Braunschweiger Schloss

  • Die Schlossfassade sieht ja schon Super aus, Potsdam und Berlin eat your heart out! :D

    Lasst uns bei alle Diskussion nicht vergessen was hier in Braunschweig geleistet wird! :lehrer:

  • Da muss ich dem Ratsherr beipflichten. Mein Vater mag Bauhaus total gerne, obwohl er sonst auch eher traditionelle Architektur mag. Ich kann mit Bauhaus jedoch wirklich gar nichts anfangen! :lachen: Aber wie schon gesagt: Jedem das Seine!

    "Nürnberg leuchtet wahrlich in ganz Deutschland wie eine Sonne unter Mond und Sternen"
    (Martin Luther)

  • Zitat von "Ratsherr"

    Übrigens:

    ich kann immer noch nicht verstehen, wie z.B. marc! immer wieder dazu kommt, einen "allgemeinen" Schönheitsbgriff definieren zu wollen....

    Warum muß immer alles begründet werden...?

    Jeder nach seiner Fasson!
    (sagte ich schon mal hier... Recht hatte er, der alte Fritz!)

    Nun ja, warum sollte aber für die Architektur nicht das Gleiche gelten, wie z. B. für die Mode? Wenn's nach Ihnen ginge, lieber Ratsherr, könnten dann statt Heidi K. und Claudia Sch. auch Alice Sch. oder Angela M. auf den Laufstegen der Welt Mode verkaufen... :peinlich:

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Zitat von "memet"

    Nun ja, warum sollte aber für die Architektur nicht das Gleiche gelten, wie z. B. für die Mode? Wenn's nach Ihnen ginge, lieber Ratsherr, könnten dann statt Heidi K. und Claudia Sch. auch Alice Sch. oder Angela M. auf den Laufstegen der Welt Mode verkaufen... :peinlich:

    Übrigens: das passiert ja auch! Nur eben nicht in der großen Öffentlichkeit.
    Auch hier gilt übrigens: Angela Merklel ist für ihren Mann und einige andere sicher DIE- Frau! Der Rest der Menschheit guckt halt weg.
    Oder soll ich diese Einlassung hier so verstehen, daß Angela sozusagen für eine Claudia Schiffer den Platz räumen muß?

    Claudia kann eben keine Politik. Und Joh.-Balthasar Neumann kann, oder konnte, eben keinen Jugendstil... *grins*

  • Zitat

    könnten dann statt Heidi K. und Claudia Sch. auch Alice Sch. oder Angela M. auf den Laufstegen der Welt Mode verkaufen...


    Ahhh, mal den Teufel nicht an die Wand :boese:

  • hi holger,

    ja, haste denn meine argumentation zum begriff schoenheit und dem dahinterstrehenden biologischen mechanismus gelesen oder nicht?
    war doch ausfuehrlich :gg: oder willste dich nicht damit auseinandersetzen? aber dann brauchste dich auch nicht wundern, dass du mich nicht verstehst:

    Zitat

    ich kann immer noch nicht verstehen, wie z.B. marc! immer wieder dazu kommt, einen "allgemeinen" Schönheitsbgriff definieren zu wollen....

    natuerlich gibt es dieses allgemeine empfinden, weil es nichts weiter als ein biologisch vordefinierter, also sozusagen rechnerischer vorgang ist, ueber den gesamten genotyp vererbt, verbreitet, KOPIERT.

    und wenn du mir weismachen willst, dass eben dieser allgemeine schoenheitsbegriff zwar auf frauen oder maenner, aber nicht auf architektur, oder vielleicht sogar allgemein nirgendwo existiert, auch nicht auf frauen oder maenner, glaube ich dir wieder nicht.

    fuer den fall, dass dir also die merkel besser als die schiffer gefaellt, muss ich sagen: mut zur eigenen meinung!!!
    du waerst in diesem falle aber eben bloss der randbereich der normalverteilung, alle anderen (89%) finden die junge blondine mit geometrischen gesichtszuegen eben 'SCHOENER'
    (und ihr mann gehoert daher auch mit 89% wahrscheinlichkeit zu diesen leuten, oder/und er gibt nicht-visuellen kriterien den vorzug :schockiert: was dies auch immer bei der angela sein mag :lachen: )

    das ist wie mit den haeusern: traditionell geformt finden 89% schoener als modernistisch. aber bitte...

    im logischen schluss daher auch meine meinung: architektur ist eine visuelle taetigkeit, nur rein abstrahierende redner haben da nix zu suchen, und wer kein gestalterisches talent hat und nur nach un(i)bildung handelt, wird vielleicht architekt, aber nie ein guter designer.

