• Schon einmal ein paar Bilder aus Gdansk:

    Nachfolgend die neuesten Rekonstruktionen in der Rechtstadt

    Direkt ggü des Chores der Marienkirche. Offensichtlich gerade erst fertiggestellt. Leider schwer komplett abzulichten

    Direkt gegenüber der Johanneskirche

    Und ein schönes Bild des Neptunbrunnens, Artushofes und des Goldenen Hauses:

  • Direkt gegenüber der Johanneskirche

    Auch wenn in Danzig generell nicht alles Gold ist, was glänzt (und gebaut wird) -> diese Gebäude sind bereits seit 2012 fertiggestellt, sind also keine aktuellen Referenzen, in welche Richtung der Rekonstruktionszug geht. Das Bild davor hingegen zeigt in der Tat ganz frische - frei interpretierte? - Rekonstruktionen, die auf einer bisherigen Brache standen. Städtebaulich und auf den ersten Blick auch architektonisch auf jeden Fall ein wunderbares Projekt!


    Weitere Bilder dazu hier weiter unten:

    https://www.skyscrapercity.com/threads/post-w…#post-173235344

  • Da ladybird netterweise im Juni letzten Jahres auf die tolle Sanierung des Hauptbahnhofs verwiesen hat (zur Info: https://polenjournal.de/tourismus/2933…soll-aufbluehen), gibt es jetzt bereits erste tolle Ergebnisse zu sehen.

    Auch hier wunderbar: Die deutschen Spuren werden wiederhergestellt, eine Normalisierung mit der Geschichte stellt sich ein (4. Bild):

    https://www.skyscrapercity.com/threads/gda%C5…#post-173870456

    Tut mir leid, dass ich nur auf andere Foren verlinken kann, aber es ist hier bestimmt von Interesse. Jetzt habe ich wieder richtig Lust, nach Danzig zu fahren! Und dann bringe ich auch eigene Bilder mit.

  • Am Hauptbahnhof wird sehr fleißig gewerkelt. Das Äußere ist schon relativ weit fortgeschritten. Sieht alles sehr schön aus. Ausgerechnet habe ich vom Hbf keine Bilder mehr gemacht. Hatte es mir bis zum Schluss aufgehoben und dann in der Eile vergessen...

  • Snork 3. August 2021 um 16:56

    Hat den Titel des Themas von „Danzig“ zu „Danzig - Gdansk (PL)“ geändert.
  • Hier möchte ich gerne ein Bild aus dem Buch "Die Architektur der Barock- und Rokokozeit in Deutschland und der Schweiz" einstellen. Das Buch ist Anfang der 1920er Jahre erschienen. Es handelt sich um eine Aufnahme der früheren Kommandantur in Danzig, Langarten 88, erbaut 1750, erweitert 1786. Das Haus war zum Zeitpunkt des Erscheinens des Buches, um 1920, bereits abgrissen und war demnach kein Kriegsverlust. Es gab, wie das Foto zeigt, einst in Danzig auch Häuser aus dem Rokoko.

    Besonders die Einfriedung mit der herrlichen Toranlage nebst deren Figurenschmuck finde ich sehr elegant und nobel. Ansonsten eine Dreiflügelanlage mit Mansarddach und schönem Rokokogiebel samt Wappen und wenn ich es recht erkenne, auch mit Figurenschmuck über dem Mittelrisalt:


  • Im Handbuch der Architektur, erschienen 1887, ist in der Abteilung "Parlamentshäuser und Ständehäuser" das Landeshaus der Provinz Westpreußen zu Danzig in Wort und Bild dargestellt. Hier ein Auszug der Beschreibung:

    "Das Gebäude konnte in der eng bebauten Festungsstadt Danzig nur im Neugarten, einer für Danziger Verhältnisse breiten, mit Alleebäumen gesäumten Straße entstehen. Die innere und äußere Gestaltung des Landeshauses ist im Wiederanschluss an die nationale und lokale Baukunst des XV. und XVI. Jahrhunderts, die auf die Besucher Danzigs in zahreichen Denkmälern so anmutig einwirkt, entworfen und durchgeführt. Sämtliche Architekturteile der Straßenfassade sind in rothem Sandstein gearbeitet, die füllenden Flächen mit tiefrothen Verblendziegeln hergestellt. Der Neubau ist nach Plänen von Ende & Boeckmann ab 1882 in drei Jahren unter der Leitung Seels fertiggestellt worden."


