• Ich will kein Besserwisser sein, aber: das Ruhrgebiet und Rheinland/Westfalen sind völlig unterschiedliche Dinge. Die preußische Provinz Rheinland ging bis Essen, in (heute Essen-)Verden begann die preußische Provinz Westfalen. Die Ruhr fließt durch beide Provinzen, das an ihren Ufern entstandene Industrierevier nennt man Ruhrgebiet, und das liegt auf dem Territorium beider Provinzen.

    Also: Düsseldorf ist Rheinland, aber nicht Ruhrgebiet. Solingen ist Rheinland und Ruhrgebiet. Essen ( in heutiger Ausdehnung) ist Rheinland, Ruhrgebiet UND Westfalen. Dortmund ist Westfalen und Ruhrgebiet. Münster ist Westfalen, aber nicht Ruhrgebiet.

    Und Detmold ist Lippe, aber weder Westfalen noch Rheinland noch Ruhrgebiet...

  • Ohne selbigen Anspruch auf das „bessere Wissen“ in Anspruch nehmen zu wollen, fühle ich mich als im Rheinland Geborener doch herausgefordert, auf den Kommentar von #UrPotsdamer kurz Stellung zu nehmen, da ich die Herleitungen in einem Punkt nicht teilen kann. ALLE Städte des Bergischen Landes gehören ausschließlich zum Rheinland und NICHT zum Ruhrgebiet. Dies äußert sich nicht nur sprachlich durch einen anderen Dialekt, sondern v.a. industriehistorisch. Wohingegen das Ruhrgebiet traditionell durch Kohleabbau und Schwerindustrie geprägt war, wurde in den Bergischen Städten, zu denen auch Solingen gehört, in erster Linie Textil- und Werkzeugindustrie betrieben. Letztere Sparten haben nichts mit den Traditionen des Ruhrgebiets zu tun.

    Zur Verdeutlichung einfach folgendes Kartenmaterial betrachten:

  • Bonn fällt mir als einzige Stadt ein, von Düsseldorf ist leider nicht viel übriggeblieben, aber die Neubauten werten das Stadtbild durchaus auf.

    Hat echt gut erhaltene Bausubstanz keine Frage, aber letztes Jahr bei meinem Besuchhat die Stadt trotzdem einen eher schlechten Eindruck auf mich gemacht. Viele aggressive Bettler, Müll das Areal um den Hbf ist relativ heruntergekommen. Wenn dann schon Aachen, eine interessante Altstadt mit geschichtsträchtigem Dom und einer 'keltischer' Atmosphäre!

  • Der aus dem 18./19. Jht. stammende Gutshof Niederheid wird für über 10 Mio. € aus städtischen Mitteln saniert.


    Zitat

    "Es ist mir ein Herzensanliegen, den Gutshof Niederheid sanieren zu können und damit ein tolles Freizeitangebot für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu schaffen sowie die Grundlage für die dauerhafte Fortführung des dort beheimateten Reitbetriebs zu schaffen. Bei der geplanten Sanierung werden nicht nur die denkmalschutzrechtlichen Belange berücksichtigt, sondern auch die Energieeffizienz der Gebäude nachhaltig verbessert", betonte der Oberbürgermeister.

    Gutshof Niederheid wird saniert

    Ansicht

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Kann mal jemand aktuelle Bilder von der Achenbachstraße 43 machen? Wir benötigen ein eigenes, aussagefähiges Bild der jetzt fertigen Fassade. Es gibt sonst nur die Bilder von der Homepage des Bauherren.

  • Okay, da war ich wohl zu langsam. - Aber in diesem Frühling/Sommer werde ich endlich mal meine Phototour durch Düsseldorf machen, die ich schon seit Jahren vorhabe.

    Sorry Neußer, die Bilder schlummerten noch auf meiner Festplatte :zwinkern:

  • Carsch-Haus

    Im Zuge des Umbaus am Heinrich-Heine-Platz, soll auch das Carsch-Haus vom Architekturbüro Chipperfield umgebaut werden. Besonders auffällig ist die geplante Veränderung im Dachbereich. Die historischen und noch immer vorhandenen Rundgauben sollen einer breiten Dachöffnung weichen. Die Gauben an der Seite verschwinden ersatzlos.

