• Wo ist eigentlich http://www.bildindex.de/bilder/MI09542f01b.jpg („Innenraum“)? Kann das Raum 14 sein?

    Raum 24: Wettinzimmer
    In welcher Zeit sah das Wettinzimmer denn so aus? Vor der Ausstellung 1933 muß es wieder umgebaut worden sein:
    1933 ging die Führungslinie durch eine Tür in der linken Wand, im Bild ist noch keine zu erkennen.
    1933 sah das Zimmer so http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0051748.jpg aus.

    Raum 28: Chinesischer Salon
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09541f14b.jpg , Blick in die Nordostecke.

    Raum 30: Lachsroter Salon
    Den gibt es auch mit Möbeln:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09541f10b.jpg
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09541f11b.jpg

    Räume 32 und 33: Vorzimmer und Schlafzimmer der Kaisers
    Die Bilder zeigen nur Raum 33, den ich nach Grundriß und Lage für das Schlafzimmer der Kaisers halte.
    Bei http://www.bildindex.de/bilder/MI10283c01a.jpg kann man links von Ofen und Halbmeilensäule durch die Tür in
    Raum 32 schielen.

    Raum 34: Wohnzimmer des Kaisers
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09542a04b.jpg zeigt die Nordseite. Rechts angeschnitten die Tür zu Raum 36.
    Von diesem Raum 36 wiederum erkennt man die Tür, die nach Osten zu Raum 38 (Reitschule) führt.
    Die Ostseite zeigt http://www.bildindex.de/bilder/MI09542a03b.jpg (oder etwas größerer Ausschnitt
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0050001/df_0051739.jpg ). Links und rechts vom Bildausschnitt führt je eine
    Tür in den Salon des Kaisers (Raum 35).
    Die rechte Tür (im SLUB-Bild angeschnitten) sieht von der anderen Seite so
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09541g06b.jpg aus.

    Raum 36: ?, während der Schlossausstellung als Bildergalerie gestaltet
    http://www.bildindex.de/bilder/MI10283a07b.jpg , Blick auf die Ostwand, die links angeschnittene Tür führt in die
    Reitschule, Raum 38.

    Raum 40: Canalettozimmer
    http://www.bildindex.de/bilder/MI10283a08a.jpg , die angeschnittene Tür rechts führt in Raum 39, die unauffällige Tür links
    daneben (genau hinschauen! Zwei senkrechte Kanten in der unteren Lamberie, links vom weißen Fleck) in die hohle Wand
    zwischen beiden Räumen, die deutliche kleine Tür in der linken Wand in den im Grundriß unbezeichneten Raum mit zwei
    Fenstern zum Kleinen Schloßhof.


    Danke BautzenFan! :blumen:
    Als ich Deine Bilder vom Schlafzimmer des Kaisers und vom Zeichnungskabinett selber aufspüren wollte (über die normale
    Verästelung habe ich sie nämlich nicht gefunden), entdeckte ich ganz neue Seiten im Bildindex!
    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß Bildindex mehr Bilder umfaßt, als in der Übersicht erscheinen.

  • Heute möchte ich die interessante Themenanregung von Hyade aufgreifen und mal den großen Schlossumbau (Ende des 19. Jahrhunderts) „behandeln“. Meine Darlegungen basieren hauptsächlich auf der detaillierten Abhandlung von Prof. Magirius: „Die späthistoristische Bekleidung des Residenzschlosses 1889 bis 1901“; in „Das Dresdner Schloss – Monment sächsischer Geschichte und Kultur“. Los geht’s mit Teil 1.

    Durch die im 19. Jhd. realisierten Bauten im Bereich des Theaterplatzes (Sempergalerie als elbseitiger Abschluss des Zwingers, die aus der Front der Galerie herausgerückte zweite Semperoper, Schinkelwache) war hier eine städtebaulich grandiose Platzanlage entstanden, die allerdings an ihrer Ostseite einen architektonischen Negativkontrast bot – das Residenzschloss.
    In diesem Kontext versteht sich der folgende Passus von Prof. Magirius (o. g. Quelle):

    Zitat

    Die abgenutzte, kasernenartige und inhomogene Erscheinung des Schlosskomplexes in unmittelbarer Umgebung von Zwinger, Museum und Theater (Anm.: Semperoper) wurde von den „gehobenen“ Schichten der sächsischen Bevölkerung mehr und mehr als unpassend und unwürdig empfunden.

    Die Initiative zum Schlossumbau ging keinesfalls vom Königshaus aus, sondern von der Bürgerschaft. Seit der sächsischen Verfassung von 1831 hatte der König für seine eigenen finanziellen Ausgaben nur die so genannte „Zivilliste“ zur Verfügung, die aber wohl nicht sehr üppig dimensioniert war. Die enormen Geldmittel für den allgemein als überfällig eingestuften Schlossumbau wurden – nicht zuletzt aus Anlass des 800-jährigen Jubiläums der Wettiner - zusätzlich von den Landständen bewilligt. Soviel zur Frage von Harmonica, ob der Schlossumbau auf Widerstände in der Bevölkerung stieß – das Gegenteil war der Fall. Was Magirius mit der oben zitierten Beschreibung meinte (*kasernenartig, abgenutzt, inhomogen*), machen die folgenden Abbildungen klar (Nr. 1 bis 4):

    Abbildung 1 - Schloss und Hofkirche von Westen, um 1886 (Zustand kurz vor dem Umbau):
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0150001/df_0154396.jpg

    Der in Foto Nr. 1 erkennbare Eckturm an der Nordwestecke des Schlosses stammt in seinem Grundbestand aus der großen Erweiterung des Schlosskörpers unter Kurfürst Moritz (Mitte 16. Jhd.). Der Turm hatte als oberen Abschluss einen Austritt und erinnerte durchaus noch an die Wehrfunktion aus seiner Entstehungszeit.
    Die folgende Zeichnung bildet die bauliche Form der alten Westfassade ab, wie sie auch noch unmittelbar vor dem Umbau bestand:

    Abbildung 2 - Straßenseitige Fassade des alten Westflügels mit Ballhaus:

    Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Das so genannte Ballhaus war ein eigenständiges Gebäude, das dem Schloss an der Südwestecke des Westflügels vorgelagert war. Es wurde im frühen 19. Jahrhundert zum Staatsarchiv umfunktioniert (daher die beiden Bezeichnungen *Ballhaus* bzw. *Archivgebäude*).

