Beiträge von memet

    Also ich finde die Gegend nicht schön (im Sommer viel zu heiß und trocken) und was an dieser Stadt so toll sein soll verstehe ich auch nicht ganz.
    Der Schwarzwald oder das Elsass sind doch viel schönere Landschaften und auch die Städte haben mehr Flair und Farbe als diese erdfarbenen Einheitshäuser. Aber die Toskana ist nun mal gerade die "Modegegend", schauen wir mal, wie es in ein paar Jahren aussieht...

    Also, da muss ich Ihnen total Recht geben! In meiner "Ausgehzeit" in den 80-ern war ich sehr oft in Frankfurt und dann jahrelang nicht mehr. Als ich dann 2007 geschäftlich dort zu tun hatte, war ich total überrascht, wie sehr sich diese Stadt zum Positiven gewandelt hat. Mittlerweile muss ich zugeben, dass die Innenstadt Frankfurts wesentlich attraktiver und schöner ist als Stuttgarts Innenstadt!

    Bitte bedenken Sie: Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut! Es ist erst 63 Jahre her, dass Dresden und das, was in hunderten von Jahren erschaffen wurde, zerstört wurde. Daher ist es für mich eine Riesenleistung, was man hier in den letzten Jahren auf die Beine gestellt hat. Auch zu DDR-Zeiten (vorbildhafter Aufbau z. B. der Semperoper)
    Warum wohl sind die Groß-Städte im Osten so viel schöner als die Großstädte im Westen? Weil auch die DDR das bauliche Erbe geschützt hat bzw. wiederaufgebaut hat. Es ist nicht nur zerstört worden! Wer hat den die Straße "Unter den Linden" wieder aufgebaut? Wenn diese Straße im Westen gelegen wäre, würde sie wahrscheinlich aussehen wie eine 0815-Straße à la Zeil /Frankfurt oder Königstraße/Stuttgart!

    Ein wunderschöner Bau, etwas überdimensioniert, aber auf jeden Fall viel viel schöner und eleganter als das, was sonst so als Hotelneubau entsteht. Hoffe, das setzt neue Maßstäbe für die Zukunft...

    ...das Beste in der Spiegel-TV-Kurzvorschau ist ja der interviewte "Würstchenbrutzler", der auch noch seinen abfälligen Senf dazugegeben hat. Dass der Verkaufserfolg seiner Würstchen aber mit der tollen Kulisse des Neumarkts zusammenhängt, scheint dieser Kleingeist ja nicht kapiert zu haben. Man könnte ihm mal den Tipp geben, seinen Fraß auf der "Prager Straße" anzubieten. Vielleicht wird er dann mehr Respekt den baulichen Leistungen dieses schönen Neumarktviertels entgegenbringen...

    Stuttgart hatte und hat leider seit Kriegsende immer wieder das Pech, von zwar wirtschaftlich erfolgreichen, aber was die "städtebaulichen Qualitäten" betrifft total unfähigen, banalen, nicht weitsichtigen und selbstgefälligen Bürgermeistern regiert zu werden. Während man bei Klett das Ganze noch damit entschuldigen kann, dass die damalige Generation benebelt vom Krieg, Konsumwahn und Fortschrittsglauben jegliches Gespür für eine anständige Wohn- und Stadtbaukultur verloren hatte,
    bin ich beim jetzigen Bürgermeister Schuster total überrascht, wie rücksichtslos und unsensibel er das Ganze durchsetzen will. Anstatt aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen (z. B. Abriss des Kaufhauses Schocken trotz weltweiter Proteste etc.), wird die hirnlose "Abrissbagger-Politik"
    fortgesetzt.

    ...und das Beste ist ja das Café vis à vis vom Rathaus. An schönen Tagen ist es voll von Selbstdarstellern, die sich auf den Liegestühlen räkeln und meinen, sie seinen in der schicken Großstadt Diese furchtbare „visuelle Architektur-Armut“ scheint die Stuttgarter gar nicht zu stören, im Gegenteil: Man empfindet die Stadt durch das permanente Schönreden auch noch als schön und attraktiv. Wie meinte der Kolumnist Fred Wiesen (Generation Vorkrieg) vor einiger Zeit im „Stuttgarter Wochenblatt“ über die Häuser am Marktplatz:
    „Es sei eine „ehrliche“ Architektur“.
    Das Ganze erinnert mich immer an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ und ich warte, dass endlich mal ein „Kind“ wie im Märchen kommt und sagt: „Leute, er hat doch gar nichts an/Eure Innenstadt ist einfach nur hässlich!“

    Dieser Satz vom Breuninger-Chef "Dort solle stilvolles urbanes Leben pulsieren. "Wir wollen Weltstadt sein - dann müssen wir uns auch so verhalten"...ist das "Nachkriegsargument", das dafür herhalten muss, wenn es darum geht, Altbauten abzureißen. Das ist altbacken, provinziell und total daneben - aber in Stuttgart immer noch die Devise. Die merken einfach nicht, dass sie Provinz waren, sind und bleiben werden, es sei denn, die ändern erstmal Ihre spießige Mentalität.

    Ich habe mal eine Frage an die Teilnehmer dieses Forums. Vielleicht kann mir einer helfen:
    Vor einigen Jahren erschien ein Artikel in der "Zeit" über die Fragmente des Thurn und Taxis-Gebäudes, die in einem Wald in der Nähe des Frankfurter Flughafens liegen. Darin meine ich gelesen zu haben, dass die Gebäudestücke schon vor dem Krieg dahin gebracht wurden, d. h. es wurde schon vorher zerstört. Ist da was wahres dran bzw. werden diese Stücke beim jetzigen Wiederaufbau verwendet?

