Dresdner Bausituation

@ Mjölnir

danke für die Aufklärung.

Zitat von "Mjölnir"

Weiß

Weiß? Die Fassade wird leicht bläulich.

Zitat

hebt sich mit ihrer Schlichtheit wohltuend von den barocken Fassaden ab.

Diese Aufgabe übernimmt doch bereits das naheliegende Hotel de Saxe (und die ganzen schlichten Füllbauten)! Das Haus wird neben dem prächtigen Köhler ziemlich untergehen - das Verhältnis stimmt so nicht (kunsthistorisch bestätigt) - die nun verworfenen Spiegel hätten diesen Effekt gemindert.

Wird der Erker des Köhlerschen Hauses auch Okerfarbig gestrichen?
Ich meine auf das letzte Bild von Harmonica, linksoben, eine Farbprobe zu sehen.

Vielen dank übrigens für die schöne Bilder, Leute.

Zitat von "youngwoerth"

Weiß? Die Fassade wird leicht bläulich.

Diese Aufgabe übernimmt doch bereits das naheliegende Hotel de Saxe (und die ganzen schlichten Füllbauten)! Das Haus wird neben dem prächtigen Köhler ziemlich untergehen - das Verhältnis stimmt so nicht (kunsthistorisch bestätigt) - die nun verworfenen Spiegel hätten diesen Effekt gemindert.

Für mich sieht es z.Zt. nach einem kühlen Weiß aus.
Ansonsten gefällt mir der Bau - wird ein typisches Renaisance Haus. Das es gegenüber dem Köhlerschen Haus untergehen wird, glaube ich nicht. Dafür wird schon der farbige Erker sorgen. Außerdem ist das Köhlersche vom Platz aus kaum zu sehen, wenn erst Q6 bebaut ist.
Und vergiß nicht, das in ein paar Jahren zwischen Schütz-Haus und Hotel de Saxe noch das Hotel Stadt Rom stehen wird. Ich denke das die Wirkung dieses Gebäudes noch gesteigert wird, wenn es zwischen diesen Beiden eher schlichten Fassaden steht (vom Platz aus gesehen). Außerdem finde ich es nicht schlecht, das es neben dem Barock auch mal einen anderen historischer Baustil gibt und Spiegel wären für die Renaisance ziemlich untypisch. Mehr stört mich da jetzt die geänderte Ecke!

Mjölnir

Bin jetzt ein bisserl verwirrt...ich dachte, dass vom Schütz-Haus nur der Erker Renaissance wird. Die Fassaden werden doch im Barock gehalten? Stimmts oder hab ich Recht

Jedenfalls wird es wunderschön! Jett muss ich wirklich wieder einmal auf Reise gehen...

@Exi: Da soll jetzt ein Renaissancezustand forciert werden, den es in der Geschichte nur für ganz kurze Zeit gegeben hat. Bekannt wurde das Schützhaus in der barocken Version mit Spiegeln. Kommen wird jetzt - trotz Drängens der GHND - eine Renaissancefassade, die für sich durchaus auch ästhetisch ist, aber leider nicht wirklich stimmig mit seinem Nachbarn, Dr. Köhler. Auch wenn Mjölnir das anders sieht. Aber wir haben ja größere Probleme als diese Details...

youngwoerth
Warten wir erstmal das Endergebnis ab. Solange noch die Gerüste stehen ist es schwer sich ein Gesamtbild zu machen. Zumindest auf den aktuellen Visualisierungen (s. unten) sieht es nicht schlecht aus und wenn der "moderne" Anbau ein richtiges Dach hätte, dann wäre es nahezu perfekt (meine ganz persönliche Meinung - über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten ;-)).

Hier nochmal das Bild der Plane von Harmonica:

Außerdem ist es nur Farbe und wenn es nicht gut aussieht kann man das bei der nächsten Sanierung ja ändern.
Die Ecke vom Schütz-Haus verwirrt mich aber ein wenig. Auf den Hummelschen Visualisierungen und auch auf den alten Bauplänen wurde die Ecke im 45° Winkel abgeschrägt und der Erker durch eine runde Säule gestützt. In der aktuellen Fassung (Quelle: http://www.neumarkt-dresden.de/\r
http://www.neumarkt-dresden.de/) fehlt die Säule und die Abschrägung:

Auf diesem Historischen Stich (http://www.neumarkt-dresden.de/kinderfries.html) scheint die Ecke spitz (= 90°) zu sein, aber der Erker wird trotzdem durch eine Säule gestützt:

Kommt die runde Säule noch? Oder wurde diese auch erst später hinzugefügt und wird deshalb weggelassen? Was ist richtig: Normale 90° Ecke oder die 45° Variante? :?
Vielleicht könnte uns Oktavian aufklären.