    Das Gebäude wurde nun vorläufig unter Schutz gestellt. Die Signa, die das Gebäude umbauen möchte, hat dagegen Klage eingereicht. - Am Ende wird man sehen, ob das Kapital gegen den Denkmalschutz triumphiert.

    Der Musikpavillon ist ja auch bereits vom Platz verschwunden. Ob und wo der Pavillon nochmal aufgebaut wird, ist nicht sicher. Im Gespräch sind das Rheinufer oder der Südpark. Jedenfalls im Abseits und außerhalb der Innenstadt. Es ist zu befürchten, daß er eingelagert und für viele Jahre verschwinden wird.

  • Wurde der Musikpavillon nicht sogar in den 80ern erst rekonstruiert? Den finde ich wunderbar. Sollte unbedingt wieder in die Innenstadt finden, am Rheinufer wäre er ggf. auch eine Wohltat und ein Hingucker, inmitten der manchmal wenig überzeugenden Großbauten.

    Die Achenbachstraße von Treese Architekten ist grandios geworden!

  • Regiomontanus - wie bist Du denn ins Innere gelangt? Die Bilder sind doch nicht durchs Fenster geknipst. Oder hast Du freundlich um Einlass gebeten?

    Ich habe dem Concierge meinen APH-Ausweis gezeigt :zwinkern:

    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Dieses Haus liegt in einem der wohlhabensten Viertel Düsseldorfs. Ich möchte nicht wissen, was eine Wohnung kostet. Dass solche Architektur heute gewünscht und gebaut wird, ist zweifellos erfreulich. Aber anstelle von Solitären für die Upper Class wäre mir mehr "Masse mit Klasse" lieber. Doch davon kann in Düsseldorf keine Rede sein.

    Allerdings hat man hier, wenn meine Beobachtung stimmt, keine Berührungsängste gegenüber Bauten in klassischem Stil. Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich auch ein zweites Benrather Schlösschen in den Garten setzen. Die Kehrseite dieses Pragmatismus ist ein oft herzloser Umgang mit historischer Architektur, wie der Abbau des Musikpavillons zeigt, durch den einer der wenigen halbwegs intakten Plätze seinen Charme verliert. Von einem Reko-Projekt habe ich in Düsseldorf, solang ich dort wohne, noch nie gehört.

  • Ich sehe das relativ entspannt mit der klassischen Architektur für die "Oberklasse". Es ist letztlich wie bei allen Produkten: erst wird für Avantgarde und Luxusklasse etwas eingeführt, bei Autos z.B. Airbags/Navigation/Spurhalteassistent, dann wird es immer weiter in der Produktion skaliert und durchgereicht, bis es sich für den Massenmarkt rechnet.

    So war es ja im Grunde auch in der Architektur. Reich verzierte Häuser mit Stuck und elaborierten Kuppeln, Erkern usw., das konnten sich bis zur Industrialisierung nur die Reichsten leisten. Dank Massenfertigung und Kataloghäusern konnte die Schönheit dann aber auch auf einfache Arbeiterhäuser ausgedehnt werden.

    Ähnliches ist gerade wieder zu beobachten: es entstehen neue Typenhäuser und Formensprachen, die leicht replizierbar auf verschiedene Preisklassen sind. Die Bauten von Tobias Nöfer und Stephan Höhne sind ganz gute Beispiele dafür. Treese (Achenbachstr. 43) baut dafür noch zu individuell und aufwändig, kommt aber evtl. auch mal zu einer Skalierung für Mittelklasse-Wohnbauten.


    Was den Musikpavillon am Heinrich-Heine-Platz angeht: das ist wirklich ein skandalöser Vorgang. Der Pavillon war ja sogar eine Rekonstruktion, die vom Unternehmen Horten gestiftet wurde. Dieser wurde am 17.8.1984 der Stadt Düsseldorf geschenkt. So geht man doch nicht mit Geschenken an die Stadt um! X( Zumal wenn sie so beliebt in der Öffentlichkeit sind. Und dann wird in der Presse auch noch blasphemisch von "Zankapfel" gesprochen.

    Ansonsten erinnere ich mich noch an das Reko-Projekt Düsselschlösschen am Rheinufer. Das kommt seit den 90ern immer wieder auf und braucht offenbar mal eine entschlossene Initiative, die das vorantreibt. Von allein geschieht sowas halt selten.

