Das wichtigste wäre die Innenräume der Kirchen zu rekonstruieren. Hier gibts es sehr, sehr viel zu tun. Ansonsten wäre es schön, mehr Sprossenfenster oder geteilte Fenster einzubauen. Das ist bei den 50er Jahre Bauten unheimlich wichtig.
Würzburg 2020 Innenstadt - Teil 1
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@ Goldener Engel,
zu Würzburg habe ich eine Vielzahl alter Aufnahmen eingestellt, zumeist alte Postkarten. Der Schwerpunkt liegt auf "Romantische Winkel"
Diese Bilder sind zu finden unter Würzburg (Galerie)
Einstellungsdaten 27.08.2017, 14.09.2017, 24.09.2017, 18.06.2018, 04.03.2021.
Viel Freude beim Anschauen.
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Bis auf prägnante Gebäude, wie die Residenz und ein paar Kirchen, ist die Architektur wirklich gruselig. Die Gebäude wirken weder richtig klassisch, noch modern.
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Wenn ich das gesagt hätte...
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Wenn ich das gesagt hätte...
Hast du aber nicht.
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Bis auf prägnante Gebäude, wie die Residenz und ein paar Kirchen, ist die Architektur wirklich gruselig. Die Gebäude wirken weder richtig klassisch, noch modern.
Es handelt sich eben um 50er-Jahre-Architektur auf überwiegend historischem Grundriß und um keine Nachbildungen oder Rekonstruktionen. Als solche finde ich es außerordentlich gelungen, wer jetzt etwas erwartet, was den Eindruck von Originalbebauung erweckt, wird enttäuscht sein. Dafür ist die klassische Stadt mit einer Abfolge von Straßen und Plätzen erlebbar, mit einzelnen punktuellen Highlights.
Dann weiter mit den Fotos.
Noch wenige Schritte nach Süden, und schon haben wir die Alte Mainmühle erreicht, heute ein gehobenes Restaurant mit Weinausschank auf der Alten Mainbrücke:
Von dort aus auf die Mainbrücke mit dem Blick auf Festung und St. Burkard:
Blick zurück zur Innenstadt, über die Domstraße mit dem Kiliansdom ganz im Hintergrund:
An den Tischen wird der Wein getrunken, der in der Mainmühle angeboten wird. Auf beiden Seiten des Mains befinden sich lange geschlossene Häuserzeilen, die natürlich nicht mit der Originalbebauung mithalten können (z. B. auf den alten Fotos unter Alte Mainbrücke zu sehen), aber doch den Raum strukturieren und wesentlich besser sind als z. B. die äußerst billig gestalteten Zeilen am Frankfurter Mainkai:
Die Bebauung aus der Nähe, mir gefällt auch die Ufergestaltung:
Von hier aus einen großen Sprung zurück auf die andere Seite der Brücke, von dort aus fällt der Blick auf die Domstraße, im Vordergrund links der Rathauskomplex:
Blick nach Norden in die Karmelitenstraße, man beachte den erhöhten Standort auf der Brücke:
Blick auf den großen Rathauskomplex, für dessen Erweiterung Ende des 19. Jahrhunderts relativ viel Altbausubstanz abgerissen wurde, Informationen und alte Fotos wieder im Wiki
Blick zurück zur Brücke, rechts ein Teil des Rathauses, links der Wöhrl:
Hier der Rote Bau des Rathauses:
Natürlich darf auch die klassische Ansicht nicht fehlen - der älteste Teil des Rathauses, der Grafeneckart, davor der gleichnamige Platz Beim Grafeneckart
Und etwas weiter von Süden fotografiert, wo der Platz in die Augustinerstraße übergeht:
Und hier die Südseite des Platzes mit dem Haus zum Hirschen, von dem nach 1945 auch nur ein "Stumpf" mit Notdach verblieb:
Gleich neben dem Grafeneckart hat man einen Blick auf das Petrini-Haus nach Norden:
Weiter geht es indes natürlich die Domstraße, die sich auf halber Höhe nach Süden in den Sternplatz erweitert.
Hier eine Ansicht der Südseite der Bebauung, der Sternplatz ist hinter den blauen/grünen Fahnen relativ weit hinten zu erahnen:
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Ich finde es immer noch sehr schlimm, dass man diese schöne Fassade um 2000 am Kiliansplatz abgerissen hat:
Granit und Gusseisen, 1994/ 95 | Kusser GranitwerkeGranit und Gusseisen, 1994/ 95 in Kiliansplatz Würzburg, erbaut im Jahr 1994 von Kusser, Spezialist für Kunstwerke aus Naturstein.kusser.comDort steht furchtbare Heute das Haus am Dom. Vorher war es einer der schönsten Ecken Würzburgs.
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Vielen Dank für die authentischen Bilder zu Würzburg. Natürlich ist vieles 50er Jahre Nachkriegsarchitektur, diese freilich verhältnismäßig gelungen. Insgesamt bietet die Stadt ein urbanes und angenehmes Gefühl.
Realistisch für dieses Jahrzehnt könnte sein, den Autoverkehr noch aus manchen Bereichen der Innenstadt hinauszudrängen: Die Karmelitenstraße und der Paradeplatz z. B. (hinter dem Dom) verlieren durch das Auto samt Parken einfach unglaublich viel an Aufenthaltsqualität.
Aber das Auto, das ist halt heilig ...
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Ich finde es immer noch sehr schlimm, dass man diese schöne Fassade um 2000 am Kiliansplatz abgerissen hat:
https://kusser.com/de_INT/portfol…sseisen-1994-95
Dort steht furchtbare Heute das Haus am Dom. Vorher war es einer der schönsten Ecken Würzburgs.
Ist diese rückwärtige Fassade komplet beseitigt worden oder nur mit diesem grauen Eingang überbaut worden? Auf alle Fälle eine furchtbare Entscheidung und leider zeigt das ganze mal wieder, dass gute Leistungen des Wiederaufbaus, heute unglaublich gering geschätzt werden und den Denkmalschutz für gewöhnlich absolut egal sind.
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Alles abgerissen. Damit wurde der Kiliansplatz leider eherblich gestört. Genau wie beim Bau des Petrini-Hauses am Markt.
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Unglaublich... hat jemand noch ein besseres Bild des Gebäudes?
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Ich finde es immer noch sehr schlimm, dass man diese schöne Fassade um 2000 am Kiliansplatz abgerissen hat:
Dort steht furchtbare Heute das Haus am Dom.
Das traurige ist doch, über die Unzulänglichkeiten aus den 50er bis 80er - grob gesagt dem weit gefassten Wiederaufbau - könnte man hinwegsehen, wenn man Hoffnung haben könnte, dass es besser würde. Statt das aber die Verantwortlichen sich dort irgendwann ihrer bau- und kulturhistorischen Verantwortung besonnen hätten, sich wenigstens für den Altstadtbereich strenge Gestaltungs- und Sanierungssatzungen, traditionsfreundliche Bebauungspläne, verbindliche Sanierungsleitfäden, altstadtgerechte Straßengestaltungskonzepte festzulegen die dem Wert der Vorkriegsaltstadt gerecht werden, wird halt munter weiter zerstört, unpassende bis massiv störende Architektur genehmigt, schlechte Sanierungen durchgeführt, Straßen-/Platzbeläge vergammeln lassen oder aber mit Modernismus-affiner Gestaltung noch mehr verhunzt. Es bewegte sich halt so gut wie (fast) überhaupt nichts in “unsere” Richtung. Vielleicht ist das gerade durch diese Haltung “ist ja alles nicht so schlimm” oder “hätte alles noch viel schlimmer kommen können” bedingt.
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Versteh ich nicht, diese Debatte. Diese alte Fassade zwischen Dom und Neumünster bewirkte das Entstehen einer Ecke, das einfach nicht ins Würzburger Stadtbild passte. Damit war deren Beseitigung ein streng logischer Akt des Stadtbildschutzes, der sich naturgemäß am vorhandenen Stadtbild zu orientieren hat. Sowohl das Haus am Dom als auch das Petrinihaus werden dem Würzburger Stadtbild voll und ganz gerecht. Wer das heutige Würzburg liebt, muss auch das Haus am Dom entsprechend lieben, alles andere ist Verkennung der Realität. Ich hingegen darf es mir leisten, diese Machwerke zu verabscheuen.
