SZ-Ausgabe von heute. Die grottenhäßliche Telekomplatte ist an einen Berliner Investor verkauft. Abriss oder Umbau? Steht noch nicht fest.
Dresden - Neubauten am Postplatz - MK5 und MK6
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Der Verkauf der Immobilie, für die schon vor einigen Jahren wenig konkrete Hotelplanungen vorlagen und dessen Kauf auch die TLG erwogen hatte, kommt zumindest für mich überraschend.
Es handelt sich um das 4.700 m² große Baufeld MK 5b, auf dem sich - noch - das in den Jahren 1978 bis 1982 in Gleitkernbauweise errichtete Fernmeldedienstgebäude von Wolfram Starke befindet. Seine charakteristische Gestaltung resultiert aus den vorgehängten und mit Sandstein verkleideten Brüstungen sowie der Staffelung des Baukörpers. Die derzeitige Nutzfläche des Altbaues beträgt ca. 12.600 m² und könnte dem Bebauungsplan gemäß durch einen Neubau nahezu verdoppelt werden. Das sowie die marode und wenig attraktive Bausubstanz werden wohl den Ausschlag für eine komplette Neubebauung des Grundstückes geben.
Dem SZ-Artikel - vielen Dank für den Link, lieber Armin - war außerdem zu entnehmen, dass der Neubau auf dem Gelände des "Vorkriegs-Fernmeldeamtes" aka altes Postgebäude wohl erst in 2 bis 3 Jahren beginnen soll. Damit dürfte das vom Büro NPS geplante Vorhaben der Entwicklungsgesellschaft PP1 etwa zeitgleich mit den Wohn- und Geschäftshäusern der CTR/Baywobau verwirklicht werden. Wenn sich dann vielleicht auch auf MK5b die Kräne drehen und der Freistaat auf dem Baufeld MK3 seinen Erweiterungsbau für das Große Haus errichtet, dürfte in naher Zukunft ein gewisser Abschluss der Arbeiten am Postplatz zu erwarten sein.
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Liebe Freunde,
gibt es ein Foto vom Dresdner Telegrafenamt am Postplatz, wie das Gebäude heute aussieht, ist es inzwischen saniert
oder bröckelt das Gebäude immer noch, die Telekom will es ja nicht sanieren bzw. hat kein Interesse daran!Viele Grüße
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Da kann ich euch ein paar aktuelle Bilder vom Postplatz nicht ersparen:
Blick in die Annenstraße,
links der Gebäuderest der Oberpostdirektion mit dem derzeit als Grundstücksmauer genutzten GebäudesockelSeit Miworis Aufnahme hat sich, abgesehen von den am Fernmeldeamt/ehemalige Oberpostdirektion/ehemaliges Hauptpostamt angebrachten Fangnetzen, eigentlich nichts verändert.
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Liebe Freude,
die ehemalige Oberpostdirektion Dresden macht ja einen traurigen Ausblick, wenn man sie mit
Postkartenmotiven aus dem 19. Jahrhundert vergleicht, hoffentlich wird sie nicht abgerissen und
ein gesichtsloser Würfel hingesetzt, sondern wieder aufgebaut in alter Schönheit, wenn auch nur
in Kubatur, damit könnte man leben!Viele Grüße
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Interessant wird sein, um wen es sich bei der "Berliner Investorengruppe" handelt. Die CG-Gruppe vielleicht? Dann könnte ich mir zumindest ein Restfünkchen an Vorfreude bewahren, dass die Architektur vielleicht nicht ganz so grausam wird...
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Wenn ich den Bebaungsplan hinsichtlich des Promenadenrings Richtung Postplatz sehe, frage ich mich, was mit dem alten Telegrafenamt an der Marienstraße geschieht, bzw. ob die Grundmauern des historischen Baus weiterhin erhalten bleiben?
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Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann hat vor einigen Wochen in einem Interview verkündet, dass Teile des alten Fernmeldeamtes für den Promenadenring angekauft werden müssten. Danach wird der Abriss der Ruinenreste und die Grüngestaltung erfolgen. Das betrifft jedoch nicht den Teil der alten Oberpostdirektion zur Straße Am See.
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Aber die historischen Grundmauen an der Ecke Marienstraße und Annenstraße müssen wohl weichen?
Moderationshinweis: Bitte auf die Großschreibung von Satzanfängen achten. Danke!
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Meinem Kenntnisstand nach gibt es für diesen Teil des Ringes, anders als etwa für den Rathausplatz, noch kein detailliertes landschaftsplanerisches Konzept. Da man jedoch die doppelte Baumreihe bis zur Annenstraße durchbinden möchte, kann ich mir nicht vorstellen, dass große Teile der Grundmauern erhalten bleiben.
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Für mich einfach nur unverständlich, warum man Fernsprechamt und Postamt nicht wieder aufbaut. Das sind einfach nur Juwele für diese Stadtecke und einfach mehr als nötig am Postplatz bei all dem Flachfassadenkisteneinerlei, der da schon steht. Damit würde man den Platz sehrsehrsehr aufwerten. Stattdessen passiert nichts … -_-
Früher sah die Ecke mal so aus:
http://static1.akpool.de/images/cards/50/504340.jpg
http://www.postplatz.starkes-dresden.de/bilder/west_01.jpg
http://oi48.tinypic.com/1zdlqg8.jpg
http://www.briefmarkenhaus-dresden.de/out/pictures/g…00_95/10660.jpgHeute so …
http://www.tlg.de/fileadmin/temp…gerforum_01.jpg
http://www.huettenzauber-dresden.de/uploads/images…ber_Blick-1.jpg
http://www.dnn-online.de/queport/jrs?xp…00701095106.jpg
http://3.bp.blogspot.com/-MMIG-pfad1c/T…0YE/s1600/1.JPG
http://www.das-neue-dresden.de/images/2013/mo…e-postplatz.jpg
(was ein bullshit, einfach unglaublich, wie man so einen Mist da hinsetzen konnte …) -
Das würde ich auch gerne wissen...
