• @Schlossgespenst

    Das Mosse-Palais entstand auch noch, als die Regeln nicht so strikt auf Monotonie beharrten. Deshalb hat es auch noch diese "Kuppel" bekommen und nicht nur einfache Staffelgeschosse :augenrollen: .
    Wie sah denn der Entwurf von Rossi aus? An den erinnere ich mich (so spontan) gar nicht... :?.

  • Zitat von "Ben"

    Wie sah denn der Entwurf von Rossi aus?

    So hätte es ausgesehen (ich bin jetzt etwas vorsichtig wegen der Abmahngeschichte :augenrollen: ).

    Zwar auch mit Flachdächern, aber ansonsten viel schöner als der öde Mist, der inzwischen hochgezogen wurde... :weinen:

  • von der rückkehr der generäle an die neue wache hat man schon lang nichts mehr gehört. ist doch sehr merkwürdig: hier zieht man eine kopie den originalen vor?! soviel ich gehört habe, sind die hauptgegner der generäle die erben von käthe kollwitz; sie wollen nicht, dass die generäle vor die wache kommen, da im inneren derer eine kopie der pieta von käthe kollwitz steht.

    was zerstört wurde, soll nicht rekostruiert werden - was original erhalten ist, darf nicht an seinen ursprünglichen standort :(

  • Das ist doch häufig so. Die Originale sind zu wertvoll. In einer Zeit, in der vandalismus alltäglich ist, fertigt man halt lieber Kopien an. So bleibt wenigstens das Original geschont und kann auch noch in Zukunft als Vorlage dienen.

  • Aber trotzdem müssen die Generäle alle an ihren ursprünglichen Platz zurück. Man sollte sich über die Erben der Kollwitz einfach hinwegsetzen. Diese Denkmäler stellen einen größeren kulturellen Wert dar, als eine Kopie von einem Werk von Käthe Kollwitz.

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • @Ben, danke für deine Erläuterung!

    Zu den Generälen: Was haben die Erben von Käthe Kollwitz da zu melden, müsste nicht eine Behörde entscheiden wo die Statuen aufgestellt werden?
    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Statuen an ihrem "neuen" Standort durch die Sonneneinstrahlung stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Sie heizen sich im Sommer stark auf, das Material dehnt sich, in der Nacht kühlen sie sich wieder ab, das Material zieht sich zusammen und auf diese Art wird das Material stark beansprucht. Direkt an der Neuen Wache stünden sie mehr im Schatten, deshalb wäre das der bessere Standort. Außerdem bildet das dann wieder einen Zusammenhang. Neue Wache...Generäle, aha :idee:
    Wie ich außerdem gelesen habe waren früher Hüfthohe Gitter um die Standbilder, wäre heute auch wieder von Vorteil wegen Vandalismus und so...

    Ich glaube die Informationen zu den Generälen habe ich auf einer Seite gelesen, die Stadtbild Berlin, oder so ähnlich heißt. Vielleicht weiß ja einer von Euch mehr darüber.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • @Schlossgespenst
    Oh, das wär dann glaube ich wieder etw. zu viel des guten gewesen...Ans ich ist es bestimmt besser, als das, was sonst so geplant/gebaut wurde. Wenn dieses bunte Haus neben all den langweiligen Bauten steht, würde wohl eine zu große Unausgewogenheit entstehen. Das Quartier Schützenstraße ist zwar ebenso bunt, aber steht alleine in einem Block.

    Stephan
    Die Generäle sollten die nächsten 15 Jahre nach der Aufstellung der Pieta nicht mehr an ihren eigentlichen Standort zurückkehren. So ungefähr war der Deal zw. den Erben und der Regierung. Die Hälfte der Zeit dürfte inzwischen vorbei sein, oder? Ob man aber die Generäle danach aber zurückkommen sollen, weiß ich nicht...Ich finde, man sollte beidseitig der Wache jew. die mittlere Kastanie der ersten Reihe fällen, und die beiden Denkmale dort hinstellen. So stehen sie nicht so sehr im Vordergrund, wo sie sich (laut deren Ansicht) mit dem Kriegsmahnmal der Wache beißen würden.

    Diese Sache mit der Sonneneinstrahlung kenne ich auch, aber ds wird glaube ich von der Gegenseite wieder angezweifelt... :augenrollen:

  • Zitat

    Auf das Markgrafen-Palais bin ich schon sehr gespannt. Habe aber die Befürchtung dass mit dem Begriff Palais schindluder getrieben wird und es nur so genannt wird um gewisse Assoziationen zu wecken. Ich kenne das Projekt nämlich nicht. Aufklärung wäre nett!

    Sagen wir so: es wird ein solides Gebäude mit einem Hauch von Traditionalismus, nichts Spektakuläres, nichts Schlechtes. Als Palais würde ich es allerdings nicht bezeichnen - dennoch gefällt mir der Name.


