Dresden, Neumarkt - Quartier V/1

  • VII/2 schon in Ordnung. Städtebaulich bin ich die letzte Jahren besonders begeistert von Potsdam, [lexicon='Leipzig'][/lexicon], Görlitz, Halle, Erfurt und schätze die winzigen aber so wunderbaren Heilungen und Reparaturen in Berlin wie die Parochialkirche Spitze.....

    Es kommt aber noch nirgendwo zu wirklich positiven weitreichende und hochwürdige Initiativen, wie z.B. die Rekonstruktion der historischen Fassaden am bestimmten Plätzen, Strassen, Tiergarten, Bahnhöfe. Keine Fortschritte zur Heilung des toten und leeren Herzen Berlins.....nur ewige Diskussionen. Endlich kam denn das Schloss (3 Seiten) und dann sofort eine Neutralisierung oder Rache der Modernen am Friedrichswerder, statt die Rekonstruktion der wunderbaren Vorkriegsbebauung oder schöne Neubauten von Stuhlemmer. Keine Apotheke, keine Dom Laternen, keine wirklich stimmung machende Reko's. Stattdessen, schlichte und wenig imponierende Sanierungen die meistens die Dachboden nützbar machten wo sie noch bestehen....(Ku Damm). Am Lietzensee wieder unempfindliche Neubauten, gerade dort wo es besonders schön und harmoniös war vor dem Krieg. Löcher werden fast auschliesslich nur mit moderne Neubauten gefüllt. Vielen Chancen vertan. Oranien Platz: wo bleiben die Jugendstill Laternen??? Wann wird die Wüste im süden der Stresemann Strasse endlich aufgehoben?? Billige abgestückten Fassaden in die Arbeiterviertel schreien einfach um wiederbestückung wie in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Wo bleibt Berlin? Was heisst Stadtverschönerung eigentlich in D.??

    Dresden: Postplatz und Ferdinand Platz. Es hätte hier wie am Neustädter Markt genau 3 "Neumarkt Reko Projekten" anfangen können mit Start die Rekonstruktion des ehemaligen Telegraphenamt!!! Nixs von diesem!!! Wieder neue Würfel im anmarsch, leider. Keine Reparaturen oder wirkliche Stadtgewinne!!.

    Riesch ist Tiefenpunkt einer Scheitern der Stadtreparatur. Das grosse Dresden und Berlin bleiben nur Schwarz Weiss Bilder mit impossanten Architektur: von innen und aussen esthätisch perfektioniert!! Wass dann gebaut wird ist weit minderwertig und wenig impossant oder interessant. Die schönen Bauten sind eher Ausnahme als Regel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Klassiker (29. Juli 2016 um 11:04)

  • Nicht alles so negativ sehen. Es gibt ja auch positive Meldungen. Siehe z.B. Quartier VII/2.... :zwinkern:

    Ich warte immer noch auf die positive Meldung, die angeblich von da kommen sollte...?

    Da wurde z.B. gerade der graue, moderne Bunker entblättert und er sieht grausiger denn vorher erwartet aus.

  • Ich meinte damit, dass das Quartier ja auch aus einigen hervorragenden Fassadenrekonstruktionen besteht. Man kann natürlich seinen Blick nur auf den grauen Bunker richten. Es hätten aber, das bitte ich als Negativszenario zu bedenken, auch nur graue Bunker gebaut werden können. Man sollte sich also auch mal über das halbvolle Glas freuen.

  • Abschließend zum Thema Quartier VII/ 2, weil es hier mehrfach angesprochen wird:

    @Heimdall
    Selbst wenn wir nicht wissen können, ob dieses Konstrukt der Kompromiss war, um das eine oder andere zu rekonstruieren, so darf dieses "halbvolle Glas" in der Debatte nicht dazu führen, bestehende Mißstände als kleineres Übel stillschweigend zu akzeptieren.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (3. August 2016 um 18:22)

  • Entgegen meinem vorherigen Beitrag, soll der Bau des sogenannten Moritzhauses nun erst im Frühjahr 2017 beginnen. Die Baugenehmigung läge allerdings bereits seit Juni vor. Indes will der Investor an seinem Entwurf festhalten, was der GHND bekanntermaßen stark missfällt.

