschlag vielleicht eine Betrachtung wert.

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    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Wo wir uns hinbegeben haben, in das Reich der Spekulationen. Weder auf der Homepage von "Mitteschön" und auch auf der Homepage der Stiftung Garnisonkirche konnte ich keine Informationen finden, warum die Stiftung Garnisonkirche den Vorschlag abgelehnt hat. Der Beitrag im Tagesspiegel ist ja nur für Abonnenten sichtbar.

    Kann denn jemand mal auf die Facebookseite des FWG gehen (ich habe kein facebook) und dort prüfen ob Informationen vorliegen oder auf die Facebookseite von "Mitteschön".

    Danke!

  • Schlauerweise hat man von der GK nicht nur den Turm(stumpf) sondern die gesamte straßenseitige Längsfassade und dazu noch 2x eine Miniachse der Schmalseite rekonstruiert. Ehrlich gesagt kann man sich nicht vorstellen, dass nicht auch irgendwann der Rest folgen sollte - spätestens dann, wenn dieser potentiell so wertvolle Stadtraum als solcher wieder erschlossen werden sollte.

    Zitat von Marend

    Das lässt nichts Gutes für die Zukunft der Stadt erhoffen. So eine Entwicklung geht mit einem kulturellen Niedergang einher,

    Natürlich. Aber äußerst langfristig. Für den aktuellen status quo bieten sich da keine Vergleichsmöglichkeiten an. Es kommt auch auf das Wie an. In der derzeitigen Ausprägung würd ich sogar sagen, dass es ziemlich wurscht ist.

    Man muss letztlich zuerkennen, dass das derzeitige agnostische Potsdam sehr viel erreicht hat, wobei die GK-Diskussion natürlich auch unter der Schwäche der prot. Kirche leidet. Ein Gebäude, das man einfach nicht braucht, ist schwer durchsetzbar. Beim Stadtschloss hat man sich damit geholfen, dass man es sozusagen als politisches Machtzentrum wiedererrichtet hat, was beinahe für so etwas wie Kontinuität sorgt. Das Barberini ist ein Super-Museum. In Berlin war es beim Stadtschloss schon mehr ein Murks, den man immerhin recht kreativ hingekriegt hat. Aber bei einer a) protestantischen b) Militärkirche täte ich mir als Katholik auch nicht besonders leicht, was den spirituellen Wert für die Stadt anbelangt. Ein Konzertsaal wäre da sicher eine vergleichsweise gute Lösung (auch wenn ich die Akustik nicht beurteilen kann, könnte aber schätzomative ganz gut passen).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Bisher ist nach meinem Kenntnisstand noch gar nichts endgültig entschieden. Eine vollständige Rekonstruktion des Kirchenschiffs ist genauso möglich wie ein Verzicht auf jegliche Art Wiederaufbau. Da halte ich es für höchst schädlich, jetzt schon Rückfallpositionen zu beziehen.

  • Ich habe nur die Befürchtung, dass man den Berliner Weg geht.

    Die Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche in Berlin hat man nicht vollständig rekonstruiert und dort ein modernes Kirchenhaus neben den Turmstumpf erbaut. Es gibt noch einige Beispiele in der Bundesrepublik wo man das getan hat. Als Beispiel möchte ich die Nürnberger Christuskirche nennen.

  • Die Kaiser -Wilhelm- Gedächtniskirche hat Eiermann Ende der 50er Jahre so verhunzt. Das war vor 70 Jahren. Damals war es schon umstritten, da große Teile der schwer beschädigten Kirche gesprengt werden musste. Eiermann wollte alles einebnen, stieß aber auf heftige Proteste. Denn auch eine komplette Wiederherstellung war im Gespräch.

    Heute ist eine ganz andere Zeit. Die Geschmäcker haben sich seit dem geändert. Daher glaube ich, dass eine vollständige Rekonstruktion nicht unwahrscheinlich ist.

  • Berlin – Kaiser Wilhelm Memorial Church | War Traveller

    (Quelle: unbekannt)

    Hier ein Bild der Kaiser- Wilhelm- Gedächtniskirche nach dem zweiten Weltkrieg. So ein Mahnmal gab es auch in Dresden. Das lag aber viel mehr daran, dass die DDR kein Geld für den Wiederaufbau hatte.

  • Wo wir uns hinbegeben haben, in das Reich der Spekulationen. Weder auf der Homepage von "Mitteschön" und auch auf der Homepage der Stiftung Garnisonkirche konnte ich keine Informationen finden, warum die Stiftung Garnisonkirche den Vorschlag abgelehnt hat. Der Beitrag im Tagesspiegel ist ja nur für Abonnenten sichtbar.

    Kann denn jemand mal auf die Facebookseite des FWG gehen (ich habe kein facebook) und dort prüfen ob Informationen vorliegen oder auf die Facebookseite von "Mitteschön".