    Zitat

    Ich finde es trotz aller Kritik erstaunlich, wie dem Investitionsdruck zumindest teilweise der Wille zu klassischem Gestalten entgegenwirkt. Das geht wohl nur, weil auch die Nachfrage nach entsprechend ästhetischen Bauwerken vorhanden ist.

    Die erste Anmerkung würde implizieren, dass klassische Gebäude per se teurer sind, das stimmt aber i.A. nicht. Und es werden auch extrem wenige solcher Gebäude gebaut, man darf sich bei meinen Bildern nicht täuschen lassen, da ich ja nur ausgewählte Stellen fotografiere. Gut, Naturstein kommt häufig zum Einsatz und auch auf die Traufhöhe wird geachtet, was etwas mit dem Planwerk Innenstadt zu tun hat.
    Würde in Nürnberg so viel gebaut wie in Berlin, wäre sicherlich auch mal was Klassisches darunter...


    Zitat

    Wieso findest du denn den Klinkerbau auf'm Friedrichswerder so schlimm? OK, wenn ich es mir so überlege, könnte es sein, dass sich das Material nicht so ganz einfügt, aber sonst...

    Ich finde ihn nicht schlimm, ich finde ihn passabel, aber auch nicht besonders. Was mich stört ist dieses dümmliche Gerede von "Britischer Charme usw.", aber solche Werbephrasen muss man ohnehin akzeptieren.

    Zitat

    Wieder eine prächtige Gründerzeitinnenausstattung für immer verloren, im Prinzip ist das Gebäude doch nix anderes als eine Fassadenrekonstruktion.

    Es gab ein nettes Trppenhaus mit Aufzug und etwas Stuck, mehr ist mir aus dem Inneren nicht bekannt.

    Zitat

    Wenn ich da an den tollen Entwurf von Aldo Rossi für die Wertheim-Ecke denke! Aber der ist ja leider mit Rossi gestorben. Jammerschade, das wäre wirklich mal was anderes gewesen.

    Überzeugt mich nicht, der Entwurf. Der, welcher jetzt kommen soll, ist auch erträglich, immerhin ein Rundbogentor.

    Zitat

    Hinter dem Fürst Leopold sieht man die "Nobelplatten" an der Wilhelmstraße, denen DDR-Bonzen gewohnt haben. Ich finde, die sind eigentlich ganz erträglich und können ruhig stehenbleiben. Aber man sollte sie wenigstens verputzen oder mit Naturstein/Ziegeln verkleiden, damit die Plattenbauweise kaschiert wird (siehe Dresden).

    Nun, von mir aus kann man ein paar der Plattenwaben stehen lassen, ab nicht die im Hintergrund, weil dort der Wilhelmplatz samt Bebauung hin gehört und auch hin muss.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich bin jetzt etwas verwirrt. Weil mich die Sache mit dem Markgrafen-Palais nicht losgelassen hat, habe ich mal die Suchmaschine angeworfen. Dachte nämlich es handelt sich hier um einen Neubau, laut Baunetz handelt es sich dabei aber um eine Restaurierung der "beiden historischen Bürohäuser" (Behren-Palais und das Markgrafen-Palais). Ich freue mich schon auf das fertige Objekt, scheint mir nämlich eine ganz schicke Ecke zu werden.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat von "Antiquitus"

    Überzeugt mich nicht, der Entwurf. Der, welcher jetzt kommen soll, ist auch erträglich, immerhin ein Rundbogentor.


    Ja, WENN er tatsächlich kommt....

    Ansonsten, Geschmacksache. Ich mag eben auch das Quartier Schützenstraße, abgesehen von den etwas zu grellen Farben (FAZ-Feuileton damals: "wirkt neben den grauen Bürobauten ringsum wie ein Clown auf einer Beerdigung")

    Was auf dem Leipziger Platz bis jetzt steht, finde ich jedenfalls banal bis häßlich.

    Zitat

    weil dort der Wilhelmplatz samt Bebauung hin gehört und auch hin muss.

    Hältst Du es denn ernsthaft für möglich, daß das hier wiederkommt?

  • Ist das große Gebäude im Hintergrund das Hotel Kaiserhof? Wenn ja, dann dürfte ein Wiederaufbau aufgrund seiner Geschichte für die nächste Zeit ausgeschlossen sein. Ich hätte damit keine Probleme, ist ja nur ein Haus. Würde sich gut machen als Luxusappartement-Haus. Hotels gibt es ja schon genug in Berlin, glaube alleine schon über zehn Fünf-Sterne-Häuser.

