Gebäude des Jahres 2022

  • Ein sehr schöner Neubau entstand 2021 in Rietberg in der Mühlenstraße Nr. 10:

    https://www.rietberg.de/rathaus/aktuel…-der-stadt.html

    https://www.rietberg.de/rathaus/aktuel…-der-stadt.html

    Und es geht doch… Selbst die Fenster, häufig die Achillesferse bei Alt- und Neubauten, sind geglückt. Gratulation an das Ehepaar.

    Wäre das Projekt in diesem Jahr fertiggestellt worden, hätte ich es gerne für die Auszeichnung durch Stadtbild Deutschland e.V. vorgeschlagen. Möglicherweise wäre das auch noch für dieses Jahr möglich? DAS sind die Projekte mit Vorbildfunktion, die stärker in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit gehören. Wer, wenn nicht unser Verein, könnte daran ein Interesse haben.

  • Was haltet Ihr hiervon, falls die Wahl noch offen ist, die "Villa Stephanus" in Hannover-Linden:

    Im Krieg ist die sehr ausladende Dachlandschaft anscheinend zerstört worden, das Haus wurde bis 2012 im obigen Zustand als Polizeirevier genutzt. Nach dem Auszug der Polizei in ein neues Dienstgebäude gammelte das Haus für einpaar Jahre vor sich hin, wurde dann ca. 2017/2018 von privat erworben und aufwändig wieder instandgesetzt unter Wiederherstellung des Dachgeschosses mit allen Türmchen und Details und sogar dem originalen Gartenzaun:

    Wikipedia-Artikel:

    Villa Stephanus in Linden - Wikipedia

  • Die beiden Bilder sind von gestern und ich sehe da noch eine Bautür, insofern halte ich sogar 2023 noch möglich als Fertigstellungsdatum. Ich weiß nicht, wie formal das hier geregelt ist mit dem Fertigstellungsdatum. Für mich war das Haus gestern zwar äußerlich fertiggestellt, aber noch nicht fertig, da noch erkennbar Bauvorrichtungen vorhanden sind.

    Ich bestehe da aber auch nicht drauf, war nur etwas, über das ich gestern eher zufällig gestolpert bin.

  • ... was alles so in Hannover so möglich ist...

    sehr schön. Sicher ein würdiger Kandidat.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier die Villa im früheren Originalzustand: https://punkt-linden.de/wp-content/uploads/2013/12/villa-stephanus-gartenallee.jpg

  • Super Rekonstruktion, dass sollten wir auf jedenfall aufnehmen. Sowas kommt nicht jeden Tag vor!

    Keine Rekonstruktion: "Ab 2018 stockte man das Gebäude unter Verwendung von nach altem Muster gebrannten Ziegelsteinen um zwei Etagen auf und setzte ihm ein dem Original nahekommendes, nach historischen Vorlagen konstruiertes Schieferdach auf.“

    Lobenswert ist die Maßnahme gegenüber dem vorherigen Zustand auf den ersten Blick selbstredend, doch wirkt sie im Vergleich zum Originalzustand dann doch etwas unbeholfen und nicht stimmig.

    Von der "Urban Art" im Vordergrund auf dem gemauerten Teil der Einfassung einmal abgesehen, muss man sich gut überlegen, ob man in diesem besonderen Fall von Seiten Stadtbild Deutschland e.V. tatsächlich das Signal senden möchte: Seht her, diese Maßnahme ist vorbildlich !?

  • Ich glaub du stellst viel zu hohe Ansprüche Zeitlos. Ich halte das eindeutig für vorbildlich und für etwas das in dieser Form gerne nachgemacht werden kann.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ist ja nicht so als ob man hier eine Stilikone vereinfacht wiederaufgebaut hätte. Das ist eine sehr schöne Stadtvilla, wie es sie sehr oft gibt und die nicht sonderlich bekannt ist oder war. Da muss nicht alles minuziös genau so wieder gebaut werden. Hauptsache es sieht gut aus und das wurde hier zweifelsohne erreicht.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ein absolut erfreuliches Projekt. Von einer Wiederannäherung kann man auf jeden Fall sprechen.

    An vielen Details sieht man schon starke Unterschiede zur originalen Erscheinung, z.B. den Ziergiebeln, die zuvor einen manieristischen Einschlag hatten, vllt. von der Weserrenaissance inspiriert - und jetzt eher einen neogotischen:

    villa-stephanus-gartenallee.jpg

    58430-img-2797-jpg


    Die Verbesserung gegenüber dem Zustand von 2012 ist natürlich enorm. Und sowas kann man den vielen verhunzten, gekappten, entstuckten Gründerzeitlern im ganzen Land nur wünschen, z.B. in Berlin. :daumenoben:

  • Gebäude bei der Grunewaldkirche,

    Hier gab es mehrere Probleme. Zuerst die Adresse. Es stellte sich anhand einer Karte heraus das es sich um die Bismarckallee 30 A handelt. Das war es dann aber auch schon an Informationen. Könnte auch da jemand aus Berlin vorbei und genaue Informationen erfragen?

    Wir haben uns dazu nochmal erkundigt und wissen voraussichtlich bis zum Wochenende Genaueres, die Firma für die Steinarbeiten bringt für uns Näheres in Erfahrung. :)

  • Ich stelle die Maßnahme ja gerade nicht infrage, gebe aber zu bedenken, ob man sie tatsächlich von Seiten des Vereins mit einer Auszeichnung versehen sollte.

    Im übrigen können die Ansprüche angesichts der real existierenden, gebauten Umwelt eigentlich nicht hoch genug sein. Zur Absenkung und Verflachung selbiger wird im Nachgang leider ohnehin noch zu genüge beigetragen.

  • Ich denke auch. Wir haben meist genug Auswahl. Je höher wir die Messlatte legen, desto besser.

    Aus meiner Sicht sollten wir mit den Preisen anstreben, in der Fachwelt eine gewisse Wahrnehmung und Anerkennung zu erreichen. Z.B. unter Restauratoren, Historikern, Baufirmen, Projektentwicklern usw. Dass wir somit Qualitätsmaßstäbe für originalgetreue Rekos, gut umgesetzte neuklassische Neubauten, handwerkliche Kunstfertigkeit etablieren. Zunächst mal in Form der Preise, vielleicht irgendwann ja sogar durch eine Art Zertifikat.

  • Es ist natürlich so, dass man das Original nicht anschauen darf. Aber ist dieses Kriterium eigentlich gerecht? Wird das Erreichte dadurch schlechter? Auch der einfache Giebel funktioniert vorzüglich, Form- und stilistisches Empfinden sind keineswegs abzusprechen.

    Im übrigen können die Ansprüche angesichts der real existierenden, gebauten Umwelt eigentlich nicht hoch genug sein

    Das ist zwar grundsätzlich richtig. Indes stellt sich die Frage, warum ausgerechnet hier? Was hilft ein solcher Anspruch, wenn sich 996 von 1000 Fällen diesem entziehen und er dann 3 von 4 Wohlmeinenden zum latenten Vorwurf gereicht? Noch einmal, Ansprüche stellen ist wichtig, und man darf sich nicht mit jedem Kitsch abspeisen lassen nach dem Motto Schlimmer geht immer. Aber hier wurde eigentlich alles richtig gemacht, die Lösung ist hochwertig. Alles was man vorbringen kann ist: das Original war noch hochwertiger. Aber das ist halt wohl auch eine Frage der KOSTEN gewesen, und mit fremdem Geld ist leicht zu verfügen bzw Ansprüche zu stellen. Ich wäre hier wirklich zufrieden und würde auch eine Preisverleihung befürworten, weil einfach alle maßgeblichen Kriterien erfüllt erscheinen. Natürlich nicht unter dem Titel Reko, das ist klar, sondern unter traditionsbewusstes Bauen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wie wäre es, wenn jeder in der Auswahl eine Urkunde erhält: „Kandidat zum Gebäude des Jahres xxxx“

    - Damit können diese Bauherren damit werben und ggf. eine Wertsteigerung erzielen.

    - wirkt damit motivierend für den Markt.

    - der Preis bekommt eine breitere Bekanntheit.

    Mittelfristiges Ziel sollte es sein, nicht den Projekten hinterherzulaufen wie derzeit, sondern dass Bauherren/Architekten ihre Objekte einreichen.