    denn mit nem rechner und 5 minuten zeit, bekommt eben auch ein dilettant ne tolle glasfassade in rechteckform hin. und hat an der uni auch die argumentation dazu auswendig gelernt: transparent, demokratisch, zeitgenoessisch... daherreden kann eben dann wieder jeder...

    aber erkennen, dass diese glassfassade in ihrem extremen kontrast in einem altbauensemble formensprachlich absolut disharmoniert und somit den leuten unwohl aufkommt, also verdammt noch mal stoert (wie zBsp das Ulmer Stadthaus so grausam deplaziert kontrastiert, dass der gesamte ort jetzt nur noch absurd laecherlich wirkt, also anscheinend der wille zu 'was neuem' ohne sinn und verstand siegte...)
    also das zu erkennen, ist anscheinend schwieriger, wenn jemand nur platt geradeausdenken kann (zeitgenoessig 'MUSS SEIN WEIL IST MODERN = GUT), kein visuelles talent hat und vielleicht auch noch ein charakterloser simplemind ist... :?

  • Zitat von "Ratsherr"

    ...Sie haben mich schon richtig verstanden. Nicht jede Frau kann Model sein, weil es eben den von Ihnen erwähnten "allgemeinen Schönheitsbegriff" gibt!
    Politik "machen" kann jeder/jede (auch Claudi). Hier kommt es ja auf ganz andere "Qualitäten" an. Ob Sie wollen oder nicht. Und ebenso gibt es eine in über 2000 Jahren gewachsene "Baukultur", die von einer gerade mal 80 Jahre alten Bewegung (Bauhaus) als "altbacken" verpönt wird und die uns weismachen will, dass "Unschönes schön ist, weil sie modern, funktional und schlicht" ist. Kennen Sie eigentlich das Märchen "Des Kaisers neue Kleider"?
    :gg:

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Ich glaube wir reden hier teilweise aneinander vorbei. Niemand in diesem Forum möchte Gehry oder Bauhaus verbieten. Und natürlich gibt es Menschen, die Bauhaus schön finden. Man findet immer Befürworter und Gegner. Menschen mögen bzw. machen die merkwürdigsten Dinge. :lachen: Dies muss auch in einer freien und demokratischen Gesellschaft erlaubt sein. Deshalb stimme auch ich dem alten Fritz zu ("Jeder nach seiner Fasson!").

    Allerdings sollte man dieses Prinzip nicht zu sehr ausweiten, ansonsten endet unsere Gesellschaft im Chaos. Behörden, wie z.B. das Denkmalamt oder das Amt für Stadtentwicklung, besitzen daher durchaus ihre Legitimation. Aber nach meinem Demokratieverständnis sollte am Ende immer der Souverän (das Volk) entscheiden. Dies kommt in unserer repräsentativen Demokratie leider viel zu kurz und führt zu den bekannten Problemen. Es wird mittlerweile bei einzelnen Sachfragen zu oft gegen den Willen des Volkes entschieden. Dies gilt insbesondere im Bereich der Architektur und des Städtebaus. Dort bestimmen einzelne Politiker mit ihren sogenannten Experten was schön und gut ist. Aber wenn man den Bauherrn schon nicht nach seiner Fasson bauen lässt, dann sollte zumindest der Souverän (das Volk) entscheiden, gerade weil es keinen allgemein gültigen Schönheitsbegriff gibt, brauchen wir die Volksabstimmung, in der die einzelnen Geschmäcker gebündelt repräsentiert werden. Nur so erhält man wieder zufrieden stellende Stadträume und ist nicht weiter von der Willkür einzelner Politiker oder Investoren abhängig. Ich könnte mich mit einem von mir subjektiv als "Bausünde" empfundenen Gebäude viel besser abfinden, wenn eine Mehrheit über den Bau entschieden hätte.

    Das Bauen ist im Augenblick zu eindimensional, da im vorherigen Jahrhundert alle traditionellen Stilelemente pauschal verboten wurden. Es steht zu sehr die Funktion im Vordergrund, so dass eine ansprechende Fassadengestaltung nicht mehr möglich ist.
    Dies gelingt nämlich nicht allein durch eine individuelle Anordnung der Fenster und einer glatten bzw. schlichten Oberfläche. Man braucht dazu auch traditionelle Stilelemente (Säulen, Kapitelle, Rundbögen usw.) und solange man Architekten verbietet solche Stilelemente zu verwenden, werden die Stimmen nach Rekonstruktionen immer lauter. Es gibt zurzeit nur ganz wenige Architekten, die das verstanden haben und, trotz aller Widerstände aus der Politik und Architektenkammer, versuchen umzusetzen. (schauen sie sich unbedingt mal diese Seite an:
    http://www.patzschke-architektur.de/patzscke.html) Wie stehen sie denn zu Architekten wie Herrn Patzschke?

