Leipzig - Bau- und Sanierungsprojekte

  • Vielen Dank für diese umfangreiche und interessante Gegenüberstellung! Das Anschauen macht Spaß, und es ist ein gutes Gefühl, daß bei all den noch immer viel zu zahlreich vorkommenden Abrissen und Vernachlässigungen von Altbauten in diesem Land auch noch solche aufwendigen Sanierungen und Fassadenrekonstruktionen vorgenommen werden. Weiter so, mehr davon! :daumenoben:

  • In der Innenstadt (Altstadt) wurden an einem Neubau in der Katharinenstraße („Katharinum“) zwei barocke Figuren des Jöcherschen Hauses (ehemals Markt 2) aufgestellt.
    Die Figuren sind Kopien aus den 1920er Jahre nach den barocken Originalen, die nicht erhalten sind.
    Die beiden Figuren überstanden die Zerstörung des Gebäudes1943 relativ stark beschädigt.
    Das Portal des Jöcherschen Hauses war um 1730 dem wenige Jahrzehnte älterem Haus angefügt worden.

    Jöchersches Haus vor der Zerstörung (Bildindex)

    Reste des Jöcherschen Hauses in einer Ausstellung 2008
    (Türblatt des Haustores und Konsole des Balkons)

    Die rechte Figur vor der Restaurierung

    Neuer Zustand am Neubau, die Figuren wurden letzten Freitag
    enthüllt.


    Gesamtansicht

    Klinger-Treppe mit Richard-Wagner-Denkmal, Goerdeler-Ring
    Die Ausgangssituation zeigt eine langweilige Rasenfläche als Teil der Ringpromenade und die blickdichte Mauer der Stasi-Zentrale aus den 70er Jahren. Keine Spur von einer Verbindung zum dahinter liegenden Stadtzentrum, keine Aufenthaltsqualität.

    Die gleiche Situation nun nach Rekonstruktion der Treppe:
    Die Steine der Treppe waren schon den 90ern auf einer Bauschuttdeponie gesichert worden, der Klinger-Sockel für das Wagner-Denkmal stand bis ca. 2007 wild abgestellt ohne jeden Bezug nahe dem Wohnhaus von Max Klinger im Klingerhain. Die Wege (ovales Rondell) mit Bezug auf die Treppe wurden nach Plänen aus der Gründerzeit neu angelegt.

    Die Wagner-Figur selbst wurde nie ausgeführt. Es gibt Überlegungen, diese noch zu ergänzen (in welcher Art auch immer – darüber kann man derzeit nur spekulieren).

    Hier noch einige Sanierungsprojekte außerhalb des Stadtzentrums. Es kann sein, dass manche schon mal genannt wurden, das
    Bildmaterial ist jedoch so noch nicht gezeigt worden.

    Albert-Schweizer-Str. 8 in Reudnitz, Wohnhaus von 1880/90, das mit Unterstützung der Stadt aus dem Gebäudesicherungsprogramm kurz vor dem Abbruch/Einsturz doch noch saniert werden konnte.


    Hier das Stadtbad Eutrizscher Str. in einer ungewohnten Seitenansicht – man sieht, dass die Dachsanierung fertig ist.
    Das Stadtbad war 1916 eröffnet worden.



    Baedeckerstr. 2 Ecke Breitkopfstraße in Reudnitz
    Das Haus ist schon länger fertig, vielleicht seit 2 Jahren, wurde aber m.E. noch nicht gezeigt.

    Nordstraße 42, sehr repräsentatives Wohnhaus von ca. 1880, Teil der ehemals blockhaften Bebauung der Nordvorstadt. Alle rechts stadteinwärts anschließenden Gebäude in der Nordstraße wurden im Krieg zerstört, während die stadtauswärts anschließenden fast sämtlich erhalten geblieben sind.
    Es handelt sich um das letzte leerstehende Haus der Straße.

    Die Fassade ist z.Zt. leider noch nicht ganz fertig, man beachte aber schon jetzt das neue perfekt rekonstruierte Traufgesims.

    Die Villa Frosch in Plagwitz, Karl-Heine-Str. 33, erbaut im Jahre 1890 und im Jugenstil im Innenbereich umgestaltet.

    Der Erbauer Wilhelm Frosch war Inhaber der Firma „Grohmann & Frosch“ (Stahlwerk), deren Firmensitz in der Weissenfelser Str. 65 (Stelzenhaus) noch erhalten und saniert ist. Vor Sanierungsbeginn war das Haus noch bewohnt.


    Hier ein Wohnhaus in der Platner Str. in Süd-Gohlis, das schon 2008 saniert wurde, aber noch nicht gezeigt:



    Birkenstraße 8 in Lindenau, Baujahr 1889, dessen Ziegelsteinfassade eine der aufwändigsten in der bescheidenen, schmalen Straße ist, befindet sich aktuell kurz vor der Fertigstellung.



    GRK Holding AG: Informationen

    Waldstr. 4


    Friedrich-Ebert-Str. 68

    Man beachte den rekonstruierten Wintergarten sowie die originalgetreu wiederhergestellten Fenstergewände (diese waren in den 30er/50er Jahren teilweise durch Ziegelstein ersetzt worden).


    Die Bilder sind von mir.

    5 Mal editiert, zuletzt von Leipziger (15. Mai 2011 um 12:35)

  • Die
    Villa des Bankiers Sieskind, gebaut um 1890 im Musikviertel,
    Wächterstraße Ecke Ferdinand-Rhode-Str., wurde von den Nazis enteignet,
    war zu DDR-Zeiten Theaterhochschule.
    Dies Objekt wurde nun sehr
    lange, gefühlt seit 2008, von einem privaten Eigentümer saniert und eben
    nicht in zig kleine Wohnungen unterteilt.
    Vor kurzem wurden nun an der Straßenseite die Gerüste abgebaut.



    In der Alfred-Kästner-Str. steht das Versammlungshaus einer
    Studentenvereinigung, das 1907 für diesen Zweck von Architekt Georg
    Wünschmann errichtet wurde.
    Das Haus war bis zur Sanierung eigentlich ganz gut erhalten, nur halt grau, hatte seine Fensterläden verloren usw.

    Vor kurzem wurde nun das Gerüst an der Straßenseite abgebaut:


    Arthur-Hoffmann-Str. 49
    Leider wurde es etwas lieblos saniert, denn die Sandsteinelemente hätte man ruhig in ihrer Materialsichtigkeit belassen können.

    In der Talstraße wartet dieses Studentenwohnheim auf neue Bewohner. Wie die öffentliche Hand es gerne tut, wurde hier sehr durchgreifend saniert, d.h. das ganze Gebäude bis auf das Treppenhaus ausgekernt.

    Umgebung mit Plattenbauten aus den späten 80ern.

    Die Fotos sind von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Leipziger (15. Mai 2011 um 13:36)

  • Nun schauen wir uns in der Innenstadt am Thomaskirchhof 13/14 noch das soeben abgerüstete Haus zum Lindwurm an. Das wird ein Hotel.


    Noch ein im Archiv gefundenes Objekt an der Karl-Rothe-Str. 9 Ecke Gohliser Str. (vor ca. 1-2 Jahren saniert)



    Scheffelstr. 36 ist seit Ende des letzten Jahres fertig. Das sollte eigentlich für einen Lebensmitteldiscounter oder sowas weg.
    Beim Nachbarhaus ist nur die Fassade ausgebessert und neu gestrichen worden - das Haus war durchgehend bewohnt.


    Noch ein Haus in der Sternwartenstr. 27


    Daumierstr. 1 - gerade fertig
    Zum Glück sind die überdimensionierten Dachausbauten wieder verschwunden.



    Lindenthaler Str. Ecke Magdebruger Str. - die Objekte sind sicher schon 1 Jahr fertig.



    Die Gohliser Mühle, Platnerstr.
    Baujahr 1877 (der im Bild sichtbare Teil), Gerüste soeben abgebaut


    Gohlis, Landsberger Str. 10


    Landsberger Str. 30

    GRK Holding AG: Informationen

    Landsberger Str. 38

    Die Bilder sind von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Leipziger (15. Mai 2011 um 12:17)

  • Danke Leipziger,
    unter den vielen Sanierungen sind wieder etliche Schmückstücke dabei.
    Für mich ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] die schönste deutsche Stadt geworden.
    Allein die Landsberger Straße ist für sich genommen absolut einzigartig und ein gutes Beispiel für späte Gründerzeitbauten ab/um 1910
    Solche Straßenzüge in dieser Erhaltung und baulichen Geschlossenheit sind ausserhalb Leipzigs fast nicht mehr existent.

  • Auch von mir besten Dank für die Bilderserie. Die Figuren am Katharinum habe ich mir ausgehend von der Visualisierung größer vorgestellt, ja das sie faktisch den darüberliegenden Erker halten.

    XFlipX

  • Mal wieder begeisternde Vorher-nachher-Ansichten. Einziger, kleinerer Kritikpunkt: Es scheint bei den Leipziger Sanierungen eine Tendenz zu geben, anstelle der originalen weißen Fensterrahmen braune einzusetzen - zwar in richtigen Form und aus Holz, aber warum dieser braune Farbton? Die weißen Fenster wirken freundlicher.

    Ansonsten aber: Grandiose Sanierungsleistungen. Wenn man doch in allen deutschen Städten so mit dem baulichen Erbe umgehen würde, wie man es (mittlerweile) in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] tut.

  • Es scheint bei den Leipziger Sanierungen eine Tendenz zu geben, anstelle der originalen weißen Fensterrahmen braune einzusetzen - zwar in richtigen Form und aus Holz, aber warum dieser braune Farbton? Die weißen Fenster wirken freundlicher.

    Ich habe den Eindruck, dass die farbigen Holzfenster (also braun, grün) dem historischen Zustand mehr entsprechen als die weißen. Man schaue mal alte Fotos von Gründerzeitgebäuden an - dort sind die Holzfenster selten weiß, und wenn, dann bei Gebäuden die um 1910 und später gebaut wurden. Die Gründerzeit liebte dunkle Farbtöne für alle Holzteile und Wandbemalungen - braun, braun-beige und grün lagen damals sehr im Trend. Erst nach 1900 nehmen diese Farbtöne ab. Der Klassizismuss wiederum (also alles vor ca. 1870) scheint viel farbiger gewesen zu sein, also viele fast-Volltöne, irre Kombinationen von z.B. Weinrot, hellblau, hellgelb-beige bei Wandbemalungen.
    Dies zu belegen würde hier und jetzt etwas zu weit führen. Ausnahmen bestimmen die Regel.

    In vielen Teilen Deutschlands sind die Original-Farbgebungen der Gründerzeit quasi komplett verschwunden. Von daher ist es nicht leicht, sich ein Gefühl für die damalige Farbpalette anzueignen.

    Auf den Fotos wirken die Fenster übrigens düsterer als in Real, was auch an dem Sonnenwetter liegt.

  • Nein, liegt nicht an deinem Rechner, das ist bei mir genauso. Es wird lediglich ein Banner von photobucket "Upgrade to pro today!" angezeigt. Wäre euch sehr dankbar wenn zukünftig Fotos auf öffentlich zugänglichen Portalen (wie abload o.ä.) hochgeladen werden könnten. :wink:

  • Es wäre ein überaus feiner Zug vom "Leipziger" die letzten Bilder noch einmal auf einer anderen Seite hochzuladen, mir fällt hierzu noch "imageshack" ein!

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Nachdem der Photo-Eimer nun entweder mein Geld möchte, oder aber die Bilder erst am 26. dieses Monats wieder frei gibt, habe ich nun insgesamt 87 Bilder teilweise verkleinert, neu beschriftet und hier im Forum hoch geladen und neu eingefügt. Es fehlen immer noch welche, diese werden dann ab dem 26.05. wieder sichtbar sein.

    Aus aktuellem Anlass ein Rückblick auf die Villa Schreiber, Beethovenstr. 16. Die Villa ist Teil des Villengürtels, der sich parkseitig um das Musikviertel legt. Von ehemals 71 Villen, die überwiegend in Stilformen der Italienischen Renaissance errichtet waren, ist heute nur noch ein Bruchteil, ca. 1/4, erhalten.
    Die betreffende Villa Beethovenstr. 16 wurde 1891 für den Bankier Dr. Walter Schreiber nach Plänen von Max Pommer errichtet. Schreiber war Mitinhaber des Privatbankhauses H. C. Plaut in [lexicon='Leipzig'][/lexicon].
    Die Bank wurde 1933 als jüdisches Eigentum gezwungen, in Liquidation zu treten, 1935 wurde die Villa quasi beschlagnahmt.
    1936 wurde sie schließlich durchgebaut und enthielt seitdem zwei Wohnungen pro Etage. Bis dahin war es ein Einfamilienhaus gewesen.
    Der damalige Architekt war Oscar Schade.
    Seit 1954 wurden die Räume von der Theaterhochschule genutzt, nach 1990 erfolgte eine Rückübertragung an die Erben der Erbauer.
    Es blieben im Inneren vereinzelte sehr reiche Flügeltüren aus der Bauzeit bis zur Sanierung erhalten. Bei der Sanierung wurden alle Etagen inkl. Keller zu insgesamt 9 Wohnungen umgebaut.

