• Die Berliner Morgenpost hat eine Liste von voraussichtlichen Abrissprojekten in Berlin zusammengestellt.

    Neben vermeintlich guten Nachrichten, wie dem wohl bevorstehenden Plattenabriss in der nordöstlichen Jägerstraße, hat mich eines jedoch entsetzt:

    Zitat

    Am S-Bahnhof Köpenick soll direkt am Elcknerplatz/Ecke Bahnhofstraße in Köpenick ein Wohnhaus abgerissen werden. Auf knapp 10 000 Quadratmeter Fläche zwischen Elcknerplatz, Borgmann- und Bahnhofstraße soll ein Einkaufsquartier entstehen mit einem Dutzend Läden entstehen. Auf dem Dach des vier Stockwerke hohen Neubaus aus Glas und Naturstein plant der Bauherr ein Parkdeck für bis zu 500 Autos.


    Das beträfe diesen kompletten Block hier. :boese:
    Direkt gegenüber befindet sich schon das brutale, riesige "Forum Köpenick" (übrigens mit 1.250 Parkplätzen). Das ganze darf nicht wahr sein!

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat von "Palantir"


    Das beträfe diesen kompletten Block hier. :boese:
    Direkt gegenüber befindet sich schon das brutale, riesige "Forum Köpenick" (übrigens mit 1.250 Parkplätzen). Das ganze darf nicht wahr sein!

    Der Abriss ist seit etwa einem Jahr im Gespräch. Es betrifft in der Tat alle Altbauten am Elknerplatz und weitere Häuser an der Bahnhofstraße (bis zum dem gelben Altbauriegel oben, dieser bleibt bestehen). Die Häuser sind größtenteils bereits entmietet. Andererseits sind Pläne für die Bebauung des Areals bereits seit der Wende bekannt und immer wieder gescheitert; teilweise sollten auch einige der Altbauten (insbesondere das eigentlich schöne, wenn auch totsanierte) Eckhaus bestehen bleiben. Mal abwarten, noch ist eine Bank drin und diese weiß noch nichts von einem geplanten Baubeginn.

    Auf dem Areal des Forums war übrigens vor dem Bau eine riesige Brache und das EKZ wird doch recht gut angenommen, wenn es auch etwas überdimensioniert wirkt. Köpenick wächst jedoch stetig und der geplante Bau des Regionalbahnhofes würde der Ecke nur nutzen.

  • Wenn es nur Lüscherbauten geben würde statt Stuhlemmers phantastisches, würdiges Entwurf für Schinkelplatz, habe ich (schon lange) meines Vertrauen in eine guten Ablauf für Berlin verloren.

    Die Lückenfüllung moderner Bauten in Prenzlauerberg, das Ausbleiben einer historisch angelehnten Entwurf der Innenstad, die Abbruch der zwei letzte historische Bauten in Berlin Mitte (Rosinen Strasse); die hunderte von Kuben mit eintönigen Rasterfassaden ohne einzige Abwechslung die überall (und nirgends) ensthehen, eine Scheiss-ostfassade des Schlosses; der ewig dastehende plumpe Dom, Lüscher :daumenunten: , kein einziger Reko, verarschten Strassen wie die Leipziger...., nur moderne Bauten mit Staffelgeschosse und flache Dächer wohin mann das Auge auch blickt.......es geht unverändert nur weiter so.
    Berlin ändert sich nicht zum Gute. Wo bleibt flair? Gemütlichkeit"? Schöne wundervolle Bauten? Nur wo saniert wird sieht es besser aus.
    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hat sich zum guten geändert; in Dresden wird weiter gebrodelt und in Berlin gehts offenbar leider nicht mehr. Ein Zeitalter des Phantasieloses Hohenpunkt. Kaputt bleibt in Berlin offenbar auch Kaputt!!! cclap:) Hoffte auf eine Wende!!!! Die DDR hatte damals noch wenigstens ein Masterplan für Mitte gehabt, wo alles wenigstens die (historisierende) (platten) Bauten zu einander passten. Jetzt ist alles sehr "einfach und eintönig".
    Wo bleibt eine Wiederaufbau der Börse, die bescheiden beiden Schinkelhäuschen am Leipziger Platz? Sogar dass wird verneint!!! Das die nicht bisher aufgebaut wurden sag alles über das heutige phantasielose Berlin!! Bauakademie hätte auch längst da stehen sollen. Schloss auch. Trist.