    Aber zurück zum Schloss. Wie kam es zu diesem konglomeratartigen Aussehen insbesondere der Westfassade (Abb. 2)? Dazu ein kurzer Ausflug in die Baugeschichte, zurück in die Zeit nach dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763). Sachsen hatte wirtschaftlich enorm unter den Folgen des Krieges zu leiden, die Kassen waren leer. Die Quellen berichten, dass 1767 die Dächer des Nordflügels und des nördlichen Westflügels in einem so schlechten Bauzustand waren, dass dringende Baumaßnahmen erforderlich wurden. Das Geld reichte aber offenbar nicht für eine ästhetische Gesamtlösung.
    Im Rahmen dieser Maßnahme – die sich wie gesagt auf die oben benannten Schlossteile beschränkte - trug man dort auch mehrere Renaissancegiebel ab, darunter den nördlichen der Westfassade (siehe Abb. 2). Auf der Straßenseite erhielten die betreffenden Schlossteile ein zusätzliches niedriges drittes Obergeschoss – die Dachtraufe lag danach höher als im Ausgangszustand – im Vergleich des nördlichen Abschnittes der Westfassade mit dem südlich anschließenden Teil gut zu erkennen (Abb. 2). An der Hofseite baute man allerdings Mansarddächer, wie die nachstehenden Abbildungen 3 und 4 verdeutlichen:

    Abbildung 3 - Nördliche Hofseite, um 1870:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0080001/df_0081423.jpg

    Abbildung 4 - Nördliche und westliche Hofseite, um 1885:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0150001/df_0154392.jpg

    Magirius legt in seinem Aufsatz ausführlich dar, wie im Verlauf der bauvorbereitenden Planungsphase zunächst mehrere Varianten speziell für die Straßenfassade des Westflügels betrachtet wurden (mit dem als besonders störend empfundenen Westflügel begann der Umbau – die Planung erfolgte offenbar gleitend unter Entscheidungsobhut eines speziell für den Umbau eingesetzten Fachgremiums, der so genannten Schlossbaukommision). Ziel war dabei u. a. die Vereinheitlichung der Traufhöhe des Daches und die Herstellung einer symmetrischen Fassadengliederung. Letztere Prämisse veranlasste die Anordnung eines Turmzwillings an der Südwestecke des Westflügels – als Pendant für den schon bestehenden Eckturm an der Nordwestecke. Die neue Traufhöhe wurde schließlich auf das „alte“ Niveau“ heruntergezogen (nachdem andere Entwurfs-Varianten verworfen worden waren), eine Maßnahme, die dem angestrebten Renaissancecharakter verpflichtet war. Eine weitere gestalterische Maßnahme für die Westfassade beinhaltete die Dekoration mit diversen plastischen Schmuckelementen, zum Beispiel mit einem von Atlanten getragenen Altan (Abb. 5, eigenes Foto vom Juni 2006):

    Abbildung 5 - Westfassade im rekonstruierten Zustand des Umbaus von 1889/91:

    Der eigentliche Bau – wie gesagt mit dem Bereich Westflügel - begann 1889. Als bauvorbereitende Maßnahme erfolgte ab 1888 der Abriss des alten Archivgebäudes, der auf diesem Foto hier festgehalten worden ist (Ansicht von Südosten; Fotograf: Donadini, Ermenegildo Antonio):

    Abbildung 6 - Archivgebäude während der Bauarbeiten:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041516.jpg

    Zur Orientierung: Das Gebäude, das im Bild rechts neben dem im Abriss befindlichen Bauwerk erscheint, ist die Altstädter Wache. Hellseher Benni hat uns kürzlich das genau passende Vergleichsbild geliefert (genial Benni):

    Abbildung 7 - Foto von Benni:

    Die Lage des Archivgebäudes geht auch gut aus diesem auf der GHND-Seite enthaltenen Grundriss hervor (Abb. 8). Übrigens, dieser Stadtplan (Stand: 1837) ist als separat beigelegter Druck (2 Blätter) auch im „Löffler“ enthalten.

    Abbildung 8 - Ausschnitt Stadtplan, Stand 1837:
    http://www.neumarkt-dresden.de/image1/Stadtplan-Altstadt-1838.gif

    In den mir zugänglichen Texten, die auf das betreffende Thema eingehen, wird immer nur die Information gebracht, dass *der Abriss des Archivgebäudes 1888“ erfolgte, mitunter noch, dass dies eine Maßnahme in Vorbereitung des großen Schlossumbaus war. Schaut Euch aber mal die Beschaffenheit dieses in Abb. 6 schon als bauliches Fragment erscheinenden Gebäudes an. Als ich dieses Foto entdeckt hatte, war mein erster Gedanke: Seltsamer Abriss. Man hat doch wohl nicht während des laufenden Abbruchs diese Bretterbuden dran gesetzt. Und Flachdächer, falls man für deren Existenz eine voran gegangene Umbaumaßnahme des Archivhauses als Erklärung heranziehen würde, waren damals auch nicht in. Mir erschien das Ganze vielmehr so, als ob man zunächst nur einen Teilabriss getätigt hat (der das ursprüngliche Dach sowie den Gebäudeteil umfasste, der an das Schloss angrenzte – letzteren natürlich notwendigerweise wegen der Baufreiheit an der Schlossfassade). Das Restgebäude (Abb. 6) hätte man erst einmal stehen gelassen und für Zwecke während des Bauens genutzt („Baustelleneinrichtung“) – es steht ja, wie man sieht, innerhalb des mit Brettern eingezäunten Baugeländes. Der weitere Abriss wäre dann erst nach Fertigstellung des West- und eventuell des Bärengartenflügels vorgenommen worden. Meine diesbezügliche Anfangsvermutung war richtig; kurze Zeit später fand ich noch weitere Fotos, darunter das folgende in Abbildung 9. Es zeigt die Westfassade offenbar kurz nachdem die Gerüste gefallen waren – im Erdgeschossbereich laufen die Arbeiten noch.

    Abbildung 9 - Westfassade im umgebauten Zustand, Ansicht von Süden:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041521.jpg

    Nun ist zwar der betreffende Bildsektor sehr dunkel, aber bei entsprechender Nachbearbeitung (bitte etwas Aufhellen) sieht man ganz klar, dass das Gebäudefragment des Ballhauses entsprechend dem Zustand in Abb. 6 noch existiert. Vielleicht sind ja beide Fotos (Abb. 6 und 9) zeitgleich entstanden. Fazit: Das Ballhaus ist 1888 tatsächlich nur zum Teil abgerissen worden, der Rest folgte erst später.
    Eine Bemerkung noch zum nordwestlichen Eckturm. Im Vorher-Nachher-Vergleich (Abb. 1+2 gegenüber Abb. 9) sieht man deutlich, dass der Turm erheblich aufgestockt worden ist und als neuen Abschluss eine Haube erhielt.

    Das nächste Foto in Abbildung 10 ist definitiv sehr zeitnah zu Foto Nr. 9 aufgenommen worden (man vergleiche das „Restgerüst“ – oder was immer das ist - in der Mitte der Westfassade):

    Abbildung 10 - Blick von Süden auf den fast fertig gestellten Westflügel:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041520.jpg

    Und in Bezug auf den neuen Westflügel noch dieses Foto in Abbildung 11 für die umgestaltete Hofseite. Im Vergleich mit dem Ausgangszustand (Abb. 4) bitte die veränderte Dachform (rechts des Giebels) beachten:

    Abbildung 11 - Westliche Hofseite nach dem Umbau:
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041528.jpg

    Der 1889 begonnene Umbau des Westflügels war bereits 1891 abgeschlossen. Danach begann die Umgestaltung im Schlossbereich des späteren Bärengartenflügels sowie die völlige Neugestaltung eines Südtraktes. Mit diesem als Vorschau für Teil 2 gedachten Foto in Abbildung 12 möchte ich für heute erst einmal schließen.

    Abbildung 12 - Südbereich mit Übergang zum Taschenbergpalais von Osten (Zustand vor dem Umbau):
    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041525.jpg


    Monachus
    Vielen Dank für die Ausführungen. Über Deinen Lösungsvorschlag (Raum 14) bezüglich des nicht lokalisierten Innenraumes muss ich noch mal in Ruhe nachdenken.