    Die SZ berichtet:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/ne…rn-3499063.html

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Die GHND kämpft weiterhin gegen die aktuell geplante Bebauung des Quartiers und sammelt nun Unterschriften für einen Alternativentwurf.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/bu…rn-3522263.html

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…uppe-in-Dresden

    Hier dürfte sie wohl leider auf verlorenem Posten stehen.

    Am 17.11.2016 führt die GHND zudem eine Bürgerversammlung im Landhaus-Palais durch. Der Bauherr, die KIB, wird nicht vertreten sein. Immerhin soll der Bau bereits im Februar 2017 beginnen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich glaube auch nicht, dass das noch was bringt. Diese Kröte werden wir wohl schlucken müssen. Die offenbar völlige Willenlosigkeit der Stadt, zu einem besseren Ergebnis zu kommen, ist aber immer wieder erschreckend. Kaum auszudenken, wie es am Neumarkt heute ohne die GHND aussehen würde.

  • Die GHND hat ihre Bürgerbefragung zu den Plänen für das sogenannte Moritzhaus beendet und kann nun bestärkt in den heutigen Informationsabend (18:30h im Festsaal des Landhauspalais) gehen.



    Demnach gefällt der überarbeitete Entwurf der KIB nur 1 % der Befragten. 7 % plädieren für einen den Ursprungsbauten angepassten modernen Entwurf. Mit 93 % hat sich die überwiegende Mehrheit der 2109 Befragten für eine historische Bebauung ausgesprochen, auch unter Inkaufnahme, dass das Gutbierschen Haus beim Wiederaufbau verschoben werden muss. Die Verschiebung des Gutbierschen Hauses war erstmals 1983 von der TU Dresden vorgeschlagen worden.

    Die GHND zieht daraus folgende Schlüsse: Der Entwurf wird durch die Dresdner in seiner jetzigen Form abgelehnt. Er widerspricht in seiner jetzigen Fassung dem vom Stadtrat 2002 verabschiedeten städtebaulichgestalterischen Konzept. Dieser bewusste Widerspruch des Handelns der Verwaltung (z. B. durch Stadtplanungsamt, Gestaltungskommission Neumarkt und von diesen beauftragten bzw. eingesetzten Gremien) zum manifestierten Willen des Stadtrats als einem unmittelbar von den Dresdner Bürgern legitimierten Organ ist nicht hinnehmbar.


    Weitere Informationen findet man hier:

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…rischen-Entwurf

    http://www.neumarkt-dresden.de/dresdner-wolle…rischem-gewand/

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Die DNN berichten heute, am 19.11.2016, über die Podiumsdiskussion im Landhaus, in der das genannte Bauvorhaben einen der zentralen Punkte darstellte.

    Zitat von DNN

    Vor allem in der Diskussion um das Moritzhaus am Neumarkt geriet die Stadtverwaltung wieder ins Kreuzfeuer. Die Nürnberger KIB-Gruppe will demnächst mit dem Bau beginnen und in das Gebäude neben dem Kulturpalast mehr als 20 Millionen Euro investieren. Die Neumarkt-Wächter kritisieren unter anderem geplante Staffelgeschosse und das Flachdach. Der frühere Baubürgermeister Gunter Just warf der Stadt vor, sie habe sich „nicht eng an das städtebaulich-gestalterische Konzept“ für den Neumarkt gehalten. Szuggat entgegnete, das Projekt entspreche den Vorgaben. Für Änderungswünsche sieht er jetzt keine rechtlichen Möglichkeiten mehr. Er geht zudem davon aus, dass bei KIB auch kaum noch Bereitschaft bestehen dürfte, das in Rechtsstreitigkeiten um Abstandsregeln mit Nachbar-Investoren mühsam ausgehandelte Paket wieder aufzuschnüren. Die Baugenehmigung sei rechtskräftig.