    Zitat von "AntinomyX"

    Ohne seine Lage hätte Stuttgart erst recht nichts zu bieten. Heilbronn und Pforzheim zeigen ja, dass es noch schlimmer gehen kann.

    Du vergaßt Böblingen, eine der hässlichsten Städte um Stuttgart herum. Diese Stadt ist ein Phänomen: kaum Kriegszerstörungen, aber dort sieht's aus, als ob die Stadt ein einziges Industriegebiet ist. Und ein weiteres Phänomen: jedes Mal wenn ich dort vorbeikomme, sieht's noch schlimmer aus. Scheint auch keinen zu stören. Hauptsache mo schafft boim Daimler ond hat sei Hoisle drom rom...

    Zitat von "silesianospostato"

    ...

    Bad Cannstatt kann immerhin 400 m einer ansehnlichen Fußgängerzone und den netten Marktplatz aufweisen, dann kommt schon der erste Kaufhausklotz am Wilhelmsplatz, und der Rest ist leider auf Stuttgarter Niveau zubetoniert.

    Sorry, aber da muss ich Dir widersprechen!!!!In Bad Cannstatt ist es nicht nur die Fußgängerzone, sondern auch die Seitengassen, die weitgehend ursprünglich sind! Dann ist da noch der wunderschöne (obere)Kurpark mit dem Kursaal, die König-Karl-Straße mit den tollen Vor-Gründerzeithäusern und das riesengroße Viertel drumherum, wo es fast geschlossene Straßenzüge mit 19.-Jhd.-Häusern hat.
    In Bad Cannstatt ist es so, dass es hier fast keine "Junge-Leute"-Clubs, Discos etc. gibt, deshalb ist es vielen Außwärtigen nicht bekannt...

    Der Figurenschmuck auf der Vorderseite wurde vor dem Abriss nach einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" abgenommen und eingelagert. Ich kann mich noch ganz genau an diesen Artikel erinnern, da dieser von einem bekannten Künstler geschaffen wurde.

    Man stellt sich das mal vor: Da maßt sich ein Kaufhaus an, den zentralen Punkt einer Stadt maßgeblich zu "gestalten" und alle machen mit, inkl. dem "Abnickverein" Dekmalschutz.Man schaue sich auch mal den Stuttgarter Marktplatz an, den Breuninger schon dermaßen mit seinem Betonklotz verschandelt. Hier wäre doch die Möglichkeit gegeben, etwas wie das Da Vinci Projekt hochzuziehen. Aber nein, da wird eines der letzten Vorkriegsbauten geopfert, um den Größenwahn eines Bürgermeisters und eines Kaufhauses zu befriedigen...Alles schon mal dagewesen unter Klett...scheint in Stuttgart Tradition zu sein.

    Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Verstehe ich jetzt nicht wirklich Deine Frage. Es geht hier darum, dass in der städtischen Gesamtplanung vieles im Argen liegt- angefangen, mit dem Überangebot an Hotels...

    Na eben, deshalb werden doch Typen wie er auf solche Posten gehoben (Tourismusausschuss der Handelskammer), damit sich da was tut. Es ist doch seine Aufgabe, mit dafür zu sorgen, dass das das Ganze vom Tourismus her betrachtet, erfolgreicher wird. Er hat doch beste Voraussetzungen, denn ich kann mich nicht an eine Stadt erinnern, die so schön wie Dresden wiederaufgebaut wird. Ein Mann mit Ideen könnte doch da was bewegen...

    Getreu dem Spruch "Ein schlechter Handwerker schimpft über sein Werkzeug" will er damit seinen Mangel an Ideen, Innovationen und Kreativität mit dieser Aussage übertünchen. Logisch, oder nicht?

    Zitat von "silesianospostato"


    Meines Erachtens unterscheidet sich Stuttgart von Duisburg in erster Linie durch die Weinberge und den Schloßplatz. Der Rest ist nicht so prickelnd.

    Nun gut, das kommt auf die Sichtweise an. Ich weiß nicht, wie das Umfeld von Duisburg ist, aber in dieser Beziehung hat Stuttgart schon was zu bieten. So hässlich ich auch die Innenstadt finde (da sich hier die ganzen Nachkriegs-Architekten ausgetobt haben) so toll finde ich das Umfeld wie Bad Cannstatt, Esslingen, Waiblingen und Ludwigsburg. Und wenn man Bad Cannstatt als die eigentliche Altstadt und den Rest von Stuttgart als "Neubaugegend" betrachtet, ist es schon mal ein kleiner Trost... :augenrollen:

    :) ...deshalb ist es ja soooo wichtig, dass die Rekonstruktionen in Dresden und Frankfurt erfolgreich verlaufen und diese "Baurichtung" einen allgemein anerkannten Platz in den Köpfen der Menschen findet. Dieser Trend wird auch irgendwann mal hier im Süden ankommen, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Wenn ich mir überlege, dass solche "Platzhirsche" wie der Breuninger seit Jahren den Marktplatz verschandeln und nun mit dem "Da Vinci-Projekt" auch noch den schönen Karlsplatz verunstalten wollen. Leider gilt Stuttgart zudem als "Architektenhochburg", wo diese unkreativen Betonköpfe nur darauf warten, eine neue "Weißenhofsiedlung" auf die Beine stellen zu dürfen - und es gibt zudem einen Bürgermeister, der bautechnisch auf dem Stand von 1960 stehen geblieben ist... :gg: