Frankfurt a. M. in alten Ansichten

  • Mann Mann Mann! Das Haus wäre heute doch ein super Reko-Kandidat. Ich meine, wenn man das Gebäude nicht beseitigt hätte, könnte das Dach wiederhergestellt werden. So sah es übrigens ursprünglich aus:

    https://i.pinimg.com/originals/1b/1…3c3563cb721.jpg

    Es ist einfach nicht zu verstehen. Das benachbarte Schumann-Theater hat man ja auch erst 1960 abgerissen, obwohl es den Krieg überstanden hatte. Hier sieht man das Schumann-Theater zusammen mit dem Hotel Carlton:

    https://www.journal-frankfurt.de/image/news/alle/1527515892.jpg

    Und hier zusammen mit dem Hauptbahnhof:

    https://i.pinimg.com/originals/29/9…e6f58c1c099.jpg

    Die beiden Häuser wären heute ein 1A-Photomotiv.

  • Die Bomben haben eben nicht alles total zerstört wie man auf vielen Nachkriegsfotos erkennen kann. Es waren die späteren modernen Stadtplanungen die noch die vielen erhaltenen wenn auch dann etwas vereinfacht wiederhergestellten hist.Gebäuden den entgültigen Garaus machten.:sad:

  • Die 60er und 70er Jahre waren aber nicht nur in Deutschland so verheerend, auch in England wurde in dem Zeitraum viel historische Bausubstanz beseitigt, ebenso in den USA, wie z. B. in New York. Das war der damalige Zeitgeist, Beton, Stahl und Glas waren angesagt. Gründerzeit war altmodisch, verstaubt und wertlos. Es fällt uns heute schwer, das nachzuvollziehen, wo wir gerade diese Architektur wieder wertschätzen.

    In dubio pro reko

  • Königsbau,einige Zeitgenossen haben aus dieser Tabula rasa Zeit heute nichts gelernt zu haben(oder eher nicht wollen).Das sieht man ja an den vehementen Wiederständen wenn heutzutage hier und da mal etwas altes Rekonstruiert (Fassadenneuaufbau)wird .

  • Zumindest wird heute, was Gründerzeitarchitektur angeht, weitaus mehr saniert als abgerissen, weil es eine verbreitete Wertschätzung dafür gibt. Das ist schonmal sehr positiv. Selbst viele „moderne“ Architekten wohnen ja in solchen Altbauten.

    In dubio pro reko

  • Vor allem verstehe ich nicht, dass bei so einemGebäude wie das Carlton - wo ja offensichtlich ein vereinfachter Wiederaufbau schon statt fand - sich dann später doch umentschieden wurde.

    Der Eingangsbereich war aber leider auch schon vereinfacht oder? Sieht man auf dem Bild durch die Straßenbahn nicht so.

    und das Schumann-Theater ist sowieso einer der grandiosesten Verluste generell nicht nur für FFM - ich kenne kein vergleichbar interessantes Gebäude wie dieses. Jugendstil! Fast schon Art Deco sogar?

  • Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann in Mainkur bei Frankfurt a. M. Nordseite:

    Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann in Mainkur bei Frankfurt a. M. Diele:

    Wohnhaus des Herrn Dr. Hoffmann in Mainkur bei Frankfurt a. M. Teil der südlichen Hauptfront und Terrasse:

  • Das Tor des Palais Thurn und Taxis existiert ja noch.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (28. März 2021 um 13:16) aus folgendem Grund: Mein Hinweis auf die Verschiebung eines zweiten Fotos in den Gera-Strang wurde befolgt.

  • Spannend ist ja auch, dass einiges der Innenausstattung des Thurn und Taxis Palais auch noch existiert und zwar im Schloss Emmeram in Regensburg.

    1895 verlegten sie ihren Wohnsitz komplett dort hin und verkauften das Frankfurter Palais an die Reichspost.

    Die Wandverkleidungen die in Regensburg eingebaut wurden, waren zu hoch für die entsprechenden Räume in Emmeram, so sind diese in der Mitte durchschnitten und so gekürzt worden.

    Ganz sicher bin ich mir damit für den Gelben Salon - das wurde bei einer Führung dort auch erzählt:

    https://www.lookphotos.com/de-de/bilder/1…uchter-Wandbild

    sogar noch 1960:

    "Ein kurzes Aufflammen dieses Barockstiles erlebte Schloß St. Emmeram nach 1960 unter Erbprinz Johannes, der sich vom fürstlichen Baurat Hermann Rauh wieder einen Salon mit vorhandenen Frankfurter Vertäfelungsresten einrichten ließ. Nach dem 2. Weltkrieg war der Barockstil ein Vehikel zum Vergessen der jüngsten Vergangenheit Deutschlands geworden."

    Quelle: http://www.antiquitaeten-baumann.de/seiten/margit.html


  • Architektonische Rundschau 1885.

    Gruppe von Einzelwohnhäusern am Gärtnerweg zu Frankfurt a. M. , errichtet nach Plänen von Paul Wallot:

  • Die Häuser im Gärtnerweg stehen nicht mehr. Zu der Villa habe ich nichts gefunden. Es gibt allerdings einige Villen in Königstein (das übrigens nicht zu Frankfurt gehört), so dass ich nicht 100%-ig ausschließen möchte, dass sie noch stehen könnte.

  • Einige kolorierte Aufnahmen Alt-Frankfurts:

    Das Fünffingerplätzchen mit dem Haus „Zur Wilden Frau“, 1925 (Fotograf: Alois Raslag)

    Fünffingergasse, 1931 (Fotograf: Walter Möbius)

    Der Garküchenplatz vor dem Krieg. Links das Haus Fürsteneck (Fotograf: Erich Heller)

    Das Roseneck mit Binding Bürgerbräu, 1925 (Fotograf: Walter Becke)

    Sommerliche Aufnahme der Frankfurter Paulskirche mit dem Vorkriegs-Dachstuhl, 1925 (Fotograf: Alois Raslag)

  • Ich werde das Argument für die Beibehaltung der Nachkriegsform nie verstehen. Weil die demokratisch ist? Die Paulskirche war das auch bereits vor dem Krieg und der Ort der ersten wirklich deutschen Demokratie 1848. Der derzeitige Zustand ist ein unansehnliches Provisorium und das wird es wohl auch für die nächste Zeit bleiben. Leider.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • „Und nun stehen wir an der berühmten Zeil. Niemand wird dieser Zeile von Palästen seine Bewunderung versagen können. Was der Erfindungsgeist unseres industriellen Jahrhunderts für den Luxus nur immer geschaffen hat, finden wir hier in glänzenden, nicht selten prächtigen Läden zur Schau gestellt. Schlösser, wahre Fürstenwohnungen, sind zur Aufnahme der Fremden bereit. Und welche Menschenmenge flutet früh und spät uns hier entgegen, welch dichtes Gewimmel auf der ganzen Breite dieser Straße.“

    Bild

    In dubio pro reko