  • Ergänzung:

    Schauen sie sich auch noch mal das Braunschweiger Stadtschloss an. An dem Gebäude wird doch deutlich, in welchem Dilemma die zeitgenössische Architektur steckt. Man ist halt unfähig ansprechende Fassaden zu gestalten, weil man jegliche traditionelle Gestaltungselemente verboten hat. Dies führt nun mal zu solch unbefriedigenden "Zwitterwesen" wie dem Braunschweiger Stadtschloss. Aus Hilflosigkeit hängt man eine traditionelle Fassade vor einen modernen Stahlbetonbau, da durchschnittliche traditionelle Fassaden allemal besser sind als das, was "moderne" Architekten anbieten.

    Ein weiteres Beispiel für die Einfallslosigkeit heutiger Architekten sind die geplanten Museumshöfe:
    http://www.bbr.bund.de/cln_007/nn_212…erieSieger.html

    Handelt es sich in ihren Augen dabei um gute oder schlechte Architektur?

  • Patzschke ist einfach Balsam für die von den "Modernisten" geplagte Seele und ein Labsal für die Augen. Darauf, daß aus dem Wind ein Sturm werde! :trinken:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Die offizielle Schlosseröffnung ist am 6. Mai 2007. Dann wird auch die neu gegossene Quadriga über dem Portikus enthüllt werden. :applaus:

    Die Schlossarkaden selbst öffnen bereits am 29. März ihre Pforten.

    Ricarda Huch:
    Wer rückwärts sieht, gibt sich verloren, wer lebt und leben will, muß vorwärts sehen...

  • saibo schrieb:
    Ein weiteres Beispiel für die Einfallslosigkeit heutiger Architekten, sind die geplantenMuseumshöfe:
    http://www.bbr.bund.de/cln_007/nn_212…erieSieger.html

    Hahaha! Da klicke ich auf den Link, scrolle kurz runter, und was sehe ich?

    "Die Arbeit besticht durch ihre baukörperliche Einfachheit und Konsequenz. Zwei sich ineinander verschränkende, steinerne Volumina schaffen eine für die städtebauliche Situation selbstbewusste Lösung, die ohne unnötige additive Elemente auskommt."

    War das Definitionsprogramm am Werk?

    --
    Aenos

  • "Die Arbeit besticht durch ihre baukörperliche Einfachheit und Konsequenz. Zwei sich ineinander verschränkende, steinerne Volumina schaffen eine für die städtebauliche Situation selbstbewusste Lösung, die ohne unnötige additive Elemente auskommt."

    Ich könnte auch lachen wenn ich nicht weine mußte... :weinenstroemen:

  • Zitat

    "Die Arbeit besticht durch ihre baukörperliche Einfachheit und Konsequenz. Zwei sich ineinander verschränkende, steinerne Volumina schaffen eine für die städtebauliche Situation selbstbewusste Lösung, die ohne unnötige additive Elemente auskommt."

    He! Ich glaube, die haben meinen Schwallomat benutzt! :zwinkern: (siehe Auerbachs Keller).

  • dein schwallomat ist super cool.
    das muesten wir in china fuer 2 euro pro box mit lautsprecher und schalter mal in einem aktionstag zu 10000 stueck an den unis verkaufen.

    oder als chipimat auf der museumsinsel...

  • ja, komplett debil, absichtlich schlecht
    aber das gewollte fassaden interne chaos fuehrt witzigerweise dazu,
    dass die baracke sich vor dem auge etwas aufloest und nicht so auffaellt, eine vielleicht in sich viel schoenere glassfassade waere evtl viel stoerender ausgefallen...

    comouflage modernismus, mit eigentor durch nichtauffallen :zungeorange:
    aber trotzdem eigentlich unfassbar schlecht alles...

  • Das Gebäude kannte ich noch gar nicht, ich finde es fügt sich ausgesprochen gut in die Umgebung ein. Das ganze Ensemble wirkt sehr urban.

    Mich würde wirklich einmal interessieren, wie ein Gebäude nach euren Vorstellungen aussehen müsste und wann es sich nach euren Vorstellungen gut einfügt. Da ihr 90% aller gängigen Stilmittel als häßlich ablehnt, wüsste ich gar nicht wie ich so an einen Entwurf herangehen könnte.

    Also falls jemand mal spaßeshalber skizzen gemacht oder nach seiner Meinung gelungene Beispiele gesammelt hat, würde ich die gerne mal sehen...