• Grauenhafte Bilder ohne jede ansehlige Bauten. Sehr unheimisch, dieser Postplatz und Umgebung. Die Dächer: alles flach und Fassaden Langweilig. Keine Phantasie aber auch keine historisierende oder an der Vergangenheit angeknüpfte Versuchen. Halte dieser Platz für sehr sehr schlecht gelungen und durchaus uninteressierte Wiederaufbau. Fast ein Verbrechen oder bewusst hässlich wie eine Rache der Modernen oder Investionsinteressierten zur Neumarkt.

    Droht übrigens auch am ehemalige empfindliche Stelle wie Friedrichswerder so etwas grausames gebaut zu werden. Wo bleiben die Andreas Hummels und Stuhlemmers???
    Sind die wirklich die Ausnahme und einige Qualitätsbewusste Architekten in D.?

    Ist situation: hässlich bis extrem hässlich!!!! Wer ist eine andere Meinung angetan????
    Wenn wir es einig sind, wie kann der ehemalige schöne Postplatz doch noch ein wenig gerettet werden? Nur 1-2 gelungen Bauten sind m.M. schon genug.

  • Dieser Platz ist hoffnungslos verloren....ob da nun noch ein Wasserbecken kommt oder nicht...mögen nachfolgende Generationen die Abrissbirne schwingen lassen und einen optisch besseren und vor allem wieder funktionierenden (!) Platz erschaffen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Von einer der schönste Plätze Deutschlands zu einer der hässlichste Plätze: welch ein unglaublicher Phänomenen!!!

    War hat das für möglich gehalten dass nach Abbruch der stehen geblieben Bauten (mit interessante Eckbauten!) nun solch einer öde
    und menschfeindlichen Raum geschaffen wurde!! Der Unterschied zur Neumarkt ist RIESSENGROSS!!!
    Die Verunstaltung Dresdens, mit Ausnahme der Neumarkt, geht offenbar fröhlich weiter.
    Altmarkt ist auch nicht besonders schön oder harmoniös gestalltet worden und Prager Strasse wird auch nichts mehr.
    Alles modern, klotzig, einformig, langweilig und wenig attraktiv, ansehlich oder reizvoll. Ein Architectonisch Debacle und Tiefenpunkt!!!
    Dass einstige formenreiche und hochurbane Dresden bleibt also Geschichte und der Zerstorer von Dresden, Bomber Harris, hat also doch gesiegt.

  • Zitat von "DarkVision"

    Dieser Platz ist hoffnungslos verloren....ob da nun noch ein Wasserbecken kommt oder nicht...mögen nachfolgende Generationen die Abrissbirne schwingen lassen und einen optisch besseren und vor allem wieder funktionierenden (!) Platz erschaffen.

    Diese Aussage verstehe ich nicht wirklich!

    Natürlich sind die Brachen rund um den Postplatz hässlich, formen sie doch keinen Platz. Außerdem sind die wenigen Neubauten misslungen und Hoffnung auf eine qualitative Verbesserung kaum in Sicht. Allerdings kann man natürlich nicht erwarten, dass der Postplatz in seiner Unfertigkeit sonderlich schön sein und wirklich funktionieren könnte. Hier darf man nicht ungerecht sein! Ob er also hoffnungslos verloren ist, weiß ich durchaus nicht zu sagen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"


    Der rechts erkennbare Kopfbau der Altmarktgalerieerweiterung hat allerdings nichts mehr mit den berüchtigten Schürmann-Planungen zu tun. Warum sie gerade an dieser Stelle ausgehebelt werden konnten, versprachen sie doch gerade hier eine viel günstigere Raumwirkung, bleibt ein ewiges Rätsel der relevanten Dresdner Entscheidungsträger.

    Da mir diese Frage keine Ruhe gelassen hat, bin ich nach langem Suchen, im Jahrbuch der Dresdner Stadtplanung aus dem Jahre 2009 auf Seite 59 fündig geworden.

    Darin finden sich folgende erklärende Sätze:

    Zitat

    Da entgegen der seinerzeitigen Planungsabsicht die Wilsdruffer Straße östlich des jetzt im Bau befindlichen "Wilsdruffer Kubus" nicht mehr verengt werden soll, ist zur Fassung der weiterhin beabsichtigten Torsituation eine neue städtebauliche Reaktion erforderlich. Um ein "Auseinanderfließen" des Postplatzes an dieser Stelle zu verhindern, soll anstelle des bisher im Bereich Wilsdruffer Straße/Wallstraße vorgesehenen kleinen Torplatzes nunmehr eine bauliche Fassung mit einem Kopfbau erfolgen, der eine ausreichende Verschneidung mit dem gegenüberliegenden Kubus sicherstellt.

    Dieser städtebauliche Gestaltungswille ehrt die Dresdner Stadtplaner, ist er doch durchaus plausibel nachvollziehbar. Allein die architektonische Umsetzung der Kopfbau-Idee durch das Architekturbüro Prof. Schomers und Schürmann aus Bremen ist eine mittlere Katastrophe, leider!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Im Hinblick auf den Anspruch, daß der künftige Postplatz über seine bloße Funktionalität hinaus einen architektonisch-kultuellen Mehrwert liefern möge,
    gebe ich DarkVision recht, dafür ist dieser Platz hoffnungslos verloren.

    Einen solchen Mehrwert zu liefern, und zwar bis zum letzten Stromverteilerhäuschen, das war es, was das alte Dresden und auch den Geist in der damaligen Stadtplanung ausmachte.

  • Zitat

    Zwinger-Forum wird am Postplatz gebaut

    Das Büro- und Hotelgebäude kostet 22Millionen Euro. Hauptmieter ist die Hotelkette Motel One.

    Am Postplatz haben die Arbeiten für das Zwinger-Forum begonnen. Zwischen Freiberger und Schweriner Straße will die Firma TLG Immobilien auf 3900 Quadratmetern ein neues Büro- und Hotelgebäude mit fünf Stockwerken und einer Nutzfläche von 13000 Quadratmetern errichten. Nach Fertigstellung wird Motel One mit 288 Zimmern der Hauptmieter sein. Der verbleibende Raum ist für Büros, Läden und ein Restaurant vorgesehen.

    http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dresden

  • Wie heute (09.03.2011) einem DNN-Artikel zu entnehmen war, soll der Tesar-Riegel/Haus am Zwinger schnellstmöglich verkauft werden. Neben fünf Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss steht das 1999 errichtete Gebäude leer. Die letzten Büronutzer in den Obergeschossen zogen aus, als 2010 Pläne für ein 200-Zimmer 4-Sterne-Hotel konkret wurden, die allerdings aufgrund eines Rückziehers seitens der Bank scheiterten.
    Ob sich die Suche nach einem potentiellen Investor leicht gestalten wird, ist aufgrund der unattraktiven städtebaulichen Situation zwischen Taschenbergpalais und Wilsdruffer Straße schwer zu sagen. Da jedoch kürzlich auch das vorgelagerte sogenannte Quartier M seinen Besitzer gewechselt hat, sollten wir uns bei einer realistischen Preiskalkulation keine "Sorgen machen".
    Die Zukunft dieses Bereichs der "Altstadt" kann meiner Meinung nach aber nur in einem kompletten Rückbau der Zeilenstrukturen liegen, die mangels einladender Querungsmöglichkeiten kaum Verwertungspotential für eine wirklich angemessene Immobilienentwicklung bieten. Das werden die Besitzer der Liegenschaften sicherlich auch so sehen und nach dem kompletten Verschleiß der Substanz bestimmt keine Sanierung mehr anstreben. Dann ist der Weg für eine schicke Beplanung dieser toten Ecken frei!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Was wäre auch am Postplatz zu erwarten, was auch sonst nicht zu erwarten ist? Dieses Ausmaß an Dumpfsinn in der heutigen deutschen Architektenschaft ist einfach unfassbar! Was verspricht man sich eigentlich von solcher Baupraxis? Oder hat der Dumpfsinn die Hirne der Zeichenknechte schon so benebelt, dass sie gar nicht mehr mitbekommen, wie die Entwicklung auf eine Zuspitzung hinläuft, die irgendwann im Eklat enden wird? Dresden, das ist das Juwel eines rekonstruierten barocken Stadtzentrums, eingefasst von riesigen Flächen zeitgenössischen Architekturschrotts, in denen es bald kein Bewohner und kein Tourist mehr aushalten wird. Es gibt in Deutschland keine Berufsgruppe, die seit sechzig Jahren so himmelschreiend versagt und so resistent ist gegen alle Lernerfahrungen wie die Architektenschaft. Noch immer hat man keine Ahnung, wie man eine Stadt baut, und selbst wenn einem nebenan ein faszinierendes Lehrstück vor Augen gesetzt wird, verharrt man umso trotziger im eingefahrenen Gleis. Wenn doch wenigstens die Politiker aufwachen würden und feststellen: so geht es nicht weiter!