  • Zitat von "BautzenFan"


    In gewisser Hinsicht muss man hier auch die gotischen Räume im Erdgeschoss des Ostflügels nennen, insbesondere die Gotische Halle. Hier war natürlich auch vor dem Krieg keine originäre Innenausstattung erhalten, es geht vielmehr um die Wiederherstellung der Raumgeometrien insbesondere der eindrucksvollen gotischen Gewölbe.

    Dazu hier der Blick über den Bauzaun von der Schlossstraße in den großen Schlosshof, Westseite, mit seinen Sgraffitos:

  • Ich möchte heute mit Teil 2 den Beitrag über den großen Schlossumbau Ende des 19. / Anfang des 20. Jhd. fortsetzen. Begonnen hatten die Arbeiten – wie schon dargelegt – 1889 bis 1891 mit der Neugestaltung des Westflügels. Bis 1892 erfolgte anschließend (vielleicht zum Teil zeitlich parallel) der Umbau des Bereiches Bärengartenflügel. Leider habe ich kein Foto gefunden, dass diesen Teil des Schlosskomplexes unmittelbar vor dem Umbau zeigt.

    Den ältesten Bauteil des Bärengartenflügels stellt das so genannte Badehaus dar (im obigen Grundrissschema pink markiert). Dieses (zunächst nur zweigeschossige) Gebäude entstand mit dem Bau des Kleinen Schlosshofes unter Christian I. (Ende des 16. Jhd., erste Erweiterung des Moritzbaus). In späteren Bauphasen erfolgte – in Etappen - eine Erweiterung dieses Baukörpers (also dem des Badehauses) nach Westen (Richtung angedeutet durch den pinkfarbenen Pfeil) und eine Aufstockung.
    Die folgende Abbildung (Kupferstich von etwa 1680) zeigt einen Zwischenstand dieser Erweiterungen. Zwischenstand heißt – das ist noch nicht der Bebauungszustand (in Bezug auf die bebaute Fläche), wie er unmittelbar vor dem Dunger-Umbau bestand.


    Bildquelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Beschreibung der Kupferstich-Darstellung:
    Man blickt auf die Südfront des Westflügels und den westlichen Teil des Südflügels vom großen Schlosshof (letzterer ist der sgraffitto-verzierte Teil mit dem etwas niedrigerem Dach). Die im Kupferstich insgesamt erfasste Sgraffito-Fassade war der westliche Abschnitt der Südfront des Moritzbaues, dieser Abschnitt ist im Grundrissschema grün markiert (den rechten=östlichen Endpunkt dieser Linie konnte ich natürlich nur „schätzen“). Die heutige Westfassade des Bärengartenflügels verläuft etwa dort, wo in der Kupferstich-Abbildung der kleine Pavillon im “Neuen churfürstlichen Garten“ steht. (Die ungefähre Lage dieses Pavillons habe ich im Grundrissschema durch den gelben Punkt veranschaulicht.) Bei dem links angeschnittenen Gebäude handelt es sich um das 1667 von Klengel erbaute Komödienhaus (zweiter mitteleuropäischer Theaterbau nach dem Wiener Hoftheater). Dieses wurde später zur katholischen Hofkapelle umfunktioniert, 1757 (die Hofkirche war fertig) dann zum Ballhaus umgebaut, bis es im 19. Jhd. bis zum Abriss schließlich als Archivgebäude diente. Ich erinnere an die Aufnahme des Abbruches im 1. Beitrag.
    Das rechts angeschnitten erkennbare Gebäude wurde etwa zeitgleich wie der Neubau des Komödienhauses (Gebäude links) und vermutlich ebenfalls von Klengel errichtet. Die genaue Funktion ist unbekannt.

    Im nächsten Foto hat man ungefähr die gleiche Blickperspektive auf die Südfront des Westflügels wie im obigen Kupferstich:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041520.jpg

    Das Archivgebäude (früheres Komödienhaus) ist bereits abgebrochen, an dieser Ecke steht der neue Turm. Aus der Bauzeit von Klengel hat die in beiden Bildern erkennbare Kolonnade mit den markanten Doppelsäulen überlebt (im Grundriss mit K gekennzeichnet), allerdings aufgrund der genannten Bauerweiterungen (in Richtung Westen) nicht in voller Länge. Wenn man sich jetzt noch einmal die Kupferstichabbildung anschaut, wird auch die Funktion dieses „Läuferganges“ augenscheinlich klar: Von den im westlichen Bereich des Kleinen Schlosshofes gelegenen Wohnbereichen konnte die Hofgesellschaft bequem ins „Theater“ gehen.

    Noch eine abschließende Bemerkung zum Begriff Bärengartenflügel. Das Wort „Garten“ ist jetzt wohl verständlich – Der betreffende Schlosstrakt steht auf dem Gelände des ehemaligen „Neuen churfürstlichen Gartens“, Bären wurden dort allerdings nie gehalten (Dirk Syndram) – diese Wortschöpfung verstehe wer will.


    Kommen wir nun zu den südlichen Trakten des Schlosses. Hier erfolgte der Umbau bis 1893. Zunächst zwei Fotos vom Beginn der Arbeiten:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041523.jpg

    Aufgrund des teilweise abgebrochenen Daches im obigen Foto wird sichtbar, dass dort offenbar ein Flachdach bestand – an der gleichen Stelle übrigens heute auch.

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041524.jpg

    Das letzte Foto hatte ich schon im ersten Beitrag gezeigt. Das rechts angeschnittene Gebäude ist der östliche Flügel des Taschenbergpalais. Man erkennt – zumindest in den Komturen – den Vorgängerbau der heutigen Brücke, die vom Taschenbergpalais ins Schloss führt. Das nächste Foto zeigt diese zweigeschossige Brücke, die zusammen mit dem betreffenden Palaisflügel Mitte des 18. Jhd. gebaut worden ist, von der anderen Seite (aus Richtung Osten):

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041525.jpg

    Das Bürgerhaus, in das die Vorgängerbrücke schlossseitig mündet, wird in den Bildtiteln als Gerv’sches Haus bezeichnet. Hier noch ein weiteres Foto des markanten Erkers in Frontalansicht, oberhalb des Erkers erkennt man einen Gerüstgang – zum Zeitpunkt der Aufnahme liefen also schon die Abbrucharbeiten im Bereich des Daches:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0040001/df_0041526.jpg

