Dagegen ist das Hafenviertel regelrecht qualitätvoll und nobel
Bei einer Gesamtmiete von weit über 2000 Euro pro 4 Zimmer-Wohnung, muss man auch was bieten. Da geht es um Materialien: Ich zitiere:
"Bei den beiden Führungen erfahren die Teilnehmer/-innen, was alles neu entstanden ist, welche Materialien verwendet oder auch wieder verwendet wurden und welche Rolle Material spielt, um sich in Räumen oder auch Freiräumen wohl zu fühlen."
Das höre und lese ich über Bauhaus-Architektur so oft. Diese Materialmanie - riesige eintönige Flächen werden dann als Projektionsfläche angepriesen.
Man lese über das Bauhaus z.B. hier:
„Es ist nicht nur gefeierte Symbolik für alle, sondern auch eine besondere Fantasieoberfläche, ein riesiges Versprechen von Ausprobier-Utopie, das interessant bleibt“
Er begründet aber nicht, warum es interessant ist. Was wird ausprobiert? Welche Fantasien werden ausgelöst?
Wobei er am Ende des Artikels (meiner Meinung nach) eine Wahrheit erkannt hat, dass es um Repräsentation geht und sie schlichtweg langweilig ist.
„Man kauft sich Bauhaus-Lampen oder Stühle, weil man präsentieren will, dass man sich das leisten kann, dass man überlegenen Geschmack hat. Doch damit ist diese schicke Selbstaufhellung gleichzeitig auch schon wieder tot. Denn wenn alles geschmackvoll ist, ist nichts mehr geschmackvoll. Also langweiliger geht es nicht.“
Hier muss ich allerdings widersprechen. Heutiges Bauhaus ist eben nicht geschmackvoll. Geschmackvoll bedeutet ja nicht, dass alles aus einem Guss sein müsste oder alles aus einer Epoche. Gegensätzliches kann sich sehr gut ergänzen, wenn man das richtige Augenmaß und das Händchen dafür hätte.
Sozusagen erfüllt dieser Stil eben nur ein Image: Es reicht, dass die Materialien teuer sind, mehr braucht es nicht.