  • Das Ding ist jetzt lt. Bildern abgerüstet. Es macht sprachlos mit seiner Minderwertigkeit, seinen Dimensionen und vor allem seinem prominenten Standort. Ganz großes Kino, dem Architekten sind gleich drei Todsünden mit meisterhafter Selbstverständlichkeit geglückt: Den Stadtraum zwischen Zwinger und Altmarkt zu ruinieren, ein wirklich überflüssiges Nutzungskonzept zu erstellen und die kahle Häßlichkeit westdeutscher Nachkriegsfassaden mit der herrischen Übergröße von Stalinriegeln zu kombinieren. Für diese Leistung muß es einfach Preise hageln. :applaus:

  • Was soll eigentlich mit den verfallenden Resten des Hauptpostamts Ecke Marienstraße/Annenstraße geschehen?

    Ein Wiederaufbau dieses herrlichen Gebäudes wäre für den langweiligen Postplatz eine echte Aufwertung.

    Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. - Friedrich Schiller -

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian (13. April 2011 um 15:12)

  • @ Sebastian

    Damit die Sache nicht gleich wieder in einer allzu großen Nabelschau ausartet, habe ich den Beitrag mal hierher verschoben.

    Aber wie wir uns alle sicherlich lebhaft vorstellen werden können, wird es zu keiner Rekonstruktion der Oberpostdirektion kommen. Diese wäre schon allein aufgrund des derart eklatant überformten Stadtgrundrisses nicht möglich und würde zudem alle bisher für viel Geld erstellten Planungen auf den Kopf stellen.
    Deshalb werden die vorgelagerten Kellermauern, die heute noch als Einfriedung herhalten müssen, sicherlich bald der "Spitzhacke" zum Opfer fallen. Dieses Schicksal wird übrigens auch den von der Wallstraße aus sichtbaren ehemaligen Mittelflügel und Teile des Südflügels ereilen. Wer dann aber noch mit dem Rest etwas anzufangen gedenkt, das Ensemble sensibel ergänzt und allein für den Erwerb des Grundes 7,5 Mio € über hat, der kann gern etwas daraus machen. Dresden und speziell dem Postplatz wäre es zu gönnen!

    http://www.immobilienscout24.de/expose/48145731

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Dabei könnte das Postamt und das Fernmeldeamt so eine grandiose Ecke werden. Gegenüber der Zwinger, der Postplatz wäre als Platz umschlossen … Finde ich tausende Male besser als dieser hier irgendwie doch gern gesehene Wassergraben.

  • Heute habe ich unseren geliebten Postplatz mal wieder fotografiert. Bin immerwieder verblüfft, wie sinnlos das ganze Gestänge und Blech mit den banalen Fassaden zusammenklingt.

  • Es ist, zumindest für mich, ein beinahe täglich wahrnehmbares Ärgernis, in was für eklatanter Art und Weise hier Investoren, und vor allem die zuständigen Behörden, versagt haben!

    Erscheint zumindest noch die Platzgestaltung inklusive der Laternen wertig, ist die Zentralhaltestelle, die den Postplatz von seiner eigentlichen Funktion entband, eine absolute Katastrophe. Statt des versprochenen leichten "Schmetterlings" finden wir hier ein brutales sinnbefreit wirkendes Stahlgewitter vor, das zudem meist recht ungepflegt daherkommt.
    Vom privaten Hochbau, der selbst von den Verantwortlichen im Stadtplanungsamt schon jetzt ungeniert gescholten wird, sollten wir lieber schweigen. Letztlich ist es aber schon bezeichnend, dass der SAP-Würfel noch der gelungenste Bau zu sein scheint.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe