Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

das ist doch einfach nur weltfremd! so einen tunnel wird es nie geben. und so, wie es jetzt ist, kann es auch nicht bleiben. darum diese verkehrsplanungen.

...eine Komplettreko eines Gebäudes, dass von der Substanz nicht mehr zu erhalten war., ist ein Neubau !

Zitat

Vergleichsbilder (altes Gebäude, Baulücke, Neubau) gibt es auch irgendwo hier im Forum.

Nein, gibt es leider nicht. Auch auf Bildindex gibt es leider keine Bilder vom Vorgängerbau. Mich hat auch schon immer brennend interessiert, ob das Gebäude eine Komplettreko ist, oder vielleicht doch eine Art Neuschöpfung. Ich weiß es leider nicht, aber die Fassade ist wohlproportioniert, nur der Dachabschluss scheint mir für einen Altbau zu grobschlächtig. Und die Farbgebung des Gebäudes (kommt leider bei dem überbelichteten Bild nicht gut rüber) finde ich irre gut. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne die Ostseite der Pfaffendorfer Str. anstrahlt, bekommt die Straßenschlucht mit diesem Eckbau den morbiden Charme einer südländischen Metropole.

Zitat

Nein, gibt es leider nicht. Auch auf Bildindex gibt es leider keine Bilder vom Vorgängerbau. Mich hat auch schon immer brennend interessiert, ob das Gebäude eine Komplettreko ist, oder vielleicht doch eine Art Neuschöpfung. Ich weiß es leider nicht, aber die Fassade ist wohlproportioniert, nur der Dachabschluss scheint mir für einen Altbau zu grobschlächtig. Und die Farbgebung des Gebäudes (kommt leider bei dem überbelichteten Bild nicht gut rüber) finde ich irre gut. Gerade am späten Nachmittag, wenn die Sonne die Ostseite der Pfaffendorfer Str. anstrahlt, bekommt die Straßenschlucht mit diesem Eckbau den morbiden Charme einer südländischen Metropole.

Das Gebäude ist eine Rekonstruktion der alten Fassade. Der Altbau stand bis in die 90er Jahre und wurde dann komplett abgebrochen und ziemlich getreu wieder aufgebaut. Die Dachzone/Attika besonders an der Ecke wurde verändert, allerdings war der Attikabereich vorher wie üblich stark geschädigt. Kenne Fotos vom Vorgängerbau...

Zitat von "Weltfrieden"

Über der Ecke Pfaffendorfer/Emil-Fuchs-Straße hängt das Damoklesschwert der Nordtangente, die unbedingt verhindert werden muss.

Wo soll die denn nach jetzigem Diskussionsstand langführen und wie ist der Planungsstand?

Jedoch halte ich einen Autotunnel für wieder mal total realitätsfremd. Zwar hat die Nordtangente in der jetzigen Form schon ein gewisses Störpotenzial, jedoch stammt die Grundvariante auch aus den frühen Neunziger Jahren, wo man von überzogenen Verkehrsprognosen ausgegangen ist. Da wird es eine Anpassung nach unten geben. Grundsätzlich sollte man aber die Entlastungsfunktion einer solchen Strasse bedenken, gerade für Strassen wie die Nord- und Pfaffendorfer Strasse. Letztendlich kann man nicht das eine verhindern wollen, aber gleichzeitig den jämmerlichen Zustand der Bausubstanz in diesen Lärmstrassen beklagen und das dort kein Investor sich engagieren will. Da leuchtet mir die Logik nicht ein.

Grundsätzlich: Die Stadt hat Mühe ihre Gehwege in Schuss zu halten und bekommt gerade eine U-Bahn geschenkt. Neue Strassenprojekte sind in den nächsten Jahren nicht drin, die Ausgaben sind bereits alle für Projekte im Zusammenhang mit dem City-Tunnel und der A38 reserviert. Also man sollte einmal ernsthafte Alternativen diskutieren. Ein Tunnel gehört sicher nicht dazu, wobei hier von Kosten bis zu 50 Mio. EUR auszugehen wäre. Für die "Aufwertung von ein paar Strassenzügen ein zu hoher Preis.

Zitat von "spacecowboy"

...eine Komplettreko eines Gebäudes, dass von der Substanz nicht mehr zu erhalten war., ist ein Neubau !

Naja, ich wollte nur klarstellen, dass es kein vom Vorbild unabhängiger historisierender Bau ist

Zitat von "spacecowboy"

Nein, gibt es leider nicht. Auch auf Bildindex gibt es leider keine Bilder vom Vorgängerbau. Mich hat auch schon immer brennend interessiert, ob das Gebäude eine Komplettreko ist, oder vielleicht doch eine Art Neuschöpfung.

Ich kann mich entsinnen, irgendwann mal diese 3 Fotos nebeneinander gesehen zu haben, dass muss dann wohl irgendwo im Netz gewesen sein. Hat jemand die Hausnummer?