  • Hier noch die Grundrisse des "Landeshauses der Provinz Westpreußen zu Danzig", zunächst das I. Obergeschoss, darunter der Grundriss des Erdgeschosses:

  • Snork 15. November 2021 um 14:19

    Hat den Titel des Themas von „Danzig - Gdansk (PL)“ zu „Danzig - Gdansk“ geändert.
  • Im Danziger Ortsteil Ohra erstrahlt das einstige Gemeindehaus nach langem Verfall in neuem Glanz.

    Zitat

    Heute ist das renovierte und modernisierte Gebäude des ehemaligen Rathauses entzückend. Die neugotische Form bezieht sich eindeutig auf die Architektur mittelalterlicher Kathedralen: Roter Backstein, Zinnen, die den Giebel der Fassade bekrönen, und vertikale Zierelemente, die die aufragende Form des Gebäudes betonen. Kommt ein Architekturliebhaber jedoch näher, ist er vielleicht etwas verwirrt: Die Ornamente an der Fassade verweisen eindeutig auf den Jugendstil – die Bögen über den Erdgeschossfenstern sind mit Kastanienblättern und Weinlaub verziert. Es gibt auch zwei Flachreliefs, die weibliche Figuren darstellen, griechische Göttinnen: Demeter und Themis. Demeter, Göttin der Ernte, des Getreides und des Ackerbaus, hält in der einen Hand eine Sichel und einen Strauß Ähren, in der anderen ein Buch.

    Artikel

    Sanierung Ohra

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Krantor, Neubauten

    Beim Blick rechts auf das Krantor sind mir diese modernistischen Neubauten aufgefallen ? - eine disharmonische Zutat sind vor allem diese unnötigen Brüche der Glaskästen und Glasflächen im direkten Vergleich zu den Gebäuden links des Tors:

    https://www.fotocommunity.de/photo/krantor-…echner/29774155

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…zig_Krantor.jpg

    https://polenjournal.de/reisefuehrer/krantor-danzig

    Offenbar ersetzen diese Neubauten nun nach einer kurzzeitigen Brache eine vorherige, ebenfalls wenig gelungene Nachkriegsbebauung.

  • Beim Blick rechts auf das Krantor sind mir diese modernistischen Neubauten aufgefallen

    Ich finde diese Gebäude außerordentlich gelungen, ggf. hätte es dir aber schon vorher auffallen können, z. B. hier (funktioniert nur für angemeldete Nutzer)

    Die ursprüngliche Vorkriegsbebauung bestand hier aus ziemlich reizlosen gründerzeitlichen Blöcken mit Quasi-Flachdach, da gab es also kaum etwas zu rekonstruieren.

    Auf alten Fotografien sieht man den Vorkriegszustand

    In diesem Fall hast Du recht, der Zustand von 1909 blieb bis zur Zerstörung erhalten.

    Generell wurde in Danzig aber über all die Jahrhunderte hinweg sehr fleißig und häufig auch zum Nachteil des Erscheinungsbilds umgebaut, nach dem Ersten Weltkrieg gab es in den 20er Jahren eine ganze Reihe "modernistischer" Planungen (z. B. Abriß eines Teils der Hundegasse) oder tatsächlich erfolgter Neubauten im Stil der Zeit, in den 30er Jahren hingegen unter Führung der Danziger NSDAP und umfassender finanzieller Unterstützung durch das Deutsche Reich eine sehr ausgiebige Purifizierungs- und Historisierungskampagne, bei der ganze Straßenzüge wieder auf alt getrimmt wurden (dabei schoß man aber oft über das Ziel hinaus und entfernte selbst dezenten Fassadenschmuck).