    Spätestens jetzt dürfte die Frage auftauchen, wieso im 18. Jhd. eine Brücke vom Taschenbergpalais in ein südlich des eigentlichen Schlosskomplexes befindliches Bürgerhaus („Gerv’sches Haus“) gebaut wurde. Dazu muss man wissen, dass entlang der Gasse „Am Taschenberg“ unmittelbar südlich der Gebäudegruppe um den Kleinen Schlosshof 5 Bürgerhäuser standen, die seit Ende des 16. Jhd. nach und nach in den Besitz des Hofes gelangt waren. Auf der Grundfläche dieser 5 Bürgerhäuser befindet sich der „heutige“ Südflügel des Schlosses – das ist der Trakt zwischen den beiden südlichsten Schlosstürmen. Der „frühere=erste“ Südflügel, der des Moritzbaues – heißt daher richtigerweise „Zwischenflügel Nord“ (als „Zwischenflügel Süd“ bezeichnet man übrigens den Südflügel des Kleinen Schlosshofes.
    In den diversen Quellen wird in Bezug auf den „heutigen“ Südfügel stets sinngemäß formuliert, dass diese 5 Bürgerhäuser im Rahmen des großen Schlossumbaus abgerissen worden sind und auf deren Grundfläche der Südtrakt mit den beiden flankierenden Türmen „neu erbaut“ wurde. Laut Dirk Syndram / Peter Ufer („Die Rückkehr des Dresdner Schlosses“) haben sich aber *im Erdgeschoss historische Räume der Bürgerhäuser erhalten*.
    Zum Abschluss des heutigen Teiles noch 2 Fotos vom Bereich Südflügel. Das erste zeigt die Ruine mit Trümmerbahn:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0100001/df_0106870.jpg

    Auf dem zweiten sieht man in Detailansicht die Brücke im restaurierten Zustand (Juni 2006):

    In Kürze gehts dann weiter mit Teil 3...

  • Im letzten Beitrag (Teil 2 zum großen Schlossumbau) hatten wir uns bis zum „neuen“ Südflügel „vorgearbeitet“, und damit möchte ich heute auch fortsetzen. Unmittelbar vor dem Umbau standen auf der Grundfläche des heutigen Südflügels 5 Bürgerhäuser, die aber offenbar nicht vollständig abgebrochen worden sind. Zumindest Teile des Erdgeschosses müssen stehen geblieben sein, da sich – wie schon zitiert – im *Erdgeschoss des Südflügels historische Räume der Bürgerhäuser erhalten haben*. Im Zuge des Wiederaufbaus in den 1990er Jahren machten sich im Bereich des Südflügels zudem umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung und baulichen Ertüchtigung der Gründung erforderlich, was indirekt ebenfalls belegt, dass man 1892/93 die „Basiszonen“ belassen und hier den neuen Baukörper einfach draufgesetzt hat. Vollständige Neubauten stellen allerdings die beiden, die Südfront flankierenden Türme dar.
    Die grundlegende Rekonstruktion der Kriegsruine des Südflügels begann übrigens im Jahr 1995. Und da erlebte man eine böse Überraschung. Syndram/Ufer schreiben in Bezug auf diesen Trakt:

    Zitat

    Dirk Syndram / Peter Ufer: „Die Rückkehr des Dresdner Schlosses“:

    …Mauerwerk, das auf den ersten Blick brauchbar aussah, erwies sich als morsch und bröcklig…Das hatten die Bauleute so nicht erwartet…Da war mehr Güte und Solidität erwartet worden. Offenbar hatten die Baumeister von einst bei der Schlosserweiterung zur Jahrhundertwende unter großem Zeitdruck gestanden (Anm.: 1892/93 ist ja tatsächlich ein bemerkenswert kurzer Zeitraum, zumal wenn man die damalige Bautechnik bedenkt).

    In einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 3. Januar 1996, der in einem Rückblick über die im Verlauf des vorangegangenen Jahres (1995) realisierten Arbeiten am Schloss berichtete, konnte man zum gleichen Sachverhalt Folgendes lesen:

    Zitat

    SZ, 3. Januar 1996
    „Morsche Bausubstanz und leise Töne im Dresdner Schloss“, von Reinhard Delau

    …Am meisten (Anm.: bezogen auf die Bauarbeiten des Jahres 1995) hat den Bauleuten der Südflügel zugesetzt. „Dieser verdammte Südflügel.“ Mehr als einmal fluchten die Maurer. Sie hockten, kauerten vor den morschen, brüchigen Mauern, Meißel und Fäustel in der Hand, die Bohrmaschine gegen Stein gestemmt. Ausspitzen mussten sie die brüchigen Mauerstücke. Und es verging kaum eine Woche ohne böse Überraschungen. Schnell wurde es zur Gewissheit, dass es um die Standfestigkeit dieses Flügels schlecht bestellt war.
    Mit diesen Schwierigkeiten hatte keiner gerechnet. Der Südflügel ist der jüngste Teil des Schlosses. Er entstand zwischen 1889 und 1901 (Anm.: genauer: 1892/93, der Zeitraum 1889 – 1901 beziffert den Zeitraum der Gesamtmaßnahme). Damals erhielt das Schloss anlässlich der 800-Jahrfeier der Wettin-Dynastie seine Neorenaissancebekleidung. Die Bauleute und Statiker hatten solide gefügte Mauern erwartet. Der Südflügel hat die Schlosserbauer lange aufgehalten. „Da kannst du nicht einfach eine Kompanie Maurer dransetzen, das ging oft nur Meter für Meter vorwärts. Wurde ein Stück ausgespitzt, musste die Lücke mit Beton verpresst werden.“
    Ja, sie hatten zum Ende des Jahres weiter sein wollen, viel weiter. Zumindest das Dach zur Stadtseite, zum Taschenbergpalais wollten sie gedeckt haben….Daraus ist nichts geworden. Aber der Grund für zügiges Bauen ist nun endgültig gelegt. Der Bau steht auf festen Fundamenten, eingezogen sind die Etagendecken.
    …(Anm.: Im Ausblick auf die nachfolgenden Arbeiten u. a.):
    Der vierte Eckturm an der Schlossstraße ist statisch gesichert. Im Frühjahr (Anm.: also Frühjahr 1996) wird die Haube auf den Schaft gesetzt, die Fassade des Südflügels soll saniert sein.

    Aber zurück zum großen Schlossumbau. Die 1892 begonnenen Arbeiten am neuen Südflügel waren bereits 1893 beendet. Bis 1895 folgte dann die bauliche Umgestaltung entlang der Schlossstraße. Das folgende Foto, entsprechend Bildtitel aufgenommen um 1870, verdeutlicht die Ausgangssituation. Der Fotograf stand mit dem Rücken zum Georgenbau und blickte in Richtung Süden:


    Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Hier noch mal die gleiche Aufnahme in vergrößerter Ansicht:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09539c04a.jpg

    Anhand des Fotos kann man sich anschaulich die einzelnen, sehr unterschiedlich entstandenen Trakte entlang der Schlossstraße klarmachen.
    Der Bereich „vor“ dem Torhaus (=nördlich davon) bildet den Ostflügel des so genannten Moritzbaues (Mitte 16. Jhd.), geht aber in seinem Grundbestand auf noch ältere Bauphasen des Schlosses zurück. Der Baukörper unmittelbar nördlich des Torhauses gehört bekanntlich zum Treppenhaus der „Englischen Treppe“. Hier kann man mal gut sehen, wie das Problem der (heute zugemauerten) Fenster damals „gelöst“ war: Offenbar (wenn ich das richtig deute) durch permanent geschlossene Fensterläden.
    Der Bereich „hinter“ dem Torhaus (=südlich davon) beinhaltete über Jahrhunderte Bürgerhäuser, und bis zum großen Schlossumbau war das durch die Baustruktur (siehe obiges Foto) auch evident ersichtlich. Das Torhaus, das die beiden genannten Bereiche miteinander verzahnt, entstand Ende des 16. Jahrhunderts auf dem „Vorplatz“ zwischen dem Kernbau des Schlosses (Moritzbau) und den südlich davon befindlichen Bürgerhäusern. Im Zuge dieser Baumaßnahme (erste Erweiterung des Moritzbaues, spätes 16. Jhd.) wurde das so genannte Schreyersche Haus vom Hof erworben und als Wohntrakt für die Söhne des Kurfürsten Christian I. umgebaut. Dabei entstand die noch original erhaltene, doppelgeschossige Loggia (Renaissancearchitektur) im Kleinen Schlosshof. Das Schreyersche Haus ist das unmittelbar südlich an das Torhaus angrenzende Gebäude (im obigen Foto gut auszumachen, weil es die anschließenden Bürgerhäuser etwas überragt).
    Südlich des Schreyerschen Hauses folgten – bis zur Gasse „Am Taschenberg“ – noch 2 (?) weitere Bürgerhäuser. Ob 2 oder sogar 3 – da bin ich mir nicht ganz sicher. Betrachtet in der Fotoaufnahme von 1870 (erstes Foto im vorliegenden Beitrag) mal den betreffenden Straßenabschnitt. Ich kann nicht eindeutig erkennen, ob der markante längliche Erker zu einem sehr schmalen eigenständigen Haus gehört (dann wären es 3 Häuser) oder außermittig an einem deutlich breiteren Haus angeordnet war (dann wären es 2 Häuser). Die zugehörigen Fassaden sind in der nächsten Detailaufnahme erfasst (auch diese Aussage beinhaltet eine kleine „Unsicherheit“ – dazu komme ich gleich noch):


    Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Und hier noch in vergrößerter Ansicht:
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09a.jpg

    Wie man sieht, wurde gerade damit begonnen, die Fensterrahmen herauszunehmen.
    Die Bildunterschrift lautet:
    Residenzschloss, Teil der Ostseite, Eberhardtsches und Kühnsches Haus, Beginn des Umbaus;
    So wie auch auf dieser Karteikarte der Fotothek:
    http://fotothek.slub-dresden.de/bildkarten/df_0041518_k.jpg

    Im Vergleich mit dem ersten Foto in diesem Beitrag müsste das Gebäude mit dem Renaissanceportal (links am Bildrand) das Haus an der Ecke Schlossstraße / Gasse „Am Taschenberg sein. Dieses Portal, ein für die sächsische Renaissance typisches „Sitznischenportal“, sieht man hier in Detailansicht:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0100001/df_0107080.jpg

    Und hier, am südöstlichen Eckturm des Schlosses, können wir es heute noch bewundern (ich vermisse den Türklopfer, aber auch die Türklinke; das ist vermutlich zwischenzeitlich ergänzt – wäre mal eine Rechercheaufgabe für unsere Fotografen):

    Dresdner Schlo - Tr im Neorenaissancestil des Historismus

    Dirk Syndram schreibt dazu:

    Zitat

    („Das Dresdner Schloss – Von der Residenz zum Museum“)
    In den südöstlichen Rundturm des neu erbauten Südflügels wurde das Renaissanceportal des Kühnschen Hauses aus der Zeit um 1580 einbezogen, das sich einst an der Ecke zur Gasse Am Taschenberg und zur Schlossstraße erhob.

    Es handelt sich um diesen Turm hier, das Portal ist leider durch den Baum verdeckt.

    So weit wäre die Sache eigentlich klar und rundum stimmig gewesen, wenn ich nicht noch diese Information hier auf einer gut bekannten und fachlich sehr geschätzten HP gefunden hätte (siehe Erläuterungen unter dem Foto):

    Dresdner Schlo - originale Renaissancefigur

    Falls das ursprüngliche Haus mit besagtem Portal wirklich einem Geschäftshaus gewichen ist, dann wäre die Detailabbildung der Fassade (die, die mit Kühn'schem und Eberhardt'schem Haus bezeichnet ist und in der dieses Portal eindeutig auszumachen ist), logischerweise nicht Teil des Schlosskomplexes gewesen. Diese Frage muss ich erst mal im Raum stehen lassen.


    Das nächste Foto zeigt den nördlichen Teil der Schlossstraße (Blickrichtung von Süden) und die Südfront des Georgenbaus, jeweils vor dem Umbau:

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0080001/df_0081424.jpg

    Dass die Schlossfassade im Bereich der Schlossstraße nicht immer so kasernenartig / streng / schmucklos ausgesehen hat, verdeutlicht die nachstehende Abbildung:


    Quelle: bildindex der Kunst und Architektur

    Offensichtlich war der Fassadenschmuck aus der Barockzeit nach und nach verloren gegangen.
    Beim Umbau Ende des 19. Jhd. wurde dem Schloss allerdings nicht das Stil-kleid des Barock, sondern eine Neorenaissancefassade verpasst – dies letztlich eine Hommage an die Entstehungszeit des „eigentlichen“ Schlosses (und die große Zeit Sachsens). Eins lässt mich an dieser Stelle immer ratlos mit den Schultern zucken: Der gesamte Schlossumbau unter Dunger / Fröhlich war eine gigantische „Architektur-Neuinszenierung“ mit ungezählten Phantasieelementen, die so vorher nie existiert hatten. Das wird heute mit größter Selbstverständlichkeit rekonstruiert – ohne einen einzigen Einspruch der Dogmatiker. Die analoge Verfahrungsweise bei heutiger Realisierung (obwohl die wesentlich näher am Original liegt; Stichwort zum Beispiel Sgraffito) gilt den gleichen Leuten als größter denkmalpflegerischer Frevel. Aber man sollte wohl gar nicht erst versuchen, Dogmatiker verstehen zu wollen.

    Dieses schöne Foto von Hyade (Februar 2007) zeigt die aktuelle Ansicht der Ostseite des Schlosses (wie schon angedeutet – das ist der 1 : 1 – Zustand, wie er durch Dunger und Fröhlich geschaffen wurde):

    http://img377.imageshack.us/img377/4390/schlosscp9.jpg

    Man sieht, dass die Front durchaus ansehnlich in Einzelfassaden aufgegliedert wurde. Die beiden Erker einschließlich des plastischen Schmucks sind völlige Neukreationen. Neu gebaut wurden auch die für die Renaissance typischen Zwerchhäuser und Giebel. Am Torhaus wurden die beiden Löwen neu geschaffen.

    Ab 1896 begann dann der Umbau des Nordflügels, ab 1899 der Umbau des Georgenbaus. Zu letzterem im Vorblick auf Teil 4 noch dieses Foto (offenbar wird hier gerade begonnen, das Gerüst aufzustellen):

    http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0190001/df_0196971.jpg

  • Danke BautzenFan auch von mir. Irgendwie kann ich mir ein Schmunzeln nicht verwehren bei dem Gedanken, Dunger/Fröhlich hätten das Schloss komplett im Stil des Jugendstils umgebaut... (Ganz abwägig ist der Gedanke dann doch nicht, wenn man sich die Neuausgestaltung der Kreuzkirche nach dem Brand vor Augen führt) Naja:hätte, wäre, wenn...

  • Mit geänderten Prämissen hatte das ganze nichts zu tun, sondern mit Geldfragen. Die Abrißfrage schwebte nach 1945 lange im Raum, man bedenke allein die Pläne von Hans Hoop und Mart Stam.