    Messe Europahalle abgebrochen. Messe weiter bedroht. Tempelhof ????? Was nog grossen Architektur war wird langsam total kaltgestellt.
    Armes und armseliges Berlin. Da leisten die Polen aber guten Arbeit in Warschau, Breslau, Stettin, Bromberg, Posen, Krakau. Das werden bald die schönsten Städten Mittel Europa's wo es einst Berlin, Dresden und Magdeburg waren. Gut so macht weiter mit so weinig historischen Bewusstsein.

    Die Letzte Bunker der Reichskanzlei wird natürlich auch entfernt!!! Kommen da jährlich millionen die fragen: wo ist der Bunker???? Nichts natürlich.
    In die Niederlanden werden imdessen die Bunker von Hoek van Holland und Noordwijk wieder saniert und zum Publikum freigegeben. Die staunen über soviele unterirdischen Gänge und Kammer. In D. nichts davon. Alles in die Luft gesprengt, scheint das einzige was man bedenken kann. Schloss, Kirchen, Paläste, Krolloper, Regierungsviertel, Bahnhöffe, Warenhäuser, Hotels, intaktes Gründerzeitviertel Vinetaplatz; überlebenden Geschäftsbauten in Mitte: in 60-er Jahre auch alle in die Luft gesprengt!!!! Was nog da ist, ist jetzt an der Reihe. :applaus:
    Welches Land macht das??? D!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Klassiker (21. August 2012 um 20:20)

  • die Abbruch der zwei letzte historische Bauten in Berlin Mitte (Rosinen Strasse)?


    Hallo Klassiker
    Wo ist denn die Rosinenstrasse und welche historischen Bauten standen dort?

    Und sind die nicht von Rosinenbombern zerstört worden?

    Moderationshinweis (Palantir): Er dürfte zweifellos die Rosmarinstraße in der Dorotheenstadt gemeint haben.


    Hast Du bei so viel Unzufriedenheit auch schon mal überlegt, woanders hinzugehen, wo die historische Architektur noch komplett erhalten ist, z.B. nach Görlitz oder Prag? In Berlin wird es niemals so gut werden wie dort.

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Wiederaufbaumelder: Rosinenstrasse läuft parallel zu UdL, südlich. Schmalle Strasse, aber grossartige (wilhelminische) Fassaden bis Juni 1994, diese beide Urr-Deutsche Bauten niedergemacht wurden. Schande für Berlin und D. Kommen bestimmt nicht mehr zurück Dorothee Dubrau weint mit mir über diesen grossen Verlust der imdessen selten geworden Architektur in der Mitte. :weinenstroemen:
    So wurde Berlin nochmals kaputt gemacht. Was die Bomber verschonnten, das wurde vom Grosskapital niedergemacht zur uninteressante (eis)kalte Alletagsbauten.

    Was sagt euch allen nun dazu? Habt ihr dass nicht gewusst??? Oder wird dass verneint??
    Dass ehemalige GROSS(artige) Berlin wird eine unbedeutende Metropole, wo alle Grandeur, bewusst, ausradiert wurde.

    Ja bitte dann 1000 Mal lieber eine Reko am Friedrichswerder!!!!!! Die ist es hundertfach Wert, nicht die seelelose Atlantikwall Bunker die jetzt da stehen soll. Der Krieg ist schon längst her, also schluss mit Bunker, Wurfel, eintönige Raster, Kuben und die ganze Familie dieser Tragödie.

    Warum kann Berlin dann nicht trotzdem Schön werden?? Ist dass ein neues Gesetz????

  • Soweit für das Stadtbild höchst verderbliche "Bauten", wie am Schinkelplatz, von einer Frau Lüscher protegiert werden, sehe ich sehr, sehr wenige Möglichkeiten, die architektonische Qualität des Bauens in Berlin nachhaltig zu verbessern.

    Unverständlich bleibt weiterhin, warum nicht endlich die Torhäuser am Leipziger Platz rekonstruiert werden. Das kann doch nicht gar so schwierig sein, da sie sehr gut dokumentiert sind.
    Der Standort der Schinkelbauten könnte auch geringfügig verändert werden, wenn dies nur g e w o l l t ist.
    Offenbar ist es nicht gewollt, sonst wäre schon längst etwas geschehen.

    Der verhunzte, in abweisender Sterilität erstarrte Leipziger Platz, könnte damit wenigstens ein ganz winziges Stückchen von seinem ehemals besonderen , ( bedeutenden ) Flair zurück erhalten.
    Vorausgesetzt man will altes Flair überhaupt. Ggf. bildet man sich ein, dass sich dieses Flair wie von selbst, automatisch einstellt.
    Da jagt man allerdings einem Phantom hinterher.

    Damit möchte ich weiter feststellen, dass sich die leblose Architektur des Leipziger Platzes heute durch Abwesenheit j e g l i c h e r Atmosphäre auszeichnet.
    Hier stellt sich keinerlei "Wohlfühleffekt" sondern in der Weite des Platzraumes, mit langweiligen Fassaden, eher Unbehaglichkeit ein.
    Bei Besuchen Berlins meiden wir diese "schicke" Gegend.

    Frau Lüscher gefällt´s dort sicherlich - mir n i c h t und wie es Klassiker bildhaft, deutlich ausdrückt - ihm ebenfalls nicht !

  • Bernd Ludwig: einig. Mit ganz wenige Mitteln könnte dieser Platz ganz besser aussehen:

    - Änderung der flache Dächer mit Rundbogen Dächer aufs Pariser Art (Belle Epoque artig). Am liebsten Gauben dazu für Ersteigering der Atmosphäre.
    - Klassische Schinkel Torhäuschen rekonstruieren;
    - einige Statuen (modern gestalltet ist m.M. ok) am Fassaden anbringen;
    - neue Bauten am platz mit Rundbogen Fenster am Erdgeschoss versehen (dass ergibt heimsche Atmosphäre)
    - Bäumen und Fontänen im grünen Platzgebiet.

    Was hältest du davon? Hatte Wetheim kein wunderschönes Dach damals. Und dann diese Fahnen!! :trommeln:

  • Klassiker, wir sind uns sicher völlig darüber einig, dass sog. Stadtmöblierung, wozu u. a. Bänke, Kandelaber; Plastiken, ggf. auch Schmuckbrunnen etc. zählen, Erscheinungsbilder von Strassen- und Platzräumen wesentlich beeinflussen können.

    Deshalb gehören an den Leipziger Platz unbedingt die Torhäuser Schinkels zurück, unbedingt.

    Außerdem standen auf den Rasenflächen des Leipziger Platzes ursprünglich mehrere sandsteinerne, ( ich denke sechs ? ) spätbarocke Leuchterträger, kostbare Solitäre.
    Ich kann allerdings nicht sagen, wann diese ( funktionslosen ) Leuchterträger vom Platze verschwunden sind. Möglich dass sie im Krieg zerstört wurden.
    Vielleicht wurden sie aber nach 1945 auch geborgen und irgendwo eingelagert.

    Ob im Nachhinein Eingriffe in die jetziges Bestandsarchitektur möglich sind, wie von dir angeregt, wage ich zu bezweifeln, so sehr gewisse Nachbesserungen wünschenswert erscheinen.
    In dem von dir angestrebten Umfang wird dies z. Zt. leider kaum zu machen sein.
    Da spielt u . a. die Schutzwürdigkeit der Architekten, deren Urheber/Werkschutz etc. hinein.

    Natürlich ist Messels Wertheim - Warenhaus in seiner Architektur ganz ohne Zweifel einmalig gelungen.
    Es zeigt uns, wenigstens auf Fotos, zu welchen beachtenswerten Resultaten unsere Altvorderen kommen konnten.
    Denn : KUNST kommt von KÖNNEN !

    Wie überhaupt die beiden Platzräume, Leipziger- und Potsdamer Platz, in ihren vielgestaltigen, architektonischen Formen, sich geradezu aufregend - spannend, mit einem wohlwollend zu tolerierenden, leicht chaotischen Akzent zeigten. Das hatte "Biss" -
    das war es doch, was die Atmosphäre dieser beiden Plätze ausmachte : Vielgestaltigkeit und vielleicht ein etwas ungewohnt farbiger Wechsel der Neostile und Stile überhaupt.
    Wertheim, Mosse - Palais, Hotel Fürstenhof, Haus Vaterland, Rheingold - Haus, Columbus - Haus usw. usw. - das fand alles Gefallen - weit über die Grenzen Berlins hinaus.
    Wir Nachgeborenen können, umgeben von Kuben, Kisten und Klötzern, leider nur noch neidvoll zurück sehen . . .

  • Bernd Ludwig.

    Tja Sie haben ungezweifelt schon längst verstanden dass es keine Wende geben wird zurgünste die mehr detailreiche oder künstlerisch reiche Architektur von unsere grosse Klassiker (Schinkel, Contard) oder Neo-romantiker (Messel usw). Ich ben nicht so oft von modernen Bauten imponiert, die immer mit gerade Linien und Flächen arbeiten stat kurven. Ich finde Kurven, Wellen und Bogen spanender. So wurde im alten Wertheim viele Kurven verarbeitet.
    Mendelsohn hat auch diese Kurven in seiner Bauten verarbeitet. Bin also grosser Fan des Vorkriegs Berlin: die Strassen voll mit detailreichen Bauten!!! Die Dächer die schräg in die Luft gehen, wellenartige Gauben, Pilaster, schöne Rahmen um die Fenster. Dass alles war auf einander eingespielt. Eine richtige Grosstadt Symphonie. Dann die Farbenreichtum: nicht bunt aber harmonisch..... Noch stehen viele schöne Wohnbauten in Berlin herum, zum Beispiel in Friedenau, aber die ebenfalls schöne Geschäftsbauten sind (sehr) selten geworden. Einige stehen noch in der Friedrichstrasse, Mauerstrasse aber dann sind wir fast am Ende...... Die Kochstrasse vor den Krieg war ein Paradis dieser Bauten. Ullstein Verlag zum Beispiel.... hoch Urban mit am Ende der Strasse die Jerusalemer Kirche. Quer weg lief eine wundervolle Strasse zur Moritzplatz und wieder ein Wertheim Kaufhaus (mit Rundbogenfenster, hohes Dach mite Dachreiter.... wie Fabelhaft schön). Kirche und Verlagshaus mussten näturlich unbedingt gesprengt werden...obwohl noch durchaus Aufbaufähig. Und so verschwanden viele tausende Bauten aus der Mitte. Das ehemalige Bauparadis verschwand......im Nu. :kopfwand: Haus Vaterland war auch ein Begriff, im Krieg bot das Haus vergnügen im Elend. Jahrzehnten stand da eine Ruine. Das Völkerkunde Museum: wahnsinniger Bau mit grossen Säulen, runderEcke: stolz. Hat der Krieg Überlebt. Warum wurde gerade dieser klassischer imponierenden Bauten abgebrochen???
    Wer hat dieser grausamen Tat verübt? Genau wie die Täter des Haus Trarbach in 1994??
    Wie Sie selber wissen werden diese Bauten, wie alle Innerstädtische Prunkbauten in Dresden NIEMALS mehr das einstige berümhten Bild von Berlin und Dresden bestimmen. Das die Deutschen (Berliner und Dresdner) damit leben wollen und können finde ich unbegreiflich!!!
    Können Sie mich das erklären?

  • es gibt keine abgerissene Hauser an der Rosmarintrasse

    mehr kann ich dazu nicht sagen

    ich denke Klassiker sich moeglicherweise irrt s und meint etwas ganz anderes??? :cool:

  • Nun frag ich mich aber, wieviel von den beiden Häusern überhaupt noch vorhanden war. Kann mir gut vorstellen, dass sie äußerlich wie innerlich bereits stark entstellt waren.

  • Danke, Klassiker. Echt schade um die beiden bauten. Naja, das mit den Goldenen 20ern und dem neuen Berlin will ich mal nicht unterschreiben. Treverer hat natürlich auch Recht, aber andere Altbauten waren ja auch ziemlich hin und stehen trotzdem noch...Naja, nun ists wies ist...

  • Versuch einer Antwort an Klassiker.

    Natürlich vermag weder ich, noch sonst wer zu sagen, wenn und ob überhaupt eine Wende in den z. Zt. praktizierten, architektonischen Formen eintreten könnte.
    Die gesamte Problematik in der zeitgenössischen Architektur ist zu vielschichtig, um schlüssige Prognosen anstellen zu können.
    Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen wir noch über einen längeren Zeitraum "gerade Linien" akzeptieren, uns in Kuben und Kisten aller Art einrichten.
    Ob es Veränderungen der Architektur in dem von dir und vielen anderen herbeigesehnten Sinne geben kann, bleibt zunächst zu bezweifeln.
    Man mag dies bedauern, zu verändern ist es vorerst sicher nicht.
    Wie aus Beiträgen in diesem Forum hervorgeht, beginnt dennoch ein zaghaftes, gewisses Umdenken, dass sich in der Gestaltung einiger neuerer Bauten ausdrückt. Der MUT zu tatsächlicher Gestaltung wächst.
    Ökonomische Zwänge können diese hoffnungsvollen Entwicklungen jedoch immer wieder unterbrechen.

    Aufgewachsen mit Ruinen, durfte man zunächst dankbar sein, als der Wiederaufbau der schwer zerstörten Städte einsetzte.

    Später wurden Resultate des Wiederaufbaus zunehmend kritischen Betrachtungen sowie Wertungen unterzogen.

