Es hat die Sammelleidenschaft auch etwas damit zu tun, dass die Menschen vor Urzeiten schon Jäger und Sammler waren. Das Sammeln steckt uns auch noch in den Knochen. Viele Leute sammeln Gegenstände auf bestimmten Gebieten, z. B. Antiquitäten, Gemälde, Stahl-und/oder Kupferstiche, Porzellane, Bronzen, Bierkrüge und/oder Bierdeckel, Gegenstände aus Zinn, Briefmarken, antiquarische Bücher und/oder Zeitschriften zu bestimmten Themen, Oldtimer, Motorräder, Zubehör zu Modelleisenbahnen, Münzen, Medaillen usw. Dabei wechseln sich auch die Moden ab. Waren z. B. in den 1970er und 1980er Jahren Artikel aus Zinn ganz große Sammelmode, so ist das heute völlig passé wie etwa das Sammeln von Briefmarken. Die Preise für derlei Waren sind infolge dessen derzeit im Keller. Es gibt beim Sammeln Modewellen, die, nachdem sie einen Höhepunkt hinter sich haben, plötzlich wieder aus der Mode kommen.
Letztlich setzt der vorhandene Platz in einer Wohnung oder in einem Haus der Sammelleidenschaft aber dann doch Grenzen. Spätestens wenn nicht nur die Wohnung, sondern auch noch der Keller und der Dachboden gefüllt sind, ist meistens Schluss mit dem Sammeln. Man müsste sich dann, um Platz für neue Sachen zu bekommen, erst vom vorhandenen Bestand trennen, vielleicht auch tauschen. Das aber bringen viele Sammler kaum übers Herz. Wer eine von einem Sammler gefüllte Wohnung oder gar ein solches Haus erbt, der hat mit der Räumung eine große und schwere Aufgabe zu erledigen. Das habe ich im weiteren Verwandtenkreis selbst mit erlebt.
Wer praktisch veranlagt ist, kann mancherlei Reparaturen selbst ausführen und dadurch viel Geld sparen. Hinzu kommt dann noch die Freude oder ein verständlicher Stolz darüber, dass einem diese oder jene Reparatur gut gelungen ist.
Jeder mag eine andere Vorstellung von Gemütlichkeit haben, aber alle möchten sich daheim wohl und behaglich fühlen. Es sei auch jedem sein persönlicher Geschmack gegönnt, auch wenn man selber einen anderen Geschmack hat.
Heutzutage gilt ja das Auto des Deutschen liebstes Kind. Wie war denn das früher, als es noch keine Autos gab? Da war man auf sein schönes und auch möglichst großes und stattliches Haus stolz. Das Anwesen sollte schön sein und vom Kunstsinn des Bauherrn erzählen. Damals war das eigene Haus das Statussymbol. Das Gebäude sollte auch so gut und grundsolide gebaut sein, dass es selbst noch den Enkeln und Urenkeln ein schönes Heim bieten und vom Ahnherrn, der es dereinst erbaut hatte, künden sollte. Thema Nachhaltigkeit von Gebäuden. Die meisten Kfz hingegen sind schon nach wenigen Jahren kaum mehr was wert und es soll bzw. muss dann ein neues Auto her. Das andere Statussymbol, das heute bei Vielen sein muss, ist der Urlaub z. B. auf Mallorca. Also wird immer nur fürs neue Auto oder für den nächsten Urlaub (zum Angeben möglichst weit weg) gespart.
Wer früher außer dem Haus gar noch einen Garten sein eigen nennen durfte, in dem er die Jahreszeiten, das Blühen und Vergehen und den ewigen Kreislauf der Natur erleben konnte, dem fehlte dann meist nicht viel zum kleinen Glück. Da brauchte es keinen Urlaub auf Mallorca im Massentourismus. Einst unternahm man Wanderungen, besichtigte alte Städte, Kirchen, Dome und Schlösser, unternahm im katholischen Bereich auch Wallfahrten. Jedenfalls zog es einem in aller Regel nicht in ferne oder fernste Länder. Wozu in die Ferne reisen, wenn das Gute liegt so nah? Und wenn es im Hochsommer heiß war, ging man zum nächsten Fluss, See oder Freibad um zu schwimmen und sich zu erfrischen.