@ Mjölnir

schön, dass du wieder etwas präsenter im Forum bist.

Zitat

Aber wir haben ja größere Probleme als diese Details...

Stimmt
Q5-1: Wird sicher bebaut, wenn Q5-2 fertig ist. Wird für den Architekten eine schwere Aufgabe ein vernünftiges Bindeglied zwischen Köhlerschem Haus und dem elenden Kulti zu schaffen und bei der Verunstaltungskommission schwant mir Übles.

Q6: Da bin ich auf die Planung gespannt. Mal sehen ob das auch wieder im Geheimen abläuft.

Q7: Ist zwar soweit ich weiß noch nicht verkauft, aber der Sieger des bereits durchgeführten Architekturwettbewerbes lässt mich bereits jetzt erschaudern:
http://www.neumarkt-dresden.de/werkstattverfa…rtier7-dd1.html
Hoffentlich wird dort der Zweitplazierte gebaut:

Quelle: http://www.dresden.de/media/pdf/info…en_Neumarkt.pdf

Der Rest von Q3 einschließlich dem Hoymschen Palais - denn da will man wohl auch einiges wegstreichen. Es ist zu befürchten, das wir statt dem Hoymschen Palais als Leitbau zum Schluß nur noch Leitfassaden bekommen; bei diesen Entscheidungsträgern die z.Zt. das Sagen haben!

@Wissen
Da ich dieses Jahr im Job schon 8 bis 9 Stunden ausschließlich am PC arbeiten muß, habe ich weder zum Feierabend noch am Wochenende viel Lust mich an den heimischen Rechner zu setzen. Ich hoffe es ist mir daher verziehen, wenn ich daher etwas seltener hier bin. Aber diese Woche mache ich Urlaub zu Hause, da kann ich auch mal wieder ein bisschen Zeit im Forum verbringen.

Die Zweitplatzierung übernimmt wie beim Altmarkthotel nur die Alibi-Funktion. Ist schon lustig, dass auf den zweiten Plätzen immer mal wieder historisierende Varianten landen. War es beim TLG-Würfel nicht auch so? Lächerlich durchschaubar.

Das kann doch nicht wahr sein, daß man im Areal Q7 einen derartigen Bauhaus-Kasten errichten will. Da regt man sich schon über das nur bedingt kleinteilige Hotel in der Rampischen auf und dann wird an anderer Stelle solch ein noch viel schlimmeres Schindluder getrieben. Das Ding sieht aus wie ein billiges Parkhaus und hat nicht mal ein Satteldach. Und das in unmittelbarer Neumarkt-Nähe. Selbstverständlich ist der Zweitplatzierte um einiges besser. Aber, was denken sich die Verantwortlichen eigentlich bei solchen Entscheidungen? Haben die ihr ästhetisches Sehempfinden in Prohlis erlernt?

Ja, ja und auch Genosse Hänsch hat einen lieben Entwurf dazu eingereicht. ...diesmal ganz außerhalb der Kommission... und trotzdem voll durchgefallen: Themaverfehlung mit seiner auf immer und ewig Zementierung des Kulturpalastes.

Es ist ja irgendwie ziemlich fad, dass immer nur die gleichen Archis ihren - entbehrlichen - Beitrag zur Neumarktbebauung aufdrängen. Warum eigentlich?

Mit dem WBS-08 Bau in der Rampischen wird wieder ein Teufelchen geboren, aber mit dem QVII wird dann wahrscheinlich ein halbes Quartier verhänscht, verdöringt oder gar verwörnt.