  • Denkmalschutz für Rheinbrücken

    Laut einem Antrag des Amtes für Denkmalpflege, sollen die Rheinkniebrücke und die Oberkasseler Brücke auf die Denkmalliste gesetzt werden. Zusammen mit der Theodor-Heuss-Brücke, die bereits auf der Liste steht, hätten dann drei Rheinbrücken den Denkmalstatus.

    (...) Dass die Düsseldorfer Brücken in Bezug auf ihre Technik weltweit vorbildhaft sind, weiß Dr. Ralf Liptau, wissenschaftlicher Referent für Technikdenkmäler im LVR-ADR. (...)

    „In Düsseldorf entstand eine Art Mustersammlung für die besonders filigranen Schrägseilbrücken modernster Bauart, die es in dieser Größe bis dato nicht gegeben hatte“, so Liptau. „Das ist international wahrgenommen worden, die Düsseldorfer Brücken waren vorbildgebend für noch weit größere Brückenbauprojekte weltweit.“ (...)


    https://lokalklick.eu/2022/09/15/due…-ganze-familie/

    Allerdings betrifft das nicht die gesamte Düsseldorfer Brückenfamilie. Insgesamt gibt es 7 Brücken über den Rhein.

    https://www.duesseldorf.de/verkehrsmanage…kenfamilie.html

    Die Fleher Brücke ist mein Liebling. Sie soll aber, trotz gerade gelaufener Sanierung, abgerissen und neu gebaut werden. Hoffentlich wird man das umgedrehte Y wieder verwenden.

  • Da wir auch vor ein paar Tagen in Düsseldorf waren, habe ich ein paar schöne Fotos geschossen.

    Anfangen möchte ich nicht mit dem wunderschönen Stahlhof, der leider immer noch nicht zu besichtigen ist, sondern mit dieser von außen relativ unscheinbaren Kirche inmitten der hässlichsten Alptraumstadtgestaltung, die die Neuzeit aufbringen konnte. Ich wollte auch davon ein Foto machen, doch streikte die Handykamera.

    Aber von innen klappte es:

    Auf dem Weg zum Rhein kamen wir an diesem romantischen Gründerzeitler vorbei:

    Dann erschien ein gewaltiges Schloss. Ein riesiger Prachtbau geschmückt mit den Namen zahlreicher Berühmtheiten aus Kunst und Architektur. Daher sah es aus wie ein Museum. Da jedoch alle Eingänge verrammelt waren und auch die vorgelagerte Grünanlage wohl schon länger als Mülldeponie und Sperrmüllabladeplatz genutzt wurde nehmen wir an, dass dieser Prachtbau zur Zeit leer steht und wahrscheinlich wohl verkauft wird. Hoffentlich findet sich ein Käufer, damit dieses Kleinod der Architektur vor dem Verfall gerettet wird.

    Zuletzt sind wir auf den Schloßturm gestiegen, dem im Laufe der Zeit das Schloß abhanden gekommen ist. Oben befindet sich ein Cafe mit wundervollem Ausblick:

  • Da jedoch alle Eingänge verrammelt waren und auch die vorgelagerte Grünanlage wohl schon länger als Mülldeponie und Sperrmüllabladeplatz genutzt wurde nehmen wir an, dass dieser Prachtbau zur Zeit leer steht und wahrscheinlich wohl verkauft wird. Hoffentlich findet sich ein Käufer, damit dieses Kleinod der Architektur vor dem Verfall gerettet wird.

    Du möchtest uns wohl ein bisschen veräppeln? :zwinkern: Das ist die Kunstakademie.

    Zuletzt sind wir auf den Schloßturm gestiegen, dem im Laufe der Zeit das Schloß abhanden gekommen ist. Oben befindet sich ein Cafe mit wundervollem Ausblick

    Wobei für die Nicht-Kenner im Forum gesagt werden muss, dass das gezeigte Bild nicht den Schlossturm, sondern den Blick aus diesem auf den Turm von St. Lambertus zeigt. Danke aber für den Hinweis, dass es im Schlossturm eine Gaststätte gibt. Das wusste ich noch gar nicht.