(Am Stammtisch würde ich mal sagen: Da hat das SPA recht, zu viel schöne Architektur verkraftet die Stadt nicht, und überhaupt, wir müssen ja authentisch in unserer Zeit bleiben mit unseren Wohnkisten )
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Gründet doch eine Initiative für die Rekonstruktion der Postbauten am Postplatz und schafft so ein öffentliches Bewusstsein für die Problematik.
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Dabei wäre allerdings zu bedenken, dass speziell das Fernmeldeamt zuletzt eine mehrfach stark überformte Monstrosität an Gebäude darstellte. Der Ursprungszustand aus dem 18. Jhdt. war sicherlich städtebaulich und architektonisch ausgewogen, der unmittelbare Vorkriegszustand mit historistischem Zuckerguss hingegen ganz und gar nicht.
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Die "überformte Monströsität" sehe ich jetzt nicht. Aber mir gefällt ja "Zuckerbäckerstil". Jedenfalls, die Idee von "bilderbuch" finde ich klasse. Macht doch eine Initiative, sucht Verbündete bei der GHND, startet eine Online-Petition usw. Dann kann die Sache ja öffentlich diskutiert werden.
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Zitat
Dabei wäre allerdings zu bedenken, dass speziell das Fernmeldeamt zuletzt eine mehrfach stark überformte Monstrosität an Gebäude darstellte.
Wenn etwas am Postplatz monströs ist, dann wohl die heutigen Würferlhustenbauten oder die peinlichen Nachtfalterdächer der Straßenbahnstation mit ihren phallusartigen Stahlständern (?). Die Gründerzeitbauten haben diesem Platz jedoch erst eine großstädtische Urbanität angedeihen lassen - Friedrich Liechtenstein würde sagen: superklassisch, superurban! Wer heute allerdings diese Einöde namens Postplatz passieren muss - Vergnügen ist das bekanntlich keines -, fühlt förmlich das geballte Unvermögen der lieblosen Dresdner Stadtverwaltung, denen die Schuhe eines Hans Erlwein oder Paul Stübels um einige Nummern zu groß sind, wieder. Damals holte man noch die besten der Besten nach Dresden und verpasste dieser Metropole eine Baugesetzgebung, die sich sehen lassen konnte. Und heute...abgeschobene Westbeamte und provinzielle Architekturzeichner. Das manifestiert sich dann auch leider in der plumpen Postplatz"architektur" unserer Tage .
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Der Ursprungszustand aus dem 18. Jhdt. war sicherlich städtebaulich und architektonisch ausgewogen, der unmittelbare Vorkriegszustand mit historistischem Zuckerguss hingegen ganz und gar nicht.
Aus dem 18. Jh. stammte der Bau jedoch noch nicht. Damals wurde sein Standort noch durch die Bastion Saturn besetzt.
Hier ein Link zur Geschichte des Gebäudes:
http://www.postplatz.starkes-dresden.de/fernsprech.htm
Meiner Ansicht nach wurde der Bau durch den letzten großen Umbau von 1910-1912 tatsächlich entstellt. So erdrückten die zur Platzseite hin aufgesetzten Ecktürme den Baukörper massiv und führten so zu einer eklatanten architektonischen Unausgewogenheit, die dem Ursprungsbau in keinster Weise gerecht wurde.
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Dito. Dahingegen empfinde ich persönlich die rückwärtigen Einleitungstürme als bemerkenswerten und subjektiv auch schlicht schönen Akzent. Aber ich habe ohnehin den Eindruck, dass die Poststationen zu den frühesten Opfern eines ausufernden Erweiterungswahns gehören. Man werfe so auch einen Blick nach Trier, wo das in höchstem Maße elegante Palais zur Kronenburg abgerissen und durch das (stilistisch immerhin Bezug nehmende) Postamt ersetzt wurde, welches aber dann wiederum so oft aufgestockt, verbreitert, vereinfacht und vertieft wurde, bis nunmehr diese völlig geplättete Fassade übrig blieb (die jedoch, durch das Fehlen von Rathaus und zwei klassizistischen Geschäftsbauten am Kornmarkt, inzwischen wieder einer der schöneren am Platze ist. Ironie des Schicksals.)
Aber zurück nach Dresden: Es braucht ja an und für sich keine Rekonstruktion zu sein. Aber wenn noch die Grundmauern stehen, warum dann nicht die Fehler der Vergangenheit ausbessern? Es muss ja nicht immer alles tabula rasa sein, genauso wenig, wie man alles komplett rekonstruieren soll. Warum diese absolute Unfähigkeit zum Kompromiss? -
Vom Fernsprechamt stehen keine Grundmauern mehr.(zwischen Marienstraße u. Wallstraße)
http://www.postplatz.starkes-dresden.de/fernsprech.htmNur von der Ober-Postdirektion/Postamt gegenüber(Ecke Marienstraße/Annenstraße)
http://de.wikipedia.org/wiki/Oberpostd…Geb%C3%A4ude%29 -
Somit halte ich die Rekonstruktion der hübschen historistischen Fassade des Postamtes für ein lohnenswertes Ziel einer Bürgerinitiative. Es kann ja langsam vonstatten gehen, Stockwerk für Stockwerk. Das Gebäude würde dem Postplatz (Der Name ist dann Programm) einen belebenden, angenehmen Kontrast geben. Zumal ja noch einiges an Originalsubstanz da ist. Legt los, Jungs!
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