    Um 1900 - Urheberrecht wahrscheinlich abgelaufen

    um 2010

    Jan./Feb. 2011

    Mai 2011

    Vorderansicht um 2007

    Vorderansicht Mai 2011

    Noch einige aktuelle Fotos:

    Die Grundstückseinfriedung wird sicher noch rekonstruiert.

    Hauseingang und Durchblick zur Villa Sieskind Wächterstr.

    Linke Seitenansicht zur Wächterstraße - die Terrassentür rechts und das Fenster darüber haben ihre originale Einfassung zurück erhalten, die beim Umbau 1936 entfernt waren. Ebenso ist die kleine störende Veranda aus der gleichen Zeit entfernt worden.
    Am Risalit wird allerdings noch ein Balkon angebaut, den es bisher nicht gab. Offenbar ist dies nötig, um vermietbare Wohnungen zu bekommen....
    Die Fotos sind von mir.

    4 Mal editiert, zuletzt von Leipziger (15. Mai 2011 um 19:53)

  • Das Diakonenhaus Dittrichting (Thomasring) 12 ist nun wieder hergestellt.

    Die folgende Postkarte der Zeit um 1910 zeigt die gerade neu erstellte Gebäudezeile des damaligen Thomasrings aus Richtung Thomaskirche:
    vorn rechts das Bankhaus Meyer (Thomaskirchhof 20, von Peter Dybwad), daneben das Jugendstilhaus Nr. 10 (um 1903, von Paul Möbius), das besagte Diakonenhaus Nr. 12 mit einem mächtigen Reniassance-Giebel und Erker (1902-04 von Weidenbach und Tschammer) sowie das Haus Nr. 14 (1905, Architekten Schmidt und Johlige - August Hermann Schmidt lebte selbst in diesem Haus) und Nr. 16.

    Bei der Zerstörung Leipzigs im Zweiten Weltkrieg brannte das Dachgeschoss des Diakonenhauses bis auf die Decke über 3. OG ab.
    Das folgende Bild zeigt einen Blick von der Thomaskirche auf die Rückseite der Häuserreihe - das flache Pappdach vorne links am Bildrand ist das Diakonenhaus (Quelle: Bildindex)
    http://www.bildindex.de/bilder/mi12325a05a.jpg

    Es erfolgte danach ein Wiederaufbau des historischen Satteldachs, jedoch mit einem zusätzlichen Obergeschoss unter Verzicht auf den Giebel.

    Dieses Bild zeigt den Zustand um 2008, als Gemeindehaus/Pfarrhaus der Thomaskirche genutzt.

    Nach dieser sehr durchgreifenden und sehr teuren Sanierung sieht es nun so aus:

    Das Dach wurde komplett abgetragen und mit originalgetreuer Schieferdeckung und unter getreuer Rekonstruktion des Giebels neu aufgebaut.

    Fassadendetail

    Gesamtansicht des Dittrichrings mit Thomaskirche

    Die Bilder sind von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Apollon (28. Mai 2011 um 21:57)

  • Top!!!
    Der prächtige Neoreniassance-Giebel wurde bis ins kleinste Detail wiederhergestellt.
    Eine perfekte Sanierungsleistung welche den gesamten Block abrundet.
    Ich bin stolz auf diese enorme Wiederaufbauleistung der Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] an dieser Stelle.

    Ach ja und vielen Dank für die aktuellen Bilder an Apollon!

  • Anbei einige anstehende Sanierungsprojekte in den zentralen Vorstädten:

    Innere Westvorstadt:
    Gustav-Mahler-Straße 20+22 sowie Friedrich-Ebert-Str. 45 und 47
    Ehem. Wagenfabrik Trebst, seit 1875 wurden hier Fahrzeuge hergestellt. Das Gebäude ist wahrscheinlich schon älter, zumindest das Gebäude Friedrich-Ebert-Str. 45 und 47 (eines der Heineschen Häuser)
    Es ist mit einer weitgehend originalgetreuen Sanierung zu rechnen (Fassade und Treppenhäuser).
    Bei bauart.ag kann man sich ein pdf dazu runterladen.
    Die Gebäude wurden vor kurzem von der LWB verkauft.