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Super, daß es zu einer lebhaften und durchaus kontroversen Diskussion kommt. Nichtsdestoweniger weiter:
Von hier aus geht es nun die Domstraße entlang, Blick auf die Nordseite der Straße:
Gegenüber befindet sich der Sternplatz mit dem namensgebenden Gasthaus zum Stern, Informationen wieder unter Würzburg Wiki, dort gibt es auch Vorkriegsaufnahmen:
Blick auf den Dom:
Und in Gegenrichtung:
Hier ist schon das Neumünster zu erahnen:
Blick nach Norden:
Und die Hauptfassade aus der Nähe:
Blick über den Schmalzmarkt, der direkt vor der Fassade in Richtung Unterer Markt führt:
Und in Gegenrichtung, was verdeutlicht, warum diese kleinteiligen Strukturen eben schon wichtig sind - nämlich für die Sichtbeziehungen:
Hier schließt sich der Kreis - diese Straße haben wir schon zuvor überschritten, links der Obere Markt, rechts die Eichhornstraße:
Das Eckhaus ist das rekonstruierte Haus Schöneck, hier aus der Nähe:
Davor gleich nach rechts durch die Otto-Wels-Straße vorbei am Hof Emeringen mit einer skurrilen Wiederaufbaugeschichte:
Blick zurück:
Mit Hof Rettersheim, Haus Schöneck, Hof Emeringen und der gegenüberliegenden Engel-Apotheke haben wir hier doch eine ziemlich hohe Reko-Dichte.
Wir erreichen nun die Herrnstraße und begeben uns von dort aus zur Rückseite der beiden Kirchen (Dom und Neumünster).
Weiter zum Kardinal-Döpfner-Platz, dort gibt es wiederum eine ganze Reihe von Rekonstruktionen, so den Hof Conti und gleich daneben weitere Kurien wie die Kurie Maßbach:
Weitere Impressionen rund um den Platz - eine Auflistung aller rekonstruierten Gebäude gibts im Wiki gleich oben unter "Lage":
Auch hier kleinteilige Gassenstrukturen:
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Trotz der vielen Zerstörungen eine liebenswürdige und sehr angenehme Stadt geblieben, (fast) verschonnt von moderne Kisten.
Mehr Sprossenfenster, Dachrekonstruktionen, Kirchen innenseite Herstellungen (Kilian dom) und Laternen (Kilian Dom) werden die Stadt schöner und attraktiver machen. Einige zu hellen Farben am Fassaden der Nachkriegsbauten (sehe Bilderreihe) sollten etwas weniger hell angefarbt werden.Würzburg war vor 1945 vielleicht die schönste Deutsche Stadt, aber auch heute noch immer eine der Schönsten.
Die Wiederaufbau eine grosse Leistung. Schade bleiben die zu vielen Abbrüchen schwerstens bezschädigte Bauten.Finde Würzburg vergleichbar mit Salzburg, Regensburg und Ulm.
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Warst du überhaupt schon mal in Salzburg?
Dieser Vergleich ist völlig absurd.
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@ Ursus
Deine Kritik des Wiederaufbaus in vielen deutschen Städten kann ich generell gut nachvollziehen. Was Würzburg betrifft aber nicht: Die Stadt war noch stärker zerstört als Dresden, hat aber heute ein ganz angenehmes Stadtbild.
Vor allem in den ersten Jahren nach dem Krieg wurden reihenweise angepasste/traditionelle Bauten errichtet.
In der Nähe von Stift Haug: https://www.google.com/maps/@49.79733…i8192?entry=ttu
Oder In der Semmelstrasse:
Google MapsFind local businesses, view maps and get driving directions in Google Maps.www.google.comAuch scheint man in Würzburg viele Fassaden oder zumindest Portale gerettet zu haben. Natürlich gibt es auch hässliche Neubauten, aber generell spürt man, dass man in Würzburg nicht Tabula Rasa machen wollte.
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Schau, diese Diskussion hab ich eh schon aufgegeben. ABer der Vergleich mit Salzburg ist schon eine neue Qualität des Absurden.
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Durch eben diese Gasse hindurch erreichen wir den Kiliansplatz zwischen Kiliansdom und Neumünster, dazwischen das Museum am Dom:
Der Dom von hinten:
Das Neumünster von hinten:
Und von der Seite:
Blick zurück auf den Hof Conti:
Im Vordergrund rechts übrigens die Städtische Galerie, ebenfalls zerstört, links daneben der ebenfalls zerstörte Hof Guttenberg:
Und bevor es weiter zur Residenz geht, noch abschließend ein Blick auf den Dom vom Paradeplatz aus:
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Schau, diese Diskussion hab ich eh schon aufgegeben. ABer der Vergleich mit Salzburg ist schon eine neue Qualität des Absurden.
Ist natürlich ok. Ich bin dennoch überrascht, dass du den Wiederaufbau in der BRD so wenig differentiert betrachtest. Für mich gibt es auf jeden Fall einen enormen Unterschied zwischen z.B. Stuttgart und Würzburg. Die Karmeliterstrasse ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel Mühe man sich gemacht hat um zumindest Teile der alten Stadt zurück zu holen.
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