    Bester Meister Lampe,

    um die Facebook-Seite der FWG aufzurufen braucht man kein Profil bei FB zu haben. Einfach googlen und aufrufen.

    Hier die gewünschte Passage aus den PNN: "Nicht bekannt war die Idee allerdings beim Bauherr des Turms, der Stiftung Garnisonkirche. Das bestätigte deren Sprecherin Beatrix Fricke auf Anfrage: „Das ist nicht mit uns abgestimmt und würde auch nicht infrage kommen.“ Stiftungsvorstand Peter Leinemann sprach von einer „rückwärtsgewandten Idee“. Dies widerspreche auch dem Konzept des Turms mit seinem modernen Nutzungskonzept im Inneren, machte er deutlich."

    Das ist doch eine klare Aussage.

  • Bisher ist nach meinem Kenntnisstand noch gar nichts endgültig entschieden. Eine vollständige Rekonstruktion des Kirchenschiffs ist genauso möglich wie ein Verzicht auf jegliche Art Wiederaufbau. Da halte ich es für höchst schädlich, jetzt schon Rückfallpositionen zu beziehen.

    Richtig. Der Bebauungsplan Nr. 1, die Satzung der Stiftung Garnisonkirche und der Übertragungsvertrag des Grundstücks von der Stadt an die Stiftung sehen den Wiederaufbau des Kultur- und Baudenkmals Potsdamer Garnisonkirche und dessen Nutzung als evangelische Kirche vor (§ 2 der Satzung der Stiftung).

    Jeder, der etwas anderes will, muss dafür a) im Kuratorium und im Vorstand der Stiftung sowie in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung eine Mehrheit haben.

  • Man muss letztlich zuerkennen, dass das derzeitige agnostische Potsdam sehr viel erreicht hat, wobei die GK-Diskussion natürlich auch unter der Schwäche der prot. Kirche leidet. Ein Gebäude, das man einfach nicht braucht, ist schwer durchsetzbar.

    Ich bin nicht evangelisch, aber die Christvesper feier ich jedes Jahr in der Lorenzkirche in Nürnberg. Weihnachten ohne Lorenzkirche ist für mich kein Weihnachten. Ich liebe dieses Raumgefühl, die Orgel, die Gesänge. Zeitweise wird auch der Raum verdunkelt und nur die Kerzen brennen. Die evangelische Kirche versteht es da wirklich eine besinnliche Darbietung zu gestalten. Ja, die Pastorinnenpredigten sind leider immer politisch, aber das blende ich dann halt aus.

    Wenn ich in Nürnberg bin, statte ich der Lorenzkirche immer einen Besuch ab. Alleine bin ich da nie ;)

    Deshalb glaube ich schon, dass es im agnostischen Potsdam Anlässe gäbe, in der die Menschen ein Gotteshaus aufsuchen würden.


    In Dresden ist die Frauenkirche auch immer randvoll mit Menschen gefüllt, vielleicht auch weil die Kirche relativ neu ist.

    Ich schloss mich letztes Mal dem Strom der Besucher an. Bestimmt war nicht jeder gläubig.

    Menschen sind neugierig!

    Und die Garnisonskirche hätte den Vorteil, dass der Turm schon stehen würde.

    Meine Kinder, die unter meinen Kirchenfimmel oft leiden ;), fanden z.B. die St. Michaels Kirche in Hamburg toll. Sie waren total begeistert, von dort die mega Aussicht zu genießen.

    So ähnlich könnte es auch in Potsdam laufen. (Ich möchte mal wissen, in welchem Zahlenverhältnis die großen Münster und Dome gebaut wurden). Ich wäre da viel zuversichtlicher.

    Beauty matters!

  • 1. In Berlin war die Frage, ob eine schwer beschädigte Kirche wiederaufgebaut oder eingeebnet wird; entschieden hat man sich für einen Kompromiss. In Potsdam war von der Garnisonkirche nichts mehr übrig, der jetzt fast fertiggestellte Turm ist ein Neubau nach altem Vorbild. Zwei völlig unterschiedliche Situationen.

    2. Es gibt in Potsdam mit Nikolai- und Peter-und-Paul-Kirche (die französische lass ich Mal aus, die ist eh immer zu) zwei zentral gelegene Kirchen, die oft geöffnet sind. Selbst für Gelegenheitsbeter besteht, nüchtern betrachtet, kein Bedarf an weiteren Kirchen.

    Aber vielleicht braucht die ukrainische Gemeinde irgendwann eine eigene Kirche?

  • 2. Um die Beter soll es nicht gehen.

    Unterschätze nicht, die Anziehungskraft von etwas Neuem. Und 0815 wäre die Garnisonskirche ganz sicher nicht.

    Außerdem wäre die evangelische Kirche sicher offen, für Veranstaltungen jeglicher Art.

    Beauty matters!