    Plagwitz:
    Erich-Zeigner-Allee 11 - Teil einer Gruppe von vorgründerzeitlichen Villen
    Die 1867 erbaute Villa mit Kutscherhaus wird denkmalgerecht saniert und rekonstruiert, d.h. die komplett verlorene Fassade originalgetreu nachgebildet. Dies gilt auch für das Kutscherhaus (links nur angeschnitten zu sehen). Der große Garten mit Verbindung zum Wasser wird leider durch Reihenhäuser zugebaut.
    Info: limes-[lexicon='leipzig'][/lexicon].de

    Innere Südvorstadt:
    Münzgasse 9
    Das um 1860 erbaute verputzte Fachwerkhaus wird denkmalgerecht saniert. Dabei werden im Erdgeschoss zwei neue Schaufenster (symmetrisch angeordnet) wahrscheinlich für Gastronomie eingebaut. Die ursprünglich vorhandene und noch in Resten des Steingewändes erkennbare Eingangstür in der Mittelachse wird leider nicht rekonstruiert.
    Die Maßnahmen, die bereits im Dachbereich laufen, sehen allerdings nach radikaler Erneuerung aus. Vermutlich ist dies aufgrund von Befall des Nadelholzes usw. notwendig.
    Info: cg-gruppe

    Innere Südvorstadt
    Peterssteinweg 18
    Das 1847 als freistehende Villa erbaute, wenig später beidseitig erweitere Gebäude wurde 2007 mit Fördergeldern gesichert. Nachdem verschiedne Konzepte offenbar nicht funktionierten (u.a. Studentenwohnen mit kleinen Apartments zum Hof und langem Gang an der Straßenfront, bei radikalem Umbau im Inneren), scheint nun ein Investor mit einem Konzept dabei, das einen schonenderen Umbau und Aufteilung in konventionelle Wohnungen u.a. mit Anbau eines weiteren Treppenhauses an der Hofseite vorsieht.

    Straßenseite

    Hofseite

    Die Fotos sind von mir.

  • Handelt es sich beim Haus Gustav-Mahler-Straße 6, ähnlich wie bei der Nummer 2, eigentlich nicht auch um eine vorgründerzeitliche Villa? Hätte vielleicht jemand Bilder von diesem Objekt?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja, Gustav-Mahler-Str. 2, 6, 10, 5 sind vorgründerzeitliche Villenbauten, genaue Baujahre weiss ich nicht, ca. 1850-70, Nr. 6 und 10 sind betreffend der Fassadendekoration relativ getreu wiederhergestellt worden (Nr. 10 mit modernem Staffelgeschoss), während Nr. 2 wahrscheinlich eine Putzfassade mit späterer Überabeitung zeigt und Nr. 5 um 1925 im Stil des Art Deko umgestaltet wurde. Letztere Villa ist auch in der Literatur bekannt.

  • Meine Eltern haben im Vorsaal ein Aquarell der Nummer 6 hängen. Außerdem ist sie in einigen Fotoalben zu sehen, da meine Ur-Ur-Großeltern da gewohnt haben. Mein Vater meinte, dass es sich um die Wiesenstraße handelte, wobei ich vor einigen Jahren herausfand, dass diese heute Gustav-Mahler-Straße heißen würde. Damals ergab meine Recherche bezüglich des Gebäudes allerdings nichts.
    Heute habe ich noch einmal im Netz geschaut und selbst einige Informationen und Bilder gefunden.

    KLASSIZISTISCHES WOHNHAUS, LEIPZIG | 2000 | GABRIEL ARCHITEKTEN BDA | LEIPZIG | Projekte | 2000 Klassizistisches Wohnhaus, Leipzig

    Auf den über hundert Jahre alten Fotos im Album hat das Haus allerdings noch Lamellenläden und seinen originalen Wintergarten. Trotzdem ist es erfreulich, wie schön und schonend die Sanierung durchgeführt wurde!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Sehr interessant. Richtig, die Gustav-Mahler-Str. war früher Wiesenstraße. Kann mal bei Gelegenheit neue Bilder machen. Die Balkons rechts sind komplett modern. Bildindex hat das Haus Nr. 6 nicht, nur die Nr. 10 (dort Baujahr 1855 angeben).

    Hier noch aktuell "entrüstet" die Jabobstraße 6, das letzte unsanierte Gebäude in der Straße, nach 1945 zeitweise Verlag E.A. Seemann. Erbaut ca. 1880er Jahre.

    Fotos von mir.