Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Die Online-Petition wurde von zwei Jusos gestartet und ist - wie fast alle anderen Petitionen, auch der Anderen - gescheitert. Nur ist das völlig irrelevant.

    Etwa genausoviele Stimmen hat eine Initiative gegen die Einspurigkeit der Zeppelinstraße und für den Erhalt einer Wakeboardschule bekommen. Das interessiert eben in Potsdam - glaubt man den repräsentativen Umfragen - keinen Menschen.

    Anders war das beim Mercure - da die Linken den Bau zu Gral der DDR-Moderne erhoben haben und die Anderen gemeinsam mit den Sozialisten die Ballonseideträger in den Plattenbauten am Schlaatz und in der Waldstadt abgeklappert haben kamen da nennenswert Unterschriften zustande.

  • Gerade in den Plattenbau Wohngebieten Schlaatz ,Waldstadt,Drewitz usw.hatten Die Anderen leichtes Spiel Unterschriften einzutreiben.Die meisten Potsdamer die dort leben haben sowiso kaum einen Bezug zur Potsdamer Mitte,
    schon gar nicht zur GK ,Stadtschloss und und...Dort wohnt mittlerweile eine Generation die mit GK,Stadtschloss überhaupt nix anfangen kann.Die,,Alten Potsdamer"gibt es nicht mehr die haben nach dem Krieg die Stadt nach und nach verlassen.Die paar noch verbliebenden sind anfang der 60er Jahre aus der Innenstadt nach Waldstadt 1 gezogen.Es gab ab den 70er Jahren,mit dem neuen Wohnungsbauprogramm einen regelrecht massenhaften Zuzug (Neuansiedelung)von ,,Neupotsdamern" aus vielen Teilen der DDR.Und diese Zugezogenen kannten das alte Potsdam gar nicht mehr mit den Ruinen der GK,Stadschloss usw.Für sie waren in der Potsdamer Mitte ja schon das Mercure,FH Staudenhof von anfang an ein gewohntes Stadt Bild.Es ist ein Grund warum diese ,,Bürgerbegehren so,,erfolgreich"(was nur die Unterschriftenanzahl betrifft) für diese Neudenker war.

  • Wunderbar, die Aufnahmen von den Rekonstruktionen!
    Wie prachtvoll und schön alles geworden ist; das macht Freude sich das anzuschauen! 8o

  • Wie die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) am 25.11.2016 berichtet, soll nach Abriss des FH Gebäudes die Potsdamer Wohnbaugesellschaft zum Zug kommen und einer der geplanten Wohnblocks errichten. Gesichert werden sollen dort sozialverträgliche Mieten. Jetzt will die Stadt diese Pläne endgültig absichern.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…an-die-Genossen

    http://www.pnn.de/potsdam/1134648/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten PNN, 26.11.2016)


  • „Schnörkel gibt es ja an anderer Stelle genug in Potsdam“

    Das Museum Barberini ist noch nicht richtig eröffnet, da ist es schon ein Besuchermagnet. Mehr als 10.000 Voranmeldungen gab es online. Manch einer nahm lange Zugfahrten auf sich, um bei der Vorpremiere des Museums dabei zu sein cclap:) .

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…-Besuchermagnet
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 28.11.2016)

    http://www.pnn.de/potsdam/1135442/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 29.11.2016)

    3 Mal editiert, zuletzt von Meister Lampe (29. November 2016 um 13:54)

  • Es ist doch bezeichnend, dass Rekonstruktionen wie diese hier selbst leer mehr Menschen anziehen als fast jeder voll ausgestattete moderne Bau.

    Als Architekt der sogenannten modernen Architektur würde mir allein diese Tatsache schon sehr zu denken geben!

    APH - am Puls der Zeit

  • Als Architekt der sogenannten modernen Architektur würde mir allein diese Tatsache schon sehr zu denken geben!

    Überschätzt man nicht den Einfluss der Architekten bzw. deren freie Gestaltungsmöglichkeiten? Entscheidend ist doch letztendlich was der Auftraggeber will.

