Dresden, Altstadt - Quartier VIII

  • Da dieses Bauprojekt in den nächsten Monaten ansteht, ist es sinnvoll, hierzu ein neues Thema zu eröffnen.

    Zur Lage:

    Zitat

    4 Leitbauten mit Grundriss (gekennzeichnet mit einem umkreisten R).
    Es sind dies:
    - Hoffmannseggsches Haus ( Schloßstraße 34)
    - Zechsches Haus (Schössergasse 27)
    - Bosesches Haus (Ecke Sporergasse)
    - Löwenhaus (Schössergasse 18 - gegenüber Johanneum))

    5 Rekonstruktion der Fassade ohne Grundrisswiederherstellung. Gekennzeichnet mit R (ohne Kreis, rot) = Rekonstruktion der Fassade mit neuen Grundrissen entsprechend dem Entwurf der Gestaltungssatzung 1995 bzw. mit Ra (ohne Kreis, blau) = Rekonstruktion der Fassade mit neuer Grundrissergänzung entsprechend Stadtratsbeschluss von 13.07.2000 (blau)

    Quelle: GHND

    Welche Leitbauten am Ende aber wirklich realisiert werden, ist bislang noch unklar.


    Die GHND präsentiert:
    Virtuelle Darstellungen von Forschungsergebnissen zur historischen Gestalt der Quartiere VI, VII und VIII und des "British Hotel" am Dresdner Neumarkt
    Referent: Architekt Andreas Hummel
    Freitag, 08. Februar 2008, 20.00 Uhr im Plenarsaal des Rathauses, Eingang Goldene Pforte


    Es wäre schön, wenn dort möglichst viele erscheinen würden. Das wird sicherlich sehr interessant.

    APH - am Puls der Zeit

  • Also werden über 80% der Fassaden rekonstruiert. Klingt doch sehr gut. "Dürfen" die zwei grauen Gebäude nicht rekonstruiert werden? Dann bleibt zu hoffen, dass es keine Glasfassen werden. Was ist denn mit der weißen Fläche?

  • @ Benni

    da hast du meinen Beitrag leider nicht genau gelesen :zwinkern:

    Der Gestaltungsplan ist keineswegs rechtsverbindlich. Seitens der Stadt wurde bereits mehrmals erklärt, dass man die Leitbauten in diesen Quartieren reduzieren will und deutlicher als bisher auf moderne Bauten setzen will. Daher ist bislang noch kein einziger der Bauten sicher. Und wer die Dresdner Verwaltung samt Baubürgermeister kennt, der weiß, dass man sich auf solche Skizzen keineswegs verlassen darf, im Gegenteil. Gut zu sehen ist diese Entwicklung (Abkehr vom Leitbautenkonzept) im Quartier VI (Gewandhausareal) in dem bereits 2 Leitbauten von Herr von Döring gestrichen wurden.
    Es wird wohl wieder viel Druck seitens der Rekofreunde geben müssen, um Herr Dietze und die Baywobau davon zu überzeugen, dass wenigstens die Leitbauten nach dem Gestaltungsplan kommen. Hoffen wir einfach das beste.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Benni"

    Was ist denn mit der weißen Fläche?

    Wird wahrscheinlich überbaut.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    Wird wahrscheinlich überbaut.

    Diese wird sogar ganz sicher überbaut. Die Baywobau, die selbst bei der Dachgestaltung jeden Quadratzentimeter Nutzfläche sucht, wird hier sicher nicht das halbe Quartier unbebaut lassen. Hoffentlich gibt es wenigstens einen größeren Hinterhof, der den historischen Zustand zumindest annährend zitiert.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ Benni

    kurzer Nachtrag:

    einige Bauten sind natürlich wahrscheinlicher als andere. insbesondere die als Leitbauten ausgewiesenen Häuser

    - Hoffmannseggsches Haus ( Schloßstraße 34)
    - Bosesches Haus (Ecke Sporergasse)
    - Löwenhaus (Schössergasse 18 - gegenüber Johanneum))

    können als relativ sicher gelten. Und auch die Schloßstraße 32 würde ich als sehr wahrscheinlich einstufen. Der Rest ist mehr oder weniger wahrscheinlich. Was am Ende kommt, weiß wohl nur der liebe Gott oder oktavian (toller Vergleich oder? :lachen: )

    APH - am Puls der Zeit

  • @ Alle

    leider sind die Fotos auf der Seite der GHND nicht besonders ergiebig. Auch unter bildindex.de finden sich zu diesem Quartier leider keine Bilder und auch im Buch von Herr Hertzig "Der historische Neumarkt zu Dresden" sind zu diesem Quartier leider kaum Bilder enthalten.

