Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie der wiederaufgebaute Chorgiebel von St. Ansgarii wirken würde, der sollte den Westen der Bremer Altstadt aufsuchen. Dort ragt am westlichen Ende der Straße ‚Geeren’ der hohe Chor der St. Stephani Kirche empor, der, in seiner baulichen Struktur aber auch in seiner Stellung als optischer Abschluß einer Sichtachse, eng mit dem Giebel von St. Ansgarii verwandt ist.
Die beiden folgenden Bilder (die aus dem Werk: ‚Rudolf Stein: Romanische, Gotische und Renaissance-Baukunst in Bremen, Bremen 1962’ [Stephani: S.109; Ansgarii: S.129] stammen) machen - bei allen Unterschieden im Detail - die große Ähnlichkeit zwischen den beiden Giebel-Fassaden deutlich.
Die uralte Stephani-Kirche überragt die Steffenstadt.
(Leider wurden das oberste Geschoß und der ehedem schöne neugotische Helm ihres Südturmes beim Wiederaufbau furchtbar entstellt !)
Detail des Giebels.
Ähnlich wie St. Stephani hier hinter den Neubauten von Radio Bremen aufragt, könnte der rekonstruierte Chorgiebel von St. Ansgarii ein Blickfang jenseits des westlichen Endes der ‚Lloydpassage’ sein.
An diesem Bild läßt sich allerdings sehr gut illustrieren, daß der Wiederaufbau der Kirche nur ein erster Schritt sein kann. Das Umfeld müßte auch 'Altstadt-gerecht' weiterentwickelt werden. Solche 'futuristischen' Glaskuben sollten in der Zukunft keinen Platz mehr in der Altstadt haben - weder am Stephani- noch am Ansgarikirchhof !