    Von den Fünfziger Jahren bis in die Siebziger beabsichtigte man die Wiederherstellung des "originalen" barocken Zustandes; was in Teilen einem völligen Neuaufbau gleichgekommen wäre. Wer hätte so etwas in finstersten Ostzeiten bezahlt ?

    Dafür fehlte den Stadtoberen schlicht das Geld; gestalterische oder ideologische Fragen wären bei der Sache kaum das Problem gewesen. Die allgemeingültige Wahrheit konnte sich binnen einer Politbürositzung ändern, Ideologien(vermeintlich aus härtestem Beton) auch zurechtgebogen werden, wenns das Reprästativbedürfnis oder eine Laune der Obersten mal verlangte.


    Aber dennoch kann Dresden froh sein, daß 40 Jahre nichts unternommen wurde. Die Dungerfassade stellt in Proportion und kulturhistorischer "Aussage"(Das Schloß ist nicht nur Herz Dresdens, sondern des ganzen alten Kursachsens gewesen - dessen Hauptepoche des bürgerlichen und höfischen Bauens die Renaissance war) eine der besten Architekturen Dresdens und ein Positivbeispiel des Historismus dar. Geschwärzt, wie der Sandstein nach Industrierauch, Feuersturm und Verfall sich heute darbietet, ist es die beste denkbare Lösung für einen derartig geschichtsträchtigen Bau. Laßt den Sandstein auch in Zukunft schwarz.

    Nein, die werden gedünstet

  • Heute fand auf Einladung des Sächsischen Finanzministeriums (SMF) ein Presserundgang im Dresdner Schloss statt – als „Schlossführer“ fungierte der Finanzminister (Dr. Horst Metz) höchstpersönlich. Ich hoffe doch, dass wir dann morgen in der Lokalpresse entsprechende Artikel lesen können. Vielleicht bringt Frau Laske von den DNN jetzt endlich mal ihren Beitrag auch im „Heimatblatt“ unter, ich meine den, den die Altenburger schon am 8. März lesen durften. In der heute Nachmittag veröffentlichten Pressemitteilung des SMF stand übrigens kein Wort zum Altan, merkwürdig, denn das hätte ich bei diesem Satz hier doch erwartet:

    Zitat

    Der Riesensaal ist im Rohbau fertig, die Englische Treppe sowie die Überdachung des Kleinen Schlosshofs stehen als weitere wichtige Bauabschnitte auf der Agenda.

    Kann aber auch einfach bloß daran liegen, dass dieser „Presserundgang“, wie es im Text der Pressemittelung formuliert ist, eben nur die 3 Stationen umfasste: Riesensaal, Englische Treppe, Kleiner Schlosshof.


    Pressemitteilung des Sächsischen Finanzministeriums vom 04.04.07 (Auszug)

  • Zitat von "BautzenFan (Teil 3 zum großen Schlossumbau)"


    So weit wäre die Sache eigentlich klar und rundum stimmig gewesen, wenn ich nicht noch diese Information hier auf einer gut bekannten und fachlich sehr geschätzten HP gefunden hätte (siehe Erläuterungen unter dem Foto):

    http://www.neumarkt-dresden.de/Vergroesserung…tuer-figur.html

    Falls das ursprüngliche Haus mit besagtem Portal wirklich einem Geschäftshaus gewichen ist, dann wäre die Detailabbildung der Fassade ... logischerweise nicht Teil des Schlosskomplexes gewesen. Diese Frage muss ich erst mal im Raum stehen lassen.

    Da handelt es sich doch offensichtlich um einen Fehler in der HP von neumarkt-dresden.de. Es ist ja nur eine Bildlegende, und wenn ich bedenke, dass diese HP ja Beiträge zum Baugeschehen der ganzen Stadt Dresden umfasst, schenke ich natürlich deinen detaillierten Recherchen viel mehr Glauben. Die HP kann ja nur eine Übersicht geben, und irgendwann müssen die Infos auch mal ins Netz, auch wenn nicht alles 100 %-ig hieb- und stichfest ist. :zwinkern:

    Teil 1 bis 3 deines Beitrags zum grossen Schlossumbau kamen zeitlich so schnell hintereinander, da darf man sich ja jede Stunde auf das Erscheinen von Teil 4 freuen!!! (nochmals :zwinkern: )

  • Südseite

    Zitat

    Leider habe ich kein Foto gefunden, dass diesen Teil des Schlosskomplexes unmittelbar vor
    dem Umbau zeigt

    Auch ich habe lange gesucht, und ebenfalls keines gefunden. Wenn es überhaupt eines gibt, dann vielleicht in einem
    Schloßbauamt, als unbeachtete Dokumentation des Vorzustandes. Durch die Hofapotheke war die Sicht auf den
    Bärengartenflügel doch ziemlich verbaut, und schien zumindest den Quellen für Bildindex nicht photogen genug (oder
    vielleicht technisch als Weitwinkelaufnahme zu schwierig). Im Stadtplan
    http://www.neumarkt-dresden.de/image1/Stadtplan-Altstadt-1838.gif erkennt man die Hofapotheke als langen Bau
    zwischen Schloß und Taschenbergpalais.
    Am besten läßt sich die bauliche Situation im Dachflächenplan http://www.bildindex.de/bilder/MI09547e04a.jpg erkennen.

    Auf http://www.bildindex.de/bilder/MI09466e07a.jpg und http://www.bildindex.de/bilder/MI09466e08a.jpg schauen wir
    um 1840 vom Hausmannturm nach Süden. Links unten auf dem zweiten Bild erkennt man oberhalb der Zwerchgiebel des
    Schloßflügels vor dem Taschenbergpalais das Apothekendach mit Gauben.
    Gönnt Euch einmal das Vergnügen und öffnet jedes Bild in einem eigenen Fenster, schiebt sie dann so nebeneinander, daß
    sich unten drei gleich große Giebel ergeben, dann habt Ihr eine Panoramasicht vom Zwinger bis zur Schloßstraße,
    einschließlich Baublock südlich vom Zwischenflügel Nord.


    Ostseite

    http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09b.jpg zeigt tatsächlich, wie die Bildunterschrift angibt, einen Teil der Ostfassade
    des Schlosses.
    Die beste Orientierung bieten der Aufriß http://www.bildindex.de/bilder/MI09776g02a.jpg und die Ansicht in die Schloßstraße
    nach Norden http://www.bildindex.de/bilder/MI10122f12b.jpg (um 1800). Damit ordnen sich die anderen Bilder von selbst
    ein: Es sind drei Häuser südlich des Schreyerschen Hauses (Weißenfeldacher, Erhardtsches, und Kühnsches Haus), und der
    Erker befand sich am mittleren.

    http://www.bildindex.de/bilder/MI09539c04a.jpg zeigt die Schloßstraße nach Süden. Hinter dem Torhaus folgt das erhöhte
    Schreyersche Haus (von dem sich zumindest Erdgeschoßräume erhalten haben).
    Vom folgenden Weißenfeldacher Haus sind die drei unteren Gauben sichtbar. Die vorstehenden Segmentbogenverdachungen
    im Erdgeschoß kann man schon auf http://www.bildindex.de/bilder/MI09538f06b.jpg links hinter dem Sänftenträger deutlich
    ausmachen. Irgendwann wurden die Fassaden des Weißenfeldacher und des anschließenden Erhardtschen Hauses einander
    angeglichen, so daß sich diese Bögen auch am Erhardtschen Haus finden, wo man sie auf
    http://www.bildindex.de/bilder/MI09539d09b.jpg sieht.
    Auf http://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df_0080001/df_0081424.jpg sind sie ganz links noch scharf angeschnitten.
    Den Abschluß bildet der Giebel des Kühnschen Hauses. Drei unterschiedliche Fenster im Erdgeschoß machen das Haus
    unverkennbar.

    Offensichtlich wurden diese drei Hauser pausenlos verändert, sie sehen auf jedem Bild anders aus (Bemalung, Geschoßhöhe
    im Erdgeschoß, Fassadenangleichung). Es gibt einen Stich von 1680 - aus dem gleichen Werk „Die durchlauchtigste
    Zusammenkunft ...“ wie die Ansicht des Bärengartenflügels - da haben Kühnsches und Weißenfeldacher Haus Erker, dafür
    das Erhardtsche keinen. Den Stich habe ich leider nicht online gefunden, er findet sich bei Dirk Syndram „Das Schloß zu
    Dresden - Von der Residenz zum Museum“ auf S. 36.

    Wie wäre es mit folgender Theorie zum Portal: Es wurde für ein Wohnhaus in der Schloßstraße geschaffen, als dieses Haus
    während der Gründerzeit (1871 - 1873) einem Geschäftshaus weicht, kommt es zum Einbau in das Kühnsche Haus
    (Donadinibild), dann im Rahmen des Umbaus zur Versetzung in den Südostturm.
    Ich gehe allerdings davon aus, daß Architektur klassisch: Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. sich irrt, auch wenn man in Dresden gerne Portale umgesetzt
    hat, so auch dieses http://www.bildindex.de/bilder/MI09540f04b.jpg .
    Da unsere Photographen ohnehin schon hingehen, um nach Türklopfer und Klinke zu schauen, könnte vielleicht bitte jemand die Kartusche im Schlußstein so ablichten, daß man die Schrift lesen kann?

  • Ich war doch etwas erstaunt beim ansehen der Video, man ist weiter fortgeschritten als ich dachte!
    Vor allem bei der Englischen Treppe geht es offensichtlich gut voran.
    Alles bei allem eine positive überraschung. :D

    Aber das mit eine wirkliche Reko des Riesensaals, das scheint mir zu gut um wahr zu sein. :?

  • Schönes Video. Das Dresdner Schloss straft genau wie die Frauenkirche alle Denkmalschützer und Altlinken Lügen, dass derartige Prachtbauten "heute gar nicht mehr machbar" seien. Ich kann es nur immer wiederholen, mit einem eisernen Willen und vor allem genug Geld geht auch heute alles wie früher, und das wird hier jetzt gerade wirklich beispielhaft bewiesen. Somit ist das Schloss nicht nur ein ästhetischer Leckerbissen, sondern auch ein Leuchtturm in der Architekturlandschaft, wo mittlerweile jeder noch so billige und uninspirierte Zweckbau irgendwelcher Dilettanten als die große Kunst verkauft werden will. Danke Dresden, ein Glückwunsch euch Dresdnern! :applaus:

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    In dem Beitrag war ja bezüglich des Riesensaals die Rede von einer (nun doch) Rekonstruktion. Ich fänd das ja herrlich!

    Ich mag daran noch nicht so recht glauben und tippe eher auf eine Fehlinformation von Dresden Fernsehen. Zwar steht auf der Titelseite der heutigen SZ verkaufswirksam "Residenzschloss hat historischen Riesensaal wieder", jedoch wird im Text (zu finden auf neumarkt-dresden.de) nichts zu einer möglichen Reko gesagt und lediglich darauf verwiesen, dass die "ursprüngliche Kubatur" wiederhergestellt wurde.
    Coulin wird allerdings zitiert, dass der Saalausbau von den Staatlichen Kunstsammlungen abhänge. BautzenFan ermuntert uns oft, zwischen den Zeilen zu lesen. Lässt Coulins Satz die Interpretation zu, dass zu Kulkas Minimalausstattung noch nicht das letzte Wort gesprochen ist? War doch in der Vergangenheit bezüglich des Riesensaals auch immer von Kulka die Rede, so fällt in diesem SZ-Artikel sein Name nur beim Membrandach...

  • Ich muss mich vorab – prophylaktisch – bei Monachus entschuldigen, weil ich noch nicht dazu gekommen bin, auf seine sehr interessanten und fundierten Beiträge einzugehen – wirkt vielleicht etwas unhöflich, ist aber wirklich nur der Zeit – keinesfalls der „Lust“ geschuldet. Ich werde das unbedingt über Ostern nachholen (es steht einiges aus: Raum 14, Zwischenflügel Nord etc.). Heute muss aber erst einmal ein anderes Thema zur Sprache kommen, ich kann es noch nicht so recht glauben – es sind eigentlich „Wahnsinnsneuigkeiten“.

    Gestern am sehr späten Abend schrieb Kindvon2dresdenern:

    Zitat

    In dem Beitrag war ja bezüglich des Riesensaals die Rede von einer (nun doch) Rekonstruktion. Ich fänd das ja herrlich!

    Er bezog sich offenbar auf den Videobeitrag des Lokalfernsehens. Allerdings fiel dort hinsichtlich des Riesensaales nicht das Wort „Rekonstruktion“. Der entsprechende Satz dort lautete:

    Zitat

    Er (Anm.: also der Riesensaal) wird in seinem Zustand vor dem Schlossbrand 1701 wieder erstehen.

    Ich habe diesen Forumsbeitrag von Kv2D also gelesen, dachte mir aber: Das könnte man zwar so auffassen wie Kv2D, nämlich dass der historische Riesensaal rekonstruiert wird, das ist aber vermutlich nur eine „legere“ Formulierung der Journalisten.
    Nun war ja wie gesagt gestern dieser Presserundgang und wie vermutet, stand heute in der Lokalpresse (SZ) ein Artikel darüber. Die GHND hat ihn verlinkt (unter news, ganz oben – empfehle wärmstens, ihn zu lesen). Tja, und dort steht nun Folgendes:

    Zitat

    Sächsische Zeitung; 05. April 2007
    Der Riesensaal ist wieder da (Auszug)
    Von Katrin Saft

    Derzeit konzentrieren sich die Bauarbeiter auf die ehemalige Fest- und Repräsentationsetage im zweiten Stock, zu der auch der Riesensaal gehört. Inzwischen ist der Saal in seiner ursprünglichen Kubatur wieder hergestellt. Dicke Stahlträger wölben sich unter der Decke. Von den einst kunstvollen Wandgemälden fehlt noch jede Spur. Stattdessen blanke Ziegel und nackter Beton. Am 21. April darf der Landespresseball auf der Rohbaustelle feiern. „Der spätere Saalausbau hängt von den Staatlichen Kunstsammlungen ab“, sagt Schloss-Bauleiter Ludwig Coulin. Sie wollen im Saal voraussichtlich ab 2010 Exponate der Rüstkammer ausstellen.