Zitat von "Weltfrieden"

Über der Ecke Pfaffendorfer/Emil-Fuchs-Straße hängt das Damoklesschwert der Nordtangente, die unbedingt verhindert werden muss. Sonst ist die ganze Nordvorstadt auf ewig ruiniert. Man schaue sich die katastrophale Gerberstraße an, die Fußgänger nur im Hechtsprung queren können.

Naja, der Vergleich mit der Gerberstraße ist ja wohl mehr als verfehlt. Die Emil-Fuchs-Straße bleibt zweispurig (nicht wie ursprünglich geplant vierspurig) und wird nur leicht begradigt. Häuser werden dafür nicht fallen müssen. Die Berliner Straße war bisher schon vierspurig, einzig die Uferstraße wird neu 4-spurig ausgebaut und schräg über die Parthe geführt, so dass die bisherige S-Kurve verschwindet. Der Vergleich mit der 6-spurigen Gerberstraße mit Mittelinsel verbietet sich da schon von selbst.

Die Proteste der Bürgerinitiativen haben jedenfalls dafür gesorgt dass kein Gebäude abgerissen wird, da die zunächst angedachte Variante, die direkt an der Parthe entlang führen sollte, verworfen wurde. Leider bleibt man bei der Kreuzung in der Vergangenheit stehen, m.E. hätte sich hier ein (ampelgeregelter) Kreisverkehr angeboten, da es sich um eine der größten Kreuzungen Leipzigs ohne Straßenbahn handelt.

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

Wo soll die denn nach jetzigem Diskussionsstand langführen und wie ist der Planungsstand?

Siehe oben. Vor kurzem war ein Artikel inklusive Karte in der LVZ, hab ich leider nicht aufgehoben.

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

Jedoch halte ich einen Autotunnel für wieder mal total realitätsfremd. Zwar hat die Nordtangente in der jetzigen Form schon ein gewisses Störpotenzial, jedoch stammt die Grundvariante auch aus den frühen Neunziger Jahren, wo man von überzogenen Verkehrsprognosen ausgegangen ist. Da wird es eine Anpassung nach unten geben.

Dito - hat es ja schon bei der Emil-Fuchs-Straße.

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

Ein Tunnel gehört sicher nicht dazu, wobei hier von Kosten bis zu 50 Mio. EUR auszugehen wäre. Für die "Aufwertung von ein paar Strassenzügen ein zu hoher Preis.

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Wenn ein Tunnel irgendwo Sinn gemacht hätte, dann in der inneren Jahnallee - hier hätte die Funkenburg erhalten werden und die innere Jahnallee zur verkehrsberuhigten Zone rückgebaut werden können. Das war auch mal erwogen worden, wurde aber aufgrund der Probleme, die Elstermühlgraben und altes Elsterbett dabei gemacht hätten, wieder verworfen. Von den Kosten reden wir mal gar nicht erst

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

was aber die Pfaffendorfer Strasse angeht: Ich glaube, es liegt dort wirklich am Strassenlärm. Die Strasse ist viel zu dunkel und eng, die Strassenbahn macht Krach und der Verkehr ist nicht gerade wenig. Die Bürgersteige sind so schmal, der ganze Strassendreck klebt an den Fassaden. Ich möchte dort auch nicht in saniertem Zustand leben! Zu laut, zu eng, zu dunkel. Was man aber da tun kann, weiss ich auch nicht.

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

Lediglich Verkehrsberuhigung samt Aufwertung durch BEgrünung, etc. könnte helfen.

Wie du schon sagst, das Einzige was da hilft, ist eine Verkehrsberuhigung. Eigentlich sollte das nach Bau des Tangentenvierecks auch drin sein. Die alle 10 Minuten verkehrende Straßenbahn ist das kleinste Problem, die Strecke ist gerade und wenn man ordentliche neue Gleise einsetzt, wird es am Anfang eher Leserbriefe in der LVZ geben, die sich darüber beschweren, dass man die Straßenbahn nicht hört

Zitat von "Wolfsheim_Jena"

In der Jahnallee wurde der entscheidende Impuls durch den -ja!- Abriß der Kleinen Funkenburg gesetzt und das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Das mag sein, aber der Abriß der Funkenburg hat damit doch gar nichts zu tun. Eine Aufwertung der Straße wäre auch mit Funkenburg möglich gewesen, das wurde bereits nachgewiesen, es war nur leider zu spät. M.E. wäre das "Ranstädter Tor" mit Funkenburg städtebaulich weitaus interessanter.

Grüße,
*D

Ganz richtige Argumente!

Die ewige Phantomjammerei um das Funkenburgdings will ich jetzt nicht wieder ausgraben...

So und nun für alle einmal der Vergleich!

Das erste Bild von 1993, das zweite von 1999 und 2003 der Endzustand!

MfG
Steve

Brilliant!

Danke für die Gegenüberstellung. Sowas gibt's wirklich nur in [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Totalreko eines nicht überragenden Gründerzeitlers, der aber eben für die Geschlossenheit des Stadtbildes äußerst wichtig ist. Allerdings bin ich bezüglich der Farbfassung des Neubaus etwas mißtrauisch, irgendwie wirkt mir die im ersten Bild zu sehende "authentischer"?

Zitat von "Stiffler2207"

So und nun für alle einmal der Vergleich!