    „Vielleicht ist über öffentlichen Druck noch etwas zu erreichen“, ermunterte Stadtrat Thiele das Publikum zu weiterem Engagement. Grünen-Fraktionschef Löser schlug vor, im Stadtrat über einen offenen Brief an den Investor nachzudenken. Es gebe aber zu Bauprojekten in Dresden nicht nur eine Meinung.


    Hier scheinen, wir hatten bereits darüber gesprochen, die Messen wohl endgültig gelesen zu sein.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • in Anbetracht des jahrelangen Streites und des bis zuletzt unversöhnlichen Statements "Geld geht vor Bürger", ist dieses Plakat des ausführenden Bauunternehmens an dieser Stelle doch blanker Zynismus... als ob man noch einmal nachtreten wollte...

    Häme

  • Jetzt wo die Baugrube ausgehoben wrd, werden die Stadträte wach und wollen doch noch ein paar Änderungen vom Investor, was natürlich nurnoch auf freiwilliger Basis geht.
    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…arkt-in-Dresden

    Vielleicht hat ja jemand ein Abo und kann mehr erzählen

    Nachtrag, die SZ klärt auf:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/st…au-3571477.html

    - das Gebäude zur Schütz-Residenz soll ein Satteldach bekommen und eine hist. Fassadenausformung soll überprüft werden, für einen harmonishen Übergang
    - der mittlere Bau soll eine andere Dachziegelfarbe und andere Gauben als das dritte Gebäude haben, um sich besser abzusetzen(Kleinteiligkeit)
    - der dritte Bau gegenüber des Kulturpalast soll hochwertig ausgeführt werden, zum Beispiel mit Kunst am Bau, da er der Zugang vom Altmarkt zum Neumarkt ist
    - Das Dach aller Gebäudeteile soll einen Dachfirst erhalten, wenn dies nicht möglich ist aber begrünt werden, die Stadträte befürchten eine unharmonische Dachlandschaft durch eventuelle Lüftungsaufbauten etc.

    Warum nicht gleich so. Nun ist es wahrscheinlich zu spät...

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris1988 (22. Dezember 2016 um 20:28)

  • Die DNN berichten heute, am 13.01.2017, dass die KIB keine weiteren Änderungen an den Plänen für das sogenannte Moritzhaus vornehmen werde. Man habe die Pläne über sieben Jahre im Austausch mit dem Bauamt, dem Stadtrat und nicht zuletzt auch auf Anregung der Bürgerschaft entwickelt und könne dieses Ergebnis nicht mehr umstoßen. Außerdem seien die Bauleistungen bereits vergeben und erste Mieter gewonnen.
    Aktuell wird der Verbau der Baugrube hergestellt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Das war leider zu erwarten. Den Brief von CDU, Linke, Grüne, SPD werte ich als Zynismus. Besonders die Formulierung aus der sz: "Man habe zwar positiv registriert, dass der Investor seinen ursprünglichen Entwurf, der überhaupt nicht in das städtebaulich-gestalterische Konzept am Neumarkt passte, überarbeitet hat."
    Die Flachdächer hatten damit offenbar überhaupt nichts zu tun, gut zu wissen, was am Neumarkt alles erlaubt ist.

  • Da müssen sich die städtischen Vertreter an die eigene Nase fassen. Der Hinweis von KIB auf den langen Planungsprozess ist richtig. Von Beginn an wurde das Vorhaben aus der Bürgerschaft stark kritisiert aber offenbar haben sich im SPA und in der Gestaltungskommission doch immer wieder Unterstützer für KIB gefunden. Obwohl ihr Bauvorhaben den Leitlinien für den Neumarkt in mehreren Punkten stark widerspricht.