    Da Oktavian sein Fachwissen hier nur sehr zögerlich preisgibt, hoffe ich hier auf die Erkenntnisse von Herr Hummel, der vermutlich in seiner Präsentation am Freitag, 08. Februar 2008, 20.00 Uhr im Plenarsaal des Rathauses ein virtuelles Modell des Quartiers zeigen wird.
    Historische Fotos zu diesem Quartier sind wohl die mit Abstand seltensten zu den Quartieren am Neumarkt, wohl auch deshalb, weil dieses Quartier nicht an den Markt direkt grenzt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Auf der Jüdenhof-Seite der Sporergasse standen wohl größtenteils einfache verputzte Häuser aus frühen Renaissance-Zeiten...

    Schön zu sehen die doch nicht ganz kahle Fassade neben dem Dinglingerhaus. (vor '45 waren die beiden Nachbarhäuser ja ohne jede Verzierung)
    Von wann ist das Foto?

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @ oktavian

    ich lasse nicht locker und hoffe, dass du dich irgendwann mal an der Diskussion beteiligst :lachen:

    Erst mal danke, dass endlich auch zu diesem Quartier mal einige Fotos zur Verfügung stehen.

    Trotzdem hier noch einige offene Fragen:

    -Wie sieht es denn mit der Statue am Fraumutterhaus aus, existiert diese noch bzw, zumindest Fragmente? Ist angedacht, den Giebel wieder herzustellen?

    -Gibt es auch Bilder, die
    1. das Bosesches Haus
    2. das Zechsches Haus
    3. die beiden Eckbauten in der Schlossstraße (in den Plänen blau) und das Eckhaus Sporengasse/Schössergasse komplett zeigen?

    -Wird der Innenhof zwischen Bosesches Haus und Löwenhaus komplett überbaut oder gibt es hierzu Einschränkungen?

    Vielleicht hast du ja doch Lust, mal mitzudiskutieren. Du musst ja keine Interna ausplaudern, aber so ein paar Erklärungen wären doch ganz nett und würden sicherlich von der breiten Masse hier gerne konsumiert. :lachen:

    APH - am Puls der Zeit

  • In diesem Fall wird es wohl schwierig für die Stadtverwaltung. Die Bauten sind ja als Leitbauten/Fassaden eingestuft und können wohl deshalb kaum verhindert werden?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Klasse!

    Jetzt kommen neben Barocken Bürgerhäusern auch noch die Renaissance nach Dresden zurück,und perfekt passend gegenüber dem Schloß.

    Hoffe inständig,das es so umgesetzt wird

  • Hoffentlich wird das so gebaut!!! Hoffentlich! Sonst werde ich die Stadtplanung mit Beschwerdebriefen bombardieren, und ihr hoffentlich auch. :)

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Der Wiederaufbau des Neumarkts, in seiner Mischung aus Leitfassaden und angepassten neuen Fassaden, wäre doch ohne weiteres auf die gesamte Altstadt übertragbar. Am Postplatz, Pirnaischer Platz, usw. könnte man ebenfalls die alte Parzellenstruktur aufgreifen und einige herausragende historische Bauten, ganz im Sinne des Neumarkts, als Leitbauten festlegen. Zumindest die Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses muss doch angestrebt werden. Berlin macht es doch schon seit Jahren vor. Aber anscheinend hat man in Dresden leider andere Pläne. Denn am Wiener Platz hat man sich mit den Neubauten bereits vom historischen Stadtgrundriss entfernt und am Postplatz scheint ähnliches geplant zu sein. Sehr schade. Und eine vertane Chance. :weinen: Meine Hoffnungen ruhen auf dem neuen Baubürgermeister. Vielleicht kann der das Ruder nochmal rumreissen. Dresden wäre es zu wünschen. Jedem wird am Neumarkt exemplarisch vorgeführt, dass ein vernüftiger Wiederaufbau Dresdens durchaus möglich ist. Man muss es nur wollen. Für Berlin war Hans Stimmann ein Glücksfall. Er konzipierte in dieser Zeit unter anderem das Planwerk Innenstadt und setzte sich nachdrücklich für einen kontextuellen Städtebau im Sinne der Kritischen Rekonstruktion ein, die sich am historischen Stadtgrundriss und an der lokalen Bautypologie orientiert. Sowas muss doch in Dresden auch möglich sein. Es kann doch nicht sein, dass die in der DDR begonnene Zerstörung des historischen Stadtgrundrisses (Kulturpalast) fortgesetzt wird. :x