Dresden, Neumarkt - Quartier VI

  • Zitat

    @wissen
    woher nimmst Du eigentlich das Recht heraus, solch wilden Behauptungen hier aufzustellen?
    Natürlich gibt es auch in Dresden Mehrheitsentscheidungen.

    Ach weißt du, man sollte sich zumindest mal ansatzweise mit der Situation in Dresden beschäftigt haben. Oktavian hat eigentlich alles Nötige gesagt. Du musst dir aber dann auch mal die Mühe machen und alle Beiträge lesen!

    Außerdem bezogen sich meine Äußerungen auf städtebauliche Entscheidungen des Stadtplanungsamtes und nicht auf politische Entscheidungen insgesamt. Und da will ich dich fragen, wie du behaupten kannst, dass Gewandhaus, Postplatz etc. von der Mehrheit gewollt waren. Umfragen diverse Zeitungen haben seltsamerweise immer andere Ergebnisse zu Tage gefördert.

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich glaube nicht das eine Brandmauer zum Neumarkt hin kommt. Das wäre wirtschaftlich totaler Blödsinn
    und die Interessen des Investors würden so nicht gewahrt.

  • @ Henry

    man soll in Dresden doch endlich die Katze aus dem Sack lassen und sagen ob man das Gewandhaus will oder nicht! Mir kommt es eher so vor, als hätte man die Regelung, hier 10 Jahre nichts zu bauen, nur deswegen gewählt, um die Entscheidung auf die Zeit nach den Bürgermeisterwahlen zu verschieben.

    Und noch mal zu Kindvon2dresdnern: Haben die Dresdner sich nicht in zahllosen Umfragen, durch ein erfolgreiches Bürgerbegehren, durch ihre Teilnahme an zahlreichen Veranstaltungen ganz klar für den historischen Neumarkt ausgesprochen. Wenn doch alle das Gewandhaus wollen, warum ist dann keine einzige Partei mit diesem Thema in den Wahlkampf gezogen, sondern hat im Gegenteil alles dafür getan, dass Thema von der Agenda zu nehmen. Und wenn du schon mir nicht glaubst, dann lese dir die Beiträge von oktavian doch mal durch. Es ist doch immer wieder beeindruckend, wie sich hier Leute in Stränge einklinken und einfach mal eine pauschale Anschuldigung raushauen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat

    Mir kommt es eher so vor, als hätte man die Regelung, hier 10 Jahre nichts zu bauen, nur deswegen gewählt, um die Entscheidung auf die Zeit nach den Bürgermeisterwahlen zu verschieben.

    wissen.de, du trägst deinen Namen nicht zu unrecht..... :schockiert:

  • @ oktavian

    Als wenn ich das nicht schon wieder geahnt hätte :augenrollen::boese:

    Aber ihr müsstet doch eigentlich mehr wissen, denn Herr Blobel will doch das angrenzende Grundstück bebauen. Dann muss die Stadt ihm doch mitteilen, ob er eine Fassade zum Platz bauen darf oder nicht. da aber noch kein Bauantrag durch ist und mit dem Bau noch nicht begonnen wurde, gehe ich davon aus, dass die Stadt die Entscheidung herauszögert und Herrn Blobel die Baugenehmigung noch nicht erteilt hat, weil sicher noch offene Fragen zu klären sind. :augenrollen:

    Eine so durchschaubare wie billige Strategie. Mittlerweile ist dies nur noch zum Schmunzeln.

    APH - am Puls der Zeit

  • wissen schrieb:
    a) Aber auf kurz oder lang wird eine solche kollektive Fehlplanung bitter bestraft. Spätestens in 10 Jahren kann man dann in den leeren Etagen der zahllosen Hotels in Dresden Fußball spielen.

    b) ...und schon gar keine Touristen mehr verdient. Aber wenn die Schlangen an den Pforten der Frauenkirche - wie heute schon sichtbar - von Tag zu Tag schrumpfen, die Hotelbetten leerbleiben und die Einkaufstempel vergeblich auf Kunden warten, dann wird irgendwann auch dem Letzten dämmern, was sie angerichtet haben, aber dann ist es zu spät!

    Grundsätzlich ist das sog "Gewandhaus" m.E. nicht DAS Problem. Der Ansatz, dass das NM-Ensemble als Ensemble des 21. JH auch dessen Formensprache enthalten muss, ist nicht unvertretbar. Auch was die wahrscheinlich wirklich beeinträchtigten Platzproportionen betrifft, wird einer späteren Generation das Mittel des Abrisses dieses im Großen und Ganzen doch nutzlosn Bauwerkes, so wie dieser schon in früheren Zeiten erfolgt ist, zur Verfügung stehen.

    Die wirklichen Probleme liegen woanders.

    Nämlich in der Stadtregierung, die völlig zu versagen scheint und sich mit tatkräftiger Unterstützung des Denkmalschutzes offenbar nur destruktiv geriert.
    Irgendein Wiederaufbaukonzept liegt ganz offensichtlich nicht vor, was außerhalb des NMes gabaut wird, ist schlicht und ergreifend Mist.
    Ganz offensichtlich notwendige Stadtreparaturen werden konsequent vereitelt, indem zB der Plattenbau auf der Stelle des Neustädter Rathauses saniert wird,
    in dem der die Moritzgasse versperrende Wohnblock saniert wird, was die gebotene Reko des bedeutensten verlorenen Dresdner Pofanbaus nämlich des Hotels de Saxe, nebst anderen wichtigen Bauten dieser Gasse verunmöglicht (und nebenbei das Hotel Stadt Rom in seiner Substanz beschneidet)
    der KP unter Denkmalschutz gestellt wird
    die Rampische Straße verschandelt wurde
    und sicher noch einige Beispiele mehr.
    Wie gesagt, irgendein positives Konzept liegt nicht vor. Ohne der NM-Gemeinde wäre in DD (über die Sanierung von Ruinenbauten hinausgehend) seit der Wende absolut kein Fortschritt festzustellen gewesen.
    Keine Maßnahmen zur urbanen Zentrumsverdichtung, zur Neubesiedelung, zur Schaffung wichtiger Infrastruktur, zur Belebung öffentlichen Lebens, nichts.
    So bleiben die Baumaßnahmen am NM tatsächlich nur Staffage. Es entsteht, wie Loos geschrieben hat, ein Nichtort, ein Ort ohne authentische Funktion, nur für den Fremdenverkehr, dessen Mittelpunkt eine Tiefgarage bildet. Schuld daran ist natürlich nicht die angebliche Rückwärtsgewandheit der Barockfassaden (der architektonische Stil ist hier völlig unmaßgeblich), sondern die Konzeptlosigkeit dahinter, bzw das schlechte Konzept, nur bzw in erster Linie kommerzielle Objekte (Hotels und Verkaufsläden, am Altmarkt auch Supermärkte) errichten zu wollen. Dadurch kann kein sinnvolles städtisches Gebilde entstehen, und der von wissen prognostizierte wirtschaftliche Zusammenbruch ist in der Tat wünschenswert, nicht nur aus Schadenfreude, sondern weil er erst der tatsächliche Anknüpfungspunkt für eine Besserung der Umstände wäre. Immerhin stehen die schönen Häuser ja da und harren einer sinnfälligen Nutzung.
    Dass sie dastehen, ist bei weitem das Beste, was man über DD seit 1990 sagen kann und überdies in Anbetracht DIESER politischen Umstände ein Wunder.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • .. Palais de Saxe natürlich

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @ Wissen.de.

    Wer soll ich von Stadtplanungsamt (SPA) anschreiben das Touristen in Dresden NUR für Barock :lachen: kommen und viel mehr sehen möchten, dann die winzige Insel der Neumarkt und das sie total nicht interessiert sind in modernistische langweillige Frezwürfel :weinen: oder Kuben wie die Wilsdruffer Kubus :( ????

    Kuben kann man überal auf der Welt anschauen von Tokio bis Shanghai, Kapstadt bis Alaska. Aber richtig schöne Barock nicht!!!!

    Es sitzen in SPA also richtig dumme Leute die nichts mit dem untergegangen Dresden haben. Nichts mit einstige Barock Metropole! So viel klar ist das. Und wie schön Andreas Hummel auch zeignet und visualisiert wie herrlich die Stadt aussehen könnte, die Herren und Damen in SPA verstehen oder sehen das nicht (sonst hätten die anders reagiert).

  • Ach Wissen, warum gleich so aufbrausend? Natürlich war es eine stadtparlamentarische Mehrheitsentscheidung, das Problem des Gewandhauses zu verschieben. Ich habe mich schon damals gewundert, warum Ihr seinerzeit schon so gefeiert habt...
    Und natürlich sehen viele Dresdner die Bauaktivitäten etwas weniger emotional als Du (oder sogar teilweise konträr). Ich habe oft das Gefühl, dass der Dresdner Neumarkt Dein Lebensinhalt ist/ war. Bei octavian könnt ich es noch verstehen aber für mich kommt eine solch massive Darstellung des eigenen Standpunktes etwas merkwürdig rüber. Versteh mich nicht falsch, ich persönlich habe nichts dagegen, dass jeder seinen Senf hier posten kann, nur frag Dich mal warum sich so viele Dresdner hier zurückgezogen haben? Nur aus Desintresse? Ich glaube nicht.

    Ach und übrigens: ich habe mich nicht "nur mal eben eingelinkt", leider gehöre ich zu denjenigen, die auf der Suche nach neuen Informationen sich durch jeden Beitrag wühlen.

  • Ich hatte mich einst im aph angemeldet, weil ich in diesem Forum eine seriöse Quelle für fundierte Neuigkeiten und fotografischen Abbildungen sah. Auch wenn in den Dresdner Entscheidungen einige ungünstige dabei waren so denke ich, dass die Gründe für einzelne Entscheidungen vielschichtiger sind und man leider nicht nur in gut-böse, schwarz-weiß polarisieren kann. Das wäre zu einfach. Ausserdem -und das hatte ich schon einmal erwähnt- sehe ich das aph nicht als Ort einer Rekrutierung für städtebauliche Grabenkämpfe, was hier wohl einige anders sehen. Ich kann nicht für die Dresdner hier im Forum sprechen, mir jedenfalls geht die Dominanz einiger hier im Dresdenforum gehörig auf den Zeiger.

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    die Dominanz einiger

    Da Du mit Sicherheit auch mich ansprichst - ich halte mich bereits größtenteils raus hier. Ich mag es nicht, über jedes neue Problem zu jammern - und sich dann schön fern zu halten, wenn man etwas daran verändern könnte - um dann hier wieder zu jammern. Du magst das "Rekrutierung für Grabenkämpfe" nennen, wenn Leute hier dringend nach Unterstützung suchen, um die Situation für alle zu verbessern - vor allem für die Wenigen, die sich in Dresden tatsächlich den A aufreißen - um wiederum genau die Ergebnisse zu erreichen, die dann hier im Forum gefeiert werden. Ich finde das von einigen - und hier natürlich besonders Dresdner - Forumsteilnehmern eben merkwürdig. Meine Meinung. Und das ist der Grund, warum ich mich hier nicht mehr wohl fühle. So unterschiedlich können die Gründe sein...

    PS: Dass es auch anders geht, kann man im Frankfurt-Forum beobachten. :schockiert:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    So unterschiedlich können die Gründe sein...


    In der Tat.
    Nur diesen ständigen Abgesang auf die städtebauliche Entwicklung Dresdens finde ich gelinde gesagt etwas übertrieben. Ich habe das Gefühl, dass Du und auch Wissen sich am liebsten von der Waldschlösschenbrücke stürzen wollt nur weil einige Sachen nicht so laufen wie Ihr Euch ausgemalt habt.

    PS: Ja auch ich habe Leserbriefe geschrieben. Man muss nur nicht alles an die große Glocke hängen!

  • Siehst Du, wenn man sich mit seiner ganzen Energie für eine Sache engagiert, dann fühlt man sich am Schluß halt doch anders, als wenn man (ohne es herabwürdigen zu wollen) ein paar Leserbriefe absendet. Oktavian und manch Anderer kann darüber wahrscheinlich nur lächeln. Es ging hier bekanntlich immer um eine Gruppe, die sich regelmäßig in Dresden trifft, die zahlreichen im Forum durchgekauten Aktionen koordiniert, und die Leute vor Ort unterstützt. Es gab ja diesbezüglich konkrete Anfragen von Seiten der GHND. Jeder Mensch hat andere Prioritäten, Du kannst das also gerne übertrieben finden - dennoch bitte ich um Respekt für die, denen Du letztlich viel wiedergewonnene Atmosphäre in der Stadt Deiner Eltern zu verdanken hast.

    Im Übrigen möchte ich Dich bitten, mich nicht mit Wissen in einen Sack zu stecken. Jeder sollte differenziert betrachtet werden, und ich sehe durchaus einige Dinge anders als er... :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Rund ein Jahr nach dem Aus für die Bebauung des Gewandhaus-Grundstücks fragt die FDP nach der Zukunft des Areals. Der Rat habe beschlossen, dass das Areal nicht bebaut, das Grundstück aber anspruchsvoll gestaltet werde. Bislang sei davon nichts umgesetzt worden, kritisierte FDP-Fraktionschef Jan Mücke. Die Stadt sicherte die Überprüfung zu.

    Quelle: SZ vom 12.02.2009

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • Mal wieder was Neues vom Q VI

    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2009/bild-18-03-09.pdf


    Ich weiß allerdings nicht, ob man sich darüber freuen soll, dass es diese Verzögerung gibt oder nicht. Irgendwie habe ich auch bei diesem Quartier kein guten Gefühl. 2 Leitbauten wurden schon gestrichen, was völlig inakzeptabel ist. Hinzu kommt, dass Herr von Doering als leitender Architekt auch nicht in unserem Sinne ist.

    APH - am Puls der Zeit

  • ... aber schön, dass ganz wie selbstverständlich die Hummel-Visualisierung präsentiert wird. 8) Hoffentlich gewöhnt sich endlich auch Herr Marx an dieses Bild.

    Architektur sollte gefallen - ganz ohne umständliche Erklärungen.

  • Auf jeden Fall sollte man schleunigst mit der Bebauung des Quartier VI beginnen, da damit der Platz größtenteils geschlossen werden würde. Die Verzögerungen resultieren sicher nicht nur aus der Aufstellung eines Bebauungsplanes, sondern auch aus dem "sinnlosen" Stadtratsbeschluss, das Grundstück für 10 Jahre unbebaut zu lassen. Was soll ein Investor mit einer solchen "Entscheidung" anfangen?
    Wenn die GHND-Visualisierung umgesetzt werden würde, hätte der Neumarkt ein schönes geschlossenes und harmonisches Antlitz erhalten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • irgendwie wirken diese ganzen Verzögerungen, Investorvergrämeungen systematisch. Ich kann mir nicht helfen: Ist unter dem neuen Baubürgermeister Marx bisher IRGENDETWAS Konstruktives weitergegeangen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.