    Die in den fünfziger Jahren hier einsetzende, historistische, aufwändige Bauweise orientierte sich in Dresden ganz selbstverständlich am Barock. Im Norden, in Rostock, war es die Backsteinarchitektur die zu "neuem Leben" erweckt wurde.

    Dabei erbrachte architektonische und handwerkliche Leistungen waren in den versehrten Städten schon erstaunlich.

    Nach meiner Auffassung waren diese Architekturen, die man auch in kleineren Orten, wie etwa in Neubrandenburg, betrachten kann, für die
    Einwohner durchaus Identitätsstiftend.
    Deshalb stört mich die deklassierende Bezeichnung "Stalinbarock" für die am Dresdner Altmarkt, dessen Umfeld um 1956 errichteten Bauwerke durchaus, zumal der, mit diesen neobarocken Bauten in Verbindung gebrachte, üble Diktator, zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre im Moskauer Mausoleum war.

    Ich wage darüber hinaus zu bezweifeln, ob dieser Herr überhaupt Kenntnis von Kunst, von Stilkunde, geschweige dem Barockstil hatte.
    Vor allem liess er doch wohl massenhaft ausgedehnte Gulags errichten.
    Diese konnten auf den "Nowgoroder Stil" oder andere, in seiner Amtszeit gängige Stilinterpretationen sehr wohl verzichten. - - -

    Jedenfalls hat die damals in Dresden praktizierte Bauweise, an regionalen Traditionen ( hier dem Dresdner Barock ) orientiert, zu ganz erstaunlichen, ansehnlichen Resultaten geführt, deren Gültigkeit auch heute noch unbestritten bleiben darf.

    Weitergehende Überlegungen können vielleicht einmal dazu führen, das überkommene, reiche, bauliche Erbe aus Jahrhunderten, in dieser Hinsicht aufzugreifen und neu zu interpretieren.
    Wie das zu geschehen hat, was dabei zu berücksichtigen ist - dazu gibt es ( noch ) kein Rezept.

  • es gibt keine abgerissene Hauser an der Rosmarintrasse

    mehr kann ich dazu nicht sagen


    Gemäß dieser Logik gäbe es wohl auch keine Feuchtnasenprimaten.

    _____
    Zu den abgerissenen Häusern:
    Es handelt sich um zum einen um das Haus Trarbach (Behrenstraße 47, Rosmarinstraße 8,9) und den sog. Kerkau-Palast (Behrenstraße 48, Rosmarinstraße 7).
    Einen erläuternden Hintergrundtext, welcher sich auch zu diesen Grundstücken verhält, hatte ich am 11. Oktober 2009 in diesem Strang verlinkt. Unter den angegebenen Namen lassen sich dutzende Aufnahmen, v. a. Postkarten im Netz finden; allerdings hauptsächlich Vorkriegs-Innenaufnahmen.

    Hier eine Vorkriegsaufnahme der Gesamtansicht von der Behrenstraße, rechts Haus Trarbach, links daneben der Kerkau-Palast; am äußersten Bildrand die Kaisergalerie jenseits der Friedrichstraße.

    Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Ich habe ein Bild, welches ich hier nicht einstellen kann, das zeigt, dass zumindest die Rückseite der beiden Häuser zur Rosmarinstraße Anfang der 90er-Jahre leidlich erhalten war.


    Zu Nachkriegsbildern: Ansichten von der Behrenstraße sind mir nicht bekannt, ich habe bisher nur von der UdL-Seite Aufnahmen gesehen.
    Diese Aufnahme zeigt links den heutigen DSGV-Altbau und rechts hinter dem Container Rosmarinstraße 9.

    Wenn man auf dieser Seite, Bild 2 & 3 der Mini-Dia-Show betrachtet, sieht man die Grundstücke Rosmarinstraße 8-9 auf der rechten Seite.

    Diese Aufnahme zeigt im Hintergrund die Rückseite des Kerkau-Palastes.

    Schließlich diese kleine Gesamtansicht über die Baugrube des zweiten Lindencorsos hinweg. Aus dem hohen rechts angrenzenden Bau werde ich nicht ganz schlau - es müsste wohl der westliche rückwärtige Seitenflügel des Kerkau-Palastes sein, wenn es kein DDR-Zwischenbau ist. Die Schwarzpläne deuten jedenfalls darauf hin.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Also einst sehr schön (wie zu erwarten war), aber zum Schluss doch nur noch nackte graue Wände. Ob das noch wieder hergestellt worden wär? Vielleicht wärs dann auch nur sowas wie an der Ecke Charlotten/Rosmarin geworden. Alte Fensteraufteilung aber einfach nur Sandsteinplatten rangebabscht.