Gründerzeitliche Prachtbauten in Berlin

  • Das Eckhaus auf Bild 4 haut mich aus den Latschen - wunderschön! Der (damalige) Eigentümer hätte eine fette Stuckabschlageprämie kassieren können, und die Handwerker hätten so einiges abzuklopfen gehabt. Dem Himmel sei Dank und ein Denkmal sollte man dem Eigentümer dafür setzen, dass er sich sich anders entschieden hat. Wer weiß, wie viele von den zahlreichen "rasierten" Berliner Altbauten einst so aussahen, bevor Idioten Hand anlegten.

  • Das Eckhaus auf Bild 4 haut mich aus den Latschen - wunderschön! Der (damalige) Eigentümer hätte eine fette Stuckabschlageprämie kassieren können, und die Handwerker hätten so einiges abzuklopfen gehabt.

    Bei Bingmap sieht man den Bau, wie er noch eine graue Maus war, einiges wurde hier nachträglich wieder angebracht würde ich mal sagen.

    Ich habe zu dem Bau auch noch Bilder auf Lager...

    Bild von mir, ©Ludolf

    Ich bin nicht vom Fach, aber diese Elemente sehen sehr untypisch spröde aus...

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    Ich weiss viele hier im Forum sind Fans von vielen Stuckelementen. Mir persönlich gefallen eher "dezentere" Häuser wie z.B Nr 12 oder das letzte hier Nr 17. Gerade wenn man live davor steht wirken sie sehr nobel.

  • Nummer 17 ist aber zweifellos entstuckt worden und auch bei Nr. 12 könnte die Fassade einst prächtiger gewesen sein. Natürlich gibt es historistische Gebäude mit übertriebenem Prunk, aber so nüchtern geben sie auch wenig her. Die Berliner Gründerzeitbauten sind scheinbar überhaupt zurückhaltender als in den meisten anderen Großstädten.

  • Zu #434: Sieht mir eher nach Dämmungsplatten bzw. deren Befestigung aus


    Hier ein paar Bilder von der Ackerstraße in Mitte. Die Straße hat in ihrem Abschnitt zwischen Tor- und Invalidenstraße noch sehr viel schöne bestuckte Häuser, nicht unbedingt "Prachtbauten", aber wegen der Geschlossenheit sehr schön anzuschauen.


    Ackerstraße 4. Besonders schön die Gestaltung der Brandmauer:


    Ackerstraße 6-7, Laden:


    Ackerstraße 156:


    Ackerstraße 21:

  • Auf dem Abschnitt der Bundesallee zwischen ihrem Beginn an der Schaperstraße und dem Bundesplatz gibt es gerade noch ein einziges Haus aus der Gründerzeit, das nicht abgestuckt und verhunzt ist. Seht selbst:

    Bundesallee 221, erbaut 1897 von S. Kuznitzky; Mosaikpflasterung im Eingangsbereich,

    Gesamtansicht (Quelle: aus Wikipedia Denkmalsliste Berlin-Wilmersdorf):


    und von mir, heute früh um 7 Uhr fotografiert:


    Nahe dem Bundesplatz gibt es ein weiteres interessantes Gebäude, zwar kein Gründerzeitbau, aber mit historistischer Fassde. Der Stil ist Neo-Rokoko. Erstaunlich, dass um 1925 noch so etwas möglich war, allerdings war damals noch Ludwig Hoffmann als Baustadtrat im Amt.


    Es ist das Gebäude der Berufsgenossenschaft für Großhandel und Lagerei (heute Distribution, klingt ja auch viel Vornehmer :biggrin: ), errichtet 1925–26 von Otto Walter und Paulus & Paulus.

    Bundesallee 57-58:

  • Mansteinstraße 3:


    Mansteinstraße 4. Haus Leydicke, 1892 von Ferdinand Döbler, Baudenkmal:


    Das Innere mit der Originaleinrichtung von 1892-93:


    Mansteinstraße 16:


    Yorckstraße 45, Ecke Bülowstraße:


    Yorckstraße 47-48, Doppelmietshaus, neben dem S-Bahnhof Yorckstraße / Großgörschenstraße, Baudenkmal 1886 von Richter & Henning:


    Bülowstraße 50, hier soll vor dem II. Weltkrieg im 1. OG ein Laden für Flügel und Klaviere gewesen sein, deuten die Initialien HB an der Tür auf die Firma Blüthner hin?
    Ich wohnte als Student hier um die Ecke und meine Nachbarin, die schon lange hier lebte, erzählte mal davon; weiß jemand was darüber?


    Bülowstraße 67, 1879 von W. Weyder, Baudenkmal, an sich recht schlicht, aber der Seitenrisalit mit den Loggien gefiel mir besonders:


    Dennewitzstraße 24A, 1899 von Ludwig Hoffmann, ehemalige Verwaltung des Bades, dass hier mal stand, wurde schon mal gezeigt

    Erinnerungstafel an das ehenalige Bad


    Lützowstraße 6, einem florentinischen Palazzo nachempfunden, 1878–79 von Fr. Hampel:

  • Spreetunnel:
    Die garstige Bundesallee hat ja ohnehin nicht mal mehr eine Handvoll Altbauten zu bieten. Krieg und Straßenverbreitung (wie ich vermute) haben da ganze Arbeit geleistet.
    Das Gebäude der Berufsgenossenschaft kannte ich noch nicht; ganz schön bizarr - ein riesiger Bau mit zartem Rokoko-Dekor, aber gut, dass er noch steht.

    Zur Bülowstraße 50 habe ich folgendes gefunden:
    Carl H. Hintze, Hoflieferant
    http://www.akg-images.de/Docs/AKG/Media…/AKG1618479.jpg

    Bezüglich der Initialen HB hilft das aber leider nicht weiter.

    Da ich ohnehin grad schreibe, schiebe ich noch einen recht aufsehenerregenden Villenbau nach.

    Grunewald, Toni-Lessler-Straße 23 (Arnold Harmann)

    http://www.la-belle-epoque.de/berlin/grunewald1d.htm
    http://www.berlin.de/ba-charlottenb…villameyer.html

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Klassiker:

    Die meisten Fassaden wurden vor mehr als 4 Jahren neu gestrichen, vielleicht das in der Lützowstraße erst vor 2-3 Jahren. Bei Leydicke, deren Besuch ich jedem Berliner und Besucher nur empfehlen kann, wegen des originalen Interieurs, liegt die Renovierung schon etliche Jahre zurück.

    Keines der Gebäude wurde wieder bestuckt, ich habe hier 1969-1977 gewohnt und kenne sie alle auch in der Sanierungsphase so um 1977-79. Natürlich wurden sie danach schon wieder einmal renoviert.