    *Von den einst kunstvollen Wandgemälden fehlt noch jede Spur.*
    Also das ist ja nun selbst bei größter Skepsis nicht mehr als „Schwachformulierung“ abzutun – wisst ihr, was das heißt? Die Ausmalung des historischen Riesensaales steht an. Ich kann mir allerdings immer noch nicht vorstellen, wie die das mit den Fenstern „lösen“ wollen. Auch dazu gab es übrigens in dem SZ-Artikel einen Satz:

    Zitat

    Dem aufmerksamen Betrachter fallen die unterschiedlichen Fensterformen im Riesensaal auf. „Die Fassade zur Schloss-Außenseite entsteht nach dem Vorbild des 19.Jahrhunderts, zur Hof-Seite nach dem 16. Jahrhundert“, sagt Coulin. Ein Grundproblem im mehrfach umgebauten Schloss: Welche historische Vorlage zählt?

    Nun gab es doch aber diese „geniale“, angeblich bestätigte modernistische Ausbauvariante von Kulka für den Riesensaal:

    Zitat

    Quelle: BauNetz-Meldung vom 12.01.05
    Die historische Gewölbedecke soll nach Kulkas Vorstellungen mit einem Metallgewebe nachgezeichnet werden. Die sich diagonal kreuzenden Profile der Deckenbekleidung sollen dabei zum einen die markante Parallelverschiebung der Raumwände, andererseits die unterschiedlichen Achsmaße der Fensterpfeiler überspielen." (Bildnachweis: Peter Kulka)


    http://www.neumarkt-dresden.de/schloss/images…nsaal-kulka.jpg

    Was ist denn nun damit???
    Ich gebe ja zu, dass das alles sehr nach Kaffeesatzleserei klingt, aber:
    Es gab in der DDR ein „Schulfach“, in der „Schule des Lebens“ – und da hatte ich dank mehrjähriger zwangsläufiger Praxis einige Fertigkeiten erworben – das Schulfach hieß: „zwischen den Zeilen lesen“.

    Könnt ihr euch noch an die Grabenstellung SIB/Denkmalpfleger --- Kulka zum Beispiel zur Englischen Treppe erinnern? (Stichwort: SIB sucht händeringend Fotos). Zum Stand: Wer hat hier gewonnen? - hieß es bis vor kurzem:

    Zitat

    SZ vom 01. September 2004
    Von Bettina Klemm

    Beim Schloss will er (Anm.: er=Kulka) so viel wie möglich von der historischen Substanz erhalten, aber verloren gegangenes wie beispielsweise die Putten auf der Englischen Treppe nicht nachempfinden. Ähnlich geht er an die Gestaltung des Riesensaals im zweiten Stock des Ostflügels heran.

    Wie allerdings ganz aktuell aus dem Laske-Artikel vom 8. März zu entnehmen war, kommt die Englische Treppe einschließlich Putten und Kandelabern in der historischen Fassung von Dunger und Fröhlich. Heißt also für den nunmehr aktuellen Entscheidungsstand: Abkehr von der Kulka-Version.

    Und auch das hier sollte man sich hintersinnig auf der Zunge zergehen lassen (aus der Pressemitteilung des SMF von gestern):

    Zitat

    Die Englische Treppe wird einmal der Hauptzugang zu den Museen der Staatlichen Kunstsammlungen werden. Ihre Wiedererrichtung ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien und Baumanagement (SIB) führt derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege Untersuchungen und Planungen zum Wiederaufbau durch (Anm.: Planung durch die Pro-Reko-Fraktion, kein Wort von Kulka!!!). „Dank der sächsischen Handwerkskunst wird hier bis 2009 ein wunderschöner, zentraler Aufgang zu den Staatlichen Kunstsammlungen entstehen“, sagte Metz.

    Ich denke, es gibt nur eine Schlussfolgerung: Der „Kampf“ ging hinter den Kulissen weiter und führte zu dem Ergebnis, dass die ursprünglichen Kulka-Planungen verworfen worden sind – Und genau das vermute ich nun auch im Hinblick auf den Riesensaal.


    Weil Ostern vor der Tür steht – gleich noch eine Hammer-Neuigkeit:

    Zitat

    Sächsische Zeitung; 05. April 2007
    Der Riesensaal ist wieder da (Auszug)
    Von Katrin Saft

    Verborgen vor den neugierigen Blicken der Touristen lässt der Freistaat auch die beiden Schloss-Innenhöfe sanieren….„Für die Süd- und Ostfassade entwerfen Künstler gerade die Vorlagen“, sagt Coulin.

    *Vorlagen für die Süd- und Ostfassade im Großen Schlosshof*
    Das kann nur eines heißen: Es laufen die planerischen Vorarbeiten für die Weiterführung der Sgraffito.

    Für mich war angesichts dieser Meldungen schon heute Osterfest :D

  • Ich hoffe, dass du recht hast. Das wäre wunderbar. :lachen: Und ein kleiner Trost, dass wir uns wahrscheinlich auf ein modernes Gewandhaus am Neumarkt einstellen müssen. :?

  • BautzenFan schrieb:

    Zitat

    Ich muss mich vorab – prophylaktisch – bei Monachus entschuldigen


    Wo ist ein „Du beschämst mich“-Smiley, wenn man mal einen braucht? Das :beschaemt: kann er ja wohl nicht sein, oder? :schockiert:
    Wir haben 99 Smileys und keiner paßt :weinenstroemen: . Eine kleine Anregung für unsere Moderatoren? :zwinkern: Ich meine diesen:

    Also, BautzenFan:


    Was nun den „Innenraum“ http://www.bildindex.de/bilder/MI09542f01b.jpg betrifft, habe ich noch diese Bilder
    http://www.bildindex.de/bilder/MI10285d01a.jpg und http://www.bildindex.de/bilder/MI10285c14a.jpg gefunden.
    Mit einer Tafel dieser Größe scheidet der kleine Raum 14 für die Lokalisierung aus.
    Mit diesen Bildern glaube ich jetzt, es ist Raum 11.
    Auf http://www.bildindex.de/bilder/MI10285c14a.jpg kann man ganz rechts gerade noch angeschnitten den Rahmen
    einer großen Tür erkennen, die zu R. 12 führt.
    Jetzt heißt es wirklich ganz genau hinschauen, damit man die Tapetentür entdeckt: links vom Ofen, noch vor dem dunklen
    Gemälde. Verlängert man die rechte Kante des Bildes nach unten, findet man in der Lamberie (der Sockeltäfelung) einen
    schmalen Spalt. Etwas rechts vom quadratischen Sockelfeld findet sich der zweite Spalt, der an der rechteckigen „Störung“
    in der Bespannung (abgegriffen um die Klinke herum?) vorbei nach oben geht, wo dann die Oberkante in der Bespannung
    zum Gemälde führt. Durch diese Tür gelangt man in den kleinen Raum im Winkel zwischen R. 11 und R. 12.

    Gleichwohl wären Bilder von Raum 14 und noch anderen Schloßräumen interessant, z. B. das Jugendstiltreppenhaus neben
    R. 9, und die Lokalisierung dieses Korridors http://www.bildindex.de/bilder/MI10280e04a.jpg (wenn der überhaupt im
    Schloß ist).