  • newly,Ein gutes Beispiel welchen Einfluss Architekten auf den jeweiligen Bau haben ,ist der Neue Potsdamer Landtag.Die Historische Fassade hat zwar Hasso Plattner finanziert aber der Architekt Peter Kulka hatte dort dennoch starken Einfluss.Sein Persönlicher Einfluss lag darin,kein Figurenschmuck im Innenhof und die Innengestaltung ganz in Weiß zu gestalten.

  • Ich will weißgott nicht die Leistung von Herrn Kulka schmälern und seinen Einfluss auf den Auftraggeber bezüglich Figurenschmuck und Innengestaltung. Nur letztlich hatte doch auch dabei der Auftraggeber das letzte Wort und ohne Hasso Plattner wäre die historische Rekonstruktion nie oder zumindest auf absehbare Zeit nicht erfolgt.

    Wenn Stadtplaner - aus welchen Gründen auch immer - keine Rekonstruktionen wollen oder potentielle Bauherren dafür keine Aufträge und damit finanzielle Mittel bereitstellen, wird kein (auch noch so engagierter) Architekt etwas verwirklichen.
    Oder umgekehrt: Bei entsprechenden Ausgestaltungen von Bebauungsplänen und/oder fehlenden Auftraggebern für z.B. Klötzchenarchitektur, wird/kann auch kein Architekt diese Gebäude bauen und damit die Städte zumüllen.

  • Die MAZ vom 19.12.16 hat eine Bildergalerie ("Potsdamer Nachtleben – spektakuläre Aufnahmen aus der Vogelperspektive") veröffentlicht, von der mir gerade das erste Foto besonders gut gefällt: Stadtschloss, Alter Markt, Barberini.

    Die Bildunterschrift in der Veröffentlichung ist natürlich falsch: Es ist nicht der Neue Markt. Der existiert an anderer Stelle. Eventuell wäre noch möglich: Der "neue Alte Markt"... :D

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich am 27.12.2016 mit der Zukunft von Potsdams historischer Mitte beschäftigt. In dem Artikel wird berichtet, das die Potsdamer Wohnungsgenossenschaften gar keine Sozialwohnungen in der Stadtmitte bauen wollen.

    "Die Genossenschaften wollen Wohnungen mit zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter"

    Sind 12 Euro Kaltmiete zu viel um in der Stadtmitte zu wohnen? Nahe Anbindung an Versorgungzentrum, Bus und Bahn in der Nähe, sowie ein Ausblick auf das Landtagsschloss, Nikolaikirche und Museum Barberini.

    http://www.pnn.de/potsdam/1143062/

  • Ich hoffe und denke, von der Visualisierung in dem Artikel kann man nicht darauf schließen, da hat wohl der Verfasser nur schnell ein Bild gebraucht und reingesetzt.

    Am Staudenhof ist wirklich nur der Name selbst schön, früher oder später wird er schon abgerissen.

  • Sind 12 Euro Kaltmiete zu viel um in der Stadtmitte zu wohnen?

    Wie immer bei Mieten ist die Antwort darauf natürlich völlig subjektiv. Was die einen aus der Portokasse zahlen, ist für andere viel zu viel.
    Sozialwohnungen sind es bei 12 Euro jedenfalls nicht mehr.

  • Der Staudenhof ist auf der Visu noch zu sehen, da dieser eine Bestandsgarantie und befristete Mietverträge bis 2022 hat. Deshalb sollen die Sozialwohnungen der stadteigenen Pro Potsdam im FH-Block fertig sein, damit 2022 auch die Staudenhof-Restmieter umziehen können und anschliesend auch der Staudenhof abgebrochen wird.

    Die Sache mit den Genossenschaften ist korrekt berichtet. Das Problem liegt darin, dass die Stadtpolitik die Regeländerungen für die Genossenschaften als Engagement für "bezahlbares Wohnen" verkauft und nun offenbar wird, dass die Genossenschaft um 12 Euro Kaltmiete verlangen würde. Das tut sie auch schon im zentralen "Wohnen an der Französischen Kirche". Zudem sind die Genossenschaften im angrenzenden Zentrum Süd und dem sog. Französischen Quartier (rund 3-4000 Wohnungen) mit Großgrundbesitzer.

