• Mal wieder Eicken. Ein Investor hat das Alt-Eicken gekauft und möchte es nun laut der Initiative durch einen Klotz ersetzen.

    BORUSSIAS KNEIPE (alteicken.de)

    Es ist leider kein besonders schöner Gründerzeitbau, da es entstuckt und die untere Etage verklinkert wurde. Aber die gemeinsame Geschichte mit dem Verein ist von Bedeutung.

    Borussia Mönchengladbach schrieb dazu nur:

    Zitat

    Und hier findet sich die Gaststätte „Alt Eicken“, die über Jahrzehnte beliebter Anlaufpunkt von VfL-Fans vor und nach den Spielen im Bökelbergstadion war und die 1981 vonseiten Borussias zum offiziellen Vereinslokal ernannt wurde. Doch diese Episode ist inzwischen vorbei, die Eickener Kultkneipe seit Ende Mai endgültig geschlossen. Das Gebäude wird abgerissen.

    Wow.

  • ...wirkt schon sehr billig. Jedenfalls ohne viel Liebe zum schönen Detail konzipiert. Dafür aber mit der heute üblichen Grüntapete an der Fasssade.

    Der Entwurf ist nichts anderes als eine Unverschämtheit, und das sage ich nicht leichthin. So sahen Neubauwohnblocks in den Vorstädten in den 2000er Jahren aus. Schon unglaublich, dass so etwas an so zentraler Stelle in einer so großen Stadt wie Mönchengladbach 2021 nicht nur gebaut, sondern anscheinend begeistert begrüßt werden kann.

    Hinzu kommt natürlich das Drama des Abrisses eines sehr eleganten 20er Jahre-Baus, den man mit etwas Liebe auch sehr gut wieder hätte herstellen können. Diese verklinkerten frühmodernen Bauten haben außerdem sehr oft ein echt zweischaliges Mauerwerk und können einfach mit einer Einfülldämmung ("Flocken-Fritze") sehr gut und unsichtbar energetisch saniert werden.

    In der Summe ein Trauerspiel. Auffallend ist auch beim unregelmäßigen Sichten von Neubauprojekten im Ruhrgebiet und im nichtmetropolitanen Rheinland (also mit Ausnahme von Düsseldorf und Köln) in anderen Foren die wirklich verbreitet niedrige Qualität des Gebauten. Da kann sogar das neubautechnisch überaus mäßige Bremen oft mehr.

  • So funktioniert das hier. Erst mal etwas jahrelang vergammeln lassen (Theater, Haus Westland, Finanzamt, Haus Zoar) und dann an den Nächstbesten verscherbeln. Gefühlt wird auch alles durchgewunken, egal wie 0815 es aussieht.

    Solche Passagen sind dann natürlich blanker Hohn:

    Die Stadt Mönchengladbach ist Eigentümerin von vier südlich angrenzenden Parzellen. Es ist geplant, die städtischen Grundstücke an den Bieter zu veräußern, der den Zuschlag für die BLB-Liegenschaft erhält. Voraussetzung für den Verkauf der städtischen Grundstücke ist ein Bebauungs- und Nutzungsvorschlag für das Gesamtquartier, der eine hohe städtebauliche und architektonische Qualität aufweist und einen überzeugenden Nutzungsvorschlag anbietet.

    Investor für "Croonsquartier" gesucht - EWMG

    Beste Innenstadtlage und dann so ein unterdurchschnittlicher Entwurf.

  • Anscheinend wird ja so gut wie der ganze Block mit diesem neuen Teil bebaut. Da könnte man ja wenigstens den Ursprungsbau, der laut dem oben gezeigten historischen Foto nicht einmal ein Drittel der Fläche einnimmt, mit einfachen Mitteln saniert (s.o.), stehen lassen.

    Liegt's an Bauvorschriften? Ein Staffelgeschoss hätte auch auf den Bestandsbau gepasst, und laut Bebauungsplan (erwähnt z.B. hier) wird sowieso nur viergeschossige Bebauung genehmigt. In dem verlinkten Dokument wird davon gesprochen, dass die Gebäude "nicht mehr den heutigen Anforderungen eines modernen Büro- und Verwaltungsgebäudes" entsprechen - wäre doch völlig egal, wenn sowieso Wohnungen vorgeschrieben sind.

    Liegt's an einem Vergleich der Architektur, der gescheut wird? Wenn schon die Moderne der 20er mit ihren einfachen Formen zur Herausforderung wird, ist wohl nicht mehr zu helfen.

    Liegt's an den Kosten? Es sollen 30 Prozent geförderter Wohnraum entstehen - lässt sich das mit Sanierung nicht günstiger erreichen? Das Gebäude scheint ja von der Substanz her nicht abrissreif zu sein, höchstens "stark sanierungsbedürftig" (s.o.), wobei neu Bauen trotzdem teurer sein wird.

    Liegt's an fehlendem Einfluss? Die Stadt hatte wohl versucht, ein Vorkaufsrecht zu erwirken, weil der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes an den meistbietenden verkaufen musste, und zumindest mit der gleichzeitigen Vermarktung der angrenzenden kommunalen Grundstücke mit einzusteigen. Dabei hätte der B-Plan einfach Vorgaben beinhalten müssen, die zum Erhalt geführt hätten.

    Liegt's an fehlendem Interesse? Wurde der Verzicht auf den Erhalt (von Teilen) des Bestandsgebäudes mal irgendwann begründet oder erläutert? Interessiert das die Bürgerschaft überhaupt?

    Ich frage mich ernsthaft: woran liegt's? Warum muss das sein?

  • Die armen Kinder...

    Meine Schule hat zwar von 4 Teilgebäuden auch nur 1 einen schönen Bau, der Rest ist aber bei weitem nicht so runter gekommen.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Die Markthalle ist fertig. Puh, ich hätte nicht gedacht, dass sie so groß wird und mich ärgert diese Dachform. Da blicke ich nur neidisch auf die geplante Münchner Kindl Brauerei.

    Irgendwie kratzt sie richtig an den Giebelhäusern..

    Das war ein Entwurf.

  • Now and then Part 3 Kaiser-Friedrich-Halle und Bismarckstraße Mönchengladbach 1938 - 1985 - YouTube

    Ich kannte dieses Video nicht, aber ich wünschte, ich hätte es nicht gesehen. Was für schmerzhafte Verluste auf der Bismarckstraße. Besonders bei 0:48. Mir war nie klar, dass da noch ein intakter Gründerzeitler stand und in den 70ern abgerissen wurde (in den Kommentaren wurde das Datum korrigiert).

    Was steht da stattdessen?

    Weil man unbedingt autofreundlich sein wollte, wurde die gesamte linke Hälfte zerstört.

  • Dank der großartigen Stadtplanung und der Untätigkeit bei den ganzen Jugendbanden stirbt Rheydt immer weiter aus.

    Und das geplante Rathaus (auf Link klicken) soll alles retten. Ja natüüüürlich.

    Schon vor 10 Jahren hieß es, mit der Betonwüste des Marktplatzes solle alles besser werden. Nichts passierte. Es kam immer schlimmer und dieser Glaskasten wird der nächste Sargnagel, denn die restlichen wenigen Händler haben schon Angst aufgrund der bevorstehenden und andauernden Baumaßnahmen. Die Corona-Maßnahmen haben das Sterben sicher beschleunigt, aber auch davor hat es viele wichtige Geschäfte erwischt.

    https://www.radio901.de/artikel/weiter…dt-1187453.html