    Tja, der Wilhelmplatz war einer der schönsten in Berlin und heute... Es wäre trotzdem senstionell wenn er wiederentstünde. Den U-Bahn-Ausgang mit Beeten dürfte man doch eigentlich ziemlich leicht wiederherstellen.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Ich habe den Wilhelmplatz noch nicht abgeschrieben, auch wenn dort in den nächsten zehn Jahren bestimmt nicht viel passiert. Aber nicht nur aus ästhetischen, v.a. aus historischen Gründen müsste an dem weiträumigen Areal Wilhelmstraße noch einiges geschehen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Hallo zusammen,

    Jetzt melde ich mich nach 1 1/2jähriger Abwesenheit im Forum zurück. Da ich bisher nur im alten Forum in langen Diskussion mit Jürgen aus Nürnberg, Mark aus Zürich oder dem Berliner in Erscheinung getreten bin, kennen mich hier nicht Alle. Antiquitus kenne ich aber noch von unseren Treffen in Dresden (ich war mit Freundin da :zwinkern: )

    Wie es der Zufall will, war ich am Wochenende 08.10.-10.10.05 nach über zehn Jahren mal wieder in Berlin und Potsdam und habe daher die o.a. Tour ebenfalls gemacht.
    Mein Resumee: Potsdam braucht nur noch sein Zentrum mit Stadtschloß wiederherstellen, dann ist es eine Traumstadt, die durch seine Lage und sein Umland locker als Kulturregion mit der Toskana oder der Provence auf eine Stufe gestellt werden kann.
    Berlin ist in weiten Teilen immer noch eim Alptraum, so schön die vereinzelten Verbesserungen auch sein mögen. In Berlin weiß man gar nicht, wo man mit dem Abreißen beginnen sollte. Mein Tipp: Erst mal rund um den Bahnhof Zoo, damit der erste Eindruck nicht gleich so ehrlich ist :gg:

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Zitat

    Antiquitus kenne ich aber noch von unseren Treffen in Dresden (ich war mit Freundin da zwinkern )

    Da damals nicht so viele Freundinnen dabei waren, ist es nicht schwer, mich zu erinnern. Herzlich willkommen zurück! :)

    Zitat

    Berlin ist in weiten Teilen immer noch eim Alptraum, so schön die vereinzelten Verbesserungen auch sein mögen. In Berlin weiß man gar nicht, wo man mit dem Abreißen beginnen sollte. Mein Tipp: Erst mal rund um den Bahnhof Zoo, damit der erste Eindruck nicht gleich so ehrlich ist

    Man muss schon zugeben: das stimmt. Man freut sich immer über partielle Verbesserungen oder tatsächliche Schönheiten, aber insgesamt ist Berlin immer noch ein Elend - und das noch auf lange Zeit!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Antiquitus

    Ja, die letzten Monate waren bei mir beruflich sehr ereignisreich, daher hatte ich mich aus dem Thema Architektur eine Weile zurückziehen müßen, ohne dabei daß Interesse verloren zu haben. Bin dennoch über einige Entwicklungen auf dem Laufenden. 8)

    Ich konnte mir nicht verkneifen, mal die Führerin der Stadtrundfahrt auf die Ruine der Gedächtniskirche anzusprechen. Nach dem Motto:
    " Wollt Ihr die schreckliche Ruine nicht mal rekonstruieren?"

    Sie reagierte verständnislos und argumentierte, daß die Berliner die Kirche gar nicht anders kennen würden und sie ja ein Mahnmal wäre. Ich erklärte ihr, daß ich sie auch nicht anders kennen würde, aber sie dennoch gerne wieder intakt sehen würde.
    Man muß eben überall schon mal psychologische Vorarbeit leisten, damit die Menschen eines Tages nicht völlig überrascht werden. :gg:

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Hier nun die Bilder von der genannten Entstellung eines alten Bunkers in Mitte.

    Zuerst heißt es noch so:

    Völliger Unsinn! "Denkmalschutzgerecht" könnte man noch durchgehen lassen, aber nicht "denkmalgerecht".
    So wird das Gebäude nämlich ergänzt:

    Und zuletzt der Status quo:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wow... wusste gar nicht dass man damals noch Sinn für Ästhetik hatte... nicht dass ber Bunker schön ist.. aber sicherlich schöner als 70% von dem, was nach ihm in Berlin gebaut wurde.

    .. aber der Dachaufsatz... neee... geht gar nicht.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Und anscheinend will man den vorderen Bereich so belassen. Vielleicht sind ja auch die Graffittis unter Denkmalschutz gestellt worden? :zwinkern: Nachdem, was wir neulich über den denkmalgeschützten Schimmel gelesen haben, würde es mich nicht mehr wundern ...

  • Zitat von "der_Sauerländer"

    Nachdem, was wir neulich über den denkmalgeschützten Schimmel gelesen haben, würde es mich nicht mehr wundern ...

    Wo denn? Hab ich irgendwie verpasst... Wir könnten bald eine "Hall of shame" über die lächerlichsten Aktionen des Denkmalschutzes eröffnen und unter Abstimmung jährlich oder halbjährlich einen Preis verleihen. :D