    Das heutige Danzig sieht in der Rechtstadt teilweise recht ansprechend aus, ist aber zu 90 % ein reines Phantasieprodukt, entsprechend spricht meiner Meinung nach überhaupt nichts gegen gelungene postmoderne Bauten wie im obigen Beispiel. Das ist doch wesentlich besser als die endlose Wiederholung von Phantasie-Giebelhäusern, die im echten Danzig ganz sicher keinen Anteil von 90 % hatten.

    Easy does it.

  • Was fur eine wunderbare Wiederaufbau von diese zentrale Platz

    Finde ich auch, so schön war der Platz im Original nie. Vgl. das Gebäude rechts des Artushofs, das Neue Schöffenhaus, das im Laufe seiner Geschichte und zahllosen Umbauten wirklich noch nie so aussah wie jetzt (übrigens eine sehr gelungene Neuinterpretation mit einer sehr plastischen Fassade).

    Easy does it.

  • Finde ich auch, so schön war der Platz im Original nie. Vgl. das Gebäude rechts des Artushofs, das Neue Schöffenhaus, das im Laufe seiner Geschichte und zahllosen Umbauten wirklich noch nie so aussah wie jetzt (übrigens eine sehr gelungene Neuinterpretation mit einer sehr plastischen Fassade).

    So etwas gab es auch in Posen und in Warschau. Eigentlich ist das doch gar nicht schlecht. Verbesserungen ist ja in Geschichte gang und gebe.

  • Finde ich eben auch, dieses krankhafte Festhalten an irgendwelchen Vorkriegszuständen ist etwas typisch Deutsches. Aber in Danzig hat man es übertrieben, praktisch die gesamte "Rekonstruktion" ist ja von wenigen Ausnahmen abgesehen ein reines Phantasieprodukt mit schematischen Giebelhäusern, wo nie welche standen.

    Auch die Wassertore sind zum überwiegenden Teil reine Neuerfindungen, die nicht mal ansatzweise mit den ursprünglichen Toren übereinstimmen (das Krantor ist an der Vorderseite relativ original, die Rückseite wurde stark "dramatisiert", während es vorher nur eine schlichte Putzfassade gab, sehr zum Vorteil des Gebäudes übrigens).

    Easy does it.

  • Ich finde diese Gebäude außerordentlich gelungen, ggf. hätte es dir aber schon vorher auffallen können, z. B. hier (funktioniert nur für angemeldete Nutzer)

    Den interessanten Strang kannte ich bis dato nicht. Danke für die Verlinkung.

    Zitat

    Die ursprüngliche Vorkriegsbebauung bestand hier aus ziemlich reizlosen gründerzeitlichen Blöcken mit Quasi-Flachdach, da gab es also kaum etwas zu rekonstruieren.

    Ich weiß nicht, worauf Du dich da beziehst. Eine Rekonstruktion hatte ich nicht erwähnt.

    Allerdings ist es mir tatsächlich ein Rätsel wie man an jener „Postmoderne“, zumal an dieser brisanten Stelle, Gefallen finden und ihr quasi das Wort reden kann. ?‍♂️

    Dann doch bitte vorzugsweise im Sinne unseres Stadtbild-Anliegens gleichermaßen harmonische wie qualitativ ansprechende „Neuinterpretationen“ im örtlichen, traditionellen Stil statt solche lieblosen, modernistischen Brüche in Form von Glas- und reduzierten Ziegelbauten.

  • Ich finde das Gebäude, das Zentrum für maritime Kultur aus dem Jahr 2012, außerordentlich gelungen - es nimmt spielerisch das Giebelmotiv und die Backsteinfassaden auf und ergänzt diese um schöne intensiv blaue Glasakzente. Das finde ich wesentlich kreativer als die immer gleichen schematischen Giebelhäuser ...

    Zuvor standen dort 3 identische Pseudo-Speichergebäude der Nachkriegszeit, als Bruch empfinde ich die heutige Bebauung nicht. Mir gefallen auch die Neubauten auf der Speicherinsel gleich daneben außerordentlich gut - aber das bleibt natürlich jedem überlassen, ob er hier neue Akzente OK findet oder nicht.

    Easy does it.