BILD

Das erste Bild von 1993, das zweite von 1999 und 2003 der Endzustand!

MfG
Steve

Die meinte ich - die haste in der Form schon mal irgendwo gepostet oder? Vielen Dank - man sieht, es ist wirklich eine (zumindest äußerliche) Komplettreko, ohne auffällige Änderungen.

Grüße,
*D

da kann man echt nicht meckern. wenn so etwas gemacht wird, ist sicher auch die farbliche fassung kein zufall.
wenn man sich den "echten" 90er-jahre-lückenfüller gleich rechts daneben betrachtet, fällt der qualitätsunterschied erst recht auf. wie gut, dass für das eckgebäude die reko-variante gewählt (?), verordnet (?), auf jeden fall bezahlt wurde.

Zitat von "rakete"

da kann man echt nicht meckern. wenn so etwas gemacht wird, ist sicher auch die farbliche fassung kein zufall.
wenn man sich den "echten" 90er-jahre-lückenfüller gleich rechts daneben betrachtet, fällt der qualitätsunterschied erst recht auf. wie gut, dass für das eckgebäude die reko-variante gewählt (?), verordnet (?), auf jeden fall bezahlt wurde.

So etwas von dir zu hören, verwundert mich, Rakete. Hätte eher vermutet, dass Du dir einen aufregenden Bubble an dieser Stelle gewünscht hättest, einen „echten“ Hingucker.

Ich kann mir nur vorstellen, dass die Rekonstruktion verordnet wurde, nachdem die Denkmalpflege aus welchen Gründen auch immer dem Abbruch zustimmen musste. Lief bei der Grimmaischen Str. 28 (Lehmanns Buchhandlung) wohl genau so, könnte beim Dittrichring 11 zukünftig auch noch so laufen? (Abbruch 2006 wegen Einsturzgefahr)

Zitat von "Leipziger"

Ich kann mir nur vorstellen, dass die Rekonstruktion verordnet wurde, nachdem die Denkmalpflege aus welchen Gründen auch immer dem Abbruch zustimmen musste. Lief bei der Grimmaischen Str. 28 (Lehmanns Buchhandlung) wohl genau so, könnte beim Dittrichring 11 zukünftig auch noch so laufen? (Abbruch 2006 wegen Einsturzgefahr)

(Räusper) Wenn es so war - warum lief es dann nicht bei der Friedrich-Ebert-Straße 81 so?

Die

Zitat

ewige Phantomjammerei

hier im Forum wäre weitaus geringer gewesen.

<--- *sagt da mal nichts dazu*

Interessant - ein Nutzer, der Abrisse von denkmalgeschützten Altbauten offenbar völlig okay findet und der Meinung ist, in einem Diskussionsforum sollte man zu Beiträgen anderer nichts sagen. Wolfsheim, Du bist eine echte Bereicherung für dieses Forum.

Endlich sagts mal jemand, danke Schloßgespenst! Schließlich gebe ich mir die größte Mühe!

@schlossgespenst:

das mit der f-e-s 81 ist doch nun wirklich kalter kaffee und auch thematisch anders gelagert. wenn ein eigentümer weder sanieren, noch verkaufen, noch wiederaufbauen will, lässt sich halt nichts machen. die stadt kann ja letzten endes keine hauseinstürze verbieten.
aber das weisst du doch alles längst...

Sehr richtig. Aber lassen wir die alten Kamellen, wir sollten uns größerem zuwenden! Habe heute nach einem Termin in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] das Industriegebiet in Eutritzsch durchfahren und in der Dessauer Strasse das alte Gebäude der Papiergroßhandlung Ferd. Flinsch & Co. entdeckt. Eine Perle der Industriearchitektur! Ich stelle beizeiten Bilder rein, aber heute ist die Sonne weg.

^ Du Schönwetterfotograf, nicht immer nur knipsen, wenn die Sonne scheint.

Aber apropos Perle der Industriearchitektur: In der Fotocommunity habe ich folgende marode Fabrik entdeckt. Weiß jemand, wo sie steht, und was dort mal produziert wurde?

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2301/display/12620358\r
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/2 ... y/12620358

Passender Kommentar eines FC-Users:
Früher waren sogar die Fabriken schöner als unsere modernen Häuser von heute.

Diese Fabrik befindet sich in der Theodor-Neubauer-Straße in Anger-Crottendorf.
Es war die Maschinenfabrik Karl Krause, mein Uropa arbeitete dort
Sie befindet sich in der Nähe der verwahrlosten Fabrikanten-Villa, über die im Forum bereits diskutiert wurde.

Ein paar Links

Klick!

Zum Stadtteil Anger-Crottendorf

"Der einzige große Industriebetrieb, die Maschinenfabrik von Karl Krause befand sich zwischen heutiger Zweinaundorfer und Theodor-Neubauer-Straße. Die Produktionsgebäude der Fabrik, die einstmals Maschinen für die papierverarbeitende Industrie herstellte, sind inzwischen großenteils abgebrochen worden. Das Areal harrt einer künftigen Nutzung."

MfG
Steve