Zitat von "Heimdall"

Das kann doch nicht wahr sein, daß man im Areal Q7 einen derartigen Bauhaus-Kasten errichten will. Da regt man sich schon über das nur bedingt kleinteilige Hotel in der Rampischen auf und dann wird an anderer Stelle solch ein noch viel schlimmeres Schindluder getrieben. Das Ding sieht aus wie ein billiges Parkhaus und hat nicht mal ein Satteldach. Und das in unmittelbarer Neumarkt-Nähe. Selbstverständlich ist der Zweitplatzierte um einiges besser. Aber, was denken sich die Verantwortlichen eigentlich bei solchen Entscheidungen? Haben die ihr ästhetisches Sehempfinden in Prohlis erlernt?

Das alles läßt sich unter einem Blickwinkel betrachten, der (noch nicht wieder) mehrheitsfähig ist: Die sozialistische Gestaltung der Dresdener Innenstadt tritt in ihre letzte, entscheidene Phase. Die Genossen haben aus ihren Fehlern vor 1989 gelernt. Barockfassaden sind gut für die weitere Stärkung des Sozialismus.

Ich meine das völlig im Ernst.

Zirp

Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Meinst Du damit, daß heute die Kaptitalismus-freundlichen Bürgerlichen auf Bauhaus und Glas setzen, die Linke aber aus populistischen Gründen irgendwann die Rekonstruktion bzw. das Wiederanknüpfen an die 50er Jahre entdecken wird? Ich stehe wirklich auf dem Schlauch. Könntest Du mir das ein bischen besser erklären? Das würde mich sehr interessieren. Ein Dank vorab.

@ Mjölnir
Das Weglassen der Erker-Halbsäule ist halt inkonsequent: auf der einen Seite forciert man eine renaissancehafte Erscheinung der Fassade, wie uns Youngwoerth verdeutlicht hat, andererseits läßt man die Säule weg, obschon gerade diese ein typisches Element des RENASSAISSANCEErkers wäre. Komische Entscheidungen!?

Ein Fall für eine "Nacht-und-Nebel-Aktion": Sprayer- Aktion und am nächsten Tag ist die Säule als trompe l'oeil vorhanden

Der Grund, dass die Säule des Erkers am Köhlerschen Haus nicht rekonsturiert wurde, ist sicher darauf zurückzuführen, dass es keine genauen Darstellungen gibt, die als Grundlage für die Rekonstruktion hätten dienen können. Die Säule verschwand schon ziemlich früh, vielleicht schon bei dem barocken Umbau (Vermutung von mir!), jedenfalls gibt es keine Fotografie davon. Die alten zeichnerischen Darstellungen sind sehr ungenau und reichen für die Rekonstruktion nicht aus. Das Fotos des letzten Zustands zeigt eine vorstehende Mauervorlage, die wohl als Abstützung des auskragenden Erkers nachträglich darunter gesetzt wurde und zwangsläufig die Säule verdeckte.
Auf Entwurfszeichnungen für den Wiederaufbau ist die Säule dann mal schnell wieder hingezeichnet worden. Ich kann die Entscheidung nachvollziehen, letztlich auf die Säule zu verzichten. Schließlich hat man (richtiger Weise) das Gebäude ja in der Form des barocken Umbaus (bei dem der Renaissanceerker "zufällig" beibehalten wurde) rekonstruiert, und nicht in der naturgemäß schlecht dokumentierten Renaissance-Fassung mit Satteldach und Zwerggiebelchen.

Zitat von "Leipziger"

Die alten zeichnerischen Darstellungen sind sehr ungenau und reichen für die Rekonstruktion nicht aus.

Wie ich so etwas hasse! Greift die Disney-Angst wieder um sich...
Dann soll man die Säule halt einfach ähnlich gestalten, oder eben noch schöner - kreativ weiterentwickeln.
Aber so etwas ist in unserer denkmalkranken Gesellschaft ja nicht möglich...

Zitat von "youngwoerth"

Greift die Disney-Angst wieder um sich...
Dann soll man die Säule halt einfach ähnlich gestalten, oder eben noch schöner - kreativ weiterentwickeln.

Ich wollte doch bloß "wertfrei" die Argumente nennnen, angesichts irgendwelcher Vorwürfe in Richtung der Ausführenden von wegen "Inkonsequenz" usw. Bevor ein Baudetail o.ä. entsteht, reden eine Menge durchaus kompetenter Leute miteinander, so dass alles irgendwie begründbar und wohlüberlegt ist, auch wenn man die Argumente, die zu dem Ergebnis führten, oft nicht teilt.