    Der Kern des Dilemmas ist, dass sich die Stadtverwaltung mal wieder um die Realität drückt. Die aktuellen Baukosten lassen eine Miete unter € 8,50/qm nicht zu - wenn man etwas zur Instandhaltung zurücklegen will sind das eben € 10/qm Kaltmiete, sonst lebt man von der Substanz. Dazu kommt beim Verkauf des Grundstücks jeweils der Marktwert (drunter DARF eine Kommune nach Kommunalverfassung richtigerweise gar nicht billiger verkaufen) - und dann kommt eben schnell € 12 NKM bei heraus.

    Die € 5,50 Sozialmiete, die sich alle bei der Ankündigung "bezahlbarer Wohnungen" vorgestellt haben, muss aber irgendeiner subventionieren. Die Fördermittel des Landes Brandenburg verbilligen nur den Zins für Kredite um ein (1) Prozent (bis 2014 waren das noch 0,5 %!) - das ist bei der Differenz zwischen Kosten- und Sozialmiete von € 4,50 ein Witz und völlig unattraktiv. Deshalb wird das Programm auch von Privaten nicht angenommen, bestenfalls in kleineren Größenordnungen für ein paar Einheiten - als Eintrittskarte um ein größeres Areal für Eigentumswohnungen zu kaufen.

    Ein ist jedoch in jedem Fall klar: die paar Wohnungen, die am Alten Markt entstehen, werden den Potsdamer Wohnungsmarkt nicht beeinflussen, einerlei ob es Sozia-, Genossenschafts- oder Luxuswohnungen werden. Dazu ist die Zahl viel zu gering. Es geht eben nur um Schaufensterpolitik, statt den Leuten die Wahrheit zu sagen.

    P.S. Lese gerade, dass es der Stadt bei der Vergabe darauf ankommt, dass ein Teil der Wohnungen "unter dem Mietspiegel" angeboten werden. Da dies ebenso diffus ist wie der Begriff "bezahlbar" hier die Werte 2016:

  • Wie zu erwarten, sorgte die Nachricht unter den Linken und den Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Abriss von DDR-Architektur für Empörung. Man spricht sogar schon davon das der Wohnungsbau in der historischen Mitte gefährdet sei.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…itte-gefaehrdet
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 29.12.2016)

    http://www.pnn.de/potsdam/1143518/
    (Quelle: Potsdamer Neuste Nachrichten, 29.12.2016)

  • Ein,,Aufschrei",genau,wie zu erwarten von diesen linken Dauerempörern dieser Stadt.Vielleicht können diese Neudenker um Andre Tomzcak selber mal konstruktive Ideen entwickeln und einbringen wie man und wer Sozialwohnungen für unter 8,50 in einer teuren Innerstädtischen Top Lage einer attraktiven Stadt baut.Aber sich permanent zu Empören,Kritisieren und Fordern von der Stadt,das ist immer einfach.Wie diese Querdenker über Nutzung und Finanzieren denken sah man ja bei der FH,für dessen sinnlosen Erhalt sie ja immer noch (,,kämpfen" Andre Tomzcak).Potsdam lebt zeitlich nicht mehr in der DDR. Wer heute in einer neugebauten Wohnung in Potsdam wohnen will und das noch unmittelbar am Museum Barberini;Nikolaikirche und Landtag ,kanns eben nicht mehr für'n Appel und'n Ei.
    Ich denke aber man braucht das Thema Sozialwohnungen nicht zu sehr aufbauschen,Sozialwohnungen gibt es genug in der Potsdamer Mitte und dazu noch,in unmittelbarer Nähe zum alten Markt(Wohngebiet Potsdam Süd)

  • Quatsch. Bloß weil die Sozialisten wieder einen Pseudoaufstand machen? Die Mitet hat auch ohne die SED eine Mehrheit. Schön, wenn sie mitziehen (wie beim Stadtschloß), aber nicht wirklich notwendig. direkt an Altem Rathaus und Nikolaikirche sind doch schon knapp 3000 kommunale und genossenschaftliche Wohnungen (Bild von 1974, die Blöcke stehen ja alle noch und sind modernisiert). An der Lage in Potsdam würde 30 Sozialwohnungen mehr oder weniger auch nicht ändern.